Reishi

Elenas Augen waren ins Nichts gerichtet. Schwarze Tränen lösten sich daraus. Ihre Brust hob sich schwerfällig. Stiles sah das, doch er war kein Werwolf. Nicht stark genug. Er drückte sie an sich, so fest er konnte. Vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.

Er schreckte auf als ein Scharben sich durch die Dunkelheit drängte. Krallen senkten sich in den Mechanismus und die Wand hinter ihnen gab grollend nach.

Ein schnauben preschte ihm entgegen.

„Geh schon, Menschlein."

Er robbte neben ihr hervor. Hastete an die Regale. Blinzelte und versuchte auszublenden, wie leblos seine Freunde am Boden lagen.

„Reishi, Reishi Rei-" er stoppte. Seine Finger um das Glas. Mit einem qualvollen Schrei hob er es und schmetterte es mit voller Wucht zu Boden.

Er sah, wie sich die Körper nach Luft schnappend aufrichten, während sich die Scherben auf dem Boden niederließen.

Feiner Gelber Staub wirbelte durch die Gruft. Stiles wirbelte herum. Erkannte den Schwächen Körper der Seherin in den Armen des Hale.

Der Stilinski sank in die Knie griff nach der Hand seines besten Freundes die sich ihm entgegen streckte. Schwach sank der Werwolf gegen seine Brust, doch er heilte. Er heilte!

Auch die Japanerin richtete sich gekrümmt auf.

Der Alpha klopfte ihm auf die Schulter. Deutete ihm, dass es ihm gut ging. Der Mensch erhob sich sah nach Kira die ihm ein mildes Lächeln schenkte. Dann stand er auf und stolperte zur Kojotin.

Sie hatte an Farbe gewonnen, aufgehört zu zittern. Er kniete sich zu ihr und legte eine Hand an ihre Schulter. Noch bevor er sie fragen konnte, packte sie sein Handgelenk und stieß es von sich weg.

Ohne Worte, presste sie ihm einen Fetzen Papier gegen die Brust und erhob sich.

Stiles legte seine Finger darum. Was er hielt wog schwer.

Er wusste was darauf stand.

Es waren Peters Schritte, welche sich hinter ihn stellten. In seinen Armen   die Seherin.

„Lügen, über Lügen, über Lügen. " zischelte der ehemalige Alpha und seine Worte schwangen stickig durch das Kellergewölbe. Der Stilinski sprang auf schwang seine Faust doch der Hale wich unbekümmert aus.

„Autsch." knurrte er belustigt und wackelte mit den Brauen.

Eine zarte Hand schlug gegen die Brust des ehemaligen Alphas.

Die beiden Streitenden sahen zu der Braunhaarigen in den Armen des Werwolfes. Ihre Lider flatternden und offenbarten benommenes Grün.

„Lass mich runter. L-Lass mich... Lass mich runter, Peter. "nuschelte die Latina.

Mit einem Schnauben tat der ehemalige Alpha wie von ihm verlangt. Sie hob ihre Hand wischte sich über die Stirn. Dann richtete sie sich auf. Sie zwängte die Augen zusammen wand den Kopf, das Gesicht schmerzverzerrt. Sie öffnete ihre Augen und sah sich um.

„Oh Gott." rief sie aus. Sie hob die Hand, legte sie an seine übersäte Haut. „Mir geht's gut. Alles gut." wisperte er. Sie wischte mit ihrem Daumen über das Blut. Dann ließ sie ihre Hand sinken, griff um ihn und legte den Kopf an seine Brust.

Seine Arme umfingen sie, drückten sie an sich. Das Bernstein blitzte auf fing die grauen Augen des Hales ein.

„Raus hier, bevor sie die Gruft finden." Der Stilinski biss den Kiefer zusammen, doch er nickte.

Etwas ungelenk hielt er sie um die Hüfte und deutete Scott ihm zu folgen. Der Weg hinauf war um einiges Kräfte zehrender. Der McCall stütze ihn mit einem Arm doch auch er war erschöpft.

Sobald sie die Gänge betraten, blendete sie das Licht.

Der Seuchenschutz hatte Mühe die Massen beisammenzuhalten. Die Familien, Väter und Mütter drängten sich durch die freigegebenen Türen.

