Ich werde warten

Was zuletzt geschah:

,,Ich-Ich weiß nicht was in den letzten Tagen geschehen ist, Elena. Was auch immer Dir Angst macht, wir finden einen Weg-"

,,Scott! Du verstehst nicht. Ich kann euch nicht mehr helfen. Ich-"

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Scott schwieg betrachtete die Braunhaarige argwöhnisch.

,,Ich verstehe dich sehr gut. Denkst du ich habe keine Angst?" Elena presste die Lippen aufeinander.
,,Wir mögen nicht immer einer Meinung gewesen sein. Und möglicherweise bin ich auch kein guter Freund gewesen. Aber das dort drüben ist, Stiles. Und wenn ich eines mit Sicherheit weiß ist es, dass Stiles wenn er wieder er selbst ist niemand anderen als dich bei sich haben möchte." stellte der Werwolf klar und trat am den Tresen heran.

Elena senkte den Blick.
,,Ich habe sie nicht mehr. Meine übernatürlichen Fähigkeiten. Ich kann euch nicht helfen, Scott." Die fülligen Brauen ihres Gegenüber hoben sich erstaunt. Der leicht schiefe Kiefer des Alphas legte sich krampfhaft aufeinander.
Sanft legte er die Hand auf ihre.

,,Du glaubst, das ist es was dich ausmacht? Das ist alles was du tun kannst?" Als Elena den Blick hob erkannte sie etwas in Scotts Blick was sie selten zu Gesicht bekam.
Enttäuschung.
,,Ich bin ein Werwolf und habe übermenschliche Kräfte. Ein wahrer Alpha. Und doch sitzt dort drüben die leere Hülle meines besten Freundes besessen von einem dunklen Dämon. Meine Hände sind gebunden und ich habe keine Ahnung was ich tun soll. Wenn ich mich umsehe, sehe ich das jeder in diesem Haus sich vor ihm fürchtet und trotzdem suchen sie mit mir einen Weg um Stiles zu helfen." Zögernd entzog sie ihm die Hand.

Das röcheln wurde lauter und Scott erkannte den beißenden Geruch welcher von ihr ausging.

,,Was wenn er nicht mehr der selbe ist ?" es war eine Frage welche ihr seit geraume Zeit Angst bereitete.
Scott atmete tief aus. Seine Finger nestelten aneinander.
Seine Pupillen flogen ziellos umher.

,,Ich weiß nur das Stiles dort drin steckt. Er steckt dort drin und wartet darauf das wir ihn befreien. Er hat Dir ein Versprechen gegeben, Elena. Und ich werde ihm helfen es zu halten."

Ihre zittrigen Finger strichen sich die Haare aus dem Gesicht.
,,Ich bin nicht bereit ihn gehen zu lassen." fügte Scott bitter hinzu.
Ihre Grünen Augen sahen auf, blickten in das glühende Braun. Es brannte förmlich.

Sie nickte.

Erst zaghaft dann deutlich. Der Alpha schloss sie in seine Arme und die Wärme welche von ihm ausging vertrieb beinahe die Kälte welche in ihr herrschte.

Sie lehnte das Kinn auf seine Schulter und lugte unter schweren Lidern auf ihre Hände, die sich in seinen Rücken vergruben.

Das Rot das ihren Finger umgab war feucht geworden und doch klammerte es sich um die Haut und weigerte sich zu lösen.

,,Ich fasse es nicht." perplex reckte Scott sein Kinn und linste zu der Jüngeren.
,,Ich habe furchtbare schlimme Dinge über ihn gesagt. Ich habe puren Hass empfunden. Ich habe ihn verachtet. Ihn abgeschrieben. Und dieses dämliche Stück Stoff hängt noch immer an mir." Mit brüchiger Stimme  drückte sie sich von dem Werwolf ab.

,,Ich denke ich verstehe was du mir sagen wolltest. Ich denke ich verstehe was Stiles mit diesem Faden bezweckt hat. Und ich war zu blind vor Wut um es zu erkennen." sanft schlug Scott die Augen nieder und belächelte die Brünette.
Ihre Gestalt war zusammengesunken.

,,Weißt du wofür Stiles seine roten Faden nutzt ?" murmelte sie gedankenverloren und zwirbelte das Ende zwischen ihren Fingerkuppen.
Sie hatte ihn die Frage zuvor bereits gestellt.

