Der Agent

„STILES! ELENA! "

Der friedliche Ausdruck in der Miene der Latina wich und sobald sich s
Stiles erhob und sich ihr entzog verschwand auch die Wärme.

Der Mensch war kaum an der Tür, da war sie an seinen Fersen. Polternd stürmten sie die Stufen hinunter. Der Flur war hell erleuchtet. Stilinski verweilte standhaft vor der Kommode. Die Rechnungen darauf kaum mit seinem Körper verbergend. Noah hatte sich seiner Uniform entledigt.
Die Tür war einen Spalt geöffnet.
Sobald der Sheriff die Beiden erblickte stieß er Luft aus und senkte den Blick. Mit einem Schubs ließ er die Tür aufschnappen.




„Scott?" Der Werwolf trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. Sein schiefer Kiefer aufeinander gepresst.
„Hey... Ich hab-Mein Dad hat mir gesagt was passiert ist." Der Schwarzhaarige rieb sich über die Haare in seinem Nacken. Stiles atmete aus und schenkte seinem besten Freund ein mildes Lächeln.

„Ist schon okay, Scotty." murmelte der Mensch und stieß ihn spielerisch gegen die Schulter.
Der McCall schnaubte. „Das ist es nicht. Nichts davon. Aber ich glaube ich hab einen Plan wie wir den Benefactor schnappen können aber dazu brauche ich-"

„McCall. " Stiles konnte seine Überraschung kaum verbergen auch wenn der Name seine Lippen weniger feindlich verließ.
Der Agent wirkte ausgelaugt, wie sie es waren. Seine Haare waren etwas zerzaust. Die Krawatte locker und das Sacko über den Arm gelegt.

Die Seherin spürte wie sich die Unruhe in ihr ausbreitete, fuhr sich durch das kürzere Haar.
Der steife Blick des Schwarzhaarigen glitt über ihren Schopf und seine Augenbrauen schoben sich tiefer.

„Entschuldigt, die Störung." begann dieser quälend langsam und sein Finger schob sich zwischen Kragen und Krawatte.
„Scott." merkte er an unter den wachsamen blicken des Menschen.

„Dad?" Der schiefe Kiefer presste sich aufeinander und er blickte zwischen den angespannten Gesichtern umher.
„Was tust du hier, mein Junge?" Rafael fuhr sich über das Gesicht und ließ das Sacko in seiner Hand sinken.

„I-Ich wollte sehen wie es Stiles und Elena geht, nachdem ich von dir gehört habe was passiert ist." die warmen braunen Augen flogen zu seinen Freunden und Stiles schluckte unter den beunruhigten Blicken seines besten Freundes.
Der Agent nickte und klopfte seinem Sohn auf die Schultern.
„Ich dachte du führst die Befragungen  erst Morgen durch, Dad." bemerkte Scott misstrauisch und er pendelte seinen Helm in seiner Hand.

McCall nickte dem Jüngeren zu und seufzte tief.
„Deshalb bin ich nicht hier." die Stimme des Älteren klang ungewohnt matt.

„Weshalb bist du hier, Rafael?" Noah hatte die Hände in die Hüften gestemmt. Hörbar seufzte der Anzugträger und sein Blick fing die Latina ein. Elena verspannte sich und erkannte wie es der Körper neben ihr gleichtat.

„Was soll das heißen?" Stiles Stimme kaum mehr ein knurren. Die Seherin legte die Hände gegen seine Brust und schüttelte sachte den Kopf.
„Ist schon gut. Er hat uns geholfen. Schon vergessen?" ermahnte Sie ihn nachdrücklich, ihre Stimme ruhig.

„Gut? Nichts ist gut!"

„Stiles! " Die Stimme des Sheriff's unterbrach sie ungewohnt harsch. Der Braunhaarige zuckte zusammen und bedachte seinen Vater argwöhnisch.

„Ich möchte ihr bloß ein paar Fragen stellen. Auf dem Revier. " Elena sah auf das betretene Gesicht des Agents. Dann schwang ihre Sicht zu dem älteren Stilinski.
„Ich werde sie begleiten."
Ohne widerworte nickte der McCall.

„Ich werde-" Noah hob die Hand und schüttelte abwehrend den Kopf.
„Ihr habt andere Dinge zu tun. Lass das die Erwachsenen regeln. Ich pass schon auf sie auf, Junge. " Der Blonde presste die Lippen zu einem schwächen Lächeln aufeinander und presste den Arm seines Sohnes für einen kurzen Moment.
Stiles senkte den Blick zur Strange an seiner Seite.

