21.Kapitel

Die ganze Fahrt über zitterte ich wie Espenlaub. Ich konnte kaum fassen, was mir geschah. Wurde ich wirklich gerade entführt? Ich? Was wollte der von mir? Es musste ein Mann sein, ich vermutete der, der so risikoreich Auto gefahren war. Aber wieso ich? Es lohnte sich nicht, mich zu entführen. Ich war weder reich noch sonst von Nutzen. Vielleicht war das alles ja gar nicht geplant gewesen? Vielleicht war ich nur ein Zufallsopfer? Das war die naheliegendste Lösung. Das alles war mir eigentlich recht egal. Ich rollte in dem Kofferraum hin und her, langsam wurde mir übel. Dazu kam die riesige Angst, was mit mir passieren würde. Meine Hände waren schweißnass und mein Atem ging schell. Das Auto nahm eine scharfe Kurve und ich schlug mit dem Kopf gegen die Decke. Einen Augenblick wurde es mir noch schwärzer vor den Augen als es sowieso war. Panisch fing ich an, gegen die Wand zu treten und hysterisch zu schreien. Als meine Kraft nachließ, schloss ich erschöpft meine Augen und hoffte einfach nur insbrünstig,das alles bald vorbei war.

Endlich hielt das Auto schließlich mit einem heftigen Ruck an,sodass ich nach hinten gesschleudert wurde.

Plötzlich schien gleißendes Licht in den Kofferraum. Geblendet hielt ich mir die Hand vor die Augen. Kräftige Hände hoben mich heraus und hielten mit Mund und Augen zu. Mit letzter Kraft wand ich mich hin und her, aber es gelang mir nicht, mich zu befreien. Nur meine Kopfhörer fielen aus der Tasche auf den Boden .Eine Tür klappte, dann ging es eine Treppe hinunter, wahrscheinlich in einem Keller

"Mmmmpfh"

Ein Keuchen von der Person war zu hören, ich wurde wohl langsam zu schwer. Ich schlug mir mein Knie an einem Türrahmen an. Plötzlich waren die Hände weg und ich landete auf den Boden. Mit einem lauten Knall fiel die Tür zu und ein Schlüssel drehte sich. Es war stockdunkel. Ich konnte nichts erkennen. Mein Knie pochte und schmerzte und mein Schnaufen hörte sich in der Totenstille wie eine Dampflok an. Langsam richtete ich mich auf und versuchte meine Panik zu unterdrücken.

Liams Sicht:

Erst hatte ich mir keine Gedanken gemacht, als Sandy nach drei Stunden noch immer nicht zuruckgekehrt war.  Wahrscheinlich brauchte sie einfach die Zeit alleine.  Doch dann wurde es immer später.

21 Uhr...

22 Uhr...

23 Uhr...

Unruhig tigerte ich und her. Etwas musste passiert sein!  Das war eindeutig.  Es gab nur drei Möglichkeiten. Sie konnte sich etwas angetan haben. Das war die naheliegendste Möglichkeit.aber diese Eindringlichkeit, als sie gesagt hatte ,das sie zurückkommen würde... die konnte nicht gelogen sein. Vielleicht hatte sie einen Unfall gehabt. Lag irgendwo schwer verletzt im Dunklen auf der Straße. Doch was sollte ich dann tun?  Sollte ich die ganze Gegend hier absuchen?  Sie konnte auch überfallen worden sein. Und, was mir viel zu absurd schien, entführt worden sein.

Eine etwas entfernte Kirchenuhr schlug Mitternacht. Tief durchatmend griff ich nach meinem Handy. Keine neue Nachrichten. Keine verpassten Anrufe. Ich wählte Louis Nummer. Nach dem vierten Klingeln nahm er ab.

"Was soll das?  Ich war schon am pennen. Mann ich muss morgen früh raus" ,meckerte er mit verschlafener Stimme.

Doch Mitleid konnte ich jetzt nicht aufbringen.

"Ich brauche deine Hilfe! " ,sagte ich entschlossen.

"Wieso?  Ist was passiert? ",fragte er Sofort hellwach.

"Sandy ist weg.  Sie ist nur kurz weggegangen und kommt nicht mehr."

"Nee oder? ".stöhnte Louis auf.

" Was? ", blaffte ich empört.

"Wieso muss man diesem Mädchen wie einem Kleinkind hinterherlaufen?"

Okay, für Außenstehende mochte das vielleicht so aussehen, aber Sandy haute ja nicht mit Absicht ab. Etwas war passiert, das stand für mich fest.

Ich schluckte eine scharfe Antwort hinunter.

"Ich glaube das sie entweder einen Unfall gehabt habem muss oder überfallen worden ist.",erklärte ich seinen Satz übergehend.

"Liam, weißt du eigentlich wie verrückt das klingt?",seufzte mein Kumpel.  "Na gut, ich helf dir. Was soll ich machen? "

"Die Gegend absuchen." Zu zweit würde das viel besser gehen. Hoffentlich würden wir dann auf eine kerngesunde und unversehrte Sandy antreffen. Wenn ihr was passiert war würde ich mir das nicht noch einmal verzeihen können.

"Soll ich die anderen noch anrufen?  Sie könnten auch mithelfen, umso mehr umso besser.",steuerte er hinzu.

"Okay",stimmte ich zu.  "Wir treffen uns bei mir."

Es durfte ihr einfach nichts passiert sein.

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