Ein Alpha

Die Häuser zeugten von der Kleinstadt in der sie sich befanden. Die Luft trocken, beinahe staubig. Wände und Autos mit einer sanften Schicht Wüste bedeckt. Stiles biss sich in die Wangen bei dem Gedanken Roscoe diesem Klima auszusetzen. Die Backstein, Holzbauten um sie herum wirkten beklemmend und doch hatte es etwas heimisches.

In dem Hof in dem sie sich befanden herrschte reges Treiben. Ein Mann mit Markstamd trällerte laute Phrasen um Kunden anzulocken. Ein überladener Roller schnitt ihnen den Weg und der Fahrer schien ihnen Beleidigungen nachzubrüllen.

Der Boden unter ihren Füßen war unnachgiebig und knirschte bei jedem Schritt.
Die Girlanden zwischen den Gebäuden wirkten als hätten sie einmal helle Farben besessen.

Etwas überwältigt von den vielen Reizen tippte Stiles auf seinem Bein.
Die Rothaarige neben ihm rollte mit den Augen und pustete die Luft aus dem Backen.

Vor ihnen lag es. Standhafte Säulen, große Holztür, verputzte dreckige Wände und unscheinbar. Die Farbe welche vermutlich einmal Braun gewesen war blätterte von dem massiven Wänden ab.
Sie glaubten sogar in den Fenstern Vorhänge zu sehen, doch die Sicht würde ihm versperrt von den Gittern die man darüber gelegt hatte.

,,Sieht nicht so schlecht aus." Der Braunhaarige klatschte in die Hände und biss sich auf die Unterlippe ehe er zu Lydia sah. Diese wand den Kopf und hob die Brauen.
,,Es geht nicht um die Stadt. Es ist der Plan." zischte die Schönheit und linste zu drei Mexikanischen Männern die mit ernsten Gesichtern um ein Auto standen. Die Stimmung zwischen ihnen drückend.

,,Stiles, das könnte der dümmste Plan sein den wir jemals hatten!" pfefferte sie. ,,Das ist Dir bewusst oder?"

,,Ist es, ja." mit einem tiefen Atem vergrub er die Hände in den Taschen um seine flatternden Finger zu stoppen. ,,Wir werden sterben." stammelte Lydia und presste verkrampft die Lippen aufeinander.

,,Sagst du das als Banshee oder bist du pessimistisch?" grummelte Stiles während er sie am Ellenbogen Richtung Haus zog.
,,Ich sage es als Person, die nicht sterben möchte." stellte sie klar und stampfte ihre Stiefel etwas stärker in den Sand als zuvor.

,,Schön. Können wir den pessimistischen Kram über Tod beiseite legen und zu echten Banshee-Vorahnungen kommen." erwiderte der Mensch angekratzt und seine Brauen schoben sich entgegen. Die Rothaarige bemerkte das Tippen seiner Hände und schluckte.

,,Der Plan ist bescheuert und wir werden sterben." sang sie lieblich und ein zittriges Lachen presste sich aus dem Älteren.
Es war das erste Mal seit dem Nogitsune, dass sie für sich waren und auch der Banshee blieb die Veränderung des Anderen nicht verborgen.

,,Oh wirklich, Danke." kicherte Stiles kopfschüttelnd und kratzte sich über die Stirn.

,,Hast du den Satz, welchen Elena uns vorgegeben hat noch im Kopf ?" wisperte Lydia. Verbissen schüttelte der Stilinski den Kopf und die Rothaarige schluckte zweifelnd und ihre Füße trugen sie zur Pforte.

Die zwei bulligen Männer, zwielichtige, empfingen sie mit düsteren Visagen.

Sie hielt ihre Tasche vor sich und ihr Herz sprang ihr wild gegen die Brust.

,, queremos ir a la fiesta." das leichte zittern in der Stimme der Banshee verstärkte sich als der Türsteher langsam den Kopf schüttelte und die Arme verschränkte.

Mit ihrer Ferse stupste sie gegen den abgenutzten Turmschuh des Stilsinkis. Stiles schien ungewöhnlich ruhiger als er in seine Hosentasche griff und das Kärtchen zückte.
Skeptisch blickten die Männer auf die Totenschädel-Karte in seiner Hand und deuteten ihm es in die Kamera zu zeigen. Am Rande der hölzernen Tür prangte das Gerät mit rotem Licht. Mit einem weiteren Blick zur Rothaarigen hob er den Arm und zeigte seinen Besitz.

Lydia atmete auf als das Klicken der Tür sie erlöste und Stiles schob sie mit der Hand am Rücken an den beiden gestandenen Wachen vorbei.
Der Flur wirkte wie auch das Haus, wenig modern. Geschwungene Wandleuchten warfen Muster, erhellten den Tonfarbenen Flur und seltsame Figuren zierten die Hallen.
Mit einem Zug verschloss sich die Tür hinter ihnen und versperrte den Ausweg.
Lydia pustete aufgeregt eine ihre Strähnen aus der Sicht und folgte dem Stilinski weiter in das Gewölbe.

Die Dielen unter ihren Füßen knarzten und die Wände bebten, brachten die dünnen Lampenschirme zum zappeln.

Das Bernstein fuhr herum und versicherte sich bei der Banshee die schwere Tür zu durchgehen.

