Prüfungsängste

„Denkst du es ist unsere Schuld? "

Es war dunkel und doch konnte sie die markanten Umrisse seines Gesichts erkennen. Er lag auf dem Rücken, den Kopf auf den Armen. Sie war sich nicht sicher, ob er bereits schlief.

Lydia hatte kein Wort mehr gesprochen. Sie hatten ihre Mutter angerufen, damit sie sie abholte. Elena schluckte musterte noch einmal die Silhouette neben sich.

Sie sah, wie sein Brustkorb sich hob und senkte.

Sie wartete eine kurze Zeit, erwartete schließlich keine Antwort und schloss die Augen für einen Moment.

„Nein. " Es war leise, doch sie erkannte seine Stimme.

Sie schluckte rollte sich zur Seite, wandte ihm den Rücken zu. Sie vernahm das seufzen und das Bett gab nach, unter seinen Bewegungen. Mit einem zweiten lauten Seufzen, spürte sie wie sich zwei Hände unter ihre Decke Gruben. Ein kalter Zug tauchte sie in Gänsehaut, ehe ein warmer Körper an sie heran rutschte.

Heißer Atmen striff in ihren Nacken und grummelnd vibriert seine Brust an ihrem Rücken. Seine Finger tastete sich über ihre Seite. Striffen flüchtig über ihren Hüftknochen und legten sich schützend um ihren Bauch. „Nein." wiederholte er, wissend dass seine Nähe ihr Schauer bereitete. Er verteilte federleicht Küsse in ihrem Nacken und brummte als sie überrascht aufatmete. „Es ist nicht unsere Schuld. Nicht deine. Nicht unsere. Nicht Lydias. Es ist das Haus. Dieses Eichenhaus. Früher oder später... " er unterbrach sich. Ließ den Satz so stehen. Sie löste ihre Hand von ihrer Wange und legte sie auf seine. „Mh."

Sie konnte ihn einatmen hören. „Schlaf. " sie rang mit sich doch nickte schließlich. Allmählich erlaubte sie ihren Muskeln zu entspannen. Sie genoss die Wärme, seine Nähe und seinen Geruch. In letzter Zeit schien der Stilinski sich mehr und mehr vor solcher Nähe zu scheuen.

Sie war gerade dabei in einen Schlaf zu dösen, als die Arme um sie sich lösten. Ein angestrengter Atmen blies in ihren Nacken und der warme Körper wich von ihrem. Elena verweilte. Tat als ob sie schlief. Ein unverständliches grummeln ertönte von dem Braunhaarigen. Das Bett knarrte und tapsende Schritte glitten über den Boden bis zur Tür.

Erst als er die Tür hinter sich schloss erlaubte sie es sich zu atmen.

Sie wartete eine Weile. Wälzte sich. Doch Stiles kam nicht. Sie wandte sich um, ließ die Hand über seine Seite gleiten. Es war kalt. Sie seufzte und versenkte ihr Gesicht in seinem Kissen. Sie spürte ihr schmollen und kam sich vor wie ein Kleinkind. Genauso trotzig glitt sie in einem wenig erholsamen Schlaf.

„EL! " sie schrak auf blickte in amüsiertes Bernstein. „Mein Kissen, okay. Aber auch die Decke?" der Stilinski setzte sich auf, seine Haare zerzaust. Seine Brauen tief in den Nasenrücken gegraben. Sie starrte ihn an. Blinzelte den Schlaf aus ihren Augen. Ihre Glieder brannten, ihr Kopf pulsierte und sie fühlte sich als sei sie einen Marathon gerannt. „Hey.. El... " sanft legt sich seine Hand auf ihrem Schopf nieder. Sie spürte, wie ein unangenehmes Gefühl in ihre Brust kroch. Wie die Magensäure sich ihren Weg in ihren Rachen bahnte.

Ohne es zu wollen stieß sie ihn gegen die Brust. Überrumpelt fasste er sich an die Stelle und funkelte sie an.

„Ich-Es... " sie biss sich auf die Lippe sah zu der Stelle, auf der seine Hand ruhte.

