22. Kapitel
Sandys Sicht:
Ich wusste nicht, wie lange ich in diesem dunklen Loch saß. Nicht ob es Tag oder Nacht war. Wo verdammt war ich? Schon öfters war ich zur Tür getaumelt, hatte mein Knie zig mal angeschlagen, hatte an der Klinge gerüttelt. Doch sie war fest verschlossen. Auch gab es hier keine Fenster.
Es gab nichts wo man entkommen konnte. Was wollte dieser Kerl von mir? WAS? Ich fand keine Antwort darauf, obwohl ich genug Zeit zum Überlegen hatte. Langsam stieg meine Panik wieder auf. Es waren bestimmt schon um die Stunden vergangen. Ich hatte weder Essen noch Trinken bekommen. Oh mein Gott.
Was wenn der Mann besoffen war? Wenn das eine Tat unter Alkohol war und er mich bei Nüchternheit wieder vergaß? Und nur selten in den Keller ging? Was würde dann mit mir geschehen? Ruhig bleiben, ganz ruhig bleiben, Sandy, flüsterte ich vor mir hin und atmete gleichmäßig ein und aus.
Ich hörte Schritte. Jemand ging hinunter. Mein Herz fing an heftig zu klopfen. Aber die Person ging nur nebenan, es klirrten Flaschen, wahrscheinlich Bier oder Wein, was meine Vermutung bestätigte, das ich einem Trinker in die Finger gekommen war, dann war es totenstill.
Enttäuscht ließ ich die Schultern sinken und legte mich auf den harten und kalten Boden. Vielleicht konnte ich ja schlafen. Im Schlaf war alles halb so schlimm. Doch kaum schloss ich meine Augen, sah ich Liam vor mir und Tränen stiegen mir in die Augen. Was er jetzt wohl dachte? Machte er sich große Sorgen? Hoffentlich dachte er nicht, ich hätte mir etwas angetan. Und machte etwas, was er bereuen würde. Liam, würde ich am liebsten zu ich schreien, ich bin hier! Rette mich!
So wie du es schoneinmal getan hast.
Wieder hörte ich Schritte auf der Treppe. Dann drehte sich der Schlüssel.
Ängstlich zog ich meine Knie an und leckte mir über die Lippen. Durch das wenige Licht, das hineinfiel, konnte ich nur die Gestalt eines Mannes erkennen. Er war ziemlich groß und hatte breite Schultern. Seine Haare standen in wilden Locken vom Kopf ab. In der Hand hielt er etwas,das er scheppernd vor mir abstellte. Eine Schüssel. Statt schnell wieder zu verschwinden, beugte er sich zu mir hinunter. Sein stinkender Atem blies mir ins Gesicht.
"Alles okay, kleines. Brauchst keine angst haben. Ich pass auf dich auf.',lallte er und hickste.
Irgendwie kam mir seine Stimme bekannt vor, aber ich wusste nicht woher. Angewidert lehnte ich mich zurück
Oben schrillte eine Klingel. Hastig entfernte er sich und Schloss wieder ab. Ich hörte, wie der Unbekannte die Treppe hinauftorkelte und oben öffnete.
"Hi Harry",sagte eine wohlbekannte Stimme klar vernehmbar. Ich keuchte auf. Es war Liam! Liam! Was machte er hier?
Liams Sicht:
Harry öffnete die Tür. Auf einem Blick sah man, das er wieder getrunken hatte. Seine Augen glänzten, seine Nase und seine Wangen gerötet. Auch seine Kleidung wies verdächtige Flecken auf. Er schien länger schon nicht geduscht haben, jedenfalls roch er ziemlich nach Schweiß.Ich rümpfte die Nase, doch die Sorge um Sandy verdrängte schnell den Ärger über Harry.
"Ich muss mit dir reden" ,sagte ich und wollte mich an ihm vorbeidrängen. Doch er stellte sich mir breitbeinig in den Weg.
"Was willst du von mir?", blaffte er aggressiv. Ich seufzte.
"Lass mich doch erst einmal rein."
"Erst wenn du mir sagst, worum es geht" Seine Augen funkelten mich bedrohlich an und er ballte seine Hände zu Fäusten.
"Harry. " Ungeduldig drängte ich mich an ihm vorbei.
"Halt." Er hielt mich am Arm fest. Ich schüttelte ihn ab.
"Was hast du für Probleme?"