Sobald sie die Klinke betätigten schwang ihnen schwitzige hitzige Luft entgegen und dröhnende Musik presste sich um ihr Gehör.
Menschen jeglichen Alters und Kultur pressten sich knapp begleidet aneinander und schwangen zu elektronischen Beats.
Man könnte den Alkoholpegel förmlich greifen während die Lichtblitze einem die Sicht erschwerten.

Stiles nahm die Rothaarige zu sich und führte sie durch die Masse zur Bar. Die Köpfe gesenkt und die Augen am Boden.
Kaum am Thresen angelangt schlug der Barkeeper ihnen zwei Shots vor die Gesichter.
Lydia verzog das Gesicht und überrumpelt zückte Stiles seinen Geldbeutel.
Die Luft presste sich aus ihren Lungen als ein fester Druck sich auf ihre Schultern zwängte. Ein fülliger Mann mit starken Akzent schob sein bärtiges Gesicht zwischen sie.

,,Nein. Die gehen aufs Haus." versicherte er ihnen und verstärkte den Druck.
Stiles ließ sein Portmonee zurück in die Tasche gleiten und lehnte sich auf die Bar.
,,Die meisten Teenager gehen nicht über die Grenze um ein Drink zu verweigern." schnurrte er und klopfte dem Braunhaarigen grob auf die Schulter. Die Banshee atmete ein und starrte Stur gerade aus.

,,Wir sind nicht gekommen um zu trinken." ihre Stimme glatt und kontrolliert. Der Mann rückte ein Stück zurück und die Rothaarige ließ die Hülse in eines der Gläser gleiten.
Der kurze Hals des Älteren flog in eine Richtung und deutete ihnen kühl zu folgen.
Der Stilisnki schob Lydia hinter sich und in kleinerem Abstand kam er der Aufforderung nach. Er führte sie in weitere Gänge, fernab von der wabernden Menge. Die Musik und Lärmpegel herzzerreißend leise. Mit einem zähen fiepsen schob sich ein weiteres Zimmer auf.

In dem abgedunkelten Raum kaum mehr als ein alter hölzerner Schreibtisch. Mit einem ruppigen Stoß wurden sie auf zwei Stühle verfrachtet.

Das Licht warf sich auf eine kleinere Gestalt. Der Stuhl wackelte bedrohlich. Nun im Licht erkannten sie eine Frau mittleren Alters. Kurzes schwarzes Haar legte sich über ihr Haupt und sie stupfte mit einem teuflischen Lächeln ein Messer durch einen Fetzen Stoff und trennte Fäden gewaltvoll entzwei.

,,Servero, hasst diese Musik. Ich? Ich liebe die Musik der Jugend." mit einem weiteren Ruck zog sie die Klinge hindurch. Der Blick der Rothaarigen glitt zu dem weiteren Messer auf dem Tisch vor ihnen.
Stiles auffallend ruhig, schnaufte als ihn die dunkle Stimme der Frau erreichte.

,,Diese Art am meisten. Es hat so eine wilde Energie." brummte sie während die beinahe stummen Beats zu ihnen drangen.
,,Wir sind hier wegen Derek Hale." überging Lydia die Anekdoten der Alten. Ihre Kehle trocken ihre Nerven gespannt.

,,Ist das so?" die Frau striff mit ihrer Klinge über den Stoff als würde sie sie säubern. Die Banshee fasste sich. ,,Wir wissen, dass sie ihn haben."

Die beinahe schwarzen Iriden legten sich auf das Mädchen die Hände, diese rissen Achtlos die Klinge durch den Stoff.
,,Wir haben gehört, er kann gekauft werden." setzte die Banshee fort bemüht ihre Wortwahl genau zu überdenken.
Sie hatten es hier schließlich nicht mit einer mexikanischen Hausfrau zu tun.

Ungeduldig entzog der Braunhaarige ihr die Handtasche und zog Bündel um Bündel heraus und legte es auf dem Tisch.
,,Es sind 150.000 für Derek." seine Stimme kratzte durch den Raum und die Frau warf einen Blick auf die gebündelten Scheine.

Die Alte legte ihr Messer und dem Lumpen beiseite. Sie beugte sich und trat vollends aus dem Schatten.

,,Woher bekommt ein Teenager so viel Geld?"
Stiles ließ seine Zunge über die Zähne schellen und schloss den Mund. Die dunklen Augen durchbohrten ihn unnachgiebig.
,,Japanische Mafia?"

Mit einem Satz entschärften die Wachen hinter ihnen die Waffen und Lydia an seiner Seite schreckte von ihrem Stuhl auf.

Konzentriert vergewisserte sich der Mensch ihrer Lage.
Die Calavera beugte sich vor und legte die Ellen auf dem Tisch.

,,Nicht schlau von euch alleine zu kommen."

Stiles spürte wie die Unruhe in ihm weniger wurde, nun wo das Chaos überwog und er biss sich schmerzend in die Wangen.
Sein Verstand spielte ihm Streiche .
Und doch lehnte er sich, die Ruhe selbst, zur Frau.
,,Was lässt sie denken, dass wir alleine kamen?"

Die Miene der Alten entgleiste und ein leichtes überhebliches Grinsen besetzte die Züge des Stilinskis.
,,Du hast einen Wolf in mein Zuhause gebracht."

Stiles legte die Hand auf den Tisch. Finger um Finger. Ehe sich das Rehbraun hob und ihr Eisern begegnete.

,,Einen Alpha."

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