„Was für einen Plan Scott auch immer hat, es ist wichtiger als das hier. " versicherte sie ihm wispernd. Der Braunhaarige scheute sich vor einer Antwort. Er fuhr durch ihr Haar. Streichelte sanft über ihre Wange.

„Stiles?" Scott's Worte waren zaghaft an seinen Bruder gerichtet. Der Werwolf trat einen Schritt vor. Der Mensch senkte seine Lippen auf ihren Schopf ehe er sich zu dem Gestaltwandler umwandte.
„Komm rein."
Skeptisch beäugte McCall seinen Sohn und dessen Freund.
Scott drückte die Latina an sich.
„Ich pass auf ihn auf. Versprochen." versicherte er und entließ sie.

„Gehen wir, Liebes. " Elena nickte und umgriff die Jacke welche ihr der Sheriff entgegen hielt. Nur schweren Schrittes folgte sie dem Agent in den schwarzen neumodischen Wagen.

Alles darin roch neu und künstlich. Es verdrehte ihr den Magen. Es war ungewohnt Stiles' Vater neben sich auf der Rückbank zu wissen.
Noah und Rafael schienen über das Angeln zu sprechen während sie darum bemüht war ihre Nervösität zu verbergen.
Das Kribbeln ihrer Glieder und zucken ihrer Lider machte es ihr dabei umso schwerer.
Eine breite Hand legte sich über ihre und tätschelte sie sanft.
Doch der Stilinski konnte ihr die Angst nicht nehmen.
Sie wusste weshalb man sie geholt hatte. Es gab nur eines was man ihr anhängen konnte.
Der Sheriff drückte noch einmal ihre Hand ehe er unter den neugierigen Blicken ausstieg.
Sie konnte Parrish an der Pforte erkennen. An seiner Seite Higgens welcher Noah mit einem Ausdruck der Genugtuung anblickte.
Ein Blick des Stilinskis wusch den Ausdruck aus seinen Zügen.
„Sheriff, ich habe versucht-"

Milde lächelnd wank Noah ab und legte dem Deputy eine Hand auf die Schulter.
„Tu mir den Gefallen und führe mit McCall die Befragung durch. Ich schätze ich werde heute nur als rechtlicher Beistand fungieren."
Die Augen des Jungen Beamten weiteten sich kaum merklich, dann nickte er hastig und streckte seinen Rücken.
„Elena, folge mir bitte. "
Die Latina erwiderte zurückhaltend, das ihr zugewandte Lächeln. Die Hand Jordens an ihrem Rücken schob sie durch die Station. Ihr bekannte Gesichter wandten sich tuschelnd ab und sie fühlte sich wie eine Hexe auf dem Weg zu ihrem Scheiterhaufen.
„Ignorier sie einfach." Die  geflüsterten Worte Parrish's entlockten ihr ein heiseres Lachen.

„Ich bin bereits daran gewöhnt." murmelte sie und erinnerte sich dunkel an ihre Mitschüler. Mit mitleidiger Grimasse bedachte er die Schülerin und lotste sie in einen der Vernehmungsräume.

Dieser wirkte weniger düster, als sie es aus Stiles Filmen gewohnt war.
Ein hölzerner Tisch, gelbe Wände, unbequeme Stühle. Es glich eher einem undekorierten Esszimmer als eines Verhörraumes, wenn man den riesigen Spiegel an der Wand ignorierte. Ob sich dahinter wohl ein Überwachungsraum befand?
Sie zuckte zusammen da ein räuspern durch ihre Gedanken drang.
Blaue Augen musterte sie besorgt drückten sie bestimmt auf einen der Stühle. Stilinski selbst nahm neben ihr Platz.

Der Agent verweilte in der Tür. Eine Akte zwischen seinen Fingern.
Parrish verschränkte seine Arme und ließ sich vor ihnen nieder.
„Hast du eine Ahnung weshalb ich dich herbringen ließ? " fragte McCall und schlenderte langsam in Richtung des Tisches.

Sie fragte sich ob er wohl eine Taktik dahinter beabsichtigte, wenn es auch lächerlich wirkte. Er hatte sein Sacko wieder angezogen und seine Haare geordnet. Einzig die Krawatte verweilte noch aufgezogen an seiner Brust.
„Ja. " antwortete sie knapp und bemerkte das seichte zittern ihrer Stimme. Die beiden Blonden richteten ihre Blicke direkt auf das Mädchen.

