Yesterday - Peter ●
Wehmütig ließ ich meinen Blick über die Ländereien schweifen. Heute war unser letzter Tag hier. Wir würden Hogwarts verlassen. Wirklich. Für immer.
Der See glitzerte in der Sonne, ein paar Eulen, die verspätet von der Jagt Heim kehrten, flogen Richtung Eulerei und Hagrid werkelte in seinem Garten herum. All das verbreitete eine so heimatliche Atmosphäre, dass ich beinahe begann zu weinen. Ich wollte Hogwarts nicht verlassen!
Es war sicher hier, draußen tobte der Krieg, in den wir uns mitten hinein stürzen würden.
Erst gestern war die Mutter einer 4. Klässlerin spurlos verschwunden. James und Sirius bestärkte dies noch mehr in ihrem Entschluss, dem Orden beizutren, sie wollten so etwas verhindern, ich hingegen wollte nichts lieber als mich in einem der Geheimgänge zu verstecken und erst wieder heraus zu kommen, wenn der Krieg vorbei war.
Alle Gryffindors aus unserem Jahrgang würden sich dem Orden anschließen. Es stand nie zur Debatte, ob ich nicht beitreten würde, und dennoch war ich mir nicht sicher, ob ich richtig für diesen Job war.
Meine Freunde hatten ihre UTZs mit Bravur bestanden, beziehungsweise das würde auf ihren Zeugnissen stehen. Ich hingegen hatte das Gefühl insbersondere in VgddK auf ganzer Linie versagt zu haben. Verflucht, ich hatte es ja nicht mal geschafft einen Werwolf zu skizzieren! Klar einen Teil der Schuld trug meine Prüfungsangst, sicher sogar den größten, aber auch im Unterricht waren die anderen Rumtreiber immer besser als ich, die Prüfungen setzten dem ganzem dann noch die Krone auf. Da war ich dann nicht einfach nur untalentiert, etwas, was mit viel Übung ausgeglichen werden konnte, sondern hatte einen kompletten Blackout und war zu nichts mehr zu gebrauchen.
Was wenn mir das da draußen auch passierte, wenn ich einem Todesser gegenüber trat?! Da gab es kein "Immerhin hast du es versucht" oder "Nächstes Mal wirds besser" mehr, da draußen gab es nur noch Leben oder Tod.
Ich beneidete und bewunderte meine Freunde für ihre Inteligenz, ihren Mut, ihre Suveränität. James, Sirius, Lily, ... sie würden dem Orden nützen, immerhin waren sie begnadete Duellanten und gerade Remus wäre als Spion bei den Werwölfen wertvoll. Aber ich? Ich war nur ein zukünftiger Inferi.
Nun kullerte mir tatsächlich die erste Träne die Wange hinunter. Ich war nutzlos. Ich war überflüssig. Ich würde jung sterben.
Der Riesenkrake tauchte auf und begann mit ein paar Kindern Quidditch zu spielen. Er passe ihnen den Quaffel zu und lenkte Klatscher ab. Normalerweise hätte ich bei diesem Anblick lachen müssen, aber heute musste ich mich abwenden. Es quälte mich, zu wissen, dass sie alle noch weitere glückliche Jahre in Hogwarts bleiben durften, wärend mir die härtesten meines Lebens bevorstanden.
Der Anblick des leeren Zimmers tröstete nicht.
Wir hatten alle Dekorationen schon abgehangen und nun waren die Wände kahl und fremd. Bei dieser Aktion hatten wir allerlei verloren geglaubten Kram wieder gefunden, unteranderem ein altes (sehr schlechtes) Liebesgedicht von James an Lily, ein Stapel Bücher von Remus aus der 1. Klasse, Sirius hatte sie überall versteckt, und einen Haufen Skizzen für die Karte. Diese lagen nun in Moonys offenem Koffer.
