Bernstein

~Lydia
Sie rannte. Sie war sich nicht sicher weshalb. Sie hörte ihren Namen aber erkannte die Stimme nicht.
Sie rannte stürmte zur Tür.
Es war als würde die Dunkelheit ihr folgen, darauf warten bis es sie verschlingen konnte. Mit letzter Kraft stemmte sie sich gegen das blaue Metall der Türen welches nachgab.

Weiß. Es war Hell und still. Als sie sich umdrehte war die Tür verschwunden. Nichts als weiß umgab sie.

Sie drehte sich um ihre eigene Achse. Betrachtete die akribischen Säulen, das gleißende Licht.
Da war es.

Sie vernahm Schritte die sich näherten und wirbelte herum. 
Scott taumelte auf sie zu, sein Blick glitt an ihr vorbei.

Ihre Schritte trugen sie näher. Sie gingen, stürmten bis sie schließlich rannten. Je weiter sie liefen desto ferner rückte Stiles.
,,Stiles!" rief Scott außer Atmen.
,,Stiles!" versuchte auch Lydia als er seelenruhig einen weiteren Stein legte. Sie sprang und wedelte mit den Armen.

,,Stiles wir sind hier!" flehte sie.

,,Das hilft nichts." bemerkte der Werwolf. Sie ließ die Arme sinken.
,,Wir können jetzt nicht aufgeben." sie presste die Fersen in den Boden und drückte sich ab.
Sie rannten, vergebens.
Es wurde ermüdend je länger sie in Bewegung blieben.
Scott zog an ihrem Arm und brachte sie zum stehen.

Er schüttelte den Kopf.
Keuchend sog Lydia Luft in ihre Lungen und dachte nach.
,,Was würde Elena an unserer Stelle tun?" fragte sie an sich selbst und auch der Schwarzhaarige schien angestrengt nach einer Lösung zu suchen.
,,Das ist es."

Ihr Blick wanderte über den Alpha in ihrer Seite.
,,Stiles...er ist Teil deines Rudels." murmelte sie leise.
,,Was? Was meinst du?" schnaufte er atemlos auch seine Kondition stieß an ihre Grenzen.
,,Du hattest es zu Elena gesagt. Er ist ein Mensch  aber er ist trotzdem Teil deines Rudels."
Stutzig stemmte er sich hoch. Lydia tat ihm gleich und wandte sich ihm zu.
,,Ja. Ja natürlich." gab er zurück.
,,Wie signalisiert ein Wolf seine Position zu dem Rest des Rudels ?"
Erkennen blitzte über die Miene des Alphas. Sie könnten erkennen wie die bandagierte Gestalt sich von dem Go-Spiel abwandte und sich zu ihnen drehte.

,,Sie heulen."
Der Boden bebte als Scott sich verwandelte und brüllte. Die Steine auf dem Spielbrett bewegten sich und das Heulen zog Lydia durch Mark und Bein.

Stiles sah auf. Er konnte sie in der Ferne kaum erkennen doch ihm blieb kein Zweifel.
Fahrig sah er zu seinem Gegenüber. Spürte wie die Angst in ergriff.

Die Bandagen. Die Fäulnis.

Wut übermannte ihn und überdeckte die Angst die durch seine Glieder kroch.

Sein Blick wurde eisern unnachgiebig.
Und unter dem ohrenbetäubenden Schrei des Nogitsune fegte er die Steine von Spielbrett und beendete das Spiel.

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Deaton sprach beruhigende Worte zu Melissa die aufgeregt durch das Zimmer wanderte.

Peter kniete noch immer vor der Rothaarigen.
Elena hatte ihn eine Weile beobachtet. Seine Sturheit hatte ihn nicht weit gebracht.

Sie fragte sich ob das schreien sie erreicht hatte.

Gedankenverloren strich sie über die Hand in ihrer. Nun wo der Nogitsune in der Trance versank war die Kälte welche von Stiles Körper ausging erträglicher geworden.
Sie zwirbelte die Enden des Fadens zwischen ihren Fingern und strich mit dem Daumen über seinen Handrücken.

Ob sie Stiles wohl bereits erreicht hatten? Ob er wohl noch dort drin war?