Elena räusperte sich, ermahnte sich zur Ruhe.

„Wegen meines Bruders."

Zustimmend brummte der FBI Agent und ließ sich schließlich auf dem freien Stuhl nieder.
„Wann hast du ihn zuletzt gesehen?"

Die Hellseherin presste die Lippen aufeinander und linste zu Noah, welcher ihr mit leichtem Nicken deutete zu antworten.
Sie rümpfte die Nase und lehnte sich zurück.

„In dem Motel."

Die Finger des Schwarzhaarigen legten sich auf das Holz und tippten darauf. Etwas, dass sie unter anderen Umständen beruhigt hätte.

„Warum warst du dort?"

Noah schluckte hörbar und senkte seinen Kopf in seine Hand. Seine Fingernägel kratzten über die faltige Stirn.

„Ich habe etwas Abstand gebraucht. Mein Vater und der Unfall... Die Sache mit Stiles."

Parrish nickte verstehend. Er schrieb jedes Wort, das sie sagte mit und schenkte ihr aufmunternde Gesten.
McCall indess wirkte weniger verständnisvoll.
„In einem Motel?"

„Sollte ich mir von meinem Taschengeld ein Wellnesshotel leisten? " die Latina hob ihre Braue wie sie es von Lydia gelernt hatte und ihre Stimme klang fremder als beabsichtigt.

Den heimischen Beamten entfloh ein unterdrücktes Grunzen. Der Agent mahnte sie mit seinem Blick.

„Schön. Wie fand dein Bruder dich? Du sagtest du hättest keine Ahnung wo er sei."
Ihre Zähne versenkten sich in ihrer Wange und sie lehnte sich mit den Ellen auf den Tisch.
„Ich weiß es nicht."

Der McCall grinste unheilvoll und faltete die Hände über der Akte auf der ihr Name prangte.
„Was wollte er? "

Sie reckte das Kinn, ließ ihre Arme von der Platte rutschen.
„Ich weiß es nicht. " presste sie zwischen den Zähnen hervor.
Sie konnte dem Anzugträger kaum verraten, dass ihr Bruder sie um ihre Kräfte berauben wollte.
„Er sagte es dir nicht?" herausfordernd hob Scott's Vater die Brauen.

„Nein. "

„Seltsam. Nicht, Parrish?"  der Deputy sah ertappt auf, als der Schwarzhaarigen seine Worte an ihn wandte.
„Äh...sicher." stammelte der Jüngere, doch revidierte sich sobald ihn das eiserne Blau des Sheriff's traf.
„Oder auch nicht. Wirklich nicht."

Rafael seufzte. „Kam es zu einem Streit?" fragte er direkt.
„Streiten Geschwister nicht andauernd?" Die Worte glitten Noah über die Lippen ehe sich die Seherin eine Antwort überlegen konnte. Der McCall schnaubte und schlug ruckartig die Akte auf. Bilder des Zimmers. Blutige Abdrücke markiert mit gelben Schildchen. Sie erkannte das milbenbedeckte Bett und den brüchige Stuhl.

Sie schlug die Augen nieder und ihre Nägel bohren sich schmerzhaft in ihre Handflächen. Kratzten über die Narbe welche Stiles zuvor noch zärtlich berührt hatte. Sie wünschte sich den Menschen an ihre Seite, sehnlicher den Je.

„Wirklich, Sheriff? Haben sie einen Streit jemals so blutig enden sehen? Man ging nicht grundlos davon aus, dass der Junge tot sei. Umso unansehnlicher sind die Narben gewesen als wir ihn in Gewahrsam nahmen. "

Ihr Kopf schoss hoch im selben Moment wie es ihr Nebenmann tat.
Jeglicher Sauerstoff verließ ihren Körper und sie glaubte jeden Moment zu ersticken.
Sie packte die Hand des Sheriff's welcher erschrocken aufjaulte unter der Stärke ihres Griffes.

Mechanisch riss sie die Sicht zu dem Stilinski an ihrer Seite. Sie öffnete den Mund unfähig Worte daraus zu entlassen. Schüttelte panisch den Schopf.
„Er wird... Er wird mich-" sie japste nach Luft. Erhob sich. Noah war sogleich auf den Beinen und packte sie. „Beruhige dich. Beruhige dich, Elena." nun hatten sich auch der Deputy und der Agent von ihren Stühlen erhoben.
„Was hat das zu bedeuten, Noah? " verlangte der Schwarzhaarigen zu wissen.