„Okay." Stiles Lippen verzogen sich und er musterte ihre Züge. Elena überlegte. Durchforstete ihre Erinnerung, ob sie ihn gehört hätte. Wann war er zurückgekommen?

Sie schlug die Decke von sich und schob sie ihm zu. Stiles Braue grub sich tiefer in seinen Nasenrücken.

Sie blinzelte noch einige Male. Ihr Blick glitt zum Wecker, eröffnete ihr, dass es sowieso Zeit war aufzustehen. Er beobachtete, wie sie sich erhob. „Auf dem falschen Fuß aufgestanden, huh? " grummelte er und rieb sich die Brust. Er wusste, dass sie ihn hörte. Der Sheriff klopfte an den Türrahmen, bevor er seinen Kopf in das Zimmer streckte.

„Viel Glück bei der Prüfung." das energetische Grinsen des Vaters wich einem düsteren, sobald er in ihre Ahnungslosen Gesichter blickte.

„Ach du meine Güte." kopfschüttelnd rieb sich Noah den Nacken und ging die Treppen herunter.

Stiles fuhr sich durchs Haar und zog sich seine Hose über. Die Latina indes schnappte sich einen seiner Sweater und zog ihn sich über. Hüpfend quetschte sie sich auch in eine Jeans. Sie wandte sich um, ihr Blick glitt durchs Zimmer auf der Suche nach ihren Socken und blieb an dem funkelnden Bernstein hängen.

„Hey, rede mit mir. " sie blickte auf den besorgten Blick in dem flüssigen Gold. „Über die Prüfung?" fragte sie skeptisch. Stiles seufzte.

„Nein ich-fein. Okay. " er wedelte mit einer Hand durch die Luft und warf ihr mit der anderen Hand die Socken zu. Mit schnellen Schritten war er bei ihr beugte sich zu ihr runter und senkte seine Lippen auf ihre. Er musterte ihre Züge und lächelte sanft, ehe er die Treppen runter spurtete. Sie biss sich auf die Innenseite ihrer Wangen. Ihre Haare waren gewachsen und missbilligend bemerkte sie wie das Braun sich darin breit machte.

Sie schnappte sich was sie brauchte und folgte den Stilinski nach unten. Sobald sie den Fuß der Treppe erreichte, drückte der Braunhaarige ihr ein Sandwich in die Hand. „Iss." sie nickte und biss lustlos in das Toastbrot. Sie schlüpfte notdürftig in die Schuhe und sank in den Jeep.

„Derek ist okay." Stiles Stimme klang unsicher und seine Finger trommelten auf seinem Lenkrad.

Sie musterte seine angebissenen Lippen. Wie seine Zunge nervös darüber glitt.

„Ich weiß." seine Unterlippe schob sich höher und er blinzelte zu ihr.

„Was ist es dann? Lydia? Meredith? Eine Vision?" ihre Stirn legte sich in Falten. Ihr Blick flog über seine Markanten Züge. Erinnerte sich an das genervte Seufzen. Die heimlichen Schritte zur Tür. „Ich denke ich habe einfach schlecht geschlafen. " Stiles linste zu ihr, nickte schließlich. „Okay." er schenkte ihr ein aufmunternden Lächeln. Sie bemühte sich zu erwidern. Hatte sie es sich eingebildet? Hatte sie bereits geschlafen und geträumt?

Es war nicht das erste Mal gewesen, dass Stiles sich wegschlich. Auch das er ihre Nähe vermied.

Malia empfing sie bereits auf dem Parkplatz. Sie bombardierte den Menschen mit zahlreichen Fragen und lenkte ihn von der Latina ab.

„Ich muss es einfach gut machen. " jammerte Malia und warf den Kopf in den Nacken. Sie hüpfte hibbelig und lehnte schließlich ihre Stirn an die Spinte, vor welchen sie angekommen waren. „Du musst bestehen." der Stilinski hob die Schultern und begegnete dem Blick der Kojotin unberührt. Der Werwolf und die Kitsune stießen zu ihnen.

„Malia hat recht. Neben der ganzen Stadt Rettung sollten wir auch Leben. Ich möchte auf ein College." Scott blickte verbissen auf die Lernzettel in seiner Hand.

