Erklärungen
Seine Hand war warm und überraschend weich. Auch wenn sie sich beruhigte, tat es ihr Herzschlag nicht.
Ja, vielleicht war es wirklich keine gute Idee nun alleine zu sein..
Sie traten auf die Veranda und Stiles ließ ihre Hand los, um die Tür aufzuschließen. Gentlemanlike hielt er ihr die Tür auf, um sie eintreten zu lassen. Sofort wurden sie umschlossen von der Wärme des Hauses und der angenehme Geruch alter Möbel, nicht das die Möbel alt waren, sie rochen einfach danach.
Sie entledigte sich ihrer Schuhe und wartete bis Stiles seine ebenfalls neben die Kommode stellte. Er lächelte seicht und schob sie in das Wohnzimmer. Dort war ein altes Braunes Ledersofa mit einigen Decken. Ein Sessel, Bücher und Akten, vermutlich von Noah, sowie ein Fernseher. Lampen, Pflanzen und andere kleine Dinge fanden auch ihren Platz.
Mit sanfter Gewalt drückte er sie aufs Sofa und verschwand in einem weiteren Raum, nachdem er Elena noch eine warme Decke reichte.
Sie hörte das Klappern von Geschirr, Wasser, welches kochte und ab und zu ein Summen Stiles'. Mit noch immer zitternden Händen breitete die Braunhaarige die Decke aus, lehnte sich an die Ecke und zog die Beine an. Die Decke legte sie darüber und verschränkte die Hände auf ihrem Schoß. Kurze Zeit später tauchte auch der Braunhaarige neben ihr auf und reichte eine Tasse Tee.
„Danke." Murmelte sie und krallte sich verzweifelt an die Tasse. Die Wärme kroch in ihre dankbaren bebenden Finger. Er nickte und seine Züge wirkten düster. „Was willst du wissen?" fragte er ruhig. „Alles." Gab sie zurück. „Natürlich." Ein verzerrtes Lachen löste sich aus seiner Kehle.
„Was hast du denn gesehen?" fragte er sie, statt zu erklären. „Mhm....Lass mich überlegen... Ein Pelzigen Isaac mit Krallen und glühenden Augen, der unheimlich viel Kraft hat. Oder vielleicht...dieses widerliche Schlangenvieh!" erwiderte sie und konnte nicht verhindert, dass sie mit jedem Wort lauter wurde.
„Verstehe." Schnalzte er und schien abzuwägen. „Stiles, ich möchte verdammt nochmal wissen was zum Teufel hier los ist! Bitte." Verlangte sie und ihre Worte glichen mehr einem flehen.
„Das was du da auf dem Dach gesehen hast...war ein Kanima. Es tötet Menschen, nachdem es sie mit irgendeinem Toxin lähmt. Warum es das tut und was genau es ist, wissen wir noch nicht. Wir wissen jedoch das es sich bei dem Kanima um Jackson handelt." Begann er.
Sie lauschte angestrengt, versuchte alle Informationen zu behalten, so abwegig sie auch sein mochten. Ihre Vorstellung mochte sich noch nicht so recht um den Fakt legen, dass es so etwas gab. „Isaac hingegen ist ein Gestaltenwandler. Hat sich in einen Werwolf verwandelt. Derek hat ihn dazu gemacht. Erica und Boyd ebenso, er hat sie als Rudel erschaffen, um sich zu stärken. Ist so ein Alpha-Rudel-Ding." Fuhr er fort. Sie konnte nicht glauben, wie gefasst der Braunhaarige wirkte.
„Und Scott?" hakte sie nach. „Scott ist auch ein Werwolf. Nur ist er so etwas wie ein Omega." Antwortete er. Er konnte die Frage bereits aus ihrem Gesicht lesen. „Ein Alpha ist sozusagen der Anführer eines Rudels. Ein Beta sind die Rudelmitglieder. Ein Omega ist ein einsamer Wolf scheinbar sind sie so etwas wie Abschaum oder so." erklärte er. Sie schluckte. „Aber Scott ist so etwas wie ein Omega?" stellte sie fest doch ihre Stimme ließ es wie eine Frage klingen. „Ja. Scott ist kein Omega in dem Sinne. Er hat zwar kein Wolfsrudel, aber er hat ein Rudel. Ein Rudel bei dem er der Alpha ist. Das musste auch Derek feststellen." sagte Stiles stolz.