Inmitten der Masse erkannten sie den Sheriff. Er bemühte sich die Gemüter zu beruhigen, doch auch ihm stand die Wut in das Gesicht geschrieben.

„Dad! Dad! " der Kopf Noahs schoss hoch und er wirbelte ihnen entgegen. Hastig wank er einige Sanitäter heran und sogleich waren sie Teil der Masse.

Mit einem Ruck wurden sie gedreht und die grauen Augen suchten jeden Zentimeter ihrer Körper ab.

„Stiles!" tonlos fing der Vater die Züge seines Sohnes ein.

„Mir geht's gut. McCall hat... E-Er hat ihn..."hektisch wusch der Mensch sich das Blut aus dem Gesicht, verrieb es und ließ ihn wirr aussehen.

Noah legte eine Hand in den Nacken des Braunhaarigen. „Ist gut, mein Junge."

Jordan tauchte in ihr Sichtfeld und fing den Blick der abwesend grünen Iriden ein.

„Mrs. Strange." Er nickte höflich und Elena erwiderte. „Parrish. "

Die Stilinski' lösten sich wandten sich dem Deputy zu.

„Scott McCall, Malia Tate und Kira Yukimura wurden zu einer Untersuchungsstation gebracht. Danach wird Phillip sie zur Wache bringen. Wenn... Also wenn ihr in der Lage seid, könnte ich die Befragung gleich durchführen, dann müsst ihr nicht warten und könnt-"

„Ich übernehme das. Morgen. Lassen sie die Kinder gehen." McCall ließ die Züge der Stilinski härter werden. Dennoch trat der Sheriff vor. Auch wenn ihre Sicht noch immer leicht verschwamm, erkannte sie die Anspannung in dessen Körper deutlich. „Wenn...Wenn sie nicht gewesen wären...wäre mein Junge nun Tod." Noahs Stimme war gepresst. Seine Schultern bebten. „Sheriff..." Parrish trat an seine Seite, legte eine Hand an dessen Schulter. Der Ältere schüttelte den Kopf und biss die Zähne aufeinander. „Er hätte ihm in den Kopf..." der Stilinski Senior stockte schloss seine Augen und seine Schultern sanken. Die bebende Hand des getroffenen Mannes hob sich. Scotts Vater sah erstaunt in das belegte Blau Noahs. Zögernd ergriff er die Hand.

Ein räuspern ließ die Männer aufschrecken. „Danke. McCall." Stiles sah ihn nicht an, während er sprach, doch seine Worte berührten den Vater seines Besten Freundes. Der Agent nickte mit gepressten Lippen und löste seine Hand aus der des Sheriffs. Schwanken trat er zu den Teenagern.

„Ich wünschte ich hätte es nicht getan. Nicht weil ich ihn nicht tot sehen wollte. Das hättest du nicht sehen sollen. Es wird dich verfolgen, Junge. Wenn du...Wenn du je darüber reden möchtest..." Der Braunhaarige hob den Kopf begegnete dem trauernden Blick des Schwarzhaarigen.

„Geht nach Hause." Verlangte der McCall leise und sein Blick glitt über die schwache Erscheinung des Mädchens. „Kommt." Mr. Stilinski legte seine Arme um die Kinder und schob sie durch die Mengen.

Stiles entfernte seine Hand nicht von der Hüfte der Latina und etwas ungelenk verharrten sie vor dem Wagen des Sheriffs. „Steigt ein." Abwartend hielt der Uniformierte vor der Fahrertür. Er senkte seinen Blick auf das Dach des Autos und seufzte. „Lasst uns nach Hause gehen." Der Brünette nickte fahrig und zog seine Hand widerwillig von ihrem Körper. Elena ließ sich von ihm in den Wagen helfen.

Sie waren dankbar um die Musik welche das innere erfüllte. Fürchteten sich um Fragen des Älteren. Sachte hielten sie in der Einfahrt doch keiner von ihnen machte wirkliche Anstalten auszusteigen. Noah überwand sich seufzend und blickte an seinem Sitz vorbei zu ihnen. „Wenn ihr-Wenn ihr darüber reden möchtet..." er ließ den Satz offen, wie zuvor auch Scotts Vater. Dann öffnete er die Tür und erhob sich. Stiles nahm die Hand der Braunhaarigen und gemeinsam folgten sie dem Vater zur Terrasse. „Sheriff."