„Sie hat nichts damit zu tun. Rein garnichts." spuckte der Sheriff ihm entgegen. Zog das Mädchen an sich und nahm sie mit sich aus dem Raum.

Sobald sie das Verhör verließen lagen die Blicke auf ihnen. Nur schwerfällig gelang es ihm sich den Weg zu seinem Büro zu bahnen.
„Noah?"

Der Stilinski hielt inne und die Seherin in seinen Armen verkrampfte sich.
„Leon." angestrengt überwand sich der Blonde der Begrüßung.
Die Arme hatten an Muskeln verloren und doch zeichneten sich noch einige ab während er sich auf die Krücken stemmte. Er wirkte weniger blass, das  Gesicht hatte an Fülle gewonnen und die Augenringer waren weniger dunkel. Die Haare hatten einen schulterlangen Schnitt und der Bart war gepflegter.

„Elena. " erkannte nun auch der Vater die atemlose Gestalt in den Armen des Sheriff's.
„Dad." keuchte sie und ihre Lider flackerten erschöpft. Sogleich hörten sie die eilenden Schritte des Agents hinter sich.
„Stilinski sie können sie nicht einfach einer Befragung entziehen!" blaffte der Anzugträger.
„Bei allem Respekt Agent McCall ich denke in diesem Zustand können wir die Befragung nicht weiter fortführen." bemerkte Jordan und stellte sich schlichtend zwischen die Männer.
„Welche Befragung?"donnerte der ehemalige Soldat und ließ seine Krücken lauter als notwendig auf dem Boden niederprasseln.
„Mr. Vela, ihre Tochter könnte etwas mit dem verschwinden-"
„Das ist immer noch Sir, Agent. " der MCall hob den Kopf und zog Luft durch seine Nüstern, die Wut in sein Gesicht geschrieben.
„Meine Tochter hat nichts mit dem verschwinden meines Sohnes zu tun!" unnachgiebig hob Leon seine Brust und seine braunen Strähnen legten sich über seine Augen, ließen ihn düster wirken.
Elena legte ihr Gewicht gänzlich in den Griff des Sheriff's welcher beunruhigt den Blick zu ihr senkte.
Das Grün starr in die Ferne gerichtet. Die Iriden pulsierende. Mit jedem Schritt der ihr Gehör erreichte zuckten ihre Lider.

„Bei allem Respekt, Sir. Ich versuche nur herauszufinden was passiert ist. " rechtfertigte sich der FBI-Agent und richtete seine Krawatte.
Die Schritte zuvor in der Ferne verharrten unweilen vor ihnen.
„Ich sagte ihnen bereits. Sie hatte nichts damit zu tun. Nachdem sie das Zimmer verließ betrat es ein Mann. Ein Mann der mich angriff und verletzte."

Es war das Gesicht welches ihrem so sehr glich. Die Augen aus welchen sie das Leben weichen sah. Das Flattern ihrer Lider stoppte. Erfasste den Jungen. Ihren Bruder, welcher Tod sein sollte. Ihre Iriden rollten zu den Lidern und das Bewusstsein entglitt ihr.
Schwarz hüllte sie ein.
Noah sank mit dem schlaffen Körper zu Boden.
„Was ist mit ihr? " nur mit Hilfe des Deputys konnte ihr Vater sich zu ihnen niederlassen. Seine zittrig Hand strich über ihre Stirn.
Ein leichter Film bedeckte sie.
„Ein Anfall. Sie hat sie öfter." bemerkte Parrish und der Stilinski nickte zögernd.
Mit einem Schrecken fuhren sie auseinander als die Latina sich schlagartig aufsetzte.

„Ich muss zu ihm! Ich muss zu S-“ sie verschluckte sich, haspelte aufgeregt.

Eine schmächtige Hand legte sich um ihr Handgelenk und es war als würde ihr Körper Feuer fangen. Sie hob den Arm. Versuchte die Hand von sich zu Streifen. Der Griff festigte sich. Ihr Kiefer presste sich aufeinander und widerwillig begegnete sie dem Blick ihres Bruders.

Ich bin hier, Schwesterherz. "

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