Ich wischte mir über das Gesicht, hockte mich davor und sah sie mir an. Hier waren die Skizzen der anderen Gemeinschaftsräume, in die wir eingebrochen waren und da war in einer anderen Farbe nachträgtich ein Geheimgang eingetragen und diese hatten wir nach der ersten Vollmondnacht mit Remus gemalt. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Erst die Karte hatte uns wirklich zu den Rumtreibern gemacht.
Die Tür wurde schlagartig aufgerissen und die Skizzen, die ich nicht mehr festhalten konnte, wirbelten durcheinander im Raum herum.
"Hier bist du Wurmi, James hatte gerade eine tolle Idee, komm!"
Ich war zu perplex, um zu realisieren, dass er mich hinter sich die Treppe herunter zog. Erst im Portraitloch wurde mir klar, dass ich auch allein laufen konnte, doch kaum wollte ich es ihm sagen, stolperte ich über die Kante im Portraitloch und flog der Länge nach auf die Nase. Sirius wurde mit gerissen. Ich war schon unzählige Male über diese Kante gestolpert und oft hatte ich einen meiner Freunde dabei unter mir begraben. Was ein gebührender Abschied.
Sirius ächste. "Tut mir so Leid", murmelte ich und half ihm hoch.
"Wie kann es eigentlich sein, dass du da immer drüber fällst?", grummelte er genervt. "Müsstest du nicht langsam gemerkt haben, dass da ne Kante ist?"
Trotzig hob ich das Kinn. "Das ist nun mal Tradition"
Sirius lachte belled auf.
"Was hat James jetzt eigentlich vor?", versuchte ich vom Thema abzulenken.
"Er will bei Filch einbrechen"
"Hä? Wieso das denn? Der guten Zeiten willen?"
"Nein, er will die Karte verstecken"
"Hä?", machte ich nochmal, unfähig viel zu sprechen, da Sirius in der Geschwindigkeit eines Zouwus durch die Gänge jagte.
Als wir völlig außer Atem bei James und Remus ankamen, hatte ich immer noch keine Idee, warum wir überhaupt hier waren.
"Also, seid ihr bereit?", frage James.
"Nicht wirklich!", meldete ich mich zu Wort. "Kann mir mal jemand erklären, warum du da einbrechen willst?"
"Man Tatze, hast du ihm nichts erklärt?"
"Doch, aber ich hab dir doch gesagt, dass ich schlecht darin bin, Krone. Du hättest Moony schicken sollen oder selber gehen"
James verdrehte die Augen "Also gut, dann erkläre ich es halt. Nun, da wir Hogwarts jetzt verlassen und wir die Karte nicht mehr brauchen, dachte ich es wäre Verschwendung, wenn wir sie mitnehmen. Deswegen dachte ich, wir könnten sie in Filchs Büro verstecken, damit die eines Tages von Rumtreibern der 2. Generation hier gefunden werden kann"
"Aber woher sollen sie das Passwort wissen? Offen können wir sie nicht liegen lassen, wegen Filch.", erkundigte ich mich.
"Ganz deiner Meinung, Wurmschwanz.", setzte Sirius James Erklärung fort. "Krone hat gestern den Schutzmechanismus noch weiter verbessert. Der Zauber auf der Karte erkennt jetzt auch, ob die Person positives oder negatives Interesse an ihr hat. Ist es negativ kommen die Beleidigungen, die wir ja sowieso als Schutzmechanismus da drin haben. Ist es positiv, fragt sie "Schwörst du, dass du ein Tunichtgut bist?" Wenn der Nachfolger dadurch das Passwort nicht findet, hat er selber Schuld"
"Ich weiß nicht. Ohne die Karte sind wir irgendwie nicht mehr die Rumtreiber", Es waren so viele Erinnerungen mit ihr verknüpft, dass der Gedanke sie wegzugeben mir beinahe physisch schmerzte und doch sah ich ein, dass sie zukünftigen Generationen sicherlich mehr nützen würde als uns. "Na gut ich bin dabei."
"Und du Moony?", fragte Sirius.
Auch ihm schien der Gedanke nicht zu gefallen, aber auch er willigte ein.
Also betraten wir mit zitternden Knien und schweren Herzen das Büro.
