Zeitbomben
Sie war ihnen nur bis vor die Umkleiden gefolgt. Während die anderen Schüler in ihren Kursen verweilen, lauschte sie dem wütenden Grollen des Betas durch verschlossene Türen.
„El?" sie horchte auf, als Stiles dumpfe Stimme durch die Tür dröhnte. Seufzend schlüpfte sie in die Umkleide. Schweißgeruch und muffige Luft erfüllte den Raum. Stiles kam ihr schon auf halben Weg entgegen. Sein Hemd nass und seine Hose besprenkelt. Dunkle Strähnen tropfen und perlen über sein Gesicht. Sie schmunzelte. „Was ist passiert? " Er trat näher und schüttelte sein Haar. Sie quietschte auf. „Stiles!"
„Seid ihr dann mal fertig? " murrte Liam. Er war komplett durchnässt und schlang seine Arme um sich.
„Nicht gleich so frustriert, grumpy Pup." Der Mensch klopfte ihm auf die Schultern. Der Blonde verzog angewidert das Gesicht. „Ich bin nicht frustriert. Ihr beide seid bloß zum kotzen." Der Stilinski brummte zustimmend und legte einen Arm um sie.
„Und? " etwas irritiert sah sie zu dem Alpha welcher Gedanken verloren bei der Dusche verweilte.
„Oh, oh, jetzt kommt der beste Teil. Scott, erzähl du es ihr. " Stiles löste sich von ihr und stemmte die Hände in die Hüften. „Liam hat I. E. D. "
Elena legte den Kopf schief und schlang die Arme um sich.
„Was bedeutet das? " hakte sie nach und blickte auf den betretenen Jungen.
„Das bedeutet, daß Liam eine tickende Agressionsbombe ist. "
Die Brünette runzelte die Stirn und biss in ihre Wange.
„Keine Sorge, mit Zeitbombe kennen wir uns aus. " seufzte sie und lächelte mild. Der Blonde wich ihren Blicken aus. Der Schwarzhaarige löste sich aus den Nasszellen und trat zu ihnen.
„Ja, tun wir alle einfach so als würde Brett nicht heute Abend alles daran setzen Liam zu provozieren." der Mensch warf theatralisch die Arme in die Luft.
„Ich hab das schon unter Kontrolle." knurrte Dunbar. Scott verschränkt die Arme. „Er schafft das schon, Dude."
Das Bernstein bebte für einen Moment und seine Schultern sanken.
„Ja. Na sicher." Stiles rümpfte die Nase und schob die Hände in die Hosentaschen.
Ohne ein weiteres Wort schlenderte er aus der Tür.
„Er vertraut mir nicht. " murmelte Liam und in seinen nassen Kleidern wirkte er kleiner als er sollte.
„Das stimmt nicht. Er sorgt sich bloß." sie schenkte ihm ein aufmunternden Lächeln ehe sie ihrem Freund nachsetzte.
Sie rannte an der Halle vorbei. Den braunen Schopf erhaschte sie am Parkplatz.
Ihre Seite stach und ihre Schritte waren schleppend.
„Stiles!"
Sie hetzte über den Vorhof unter vorwurfsvollen Blicken der anderen Mitschüler.
„Stiles!"
Sie glaubte, ihn nicht einholen zu können als er uhrplötzlich stehen blieb und sie in seinen Rücken polterte.
„Autsch, verdammt!" fluchte sie und hob sich die bereits brummende Stirn.
„Wieso bleibst du plötzlich stehen? " meckerte sie und griff taumelnd nach seinem Hemd. Ein unterdrücktes Lachen war ihre Antwort.
„Hast du nicht deshalb nach mir gerufen? "
Sie schnalzte mit der Zunge und trat einen Schritt zurück. Sie musterte das noch immer feuchte Haar. Die Muttermale auf der blassen Haut. Das flüssige Gold seiner Augen.
Sie spürte wie eine Wärme ihre Brust füllte und ihr Bauch kribbelte. „Was?" hauchte er und legte die Hände um ihre Wangen.
Sie belächelte die Grübchen die sich in seine Wangen gruben.
„Das hier fühlt sich gerade auch an wie am Anfang."
Etwas überraschte weiteten sich die Augen Stiles'.
„Ja. " Er legte die Arme um die Latina und presste sie an sich. Der Stilinski atmete tief aus und grunzte.
„Ich erinnere mich wie du verbissen über den Hof gerannt bist und darauf bestanden hattest in den Jeep zu steigen."
Sie biss sich auf die Unterlippe und rümpfte die Nase. „Erinner mich bloß nicht daran."stöhnte sie peinlich berührt.
Der Mensch schnaubte und zückte seinen Schlüssel.
„Los steig ein."
Die Latina legte die Stirn in Falten. „Stiles, wir haben Unterricht. Wir können nicht schon wieder schwänzen." zischte Sie und nestelte an seinem Arm der den Jeep Aufschloss.
Er rollte mit dem Bernstein und lehnte sich an die Tür. Seine Finger umgriffen ihr Handgelenk. „Ich bin ein traumatisierter Teenager, der vor kurzem ins Eichenhaus eingewiesen wurde. Dein Bruder ist gestorben und du wirst verdächtigt ihn getötet zu haben. Ich denke keiner wird uns vermissen."
Ihre Zähne senken sich erneut in Ihre Unterlippe und Ihre Sicht glitt über die misstrauisch Mitschüler.
„Und hör auf damit." Er legte die Hände an ihr Kinn und entzog ihre Lippe ihren Zähnen.
Sie schürtzte die Lippen und seufzte. Der Braunhaarige blickte sie eindringlich durch das flüssige Gold an.
