Das andere Oder

"Sprich sie an.", drängte mich Harrison. "Komm schon Johnny, du wirst dich doch trauen sie zu fragen, ob sie auf unser Konzert kommt.", drängte mich McCartney noch mehr. Immer wieder haben sie gesagt, ich soll sie fragen. Ich bin immer nur auf der anderen Straßenseite gestanden und habe sie angesehen. In ihrem rosanen Blümchenkleid, den zuckersüßen Lippen und dem....

"John, bist du noch da?", fragte Paul und schnippte wie ein Verrückter vor meiner Nase herum. "Jaja. Kommt. Wir müssen noch üben." Sie sah noch wie sie um die Ecke bog und verschwand.

"Johnny ist verliebt.", stichelte George. Ich ignorierte das und wir gingen nach drinnen. Wir kommen gerade von der Schule. Doch bevor ich durch die Tür ging, kramte ich noch meine Brille heraus und setzte sie auf. "Tante Mimi, wir sind oben." "Gut John.", schrie sie zurück.

Oben setzten wir uns in mein Zimmer und begannen mal aufzuschreiben, was wir beim Konzert, in Anführungszeichen machen würden. Vorher nahm ich diese Brille ab. "So was machen wir." "In Spite Of All The Danger.", schrie George und lächelte über das ganze Gesicht. Schnell kritzelte ich den viel zu langen Namen des selbstgeschriebenen Songs hin. "Johnny B. Goode. Don't Ever Change. Baby It's You. Clarabella. It's All Right. Sweet Little Sixteen wäre auch nicht schlecht.", sagte Paul. Man konnte richtig den Stift am Papier kratzen hören. "Sonst noch was?" "Fragen wir Pete." "Ach...dem ist das doch egal, er kann sowieso nichts." "Geh mit ihm nicht so hart ins Gericht." "Seien wir uns mal ehrlich. Er ist eine Niete am Schlagzeug." "Das war ich auf der Gitarre...." "Nein Paul, Nervosität und Zupfprobleme sind was ganz anderes. Nicht den Takthalten ist gleich nicht können. Das ist der Grundsatz beim Schlagzeug spielen. Dafür soll das Schlagzeug auch da sein." Mit gesenktem Kopf gab er mir recht, doch wir fanden einfach niemanden, der mit uns spielen will.

Am nächsten Morgen, zog ich mich für den Auftritt an. Mit Krawatte. Man hasse ich die. Noch schnell die Haare in die richtige Position geschüttelt und fertig. Ich schnappte mir die rote Gitarre, drückte Mimi noch einen Kuss auf die Wange, die nur sagte ich solle meine Brille nicht vergessen und ging nach draußen. Ich musste auf den Bus warten. In dem
sind die Jungs. Da fällt mir auf, ich habe meine Jacke vergessen und gehe nochmal rein. Als ich rauskam, fuhr der Bus vor meiner Nase weg und ich rannte sofort nach. "Halt!", schrie und blieb keuchend stehen. Ich musste zusehen, wie ich gerade meinen ersten Gig verpasse. Ein blauer Wagen hielt neben mir mit quitschenden Bremsen. "Hey Johnny.", rief eine vertraute Frauenstimme. Ich drehte mich um, da fällt mir auf, ich stehe mitten in der Straße. Achja und die Frau die stehen geblieben ist, war Laura, eine gute Freundin meiner Mum. "Komm schon, steig ein. Wir fahren auch zur Schule.", das ließ ich mich nicht zweimal sagen und schwang mich in das Auto. Über das Wir zerbrach ich mir noch den Kopf. Sie könnte mit wir ihren Mann Tony gemeint haben oder auch ihren Sohn James, der um 2 Jahre älter war als ich. Oder. Das andere oder ließ mich hart schlucken und das oder tritt auch in Kraft, als ich in diese grauen Augen sah.

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