In der Mitte stellen wir uns in einen Kreis um die Karte. "Wollen wir noch alle unsere Lieblingserinnerung mit ihr sagen?"
"Meint ihr nicht, dass Filch gleich zurück kommt?"
"Quatsch, der ist beschäftigt. Peeves veranstaltet gerade eine Chaos-Schnitzeljagt für ihn. Ich finde die Idee toll Wurmschwanz, willst du starten?"
Ich nickte. "Meine Liebste Erinnerung ist, als wir in die Gemeinschaftsräume der anderen Häuser eingebrochen sind um ihnen Streiche zu spielen"
Remus begann zu kichern. "Erinnert ihr euch noch an Tatzes Gesicht, als er bei Hufflepuff mit Essig übergossen wurde"
Sirius zog eine beleidigte Schnute. "Das war eure Schuld, ihr wolltet, dass ich da klopfe" Das brachte uns alle nur noch mehr zum Lachen.
"Eigentlich Schade, dass wir es nie geschafft haben da rein zu kommen", meinte Remus, "Ich hätte zu gerne den Raum gesehen. Was war deine Lieblingserinnerung, Tatze?"
"Ganz klar: als wir den Geheimgang zum Honigtopf gefunden haben. Die geheimen Ausflüge ins Dorf waren immer die besten!", rief er und seine Augen begannen zu strahlen, als ob er wieder einen Berg Süßigkeiten vor sich sah
"Oh ja. Erinnerst du dich noch, als wir das halbe Lager leer gegessen haben und Remus uns zu Madam Pomfrey bringen musste, weil uns so schlecht war.", grinste James
"Merlin, wenn ich da nur dran denke wird mir wieder schlecht", seuftzte ich.
Moony hingegen grinste. "Ich glaube ihr habt danach einen Monat keine Süßigkeiten mehr gegessen und das, obwohl Halloween war. Habt ihr dem Honigtopf eigentlich je Geld dafür gegeben, dass wir uns da hin und wieder mal was geklaut haben, oder geht der wegen uns pleite?"
"Erinnerst du dich da gar nicht mehr dran Moony? Du hast uns nach unserer Fressaktion gezwungen, dem Laden für den Rest des Schuljahrs all unser Taschengeld zu geben." erwiederte James "Tatze und ich waren komplett pleite. Aber jetzt mal Honigtopf beiseite, was war deine Liebste Erinnerung Moony?"
"Ich? Ich glaube am liebsten mochte ich das Auskundschaften der Ländereien bei Vollmond, weil ich mich da tatsächlich an Ideen von meinem menschlichen Ich erinnern konnte. Und du?" Jetzt war ich gespannt. Es gab so viele tolle Erinnerungen welche war wohl seine?
"Ich glaube ich fand unsere Versuche in die Mädchenräume zu gelangen am witzigsten. Als Animagi, mit dem Besen, mit Vielsaftrank und sogar auf dem Rücken von den Mädchen und trotzdem hat nichts funktioniert. Am besten fand ich dann immer die genervten Blicke der Mädchen."
Wir brachen in schallendes Gelächter aus. Die 7 Jahre waren viel zu schnell vergangen und als wir uns beruhingt hatten sahen wir uns nach einem Versteck für die Karte um. Jetzt wurde mein Herz wieder schwer. Hier endete eine Era. Wir legten die Karte in ihr Versteck. Gleich würden wir sehen, wie die Linien verblassten und dann war unsere Zeit in Hogwarts offiziell vorbei. Morgen würde es zwar noch das Festessen geben, aber ohne die Karte war Hogwarts nicht mehr Hogwarts.
Im Halbkreis stellten wir uns um das Versteck, tippten auf unser Meisterwerk und sprachen unsere letzten Worte als Rumtreiber von Hogwarts.
"Missetat begangen."
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1577 Wörter
Hier Enden nun die Jahre in Hogwarts, aber ein letztes Lied ist noch auf dem Album, also freut euch auf ein letztes Kapitel außerhalb von Hogwarts.
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