Kleine Welt

Was zuletzt geschah :

Als er die Hand hob, blitzte zwischen Zeigefinger und Daumen etwas Metallisches.

,,Jäger." hauchte Scott und blickte wie auch sie auf die Hülse die in den Händen ihres Freundes prangte.

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,,Also wie lange ist es her?" fragte Scott während er einen der Schränke öffnete. Stiles lehnte sich an den Metalltisch und nagte an seinem Daumen.

,,Wochen. Er antwortete weder auf Anrufe noch auf Nachrichten." antwortete Elena aufgebracht und zustimmend brummte der Mensch. Zu oft hatte die Latina gefrustet ihr Handy durch die Gegend geworfen weil erneut der Anrufbeantworter ran gegangen war.

,,Hat Derek jemals deine Texte beantwortet? Moment welche  Texte?" zynisch begegnete das Bernstein dem sanften Grün und sie brummte genervt.
,,Stiles!" warnte sie während sich dessen Brauen nachdenklich tiefer senkten.
,,Definitiv."

,,Derek ist nun wirklich nicht jemand der...schreibt." stellte der Werwolf klar und die Skepsis in seiner Stimme war beinahe greifbar.

,,Aber diesmal fühlte es sich anders an." versicherte ihnen die Brünette.
,,Und deshalb seid ihr in seinem Loft eingebrochen?" fassungslos blickte Lydia in die Runde.

Nach Wochenlanger Funkstille erhielt die Banshee plötzlich die Nachricht der Latina, für ein Notfalltreffen.

Es war ihr anzusehen, dass auch sie mit den Nachwehen des Dämons zu kämpfen hatte.
Die roten Lippem aufeinandergepresst flog ihr Blick über die Runde.
Elena konnte sie verstehen es war beinahe melancholisch.
Sie dachte zurück an diese Zeit vor einem Jahr, an der sie auf dem Lacrosse Feld standen, frei von Sorgen, bereit für das neue Jahr. Und nun standen so viele Erlebnisse zwischen ihnen und schweißten sie gleichzeitig zusammen.

,,Die Alarmanlage war aus." brachte sie ein. Stiles schnaubte. ,,Ja weil du den Code kanntest." blaffte der Braunhaarige. Ihr entgingen nicht die wachsamen Augen die sich auf den Menschen legten. Es fühlte sich beinahe an als würde man ihr Steine in den Magen legen.

,,Das ist nicht der Punkt." die Augen des Alphas blitzten im tiefen Rot als er den stolpernden Herzschlag der Brünetten erkannte.
,,Richtig." Elena atmete ein, sammelte sich und wandte sich an die Rothaarige.

,,Wir sind in den Loft gegangen um sicherzugehen, dass Derek nichts geschehen ist und fanden die."
Sie deutete dem Werwolf, der Lydia eine kleine Schachtel überreichte.

Die Banshee schüttelte den Behälter und erkannte die eingavierten Totenköpfe auf den Hülsen. Ihr Kopf wand sich und ihr Blick flog zu dem Alpha.
,,Wir haben Deaton ein Foto geschickt. Er sagte dieses Zeichen, gehört zu einer Familie von Jägern die in Mexico angesiedelt sind."
Lydia seufzte und legte die Schachtel auf das Metall zwischen ihnen.
,,Die Calaveras."

,,Was wollen die mit Derek?" fragte sie und stützte sich an der Liege. ,,Denkst du sie haben ihn getötet?"

,,Ich weiß es nicht." gab der Werwolf zu und senkte kopfschüttelnd die Schultern.
Mit großen Augen sah Stiles zu Elena die mit den Zähnen abwesend an ihrer Unterlippe nagte.

,,Hey..." murmelte er sanft und trat um die Liege herum. ,,Komm schon. Wir reden von Derek Hale, huh?" der Blick des Braunhaarigen flog zu den beiden anderen welche wenig enthusiastisch zustimmten. Schnalzend rollte Stiles mit den Augen und zog die Latina an seine Seite. Seine Finger strichen über ihren Arm.

,,Deshalb bist du hier." Elena sah auf als Scott seine Worte an Lydia richtete. Die Rothaarige taumelte einen Schritt zurück. McCall schon die Hülsen der Banshee entgegen und sah sie auffordernd an.
Elena konnte den Widerstand in Stiles Körper spüren doch der Mensch hielt sich zurück.

Abwartend blickte er auf die Schönheit die unruhig zwischen ihnen hin und her sah. Ihr Blick blieb bei Elena hängen und sie stockte.