Noch ehe er in ihr Blickfeld traf, erreichte sie seine Stimme. „Derek." Nickte dieser anerkennend zurück. Das Blau glitt hinter sich betrachteten die Latina die sich verkrampft an den Sohn lehnte. Elena vergrub das Gesicht in der Schulter Stiles'. Der Mensch leckte sich über die Lippen und strich zaghaft über ihren Rücken. „Nicht heute, Derek." Sprach er für sie und seine Stimme klang Müde. Der Werwolf nickte. Unbeholfen schob er die Hände in die Taschen. „Ich wollte bloß sehen wie-"

„Nicht heute." Unterbrach ihn der jüngere ein weiteres Mal und der Hale nickte erkennend. Grimmig verließ er die Veranda und auch das Gelände. Der Sheriff eröffnete ihnen die Tür, begleitete sie vor das Zimmer. „Wenn ihr etwas braucht, ich bin unten." Noah legte eine Hand schwer auf die Schulter seines Sohnes. „Okay, Dad." Mit schwachem nicken löste er sich und trat widerwillig die Stufen hinab.

„El." Sanft drückte er sie von seiner Seite. Das Grün ihrer Iriden noch immer fiebrig begegnete sie seinem Blick.
„Ich will nicht reden. Nicht mit McCall, nicht mit Derek und auch nicht mit Noah." Der Mensch nickte langsam.
„Dann rede mit mir. " Er sprach leise.
Elena blinzelte, ihre Augen noch immer belegt von den Resten des Gifts.
Sie presste die Lippen auf einander, schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. Stiles stieß Luft aus und stemmte die Hände in die Hüften.

„Dann rede ich." sie schniefte senkte den Blick doch widersprach ihm nicht.
Der Stilinski trat wieder auf sie zu. Beugte sich um ihre Züge zu erkennen.
Sah wie sie verbissen auf ihre Haarspitzen stierte.

„Ich und du wären heute fast gestorben." stellte er fest. Seine Stimme klang ruhig und gefasst. Seine Finger zwirbelten eine ihrer Strähnen und schoben sie sachte hinter ihr Ohr.
Das Grün blitze nach vorn und begegnete dem flüssigen Gold.
„Das ist nicht das erste Mal, El."

Ihre Zähne senken sich in die Innenseite ihrer Lippe blickten stur  in das Bernstein. „Aber du hattest Angst. Ich verstehe das." der Atem der seinen Nüstern entrang blies ihr über das Gesicht. Sie erschrak als seine Fingerkuppen sanfte Spuren auf ihrem Arm hinterließen.

Sie biss sich in die Wange bis der vertraute Geschmack von Eisen sich darin ausbreitete. Dann senken sich ihre Lider und sie sah hinab auf seine Finger welche sich zärtlich um ihre legten.

„Sieh mich an." sie folgte der gehauchten Aufforderung. Seine Brauen waren zusammen geschoben. Das Gold waberte aufgewühlt.
„Es war verdammt beängstigend. Und hätte er... Hättest du das sehen müssen, hätte ich mir das nie verzeihen können. Aber ich bin hier und ich Lebe. Stoß mich nicht weg. Ich kann nicht in deinen hübschen Kopf sehen und deine Gedanken erraten. Behalte sie nicht für dich. Rede mit mir. Zeig es mir. Irgendwas. Bitte."
Sie hob den Blick. Musterte den Menschen vor ihr. Ihre nun mehr braunen Strähnen fielen ihr in die Sicht und verdeckten die flehende Miene des Älteren. Seine Iriden wechselten zwischen den Ihren.

„Ich hasse sie. Meine Haare."  perplex verengte der Stilinski die Augen und ließ ihre Strähnen durch seine Finger gleiten. „Wieso?"
Ihre Mimik verzog sich. Ihre Kiefer presste sich aufeinander und das fiebrige wich aus den Augen.
„Wenn ich das Braun sehe erinnert es mich an  meine Mom. An Taylor und an Allison." er entwirrte einige ihrer Strähnen unter dem aufmerksamen Blicken des Grüns.

„Deshalb das Blond?" sie nickte und begutachtete die gefärbten spitzen, welche nun um einiges ausgewachsen waren. „Was möchtest du tun?"