Auch ohne jedes Detail zu kennen, wusste sie wen er in das Rudel zählte. „Hat Derek...Scott zum Werwolf gemacht?" fragte sie neugierig und war überrascht, wie leicht es ihr über die Lippen glitt. Stiles Gesicht verzog sich und er seufzte. „Nein. Scotts Alpha war Peter Hale, Dereks Onkel. Er war der große böse Wolf, könnte man sagen. Ein Monster das getötet hat. Scott wurde von ihm gebissen und glaub mir...nicht freiwillig. Wir haben unsere Zeit gebraucht, um zu erkennen wer der Alpha ist. Anfangs dachten wir es wäre Derek..." Stiles erzählte Ihr Alles. In gewisser Weise schien es, als würde es ihn befreien, davon zu erzählen. Sie hörte zu, fragte nichts. Erst nachdem er endete, rührte sie sich.
Jedes Wort wirkte Angsteinflößend und doch rief es in ihr etwas hervor. Eine Faszination. Die Panik in ihrem Inneren war einer Aufregung gewichen. „Und du?" fragte sie heiser. Er hob die Augenbraue. „Bist du auch...also eines dieser übernatürlichen Wesen?" wandte sie an ihn. „Nein." Sagte er knapp. Das war zu schnell... „Willst du eins sein? Ich meine ein Werwolf oder was es noch so gibt?" bohrte sie nach.
Seine Miene wechselte. „Nein. Sonst wäre ich es schon längst." entgegnete er und erhob sich. Er wirkte plötzlich wütend. Elena stellte die Tasse auf den Tisch und stand ebenfalls auf. „Was meinst du?" fragte sie unfähig ihm zu folgen. „Peter Hale gab mir damals die Möglichkeit. Ich habe abgelehnt." Brummte er.
„Bereust du's?" polterte es aus ihr heraus, während sie ihm die Treppen hinauf folgte. Er schwieg. Sie erwartete keine Antwort, war es doch eine persönliche Frage. Sie betraten ein neues Zimmer. Überall lagen Bücher und Zettel, gestapelt oder auf dem Boden verteilt. Eindeutig Stiles' Zimmer. Das Bett sah unbenutzt aus. Der Schreibtisch leer. Sie erkannte die Sachen am Boden. Stiles wohl auch, denn er ging darauf zu und stellte sie langsam wieder auf den Tisch.
Die Latina hörte, wie er tief durchatmete. „Nein. Ich bereue es nicht. Es ist nur..." er stockte. Sie machte keine Anstalten ihn zu drängen. Jemand der solch ein Geheimnis für sich behalten konnte würde wohl kaum sprechen, wenn er es nicht wollte. Stattdessen setzte sie sich auf sein Bett und schwieg.
An dem Schreibtischstuhl erkannte die Brünette tiefe Kratzspuren. Sie hob die Hand, um darüber zu fahren. Der Stilinski folgte ihrem Blick „Das war Scott." Erklärte er und seine Stimme klang ungewohnt belegt. Sie fuhr erstaunt auf.. „Es war kurz nach seiner Verwandlung. Er hatte sich noch nicht richtig unter Kontrolle und ich hab versucht ihn von was abzuhalten." Sagte er und setzte sich neben sie auf die Matratze.
„Er wurde wütend. Ist beinahe ausgerastet. Er war kurz davor mir mein Gesicht zu Brei zu verarbeiten. Stattdessen bekam der Stuhl es ab. Glaub mir, es war das erste Mal, das ich Angst vor Scott hatte." Fuhr er fort. Ein Schauer über ihren Rücken. Was wenn er Stiles erwischt hätte? „Hat sich hundert Mal entschuldigt." Fügte er noch hastig hinzu und rieb sich mit der Hand über die Stirn.
„Hast du keine Angst vor ihnen?" platzte es aus ihr heraus. Er wusste auf wen sie anspielte. „Ich habe immer Angst. Ob du's glaubst oder nicht. Da ist dieses ständige Gefühl das etwas Schlimmes passiert." Sprach er leise. Das musste doch furchtbar sein, unter so einer Paranoia zu Leben.
Er ließ sich nach hinten auf die Matratze fallen. Erst jetzt fielen Elena die dunklen Schatten unter seinen Augen auf. „Wann hast du das letzte Mal richtig geschlafen?" fragte sie besorgt. „Gestern Nacht." Meinte er überzeugt. „Richtig geschlafen." Wiederholte sie doch ihre Betonung wechselte. Er seufzte. „Vor ein paar Wochen." Grummelte er ergeben. Das war nicht Gesund. Seine ständige Angst, der fehlende Schlaf, das alles schien ihn auszulaugen. Die Braunhaarige ließ sich ebenfalls mit dem Rücken in die Matratze sinken.
