17.Kapitel
Sandy machte schnell Fortschritte und ihr ging es rasch besser. Noch immer besuchte ich sie jeden Tag, was jetzt aber viel mehr Spaß machte, da sie wach war und nicht mehr auf der Intensivstation und ich plötzlich eine ganz neue Sandy zu Gesicht bekam. Sie riss Witze, lachte glücklich und beteuerte immer, wie leid es ihr tat. Ihre Erinnerung an ihre letzten Tage war noch immer nicht zurückgekehrt und ich hoffte, dass das auch so bleiben würde.
"Liam, mein Vater war da!" Sandy saß aufrecht im Bett und hippelte aufgeregt auf und ab. Er ist extra hier her geflogen um mich zu besuchen! "
Sie strahlte vor Freude und ich freute mich mit ihr. Ich wusste, dass sie kein gutes Verhältnis zu ihrem Vater hatte. Vielleicht würde sich das jetzt bessern. Vielleicht würde sich ihr ganzes Leben bessern. Ich wünschte es mir so sehr für sie. Ich wollte nicht noch einmal das Gefühl spüren, sie zu verlieren. Es war so furchtbar gewesen.
"Und....",sie machte grinsend eine kurze Pause. "In drei Tagen werde ich entlassen."
"Jaaaa.",lachte ich." Endlich." Ich küsste sie.
Sandys Sicht:
Ich war so glücklich. Alles war so wunderbar! Mein Vater war hier gewesen! Er hatte sich ernst an mein Bett gesetzt und eindringlich gesagt:"Sandy, ich wusste nicht, dass es ihr so schlecht geht. Du kannst immer zu mir kommen, egal was ist. Du bist doch meine Tochter. Es tut mir leid, wenn ich dir das Gefühl gegeben habe, nicht für dich da zu sein. Du kannst mit mir über alles reden, einverstanden?"
Er hatte seine Hand ausgestreckt und ich meine hineingelegt. Wie sehr hatte ich mir immer gewünscht, dass das jemand zu mir sagte! Das jemand genau diese Wörter zu mir sagte! Ich hätte heulen können vor Glück. Jetzt würde ich auch bald aus diesem Bett befreit sein und bei Liam sein können. Ihm zuliebe würde ich auch aufhören mich selbst zu verletzen .Auf diese Idee wäre ich nie vor ein paar Jahren gekommen. Es können so viele Menschen zu einem sagen, dass man aufhören soll, aber man macht es nur für eine besondere Person, einer, der man Vertrauen kann, bei der man weiß, dass sie immer für einen da ist und nichts einen voneinader trennen kann. Bei mir war diese Person Liam. Ich war so froh ihn getroffen zu haben.
Ich lächelte ihn an. "Liam? "
Liebevoll streichelte er meine Hand. "Ja? "
"Ich bin so froh dich gefunden zu haben",gestand ich.
"Du bist auch der Grund, warum ich lebe und aufgewacht bin."
"Ich bin auch froh, dass ich dich habe. Es wäre so furchtbar für mich gewesen, wenn du gestorben wärst. Aber wieso bist du wegen mir aufgewacht?",fragte er Verständnislos.
"Ich habe deine Stimme gehört und wie verzweifelt du warst. Da wusste ich einfach, dass ich aufwachen musste. Aber ich hatte nicht die Kraft dazu. Doch als du "Ich liebe dich "gesagt hast, konnte ich es plötzlich."
Liam schluckte schwer. Seine Rührung war ihm deutlich im Gesicht abzulesen.
" Wirklich? Oh mein Gott, du weißt nicht wie schön das ist. Wie in einem kitschigen Liebesfilm",flüsterte er und beugte sich vor. Sanft legte er seine weichen, etwas trockenen Lippen auf meine. Ich schloss die Augen. Unvorstellbar, das man sterben wollte, wenn man solche Küsse bekam. Aber wieso hatte ich das gewollt? Es musste etwas passiert sein! Oder war ich etwa einfach so lebensmüde geworden? War ich depressiv?
"Ist was?",Liam löste sich von mir
"Du versteifst dich so. Erinnerst du dich an etwas?"
Er wurde unruhig.
Ich runzelte die Stirn.
"An was sollte ich mich erinneren? "
"Nichts.",wehrte er ab. "Ich dachte vielleicht nur."
"Okay." Ich schwieg, aber trotzdem beschäftigte es mich noch.
"Ist deine Mutter noch hier?" Liam wollte mich also noch unbedingt ablenken.
"Ja. Aber sie muss übermorgen wieder arbeiten, also fliegt sie morgen zurück. Was ist eigentlich mit dir? Wieso bist du hier? Ich habe dich noch gar nicht gefragt. Aber wart ihr denn nicht auf Tour?'
Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern.
"Ja, wir waren auf Tour. Doch ich konnte dich nicht einfach so hier alleine lassen! Ich habe mich dafür entschieden, hier zu bleiben. Das hat mir zwar viel Ärger eingebracht und die Jungs waren auch nicht so begeistert. Aber sie haben es auch alleine gut hinbekommen. Die Tour ist jetzt zuende.",erzählte er. Wie süß! Er war extra bei mir geblieben! Ich grinste wie ein Honigpferd. Für Liam gab es noch ein Kuss.
" Welches Datum ist eigentlich heute?" ,fragte ich alarmiert. Musste ich denn nicht in die Schule?
"Der 28. September ",klärte er mich auf.
"Oh mein Gott",rutschte es mir raus. "Ich muss doch langsam mal zurück! Ich kann doch nicht die ganze Zeit fehlen."
Ich war jetzr zwar nicht so scharf darauf, zurück in die Schule zu gehen und die Schikanen meiner Mitschüler zu erleben, aber wie dumm würde es aussehen, wenn ich gar nicht kam? Wussten sie vielleicht das ich mich umbringen wollte? Hielten sie mich jetzt vielleicht erst recht für gestört? Mir kamen die Tränen, meine gute Laune verschwand.
"Was ist den los? " Besorgt legte Liam die Hand auf meinem Arm. "Nein, du bekommst sozusagen Extra -Ferien, damit du dich erholen und eine Therapie machen kannst.'
"Aha." Begeisternd tat es mich immer noch nicht. Ich musste weg von Liam. Zurück zu meiner Mutter, den ganzen Tag alleine sein. Doch das konnte ich Liam nicht sagen. Er würde denken, dass ich wollte, das er mich babysittete. Das musste er ja nicht. Er gab mir nur die Kraft durchzuhalten. Ich wusste nicht, was aus mir werden sollte, wenn ich alleine war.
"Sandy?"
Ich schniefte.
"Du musst auch nicht zurück. Ich habe angeboten, dass du bei mir wohnen darfst. Deiner Mutter war das ganz recht, sie kann sich nämlich nicht freinehmen. Nur werden für ein paar Tage Louis, Harry, Niall und Zayn zu Besuch kommen, wir müssen für unser neues Album arbeiten. Einverstanden?"
"Jaaaa." Wieder strahlte ich über das ganze Gesicht.
"Das ist perfekt."
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