„Es sind nur drei Stunden. Drei Stunden werden wir überleben." Elena verzog das Gesicht während Kira sprach. „Optimist. " murrte sie. Die Japanerin sah erschrocken zur Brünette und Stiles verdrehte die Augen. Der Alpha sah zu seinem Freund der ein grunzen von sich gab.

„Sie hat schlecht geschlafen. " betröppelt nickte die Schwertkämpferin und strich ihr aufmunternd über den Arm. Im selben Moment öffnete sich die Tür und eröffnete allen Schülern drei Stunden Hölle.

Sie füllten Formulare aus, gaben ihre Handys und Fingerabdrücke ab und wurden schließlich an Tische gewiesen.

Einer der Lehrer und Lydias Mutter wie sie erkannte, erklärten den Schülern welche Zeitspanne, Pausenzeiten und Regeln sie erwarten würden. Die Latina linste zu dem Menschen und sie biss sich auf die Lippen. Sein Anblick brachte sie zum ersten Mal an diesem Tag zum Lachen. Sie wusste er hatte vergessen das Adderall zu nehmen, als die die zwei Bleistifte hinter seinen Ohren, den in deinem Mund und den in seiner Hand erkannte welchen er wild herumwirbelte. Sobald der Monolog des Lehrers endete, wandte sie ihren Blick ab. Mrs. Martin betrat den Raum und sie vernahm, dass ihr Coach die Prüfung nicht leiten würde. Elena wusste es würde nichts an ihrem Durchfallen ändern. Der angebliche Chemie Lehrer , welchen sie nicht zuordnen konnte gab ihnen das Zeichen und startete die Zeit.

Schon in der ersten Zeile wusste sie, sie war verloren. Sie beobachtete Kira und Scott welche ihr Bestes zu Papier brachten. Malia welche schien als würde sie jeden Moment zu einem Kojoten werden, um dieser Prüfung zu entfliehen. Und dann wandte sie sich zu Stiles. Sein Blick abwesend. Seine Stifte belanglos auf dem Tisch. Der Stilinski schien nicht einmal auf die Arbeitsblätter zu sehen, nicht dass sie ihm einen Vorwurf machen konnte.

Es war erst ein dumpfer Aufprall, der das störende Kratzen der Bleistifte unterbrach.

Lindsey. Eine zierliche Brünette mit markanter Nase lag am Boden. Zunächst belächelte sie das Mädchen. Ihr ging es nicht anders am liebsten hätte sie es ihr gleichgetan. Mrs. Martin sank besorgt an die Seite der Schülerin. Während sie ihr aufhalf, fiel ihr Blick auf etwas, das den Schülern verborgen blieb. Dennoch bemerkten sie den Umschwung in der Miene der Mutter. Die Latina betrachtete das nervöse Fideln ihrer Finger. Dann suchte sie nach dem Braunhaarigen. Der Mensch begegnete ihr. Sein Blick genauso misstrauisch wie das Gefühl in ihrem Magen. Lydias Mutter verließ den Raum. Das Ticken der Uhr hallte laut in ihren Köpfen wider. Keiner der Schüler sah noch auf sein Aufgabenblatt. Die Stimmung war angespannt.

„Raus! RAUS! KEINER VON EUCH BETRITT DIE SCHULE! "

Die ersten Schüler drängten sich in die Flure. Scott und Stiles unter ihnen. Elena schob sich durch die Mengen und auch sie erkannte Mrs.Martin, welche die Türen verschloss.

„Geht in eure Räume." ihre Stimme etwas heißer, deutete sie auf die Türen.

Scott und Stiles warfen sich einen Blick zu. Etwas stimmte nicht, das war klar. Der Stilinski streckte sich und blickte über die Köpfe, schnell quetschte er sich durch die Schüler und legte seine Finger auf ihren Rücken. Die Seherin erschrak, entspannte sich sobald das flüssige Gold sie erfasste. Er Strich mit den Finger über ihre Wirbelsäule und hinterließ eine Gänsehaut.