„Ich will euch helfen." Sagte sie entschlossen. Irritiert begegnete er ihrem Blick. „Ich werde euch helfen diesen Kanima zu stoppen." Beschloss sie. „Das ist zu..." setzte er an. „Wenn du sagst: Zu Gefährlich, setzt es was." Zischte die Strange bedrohlich. „Ich bin kein Kind mehr, Stiles. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen. Du musst das nicht allein durchmachen!" ihre Stimme wirkte ernst doch ihre Worte sanft. Ein seeliges Lächeln schlich sich unter die Muttermale. „Na schön. Aber ich werde auf dich aufpassen." wisperte er sanft. Sie spürte, wie ihr Gesicht erneut errötete und das Herz gegen ihre Brust hämmerte. Sie legte den Kopf zur Seite. Stiles hatte sich auf die Seite gelegt und den Kopf auf dem Arm abgestützt. Er schmunzelte als er ihre Reaktion auf seine Worte bemerkte. Dann räusperte er sich.
„Ich werde gleich runter aufs Sofa gehen und dort schlafen. Noch irgendwelche Fragen?" gähnte er. Sie schüttelte den Kopf, nur um kurz drauf zu nicken. Belustigt wartete er auf eine Frage. Ein schelmisches Grinsen in seinem Gesicht. Elena wusste nicht, warum sie es tat, doch der Gedanke allein zu sein missfiel ihr.
„Kannst du hierbleiben?" krächzte sie leise und schlug die Augen nieder. Die Braunhaarige spürte, wie er sie mit seinen Blicken durchlöcherte. Einige Sekunden später erhob sich die Matratze durch das fehlende Gewicht. Sie hatte die Befürchtung Stiles wäre einfach gegangen, weshalb Tränen in ihre Augen stiegen. Sie spürte, wie die Angst mit der Stille zurückkehrte. Die Aufregung schwand und mit jeder Minute glaubte sie Geräusche von Dach hören zu können. Sie wollte nicht alleine sein. Nicht heute. Und schon gar nicht wollte sie den Älteren von ihrer Seite missen.
Zu ihrer Erleichterung senkte sich kurz danach die Matratze. Etwas Warmes legte sich um ihre Schultern. Er hatte eine weitere Decke geholt. Sie vernahm, wie er sich ebenfalls hinlegte und das Licht löschte. Er schien wohl zu erwarten, dass die Latina etwas sagte, doch sie schwieg. „Was ist los?" erklang es nach einer Weile.
Elena biss sich auf die Lippen. Der Klos in ihrem Hals brannte. „Nichts." Wisperte sie mit zittriger Stimme. „Weinst du?" fragte er überrascht er regte sich doch durch den salzigen Schleier konnte sie nichts erkennen. Sofort spürte Sie wie sich schützende Arme um ihren Körper legten und sie zu sich zogen. „Du bist seltsam." Flüsterte er und wischte mit seinem Daumen die Tränen von ihren Wangen.
Seine Worte entlockten ihr ein heiseres Lachen. „Sagt der, der sich mit Werwölfen, Jägern und Kanima umgibt." Konterte sie und schniefte. „Touché'." hauchte er leise. Er zog die Braunhaarige noch ein Stück zu sich. Wie zuvor bettete er ihren Kopf auf seiner Brust, ihre Hände krallten sich in das T-Shirt. Eine Weile herrschte Stille.
„Ich hab mich eine Weile genauso überfordert gefühlt wie du. Ich wollte, dass alles wieder so ist wie zuvor. Aber ich habe immer ein Abenteuer gesucht. Jetzt hab ich eins. Und vor allem ist es Scott. Mein bester Freund. Ich wollte nicht, dass das alles endet, nur weil er nun ein Werwolf ist." Begann er. Sie lauschte seine Stimme mit dem Ohr an seiner Brust.
