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Jisung PoV

Die Monate vergingen und Minho machte mich zum glücklichsten Jungen der Welt. Wir verbrachten jeden Tag miteinander, hatten ein super kitschiges Valentinstagsdate, Ausflüge in Parks und Kinos und waren unzertrennlich geworden. Natürlich hatte jeder noch genügend Freiraum, um seinen eigenen Interessen nachzugehen. Minho nutzte diesen zum Tanzen und zum Singen und ich half Chan und Changbin beim Schreiben der Lyrics für ihre Songs, weshalb sie mich auch bald als offizielles Mitglied in 3racha aufnahmen. Minho hatte im Tanzstudio einen kleinen Nebenjob angenommen und unterrichtete zwei Mal die Woche eine Kindergruppe, doch diese hatte im Moment Pause, sodass ich ihn ganz für mich alleine hatte.

Nun waren die Sommerferien gekommen und alles schien so perfekt zu sein wie noch nie. Es war zwar nicht die Idylle, die sich die meisten wünschten, doch für uns war es genau richtig.

"Baby, weg vom Schreibtisch. Wir gehen jetzt Eis essen und dann dachte ich, gebe ich vor meinem Tanzkurs ein bisschen mit meinem wunderbaren Freund an. Die wollten am See grillen gehen und unsere Partner sind auch eingeladen. Außerdem sollst du dich bei der Hitze nicht überarbeiten.", meinte Minho, der in unser Zimmer kam, während ich am Schreibtisch saß und noch ein wenig an meinen Lyrics herumbastelte. Dann kam er zu mir an den Schreibtisch und gab mir einen Kuss.

"Klingt klasse.", antwortete ich und küsste ihn wieder. "Lass mich das nur kurz speichern, ja?"

"Ja, klar. Mach dir keinen Stress. Ich packe uns schnell noch Handtücher ein zum drauf liegen und falls du ein Stück ins Wasser willst."

"Du bist der beste, Min."

"Weiß ich doch, Squirrel.", erwiderte er, wuschelte mir einmal durch meine Haare und begann dann die Sachen zusammen zu suchen, während ich alles dort abspeicherte, wo es hingehört, und dann meine Hose gegen eine Badehose wechselte, was Minho mir gleich tat.

"So, jetzt können wir los.", sagte ich.

"Suni hat gerade gefragt, wer noch Snacks mitbringen kann. Holen wir unterwegs noch welche?"

"Können wir machen. Wir müssen schließlich keinen großen Umweg dafür laufen."

"Dann let's go."

Ich gab noch schnell meinen Eltern Bescheid, dass wir rausgingen und zum Abendessen nicht da sein würden, ehe wir die Snacks holten und im Anschluss ein Eis auf die Hand an der Eisdiele holten. Da es wirklich voll war und wir beide keine große Lust auf die Ansammlungen an Wespen hatten, entschieden wir uns dagegen, uns dort einen Platz zu suchen und gingen stattdessen direkt zum See.

Als Minho bereits sein Eis aufgegessen hatte, erwischte ich ihn dabei, wie er auf meine Lippen starrte und mich dabei beobachtete, wie ich meine letzte Kugel aß.

"Du wünschst dir, das wärst du, huh?", fragte ich ihn und grinste ihn frech an, woraufhin er den Blick von meinen Lippen löste. "Wer von uns beiden hat jetzt die unanständigen Tagträume, mein Lieber?"

"Darf ich das nicht?"

"Hm... Nein.", antwortete ich und gab ihm einen kurzen Kuss. Zumindest war es als kurzer Kuss geplant, doch Minho hatte da eine andere Idee und versuchte unsere Lippen so lange wie möglich aufeinander zu lassen.

"Mhm... Min, mein Eis schmilzt.", meinte ich und löste mich aus dem Kuss, um weiter mein Eis zu essen und mit ihm weiter zum See zu gehen. Es war noch recht voll, doch das würde sich bald ändern, wenn die Kinder müde wurden oder die Eltern Essen machen wollten.

"Siehst du schon wem von deiner Tanzgruppe?", fragte ich Minho, da ich die meisten aus seiner Gruppe nur ein paar Mal flüchtig gesehen hatte, doch sie nicht kannte.

"Da hinten ist Mingi.", antwortete er und zeigte auf einen Jungen, der gute 15cm größer war als ich und der neben einem Jungen in ungefähr Minho's Größe stand. "Und der kleinere neben ihm ist San. Wenn er schon da ist, kann Wooyoung eigentlich auch nicht mehr lange auf sich warten lassen."