„Fein, aber du gehst zu dem Spiel heute Abend." gab sie nach und ein freudiges Grinsen erhellte seine Miene. Er hüpfte um den Wagen und stieg ein. Sie tat es ihm nach.
Seine Finger trommelten kurz drauf auf dem Lenkrad und der Motor brummte gluckernd.
Sie musterte den Älteren von der Seite.
Noch immer klebten die braunen Strähnen feucht an seiner Stirn. Seine Haut war lange nicht mehr so blass wie vor einigen Wochen. Dennoch traten Stiles Muttermale wie immer hervor. Sie unterdrückte den Drang sie zu berühren.
Schmunzelnd warf der Braunhaarige ihr einen Blick zu.
„Was?“ Er hob seine Brauen, wand den Blick jedoch nicht von der Straße ab.
„Was hast du gegen Liam? "
Irritiert schob der Stilinski seine Brauen in den Nasenrücken.
Dann entspannte er seine Züge und atmete tief aus. „Er ist ein Frischling. Er hat sich nicht unter Kontrolle. Es ist nicht nur Scott den er gefährdet, verstehst du. Du wirst dort sein, und Dad und auch Lydia. Und wir alle werden versuchen ihm zu helfen, wie wir es immer tun. Ich will einfach nicht-“
Sie legte ihre Hand auf die trippelnden Finger am Lenkrad. Er stockte und schloss den Mund. „Ich versteh dich. Wirklich. Aber Stiles, er ist ein Frischling. Er braucht uns."
Ein frustrierter Aufschrei löste sich aus seiner Kehle. Dann fuhr er sich durch den nassen Schopf. „Das ist es, ja. Ich weiß es. Hast du seine Augen gesehen. Ein richtiger Welpe. Furchtbar." fluchte er und lenkte in die Einfahrt. Ihre Lippe kräuselten sich zu einem seligen Lächeln.
Sie hüpfte aus dem Wagen und schlenderte mit ihm zum Haus. Der heimische Geruch umgarnte sie sobald die Tür ins Schloss fiel.
Sie bückte sich bereits um die Jacke vom Boden zu nehmen doch es blieb aus. Sie linste zu dem Mensch der breit lächelnd zu ihr runter sah. Überschwänglich warf er sie an die Garderobe und streifte seine Schuhe ab.
Sie schnaubte und tat es ihm nach. Wie immer lief der Stilinski zuerst in die Küche. „Auf was hast du Lust? " sie hob die Schultern und lehnte sich auf einen der Stühle. Noah hatte die Zeitung auf dem Tisch gelassen und auch seine halbleere Tasse stand noch an seinem Platz.
Stiles pfiff eine ihr fremde Melodie und schien sich etwas aus dem Kühlschrank zusammen zu suchen. Sie griff nach der Tasse und stellte sie in die Spüle. Der Braunhaarige Schnitt indess etwas Gemüse und warf es in die Pfanne. Sie legte die Zeitung zusammen und brachte sie auf die Ablage im Flur.
Sie schlenderte zurück an den Tisch, lehnte sich dagegen. Betrachtete wie er handtierte. Sein Hemd war über einen der Stühle gewandert. Umso besser konnte sie erkennen wie viele Muskeln der Ältere gewonnen hatte.
Sie waren älter geworden. Nicht sonderbar reifer, doch ihre Züge waren gealtert.
„Was wollte, Derek?"
Sie blickte auf und begegnete dem flüchtigen Blick des Anderen.
Tief atmete sie aus und stieß sich von dem Tisch ab. Ihre Füße trugen sie an seine Seite und sie hüpfte auf die Arbeitsplatte.
„Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube er wollte mich warnen, vor Peter. "
Brummend nickte der Mensch und strich flüchtig über ihren Arm. Er fuhr hinab zu ihrer Hand, drückte diese sanft ehe er sie hob und einen Teller darauf legte.
Mit einem Lächeln rutschte sie von der Platte. Gemeinsam ließen sie sich auf dem Sofa nieder.
„Dieser Brett-“
Sie hustete, schluckte das steckengebliebene Omelett herunter.
„Glaub mir. Brett hat nur versucht dich zu provozieren.“ verbissen blickte das Bernstein auf das lockere Lächeln der Latina. „Stiles."
Der Stilinski plusterte die Backen auf. „Das war als sähe ich Jacksons bösen Zwilling."
Der Braunhaarige blinzelte als die Hellseherin in Lachend abwank.
Sobald die Teller leer waren, brachte er sie in die Küche. Die Stille welche dss Haus erfüllt war beinahe unangenehm. Sie konnte die Schritte des Älteren hören. Gähnend fuhr er sich durch die Haare sobald er durch den Türrahmen trat.
Sie schmunzelte.
Schlaf war Mangelware für den Menschen und sie atmete auf als er sich mit dem Kopf auf ihrem Bauch betette.
Verloren kraulte sie durch die längeren Strähnen.
Es wirkte falsch, wie friedlich es in diesen vier Wänden nun war.
„Ich weiß woran du denkst." ihr Bauch und der Kopf des Stilinski vibrieren von dem Lachen, dass seine Worte verursachten.
„Genießen wir es einfach."nuschelte Stiles und vergrub sein Gesicht in dem Stoff der ihren Körper umgab.
Es dauerte nicht lange, da vernahm sie den regelmäßigen Atem des Braunhaarigen. Ihre Finger fuhren weiter durch das weiche Haar und auch sie schloss die Augen.
Genoss die Ruhe.
Die Ruhr vor dem Sturm.
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