Sie schlug die Augen nieder.
,,Sie schaffen das." beteuerte die tiefe Stimme des Hales an ihrer Seite als er ihre Zweifel bemerkte.
,,Sagst du das um mich zu überzeugen oder dich selbst?" wetterte sie ihm entgegen. Verbissen richtete Peter sich auf und stürzte auf sie zu.

Ihm war aufgefallen, dass sie nachdem er ihr die Wahrheit gesagt hatte nicht gut auf ihn zu sprechen war.
,,Hör mal Rotkäppchen-"

Er stockte und wich zurück als die drei gleichzeitig auffuhren und gierig Luft in ihre Lungen sogen.
Panisch bemerkte sie wie die Hand in ihrer erschlaffte und Stiles in sich zusammensank.

Scott stolperte hinter dem Sofa hervor und stieß gegen Deaton. ,,Hat es funktioniert?" rief er während Melissa die keuchende Lydia in ihre Arme nahm. Sie griff sich an die Brust, bemüht ihren Atem zu beruhigen.
,,Hat es funktioniert ?!" schrie der Alpha und warf sich zu Boden an die Seite der Brünette.

Elena presste ihre Hände um die des Menschen und legte enttäuscht ihre Stirn darauf.
Zittrig verließ ihr Atem ihren Körper. Sie zermalmte ihren Kiefer schloss ihre Augen.

,,Warum hat es nicht funktioniert?" wimmerte die Rothaarige mit brüchiger Stimme.

,,Weil es keine Wissenschaft ist sondern übernatürlich. Ich habe meinen Teil getan jetzt bist du dran." zischte Peter und entriss der jungen Mutter das Mädchen.

Alarmiert hievte sich Scott auf die Beine.
Elena presste ihre Stirn gegen die schlaffe Hand. Sie schmeckte Eisen als sie ihre Zähne in ihren Wangen versenkte.
,,Gib mir den Namen!"
,,Einen Namen? Worüber redet er?" Ratlosigkeit lag in den Mienen der Erwachsenen als Peter die Banshee zur Seite zog.
,,Ein Deal ist ein Deal. Selbst mit mir." eindrücklich sprach er seine Worte.
Lydia rieb sich den schmerzenden Nacken. Ihr entging nicht der flehende Ausdruck in seinen Augen.

,,Malia." es war nicht Lydia die sprach sondern Elena. Es war kaum mehr ein Flüstern, doch der Werwolf hörte es.

Peter erstarrte traute seinen Ohren nicht als er sie hörte. Glaubte seinen Augen nicht als Lydia nickte.

,,Du wusstest es ?" erschlagen entließ er die Erdbeerblonde aus seinem Griff.
Die Brünette hob den Kopf.

Sie brauchte ihn nicht anzusehen und seine Entäuschung zu spüren.

Auch die Wut und die Verletztheit blieb ihr nicht verborgen.

Sie hatte ihn genauso benutzt, wie er Lydia. Sie hatte es gewusst.

Der Hale löste sich von der Banshee und drehte sich zur Latina.
Er öffnete seinen Mund und Elena fasste sich für das kommende.

Ein würgen riss sie aus ihrer Starre  und sie stürzte zur Seite als Stiles hochschoss.
Mit flatternden Händen löste er das Klebeband von seinem Mund.

Seine Finger griffen durch seine Lippen und zogen etwas heraus.
Scott griff unter ihre Schultern und zog sie zurück. Sein Blick lag ungebrochen auf dem Braunhaarigen der sich unter würgen Verbände aus dem Mund zog.
Entsetzt rückten die Anwesenden zueinander.
Stiles schwank zu Boden, das würgen wurde stärker bis schließlich verdreckte Bandagen sich aus seinem Magen entleerten.

Es war wie ein absurder Zaubertrick.

Unaufhaltsam erlitt der Besessene die Tortur. In seinen Augen standen Tränen und er krümmte sich unter Schmerz zusammen.