,,Er nutzt sie für seine ungeklärten-"

,,Stiles benutzt die roten Fäden für die Dinge mit denen er noch nicht abgeschlossen hat. Ich habe ihn in Frage gestellt obwohl er mir sein Versprechen gegeben hat. Ich bin verletzt. Und ich hasse ihn für das was er getan hat. Aber er hat es niemals aus vollkommen freien Stücken getan. Ich bin es satt das dieser Dämon seine Spielchen mit uns treibt. Das hier wird ein Ende finden. Es gibt nur ein Ende das ich akzeptiere und das sind er und ich." sie drückte den Lockenschopf an der Schulter zur Seite und schleppte sich zu dem Nogitsune.

Das Bernstein war getrübt und die dunklen Ringe ließen seine Erscheinung düster wirken. Der Blick war todlüstern und durch das Klebeband blieb ihr das hämische Grinsen verborgen.

Melissa kniete vor ihm und durchforstete ihr Medizinkästchen. Die Krankenschwester wandte sich verblüfft um als sie die nahenden Schritte vernahm.
,,Liebes." zärtlich senkte sie den Blick und schritt zurück.
Mechanisch mit schmerzenden Gliedern schleifte sich Elena zu dem Fuchsgeist auf dem Sofa.

Ächzend kam sie zum stehen. ,,Wie geht es ihm?"
Scotts Mutter seufzte tief und kniete sich erneut zu dem silbernen Kästchen.
,,Er wird es überleben."
Fahrig nickte das Mädchen und verschränkte die Arme.

,,Umso besser, wenn das vorbei ist will ich ihm gehörig meine Meinung sagen." murmelte sie bissig.

,,Und das umfasst körperliche Gewalt?" skeptisch hob Melissa die Brauen. ,,Was hat er diesmal getan?"

,,Er hat mit Malia Tate geschlafen."  die Ältere verharrte in ihrer Bewegung und stierte auf die belustigte Erscheinung Stiles'.

,,Das tut mir-"

,,Das mag sein aber mir nicht. Es ist passiert. Ich bin immer noch in Rage. Aber letztendlich ist er besessen. Wir wissen nicht wie viel seiner Handlungen tatsächlich seine eigenen sind. Selbst wenn er es getan hat. Wenn ich bereit bin Peter zu verzeihen, dass er meinen Bruder umgebracht hat...dann ist es das mindeste auf Stiles zu warten nach allem was wir gemeinsam durchgestanden haben." ihr Blick war eisern während sie in das lodernde Haselnussbraun starrte.

,,Peter hat..." Melissa schüttelte den Kopf und ihre Locken wippten leicht in der Bewegung. ,,Du bist wirklich stark." erkannte die Krankenschwester und legte ein weiteres Pflaster über die Mullbinde.
Hastig schüttelte die Braunhaarige den Kopf.

,,Nicht im geringsten. Ich bin Amok gelaufen. Ich habe einen Groll gegen ihn gehegt. Ich habe mit dem Gedankem gespielt zu gehen und all das hinter mir zu lassen. Noch vor wenigen Minuten habe ich versucht meine Entscheidung vor Scott zu rechtfertigen indem ich Lügen erzählte."
Die Ältere legte den Kopf zur Seite und sah zu dem Mädchen rauf.

,,Warum hast du es nicht?" hakte sie nach und strich mit fließenden Bewegungen über die nun versorgte Wunde.
Ihre Köpfe schellten zu Stiles als sie ein wimmern vernahmen. Das Braun in seinen Augen war umwandert von salzigen Tränen und sein Leib bebte während er auf die zwei Frauen sah.

,,Stiles?" hauchte Melissa hoffnungsvoll. Zaghaft nickte der Braunhaarige. Hastig stürzte die Mutter vor um das Klebeband von seinem Mund zu reißen. Zittriger Atem fegte über ihre Hände.
Sie legte wehmütig eine Hand an seine Wange, erleichtert einen Lichtblick in dieser Dunkelheit zu erhaschen.

Elena spürte wie ihr Herz aussetzte und sie Aufregung in ihren Adern spürte.

Binnen weniger Sekunden wichen die Züge reinem Spott und ein abwertender Ausdruck wirbelte ihnen entgegen.

,,Wirklich Melissa? Ich verdrücke eine Träne? Das ist Alles was es braucht?" Seine Stirn lag in Falten und er beäugte die Frau vor sich in Unglaube.

