Gitarrenunterricht

Ich warf mich auf das Bett. Verträumt. Verschossen. Ohne es wirklich zu wollen, schlief ich samt Anzug ein. Ich hatte den besten Schlaf seit langen, auch wenn er sich nur wie ein paar Sekunden angefühlt hat.

Am Morgen sprang ich schnell aus dem Anzug und hing ihn auf. Ich schlüpfte in einen meiner Bluejeans und in ein kariertes Hemd. Unten saß Tante Mimi beim Frühstück und war ganz erstaunt: "1. Du schon auf den Beinen? Und 2. wieso lächelst du?" Mir war es gar nicht aufgefallen, doch ich lächelte wirklich. Ich setzte mich an den Tisch und begann mir ein Butterbrot zu schmieren: "Also ich war um 11 gestern schon zuhause und ich habe Rain das erste Mal, das kann man nicht Date nennen, ausgeführt. Rein Freundschaftlich." Nun musste meine Tante auch lächeln. "Hast du schon was vor heute?", fragte sie neugierig. "Ich weiß nicht.", lächete ich in mich hinein. Sie boxte mir auf die Schulter: "Sag schon, deine Tante ist neugierig." "Sie möchte gerne Gitarre lernen und vielleicht gebe ich ihr ein paar Stunden." "Das klingt doch super." Ich biss in mein Brot und schon wurden meine Haare durchgewuschelt. Ich ließ es einfach, aß mein Brot zu Ende. Danach rannte ich in meinem Zimmer auf und ab und wusste nicht recht, wie ich die Sache anpacken soll. Da hatte ich eine Idee. Ich holte also meine Gitarre und ging zu ihr. Nicht an die Tür, sondern in den Garten. Das Fenster im oberen Stockwerk war geöffnet. "Rain.", rief ich leise. Sie steckte sofort ihren Kopf durch das Fenster und ihre hellgoldenen Haar flogen mit dem Wind. "John, was machst du denn da?", fragte sie hysterisch. "Ich möchte dir das Gitarre spielen beibringen und das kommt doch komisch rüber, wenn ich nochmal bei dir vorbeikomme und das am nächsten Tag." Sie musste lächeln: "Ma hat doch gesagt, gerne wieder und ich wollte schon ewig Gitarre lernen, also. Klingel einfach." "Bist du sicher?" "Ja, sag einfach, dass du gerade in der Nähe warst und sonst schlecht Zeit hast." "Wenn du meinst.", sie lächelte noch und verschwand. "Rain, mit wem redest du da?", konnte ich noch schwach hören, als ich üben den Rasen ging. Zaghaft kam ich vor der Tür zum stehen und klopfte. Ich atmete tief durch. Diesmal öffnete Rain mit einer orangenen Champion in der Hand. "Schätzchen, wo gehst du hin?", fragte ihre Mutter. "John möchte mir Gitarre spielen beibringen und sonst hat er keine Zeit mehr, ist das ok?" "Ja, komm nicht zu spät nach Hause." "Mach ich."

Zuerst wollte ich sie zu mir nach Hause mitnehmen, doch da dachte ich mir, wieso den schönen Tag drinnen vergeuden.  "Was hälst du, wenn wir uns unter einem Baum in Strawberry Fields setzen. Da haben wir unsere Ruhe und dort ist es wunderschön." "Ok, ich war da noch nie." "Ehrlich nicht?" "Nein.", sagte sie und musste lachen. "Dann komm.", ich nahm sie an der Hand undd zog sie mit mich vor die Tore des alten Anwesends. "Die Tore sind geschlossen. Da kommen wir nicht rein.", sie wollte schon wieder gehen, als ich sturr stehen blieb. "Nein, du bliebst stehen. Wir kommen da rein." Ich deutete ihr stehen zu bleiben und kniete mich an das linke Ende des Gitter und tastete hindurch, bis ich den gesuchten Faden fand. Ich zog daran und ein Klacken erklang. "Offen.", lächelte ich sie an und schob das Tor so weit auf, dass wir durch konnten. Ich schloss es wieder, da niemand da hin durfte, doch ich bin inmer da. Ich führte sie zu meinem Lieblingsplatz, der für mich viel Inspiration brachte. es war ein alter großer Baum. Mitten im Feld. Ich liebe es hier. "Setzt dich.", bat ich sie. Ich setzte mich neben sie im Schneidersitz und krempelte die Ärmel hoch. Wir legten uns die Gitarren auf den Schoß. "Stimmen wir mal." Ich spielte die tiefe E-Saite. Sie auch. Doch die klang sehr verstimmt. Sie lachte: "So schlimm?", fragte sie. "Sieht man es mir so an?" Lachend nickte sie nur. Ich legte meine Gitarre zur Seite und nahm ihr ihre aus der Hand. Ich legte meinen Kopf nahe an das Schalloch und verdrehte viel an den Wirbeln. "Das müsste es gewesen sein.", sagte ich und hielt sie ihr hin. Sie nahm sie entgegen: "Wie kann man so etwas heraushören?" "Ich kanns zumindest.", nach unseren Lachen begannen wir, "Also fangen wir mit den ersten Akkorden an. E-Moll." Ich zeigte ihr die zwei Finger am zweiten Bund. Und schlug auch noch die Saiten durch. Bei ihr sah das leicht verkrampft aus. Es klang ringend. Also nicht schon gedrückt. Und es war ein falscher Ton auch dabei. "Hast du auch nur die zwei Saiten gedrückt?", fragte ich. Sie zuckte nur mit den Schultern. Ich lehnte mich nach vorne und legte ihre Finger in die richtige Postion. Dabei kamen wir uns wirklich nahe, als ich hochsah. Es hatte nur noch ein Blatt Papier zwischen uns Platz. Wir sahen uns tief in die Augen. Und kamen uns langsam näher.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top