Elena schlug sich die Hand vor den Mund spürte wie ihre Brust sich zusammenzog. Aus Reflex schlug sie die Arme nieder und griff nach den Händen an ihrer Seite.
Scott erwiderte und drückte leicht, schenkte ihr einen kurzen Blick. Peter versteifte sich, rührte sich nicht als sie sein Handgelenk umklammerte. Ihr Grün begegnete seinem Blau.
Ein krächzen brannte durch seine Kehle als Stiles das letzte Stück aus sich zog.
Nur schwach hoben seine wackligen Arme den geschwächten Körper. Schwarzer Nebel löste sich von den Verbänden.

Angsterfüllt wich er zurück soweit er konnte.

Scott entließ ihre Hand und stürmte zu seiner Mutter als ein Arm  aus den Bandagen empor ragte.
Deaton zog Lydia mit sich und wich zur Wand die sich in ihren Rücken stach.

Die klobigen Finger Peters wanden sich um Elenas und er schob sie hinter sich.

Ihre freie Hand vergriff sie in sein Shirt als er sich schützend vor sie stellte. Vergessen war der Zorn der zwischen ihnen herrschte.
Verrenkt, wie aus einem Horrorfilm zog sich das Wesen aus dem Boden hervor. Die Bewegungen unmenschlich, abgehackt.

Mit einem Satz sprang es auf sie zu. Sie konnte Lydia aufschreien hören.
Sah wie   Deaton Melissa zu ihnen zog. Unsanft würde sie von Peter gegen die Wand gestoßen und ihre Sicht verschwamm als ihr Kopf gegen den Beton schlug.

Als sie ihre Sicht zurückerlangte erkannte sie wie die beiden Werwölfe den Fuchsgeist zurückdrängten.
Sie stießen ihn aufs Sofa während er sich gegen ihren Griff wehrte.
Sie zuckte zusammen als der Tierarzt sich erhob.
,,Halt ihn fest!" forderte der ehemalige Alpha. ,,Ich Versuchs, ja!" fauchte Scott.
Ein japsen erklang von dem Vermummten.
,,Was?" hauchte sie. Sie legte die Hände an die Wand, versuchte sich hochzuziehen und sank sogleich auf die Knie.
Ein keuchen ertönte und sie war sich sicher.
,,Scott." sie zog sich auf die Hände und der Schwarzhaarige sah unter Anstrengung zu ihr.
Der Druck in seinen Händen erstarb als er ihr Augen einfing.
Tränen bedeckten Ihre Sicht und ihr Brustkorb zuckte unter dem Schluchzen das sie zurückhielt.
Auf wackligen Armen krabbelte sie über die Dielen. Der Werwolf nahm die Arme von dem Bandagierten. Nutzlos glitten sie an seine Seiten gebannt von der Brünetten.
,,Was tust du da!" knurrte Peter bereit dem Teenager die Kehler zu zereißen. Der braune Schopf drängte sich unter seinen Armen hindurch.
Scott zog den Hale an der Schulter zurück.
Ihre Lippen bebten während sie ihre Zähne darin versenkte. Sie blinzelte um sehen zu können. Tränen perlten ihre Wangen entlang. Stolpernd sog sie Luft durch ihre Nase. Ihre Hände rutschten ab als sie versuchte die Verbände von dem zitternden Körper zu ziehen.

Es war Still geworden.  Die erste Bandage fiel und eine menschliche Nase wurde sichtbar.

Melissa und Deaton traten näher unfähig etwas zu sagen. Die Hände der jungen Mutter bebten. Der Dunkelhäutige betrachtete gefesselt wie die schmächtigen Finger Lage um Lage von dem Gesicht entfernten.

Sie sah es. Das Muttermale an seinen Wangen. Die trockenen Lippen die sie zu oft an ihren gespürt hatte. Und schließlich auch das panische Bernstein.

Scott griff ein, löste den Rest und gab den Braunhaarigen frei.

,,Scott?" seine Stimme klang rau als hätte er lange Zeit geschwiegen.
Sein Blick flog zu Peter und Melissa die ihn beunruhigt begegneten.

Sie sank zurück auf ihre Knie, die Hände auf seinen Beinen. Er spürte sie auf seinem Körper und fixierte sie. Folgte den Armen, der Schulter dem Hals.

Grün traf auf Bernstein.

,,Elena?"

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