Die Ältere wich zurück und ihre Miene versteinerte sich. Auch Elena biss sich in die Wange und wandte sich zerknirscht ab. ,,Ach kommt schon. Ihr könnt doch nicht so einfach einknicken." abschätzend raunte der Nogitsune die Worte.

,,Was willst du tun wenn Scott die Wahrheit erfährt?" Melissa zuckte zusammen und fixierte die Miene des Jungen. ,,Was?" hauchte sie atemlos.

Das Mädchen an ihrer Seite taumelte einige Schritte zu ihnen. ,,Wenn er den wahren Grund erfährt warum sein Vater sie verlassen hat?" krampfhaft blinzelte Melissa und ballte ihre Hände zu Fäusten. ,,Du weißt er hat es gehört, richtig?" die bernsteinfarbenen Augen die sie liebte, weiteten sich voller Erregung und ein Anflug von Freude glitt über sein Gesicht.
,,Du hattest keine Ahnung!" zischte er begeistert und die Krankenschwester wich dem Irren Blick des Fuchsgeistes aus.

,,Wovon spricht er?" verlangte die Latina zu wissen. ,,Du hast Stilinski angerufen direkt nachdem es passiert ist. Du hast es Scott nie erzählt aber du hast den Sheriff angerufen..." Schaufend schüttelte Stiles den Kopf. Das Amüsement des Dämons war nicht zu übersehen.

,,Aber Stiles hat es gehört. So wie er alles hört." Melissa keuchte und schrumpfte unter den Blicken der Brünetten.

Elena war sich nicht sicher was der Nogitsune bezweckte aber er schien die Ältere zu verunsichern.

,,Das ist der Grund warum Stiles nie etwas sagte. Denn er wusste, Scott würde dir niemals verzeihen. Er wusste, wie sehr Scott dich hassen würde." presste der Fuchsgeist zwischen gefletschten Zähnen hervor und mit jedem Wort sackte die Gestalt der Frau in sich zusammen.

,,Das bist nicht du, Stiles." wisperte die junge Mutter überwältigt.

Mitleidig warf die Erscheinung den Kopf umher.

,,Bin ich. Jetzt." heiser durchzogen die Worte ihre lädierten Knochen und zwangen zum Handeln.

Der Nogitsune wandte seinen Blick von der Frau ab als Elena vor ihm auf die Knie sank.

,,Hören sie ihm nicht zu, Melissa. Das ist es was er will. Er weiß wie er Stiles schwächt, indem er jeden den er liebt verletzt. Der echte Stiles würde nie so über uns reden." Die Krankenschwester nickte zögernd, wagte es nicht sie anzusehen.

Sanft unter den angewiderten Blicken des Dämons fasste sie die Hand die ihr so viel Wärme geschenkt hatte.
Kälte ging von ihr aus und brachte sie zum erschaudern.

,,Das ist es was du tust. Du besetzt Stiles und schlägst ihn dort wo es wehtut." ein teuflisches Grinsen belegte sein Gesicht. ,,Du hast vergessen was er getan hat. Und was er gefühlt hat dabei." wild schlugen ihr die Worte des Nogitsune entgegen.

Sie schnaubte und schüttelte den Kopf. ,,Ich habe meine Zeit gebraucht. Ich habe einen ordentlichen Arschtritt von Scott gebraucht um es zu erkennen." Das Haselnussbraun blitzte ihr wutentbrannt entgegen. Mit einem sanften Lächeln fing die das Braun.

,,Stiles. Ich weiß du bist da drin. Ich weiß du kannst mich hören. Ich hab verstanden was du mir sagen wolltest. Ich werde warten. Ich falle nicht mehr auf die Tricks herein. Ich bin hier. Ob mit oder ohne Kräfte. Ich bin hier und warte auf dich hörst du? Also Kämpfe mit allem was du hast dagegen an. Ich schwöre bei Gott, wir holen dich zurü-" ein tiefes Grollen löste sich aus seiner Kehle und ließ die Braunhaarige zurück schrecken.

,,Dein Versprechen an mich. Du und ich." überlegen drückte sie mit roher Gewalt das Klebeband auf die Lippen des Jungen.
Zufrieden senkte sie den Blick auf ihre Hände.

Die Schreie die ihnen der Dämon entgegen blaffte wurden gedämpft.

Der rote Faden lugte nur schwach an seinem bebenden Finger hervor doch der Knoten war fester als je zuvor.

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