"Okay, das kann ich mir merken.", meinte ich, woraufhin wir zu den beiden Jungen gingen.

"Hey, Minho. Ohh und das muss der legendäre Han Jisung sein. Minho hat viel von dir erzählt. Ich bin Mingi und das ist San."

"Ja, der bin ich wohl.", antwortete ich und kratzte mich ein wenig verlegen am Hinterkopf. "Auch wenn ich mir den 'legendär' Part nicht ganz erklären kann."

"Wisst ihr, wann die anderen kommen?", fragte Minho und legte die Tasche mit unseren Sachen und den Snacks ab.

"Die kommen im Laufe der nächsten halben Stunde, denke ich.", antwortete San.

"Ah okay. Und es kommen alle, richtig?"

Mingi schüttelte den Kopf.

"Hongjoong kommt nicht. Der genießt seine Ferien irgendwo im Ausland. Und Seonghwa wurde von seinen Eltern auf irgendeine Familienfete mitgeschleppt. Aber ansonsten kommen alle. Nur soweit ich weiß bist du der einzige mit Partner."

"Hey! Ich hab auch einen Freund.", beschwerte sich San.

"Ja, aber Wooyoung ist auch mit im Team. Ich hab mich doch auch nicht mitgezählt, obwohl ich mit Yunho zusammen bin."

"Und was ist mit Yuna's Freund?"

"Ist wohl ein bisschen kompliziert bei den beiden im Moment."

Ab hier hörte ich nicht mehr wirklich zu, da ich nicht das Gefühl hatte, dass mich das wirklich etwas anging. Schließlich kannte ich die Leute nicht, über die sie redeten. Glücklicherweise änderte sich das Thema recht schnell wieder und es kamen mehr Leute dazu, die ich kennenlernte. Minho war inzwischen ins Wasser gegangen, doch ich hatte mich noch nicht dazu überwinden können. Stattdessen saß ich auf der Wiese am See und sah ihm ein wenig verträumt zu.

"Hey, kann ich mich zu dir setzen?", fragte mich auf einmal ein Mädchen, das ich bereits ein paar Mal bei Minho's Auftritten gesehen hatte.

"Ja, klar.", antwortete ich, woraufhin sie sich zu mir setzte und wir anfingen uns zu unterhalten. Sie wurde ein wenig flirty, doch das meiste davon blockte ich ab oder ignorierte es einfach.

"Und du machst auch etwas musikalisches?", fragte sie mich irgendwann.

"Ja, ich mache mit ein paar Freunden Musik.", antwortete ich und begann ein wenig über 3racha zu erzählen.

"Also wenn ich du wäre, würde ich ihm nicht zu nah kommen.", lachte ein Junge, der sich mir zuvor als Yeosang vorgestellt hatte und sah zu dem Mädchen.

"Wieso?", fragte sie.

"Also wenn du Lust hast eines grausamen Todes zu sterben, halte ich dich nicht davon ab, aber empfehlen würde ich es dir nicht."

"Was meinst du? Er bringt mich schon nicht um."

"Er vielleicht nicht. Aber bei Minho wäre ich mir da nicht ganz so sicher. Du kannst dir vermutlich vorstellen, dass er seinen festen Freund nur ungern teilt."

"Du bist Minho's fester Freund?", fragte sie und ich nickte.

"Ich dachte du wärst sein Bruder oder so..."

"Nope, wir sind seit über einem halben Jahr zusammen."

Ich richtete meinen Blick wieder auf das Wasser, doch konnte meinen Freund nicht finden.

"Wo ist er überhaupt?", fragte ich, doch die beiden anderen sahen ihn auch nicht, bis er mit etwas auf dem Arm zu uns kam.

"Was hast du da, Min?", fragte ich ihn und stand auf, um besser zu sehen, was er da hielt. Es war ein kleines, gold-weißes Kätzchen, das bis auf die Knochen durchnässt war.

"Dieses süße kleine Etwas ist eben in den See gefallen und fast ertrunken...", antwortete er. "Kannst du sie einmal abtrocknen? Wir sollten mit ihr zum Tierarzt und nachsehen, ob alles in Ordnung ist und ob sie vielleicht sogar gechipt ist."

"Ja, klar."

Ich nahm vorsichtig die Katze hoch, nahm mein Handtuch und trocknete sie vorsichtig ab. Sie schien Schmerzen zu haben, also war Minho's Idee, zum Tierarzt zu gehen vermutlich genau das richtige.

Minho trocknete sich ebenfalls ab und dann machten wir uns mit dem Kätzchen auf den Weg zum Tierarzt.

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