Ohne ihn weiter zu beachten trat ich ins Wohnzimmer ein. Wein- und Bierflaschen, aber auch härtere Sachen wie Whisky lagen wild verstreut leer oder ausgelaufen rum. Ebenso Verdächtige Tütchen, Spritzen und Pillen. Ich wollte nicht wissen, was das war.Im Raum hing der Gestank von Alkohol,Schweiß und Kotze. Ein ekelhafte Mischung. Wie tief war er denn abgestürzt? Wir hatten gewusst, das es mit ihm bergab ging,aber so schlimm? Mein Mitleid verschwand schnell wieder als er sich vor mir aufbaute.
"Verpiss dich. Du hast hier nix zu suchen",fauchte er. Ich holte Luft zu einer Antwort als ich ein Schreien hörte, wo man aber nicht verstehem konnte, was gesagt wurde.
"Was ist das? ",fragte ich stirnrunzelnd
"Äh." Seine Stimme schwankte. "Ich guck 'n Film. "
"Aha. Na egal. Du bist mir auch keine große Hilfe" ,murmelte ich.
"Wobei?"
"Sandy ist weg. Ich hatte gedacht, du könntest vielleicht ein wenig mithelfen zu suchen, aber du bist eindeutig nicht in det Lage",erklärte ich genervt umd bersorgt.
"Sssaaandy? " Er dehnte das Wort aus wie Kaugummi.
"Ja." ,bestätigte ich etwas verwirrt.
"Bis dann." Ich konnte hier nichts mehr erreichen. Auch wenn es so war, als würde ich ihn im Stich lassen.
Entschlossen drehte ich mich um und ging zur Haustür. Wieder hörte ich einen Ruf. Aber das musste ich mir eingebildet haben. Grübelnd trat ich in nach draußen. Ein paar schwache Straßenlaternen spendeten gedämpftes Licht. Louis wartete in seinem Auto. Ich ging auf es zu. Da fiel mir etwas auf dem Boden ins Auge. Sah aus wie Kabel. Wer bitteschön verlor Kabel auf der Straße? Verwundert bückte ich mich und hob es auf. Es waren Kopfhörer. Neongrüne, genau wie Sandy welche hatte. Was für ein Zufall. Aus Instinkt heraus behielt ich sie in der Hand und stieg ein.
"Und? ",fragte Louis. Ich seufzte.
"Nichts. Er ist mal wieder besoffen.und unter Drogen glaub auch."
"So kann das nicht weitergehen." Frustriert schüttelte Louis den Kopf.
"Ja. Doch wo ist jetzt Sandy?" ,fragte ich mich abgelenkt.
"Ich weiß ja auch nicht. Was hast du denn da? Hast etwa vor jetzt Musik zu hören? " Verwirrt zeigte er auf meine Hand.
"Was?" Achja, die Kopfhörer.
"Nein, sie waren vor Harrys Tor gelegen. Keine Ahnung, wieso ich sie mitgenommen habe. ",gab ich zu."Sandy hat auch sowelche. Vielleicht ist sie ja hier vorbeigekommen."
Nun betrachtete ich sie genauer. Das waren definitiv ihre. Der eine pinke und der orange Schutz.
"Guck doch nochmal draußen nach." ,sagte Louis.
"Wieso sollte ich? "
"Vielleicht findest du noch etwas."
"Okay. " Man konnte es ja mal versuchen. Also stieg ich aus und suchte mit den Augen den Boden ab. Tatsächlich fand ich genau vor dem Eingang ein Haargummi, das ebenfalls von ihr war. Sie hatte hier sein gemusst! Plötzlich setzten sich in meinen Gedanken lauter Puzzleteile zu einem Bild zusammen. Mädchenschreie die von Harrys Keller kamen, Harrys aggressives Verhalten, als er mich nicht vorbeilassen wollte, sein ungerührtes Verhalten über Sandys Verhalten, Sandys Sachen hier. Es war eine so abstrakte Idee. Zu verrückt. Aber Harry war momentan alles zuzutrauen. Auch, das er Sandy...entführt hatte?
Drama Drama Baby! Okay das ist vielleicht etwas übertrieben. Sorry mein Deutsch ist heute nicht das Beste und ich habe irgendwie wieder eine Schreibblockade, also ist der Schluss ziemlich abrupt. Sorry.
LG directionerluv11
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