Widerwillig griff die nach der Schachtel und ließ ihre Hand hineingleiten.
Konzentriert ließ sie die Hülsen in ihrer Hand rotieren ehe sie, diese über den Tisch hob.

Die Banshee schloss resigniert die Augen und ihre Lider zitterten.
Hülse nach Hülse glitt aus ihrer Hand und stieß auf das unnachgiebige Metall.

Dann Stille.

Der Blick der Rothaarigen war unfokussiert, ruhelos.

,,Was...Lydia? Ist er Tod?" Furcht war in der Stimme des Stilisnkis zu hören und Elenas Herz zog sich zusammen.

,,Nein." sagte sie leise noch immer Konfus.

Die Braunhaarige atmete auf und senkte den Blick.

,,Aber ich bin auch nicht sicher,dass er am Leben ist." fuhr die Rothaarige tonlos fort. Die Latina schluckte.

,,Was heißt das ?" ahnungslos wandte sich der Werwolf an sie.
,,Ich weiß es nicht."

Stiles löste sich etwas. Besah sich Lydia genauer. Seine Brauen tief in die Stirn.
,,Da ist etwas nicht richtig...ich...ich weiß es nicht."

,,Also wenn die Calaveras ihn haben wie finden wir ihn dann?" fragte Stiles unfähig sich zu konzentrieren. Seine Finger tippten nervös an ihrer Seite und Elena legte schweigend eine Hand darauf.

,,Mexico." sagte sie ernst und Scott begegnete ihrem Blick.

,,Du willst an das Versteck einer Jägerfamilie anklopfen die vermutlich weitaus erfahrener sind als die Argents?" Stiles warf fassungslos die Arme in die Höhe, als der Alpha ernst nickte.
,,Sicher. Unsere Begegnungen mit anderen Leuten dieser Übernatürlichen Welt sind natürlich immer so hervorragend ausgegangen." unsanft schlug die Rothaarige ihre Hände auf die Liege nieder.
,,Wenn es einer von uns wäre?" Lydia verstummte und verschränkte die Arme.
,,Derek ist einer von uns." Elena schluckte und ballte die Hände zu Fäusten.

,,Selbst wenn wir nach Mexico gehen. Wie sollen wir herausfinden wo wir ihn finden?"
Der Stilisnki trat näher an seinen besten Freund seine Abneigung gegen dessen Einfall deutlich spürbar.

,,Es gibt einen Weg." wandte Lydia ein und die beiden Jungen fuhren herum.

Stiles schnappte nach Luft, als er ihrem Blick folgte und Elena erkannte.
,,Nein. Absolut nein!"

,,Stiles-"

,,Scott! Ich schwöre bei Gott...habt ihr beide vergessen was das letzte mal passiert ist, als ich das zugelassen habe ich..." er stockte als sich zarte Finger um seine legten.


Das flüssige Gold pulsierte und schwer atmend wirbelte er zwischen seinen Freunden.
,,Stiles." ruhig lullte ihn ihre Stimme ein.
Sie kannte die Anzeichen. Sah den schweißfilm auf seiner Stirn. Die pulsierenden Adern an seinem Hals.

Allmählich legte sich der Ansturm an Panik.

,,El. Das kann nicht dein Ernst sein." flehend krächzend presste er seine Worte hervor. Scotts forschenden Blick auf sich.
,,Das letzte mal waren andere Umstände. Meine Verletzungen sind weg und meine Visionen da."

Er keuchte und entzog ihr seine Hand. ,,Nein." aufgebracht fuhr er sich durchs Haar.

Eisern begegnete sie seinem Blick und er glaubte ein Dejavü zu erleben.
,,Für Derek? Du würdest das für Derek tun?"

Wütend schnaubte Elena.

,,Ich würde das für jeden von euch tun." fauchte sie ihm entgegen.

,,Hey." Lydia legte ihr eine Hand auf die Schulter und hob schlichtend eine Hand zwischen die beiden.
,,Schon gut. Wir finden einen anderen-"

,,Ich mach's." bissig entgegnete sie es dem Menschen der Abstand zwischen ihnen schaffte.  Unschlüssig sah der Alpha zu seinem besten Freund.

,,Scott?"
Stiles plädierte auf die Verantwortung des Älteren. Mit einem weiteren Blick zu dem einst Besessenen nickte er der Latina zu.

