- Irgendwer, Irgendwo I -
Dunkle Wolken zogen am Himmel vorbei und hüllten die nahegelegene Stadt in einen Kokon aus Regen. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen machte er sich auf den Weg zu dem alten Wirtshaus, das er und seine Freunde seit Kurzem bewohnten. Die halbwegs heruntergekommene Hütte stand an einer zu dieser Zeit wenig befahrenen Straße, umgeben von einem tiefen, beinahe undurchdringlichen Wald. Noch nie zuvor hatte es jemand heraus geschafft, sobald er erst einmal den Weg verlassen hatte. Sie hätten keine geeignetere Unterkunft finden können.
„Wird aber auch Zeit, dass du wieder auftauchst. Wir haben ein Problem." Einer seiner Schergen deutete auf ein am Boden liegendes Tier. Es war winzig, hatte schwarzes Fell und einen weißen Flecken auf der Stirn. Trotz seiner Verletzungen fauchte es ihn zornig an.
Finster starrte er seinen Handlanger an. „Weißt du, was das ist?", zischte er zornig. „Schaff es weg und bete, dass es sich nicht an dich erinnert." Dass diese Idioten auch immer alles falsch machen mussten! Niemand legte sich mit den Nachfahren der Schutzgeister an.
Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss. „Ist dir dein Experiment geglückt?" Sein Gast, Karim, nickte ihm kurz zu und ließ sich von einem der Schergen etwas zu Trinken bringen.
„Es ist alles nach Plan verlaufen. Wenn das so weiter geht, können wir bald zur nächsten Phase übergehen." Er schnappte sich einen der herumstehenden Stühle und hockte sich hin. „Warten wir ab, was die anderen zu berichten haben."
Karim nickte und nippte nachdenklich an seinem Getränk. Das fahle Licht beleuchtete sein Gesicht nur teilweise und ließ die zahlreichen Narben auf seiner Haut noch deutlicher hervortreten. Er war froh, diesen Mann auf seiner Seite zu haben. Niemand konnte es mir Karims Talent aufnehmen. „Sag mir einfach, was mein nächstes Ziel ist. Solange es nicht in einer gottverlassenen Gegend liegt."
Er lächelte kalt. „Du bist nicht der Mann, um kleine nichtssagende Dörfer zu vernichten." Ein Messer segelte nur knapp an seiner Nase vorbei und bohrte sich lautstark in das morsche Holz einer schon lange nicht mehr genutzten Theke. Gelangweilt zog er es wieder heraus und begann, seine Fingernägel zu stutzen. „Sollten die anderen Erfolg haben, brauche ich dich woanders."
Schulterzuckend verschwand Karim nach oben. Es war ihm egal, wohin die Reise ging, solange er nur auf einen Gegner traf, gegen den zu kämpfen sich lohnte. Leider gab es kaum jemanden auf dieser Welt, der ihm auch nur ansatzweise das Wasser reichen konnte. Die Welt war schon lange kein lebenswerter Ort mehr. Vielleicht sollte er sich nach neuen Ufern umsehen, sollte diese ganze Sache schiefgehen. Irgendwo musste sich doch jemand finden, den zu töten ihm nicht nur Freude sondern auch Genugtuung verschaffen würde.
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