Plätzchen (23. Dezember)




„Pfoten weg!" Leicht verärgert schlug Fiarel Finahen dem jüngsten der Feanorssöhne auf die Finger. Amrod machte einen Satz, weg von dem Blech mit den halb fertigen Weihnachtsplätzchen.

„Ihr macht mich fertig," fauchte eine Schwester, „und jetzt raus aus meiner Küche!"

Eben hatte sie bereit Caranthir und Celegrom erfolgreich mit Hilfe eines Nudelholzes vertrieben, doch ihre Plätzchen vor sieben hungrigen Monstern zu verteidigen war beinahe noch anstrengender als der Backmarathon, den sie an diesem Morgen begonnen hatte.

Immerhin: Gerade trocknete die bunte Zuckerglasur auf dem letzten Blech, was bedeutete, dass sie endlich fertig war. Gähnend stapelte Fia das Backwerk in einer Dose um es bis zum Morgen vor ihren Brüdern sicher zu wissen.

„Buh!" Mit einem Aufschrei sprang die Noldorelbe zurück, wobei ihr die Keksdose fast wi in Zeitlupe aus der Hand glitt. Eine Mähne roten Haares wehte an ihr vorbei, dann blickte sie in das grinsende Gesicht ihres ältesten Bruders, der die Keksdose sicher in der Hand hielt. „Danke," sagte sie und streckte die Hand aus.

Maedhros' Grinsen wurde noch breiter.

„Ich hab' sie!"

„Hey!"

Und Fia sauste ihm und den Plätzchen hinterher, durch die weitläufigen Korridore und Flure Formenos', bis sie ihn in einem der Zahlreichen, heimeligen Kaminzimmer, in die Enge getrieben hatte. Wie die Wölfe Oromes umkreisten sie einander, Maedhros unverhohlen kichernd, Fia böse knurrend.

Dann stürzte sie sich auf ihren Bruder. Medhros streckte die Hand mit der Dose in die Luft, sodass sie vergeblich auf der Stelle hüpfte, bevor sie ihm einen heftigen Stoß versetzte. Der Elb stürzte auf das Sofa, wobei er Fia mit Leichtigkeit mit sich zog. Sein ausgelassenes Gelächter steckt die Rothaarige an und plötzlich rauften und balgten sich die Geschwister wie zwei Welpen, wobei Fia eindeutig unterlegen war. Lachend warfen sie sich herum, zogen wie kleine Kinder kichernd an den Haaren des Anderen, bis Maedhros es schließlich schaffte, mit beiden Armen Fias Oberkörper festzuhalten. Diese schrie erschrocken auf, strampelte mit den Beinen und beförderte so die Plätzchendose aus ihrer beider Reichweite.

„Lass mich los!" Schwer atmend versuchte sie, sich aus der Umklammerung ihres Bruders zu befreien. Langsam hörten die Lachtränen auf, über ihre Wangen zu kullern und das Lachen der beiden ebbte ab.

Plötzlich bemerkte Fia, wie müde sie eigentlich war. Zu müde um ein herzhaftes Gähnen zu unterdrücken. Maedhros ließ sie los, doch anstatt aufzustehen, ließ sie einfach den Kopf gegen seine Schulter sinken. Ihr erschöpfter Blick fand das flackernde Kaminfeuer und verharrte darauf.

„Du siehst erschöpft aus, kleine Schwester." Der Rothaarige legte fürsorglich einen Arm um ihre Schultern. Maglor, der bis eben unbemerkt in einer Ecke gesessen hatte, begann wieder eines dieser langsamen Weihnachtslieder auf seiner Gitarre zu spielen.

„Ich bin total fertig," murmelte sie, „aber morgen ist Weihnachten."

Die Antwort ihres Bruders hörte sie schon nicht mehr, so schnell hatte der Schlaf sie in seinen sanften Bann gezogen.




So. wenig Nachworte, weil ich gerade wenig Zeit habe. Ein schöner Geschwistermoment zwischen Fia und Maedhros. Liest sich etwas seltsam.

Frohe Weihnachten!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top