Er lächelte als er ihre Reaktion sah und sie spürte, wie eine Wärme in ihre Wangen stieg. Fühlte sich als wären sie scheue Kinder.

„Was ist ein Seuchenschutz?" Die Tate saß direkt vor ihnen und blickte resigniert in die Gesichter der beiden. Zunächst grunzte der Stilinski ehe er das Gesagte verarbeitete. „Was?" hauchte die Strange und beugte sich zur Kojotin. Malia runzelte die Stirn. „Lydias Mutter spricht mit ihnen am Telefon. Ich kann sie hören." Elena reckte das Kinn schlang die Arme um sich. „Sie hat Recht. " flüsterte der Alpha und lehnte sich an Malias Tisch.

Stiles biss den Kiefer aufeinander und senkte den Kopf.

„Ist es wegen Lindsay? Ich meine Elena saß direkt vor ihr. " Die Seherin hob die Hand, um das ertappte ächzen zu unterdrücken. Die Gestaltwandel konnten ihren Herzschlag hören und setzten vor. Ruhig schob der Stilinski den McCall zurück.

Dann krallte er die Hand der Latina und drückte sie.

„Dir passiert nichts. Es ist alles okay. " Er drückte die Hand noch einmal, um seine Worte zu bestärken. Sie waren überrascht, wie schnell die Sirenen ertönten. Der Werwolf preschte bereits zur Tür, um sämtlichen Worten zu lauschen. Malia indes sah nach Kira welche verzweifelt an ihrem Platz kauerte.

Die Brünette blickte auf seine Hand, die ihre hielt. „El. " Er hob seine andere Hand nippte mit dem Finger an ihrem Kinn. „Ich pass schon auf dich auf." sie nickte, wenig überzeugt. „So wie heute Nacht?" ihr Worte polterten über ihr Lippen noch bevor sie den Satz zu Ende gedacht hatte. Er schluckte, das Bernstein weitete sich. „El...Ich-". „Was ist los mit dir? Seit dem Spiel bist du seltsam." Sie konnte erkennen wie seine Zähne sich in seine Lippen senkten. „Leute!" zischte Malia ihnen zu und deutete mit einem Nicken auf die Tür. Der Mensch, brummte angespannt als die Sondereinheit in gelben Anzügen den Raum betraten.

Schläuche, Zelte, Tragen und Folien über den Fenstern trugen nicht gerade zur Beruhigung bei. Keine Sekunde später wurde Lindsay von einigen der Einheit aus dem Raum eskortiert.

Erneuter Druck an ihrer Hand ließ Elena den Blick abwenden. „Hühnerpocken oder Schweinegrippe. Irgendetwas belangloses." Er zwinkerte und sein Lächeln ließ ihr Herz für wenige Sekunden langsamer schlagen.

„Unwahrscheinlich." verbesserte ihn der Lehrer. „Rinderpest ähnelt dem Ganzen und tötete nur Kühe."

Stiles Zunge schnellte über seine Zähne und er verschränkte seine Arme. „Das soll uns Trost schenken, richtig? " fordernd blitzte er zu dem entspannten Chemiker hinab dessen Blick einzig auf die Uhr gerichtet war.

„Sicher. " der Braunhaarige ließ den Kopf sinken und griff erneut nach der Hand seiner Freundin. „Außer es ist etwas viel schlimmeres." ergänzte der Ältere Mann und zupfte an seiner grün karierten Krawatte.

Stiles schnaubte. Er lugte zur Latina und erkannte ergeben die Besorgnis in ihrem Blick.

Malia hetzte an ihre Seite. „Was immer es auch ist. Sie nehmen es ernst. Dein Vater ist bei ihnen. " als schien es für den Menschen ein Lichtblick, preschte er zu den Telefonen.

„Bring nichts das zu versuchen. Mittlerweile sollte jeglicher Kontakt zur Außenwelt unterbrochen sein. Kein Telefonnetz. Kein Internet. Kein Empfang. Um Massenpaniken zu verhindern. "

Der Mensch wollte es nicht zugeben doch der Lehrer hatte recht.

Seine Ruhe wich und Sorge erfüllte ihn.

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