„Diese ganze Sache mit Peter zeigte mir nur noch mehr, wie gefährlich das Ganze ist." Fuhr er leise fort. „Weshalb bist du nicht ausgestiegen?" Ihre Stimme war kaum mehr ein Hauch. „Ehrliche Antwort?" Sie nickte ungelenk. „Ich habe absolut keine Ahnung. Vielleicht weil ich den Nervenkitzel brauche. Oder weil ich Lebensmüde bin. Aber ein wesentlicher Grund war, dass das meine Freunde sind. Auch wenn ich ein schwacher, zerbrechlicher Mensch bin, möchte ich sie beschützen." Seufzte er.
Sie hatte das Gefühl, dass er das heute oft tat.
Sie hob den Kopf und schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Sie können froh sein, dass sie dich haben." Sprach sie ernst. „Ja?" fragte er skeptisch. „Ja!" Erwiderte sie enthusiastisch. Er lachte und seine Brust vibrierte dabei. „Du bist ein guter Mensch, Stiles." Beteuerte die Strange und ließ sich zurück auf seine Brust sinken..
„Danke, ich..." setzte er an. Er wurde jedoch unterbrochen als die Tür aufriss und ein wütender Sheriff das Licht anknipste. Sie wandte den Kopf, um ihn anzusehen, was sich als äußerst unangenehm herausstellte. „Stiles! Wir hatten doch..." er stockte als er die Braunhaarige bemerkte. Amüsiert sah Stiles dabei zu wie er rot anlief, das Licht löschte und die Tür schloss.
„Du hast mich gerade vor einer Menge Ärger gerettet." grunzte er schließlich strich ihr dankbar über den Schopf.
„Gute Nacht Elena." Flüsterte er leise. „Nacht,...Stiles." Gähnte sie ließ sich vollends gegen den Körper des Älteren sinken. Die Müdigkeit in ihren Knochen zog durch ihren Körper und schnell sank sie in die traumlose Schwebe.
Das erste, dass sie spürte, war die fehlende Wärme unter sich.. Unzufrieden brummend erhob sie sich, tatsächlich, Stiles war weg. Schockiert warf sie einen Blick zur Uhr. Die Schule hatte vor drei Stunden begonnen!
Laut fluchend fuhr sie auf und erschrak nachdem ein Fluchen sich von unten durch die Wände bahnte. Nach eiligen schritten öffnete sich die Tür. Noah schien erleichtert zu sein, dass sie noch Kleidung trug. Was genau dachte er von seinem Sohn? Sie hatte Mühe ein beschämtes Lächeln zu unterdrücken.
„Ähm. Stiles sagte er würde dich entschuldigen, du seist noch zu erschöpft, um in die Schule zu gehen." Erklärte er. Die Zweideutigkeit dieser Aussage entging auch ihr nicht.
„Er hat dir einen seiner Pullover hingelegt. Mach dich doch erst einmal fertig ich warte unten auf dich." Sagte der Sheriff entspannter. Sie lächelte wünschte ihm einen guten Mittag und begab sich zum Badezimmer. Noah hatte zuvor gedeutet in welcher Richtung es sich befand. Ihren schmerzenden Gliedern kam das heiße Wasser zugute.
Nachdem die Braunhaarige fertig war - und feststellte, dass sie leicht nach Stiles roch – tapste sie nervös zum Spiegel. Nie würde sie glauben, dass gestern All das geschehen war. Skeptisch sah sie auf ihre alten Sachen. Mit einem Handtuch stolperte Sie zurück in Stiles Zimmer und sah die Kleidung auf dem Bett. Ein Zettel lag darauf.
Guten Morgen,
Ich habe dich Krankgemeldet da ich mir dachte du brauchst erst einmal ein wenig Ruhe. Dein Vater hat einige Sachen für dich abgegeben. Ich hab dir einen Pullover von mir gegeben.
Stiles'
Las sie und ein grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Erleichtert sah sie, dass sich auch Unterwäsche darunter befand. Danke, Dad, betete sie innerlich. Elena zog den roten Hoodie an und konnte dem drang nicht widerstehen ihre Nase in dem Stoff zu versenken und seinen Geruch aufzunehmen.
Frisch und nun auch wach begab sich die Strange nach unten in die Küche. In der Tür krempelte sie die viel zu langen Ärmel hoch. Der Pulli reichte ihr bis kurz über die Knie. Ihr war nie aufgefallen, wie groß der Braunhaarige war. Unten angekommen stieg ihr sofort der Geruch von frischen Pancakes in die Nase.
„Hunger?" fragte der Ältere Stilinski amüsiert als der Magen des Mädchens sich lautstark bemerkbar machte. Sie nickte eifrig.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top