,,Ich werde mir das nicht ansehen. Hörst du? Nicht nochmal."
Steif nickte sie als sie die zitternde Hand des Stilisnkis sah. Auch das Beben in seiner Stimme war ihr nicht entgangen.
Der Braunhaarige trat von einem Bein auf das andere.
Bemüht ihre Züge unter Kontrolle zuhalten sah sie den flehenden Blicken des Menschen entgegen.

Sie sank in die Hocke und setzte sich auf den Boden. Stiles Kiefer spannte sich an während er zu ihr nieder blickte.

,,Ich kann das." versicherte sie ihm.
,,Aber ich nicht." seine Miene eine Grimasse wand er sich ab und stürzte aus dem Raum.

,,Ellie..." auf der Suche nach Worten hielt Lydia inne.
,,Es ist okay." mit einem Lächeln sah sie zur Banshee an ihrer Seite. ,,Er wird es verstehen. Er hat nur Angst."

Sie wusste weshalb Stiles sich sträubte. Sie konnte ihn verstehen. Er war ihr Anker geworden. Ihr zuhause. Ihr Leben. Der Gedanke, Stiles zu verlieren war schlimmer als sich selbst zu verlieren.

Dennoch vergaßen sie in ihrer kleinen Welt oft die Menschen um sich herum. Peter der still litt. Scott der Allison verlor. Lydia welche Aiden verlor. Stilinski. Und letztendlich vergaßen sie auch Derek, der sein Rudel verlor.

Sie waren so viel mit sich beschäftigt sodass ihnen vollkommen entging, dass Jäger es auf den Hale abgesehen hatten.

Und in gewisser Weise war es auch ihre Schuld gewesen. Derek war bereit gewesen sein Leben für ihres zu geben. Und auch wenn das Band nicht mehr existierte brauchte sie Derek.

,,Legen wir los."

,,Bist du dir sicher?" verlangte Scott zu wissen und legte besorgt die Hände an ihre Arme.
Sie legte den Kopf schief und funkelte ihn an.
,,Okay." wisperte Lydia und stützte ihren Rücken.

Mit einem letzten nicken schloss sie die Augen. Sie versuchte sich daran zu erinnern wie Dereks Energie sich angefühlt hatte. Wie das Band sie durchströmte. Wie zerbrechlich sein innerer Wolf war.

Sie fühlte sich aufgeladen. Spürte wie die Haare sich aufstellten und die Schwärze sie umfing.

Sie fühlte sich schwerelos. Als würde sie schweben. Die Dunkelheit erfüllte sie kaum noch mit Kälte. Sie verspürte keine Angst mehr und ließ sich leiten.

Sie hörte ein knistern, beinahe ein Feuer. Ein zittern. Metall. Ein zappen wie von einem Elektroschocker.

Das Bild flackerte. Unklar und verschwommen. Doch sie sah keinen Derek. Sie sah einen Tisch. Zwei Stühle. Eine Frau mit kurzen Haaren. Sie sah eine Auschreibung. Eine stille Auktion. Sie sah Lichter und hörte Musik wie bei einer Party. Und schließlich ein Haus, Säulen, Hölzerne Pforten und vergitterte Fenster.
Sie hörte Schreie. Ein Knurren welches ihr durch Mark und Bein glitt.

,,El!" zischend sog sie Luft ein und riss ihre Augen auf.
,,El! El!" panisch suchte die Augen ihren Körper ab. Die Finger glitten über ihre Arme, legten sich an ihren Nacken und umfingen schließlich ihr Gesicht. ,,Bist du okay ?" ein weiteres Mal flog das Bernstein über ihre Erscheinung und die Finger strichen bebend über ihre Wangen.
Ihre Brust füllte sich mit Wärme und doch zog sich ihr Herz zusammen als sie das panische Gold klar erfasste.

,,Ich dachte du tust dir das nicht nochmal an." Stiles Miene entgleise und er stieß unsanft gehen ihre Schulter ehe er sie ruppig in die Arme zog.
,,Idiot." Der Braunhaarige stieß die Luft aus seinen Lungen und presste sie an sich. Elena schloss die Augen und ließ sich für einen Moment in die Umklammerung sinken.

Stiles vermied ihre Nähe seit dem Nogitsune und es machte ihr beinahe Angst, dass es solche Momente brauchte.

Ein räuspern ließ sie ihren Kopf heben.
Sie saß noch immer am Boden, Stiles kniete über ihren Beinen. Unweit hinter ihr lehnte Lydia mit einem leichten Lächeln.
Doch hinter Stiles stand Scott das Gesicht düster.

,,Also?"

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