„Ich möchte es abschneiden."

„Das Blond?"

Sie bejate stumm. Stiles senkte einen federleicht Kuss auf seinen Scheitel und streichelte mit seiner Hand über den Schopf. „Okay." hauchte er.
Gemeinsam, beinahe etwas unbeholfen schlichen sie in das Bad. Sie konnten das Licht aus dem Wohnzimmer durch den Treppenaufgang erkennen und vernahmen leise eine belanglose Sendung.

Der Mensch machte sich nicht die Mühe die Tür zu schließen.
Er durchwühlte die Schubladen der Waschkommode und hielt triumphierend eine Friseur Schere in der Hand. Der Latina entfloh ein grunzen sobald der Braunhaarige mit einem dümmlichen grinsen auf sie zu hüpfte.
Er lenkte sie zum Rand der Wanne und drückte sie mit sanfter gewalt darauf nieder.

Seine Zunge presste sich zwischen Zahn und Lippe und konzentriert teilte er ihre Mähne auf. Zaghaftes ziehen verriet ihr welche Teile ihrer Haare der Stilinski von Knoten befreite.
„Bereit? " Er zückte die Schere und der düstere Knoten in ihrem Magen wanderte in ihre Brust und erschwerte ihr das Atmen. Dennoch nickte sie. Seicht lächelnd senkte Stiles die klingen in die Haare und das blond segelte beinahe schwerelos zu Boden.
Mit jedem Strang glaubte sie, dass Gewicht von ihrem Brustkorb würde sich lösen. Sie schluckte, kämpfte gegen den Schwall an Tränen.
„Wieso jetzt? " nur leise drangen seine Worte an sie heran.

„Ich will mich nicht länger verstecken." er legte die Schere beiseite. Ließ sich neben ihr nieder.

„Schade, dass wir in diesem Zimmer keinen Spiegel mehr haben." er nickte zur Wand. An die Stelle an der einmal ein Spiegel gehangen hatte. Sie biss sich auf die Lippen überrollt von Erinnerungen. Ein glucksen entwich dem Stilinski. Er ließ seine Hand in ihre Linke gleiten und Strich behutsam über die Narbe darin. Ein Andenken an ihre erste 'Begegnung' mit Peter. Die jungen Erwachsenen sahen ein weiteres Mal auf den leeren Fleck zwischen den Wandregalen. Schnaufend presste sich das erste kichern durch die Nase des Braunhaarigen. Ein weiteres Prusten entfloh der Hellseherin. Und kurz darauf wurden die beiden Körper von einem schallenden Lachen geschüttelt.
Die Tür schwang auf und blaue Augen legten sich warm auf die beiden Lachenden. Skeptisch flog Noahs Blick über die Haare auf den weißen Fliesen, blieben hängen an dem recht gelungenen Haarschnitt des Mädchens.
Kopfschüttelnd löste sich der Sheriff aus der Tür und zog sie hinter sich zu.

Das Gelächter verstummte allmählich und sie blickten auf die Tür. Räuspernd fuhr sich Elena durch die Haare. „Es steht dir. Ich mag es. " Er ließ seine Hand hindurch gleiten und musterte liebevoll das friedliche Gesicht.
Und wie er sie ansah glaubte sie tatsächlich das Braun ihrer Haare etwas weniger zu hassen.

„Brauchst du noch etwas?"  die Züge des Menschen wurden wieder etwas ernster und legte seine Hand an ihre Wange.
Sie begegnete seinem suchenden Blick. Rutschte näher. Sie beugte sich zu ihm. Ihre Nase striff an seiner vorbei und ihre Lippen waren nur um wenige Millimeter von seinen getrennt.
„Ich liebe dich, Stiles Stilisnki. "
Sein Herz sprang auf und er konnte ihr Worte an seinen Lippen spüren. Seufzte auf als ihre sich darauf niederlegten.

Etwas unwillig löste er sich. Seine Stirn senkte sich an ihre.
„Wir haben schon lange keine freie Minute für uns gehabt." sein Daumen Strich noch immer über die Narbe in ihrer Hand.
„Sobald wir den Benefactor haben, verspreche ich dir-"

„STILES! ELENA! "

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