2. Kapitel
"Gib zu, dass du ihn scharf findest", bedrängte mich Sol als wir nun vor Sams Schule eingeparkt standen und auf sie warteten. Sie hatte nicht damit aufgehört seitdem wir im Auto saßen und langsam aber sicher hatte ich das Bedürfnis sie K.O zu schlagen damit ich meine Ruhe hatte.
"Gut, ich finde ihn scharf", gab ich schließlich augenrollend nach, weshalb sie quiekte.
"Findest du ihn medium scharf, hot Salsa scharf oder 'Ich-spüre-meine-Zunge-nicht-mehr'-scharf?", hakte sie weiter aufgeregt nach.
"Dude halt einfach die Schnauze", seufzte ich wobei ich meine Scham zu verstecken versuchte.
"Also 'Ich-spüre-meine-Zunge-nicht mehr'-scharf", beantwortete sie ihre eigene Frage an meiner Stelle.
Gosh, ich saß nur seit zwanzig Minuten mit ihr im Auto und wollte sie bereits jetzt aus dem Fenster kicken.
"Oder nein...du findest ihn eher 'Mein-Arschloch-brennt-als-wäre-es-on-fire'-scharf, habe ich recht?", sprach sie weiter während ich mein bestes gab sie zu ignorieren.
Ich hielt lieber verkrampft Ausschau nach Sam als ihre Fragen zu beantworten.
"Helen das ist wichtig. Du musst diese Frage beantworten nur dann weiß ich ob es sich lohnt den Kuppler zu spielen und meine Amor-Pfeile auszupacken", wurde Marisol ungeduldig.
"Du wirst nicht den Kuppler spielen. Ich finde ihn nur gutaussehend und jetzt halt die Klappe, Sam kommt nämlich grad und dann will ich nichts mehr hiervon hören", wies ich sie zurecht und sah zu wie Samantha einen auf Französin machte und sich bei ihren Freundinnen via Wangenküsse verabschiedete.
"Du bist so eine Spaßbremse", beschwerte sich Sol und verschränkte dabei ihre Arme vor der Brust.
Ehrlich mal, wie konnte dieses Mädchen 18 sein?
Meistens machte es den Eindruck als hätte sie das Hirn einer 14-Jährigen. Ich habe zwar nichts gegen 14-jährige aber meine kleine Schwester war 14 und sie benahm sich genauso.
"Hey Babes", ertönte Sams Stimme als sie ins Auto stieg und auf dem mittleren Sitz der Hinterbank Platz nahm.
"Hey, alles klar?", grüßte ich sie und fuhr gleich los nachdem sie die Autotür zugemacht hatte.
"Alles wie immer bei euch?", kam es von ihr zurück während sie sich anschnallte.
"Auch alles wie immer", antwortete ich wobei Marisol ihre Hand auf ihren Mund presste um nichts zu sagen.
"Okay ich halte es nicht länger aus! Helen hat sich einen Boy geklärt!", platzte es aus ihr raus, weswegen ich nur meine Augen rollte.
Wieso habe ich mich nochmal dazu entschieden sie abzuholen?
"Oh mein Gott. OH MEIN GOTT! Ich will alles wissen!", kreischte nun Sam von hinten und Marisol kicherte nur wie eine Irre.
"Da gibt es nichts zu wissen. Ich fand ihn hübsch und wir hatten für einen Moment Blickkontakt", atmete ich genervt aus.
"Einen Moment Blickkontakt my ass! Sie hatten Augensex! Seine Augen haben geschrien 'Baby ich will dich' und ihre haben geschrien 'Ich dich auch Hotti bitte nimm mich!'", übertrieb es Sol, wie mit allem.
"Oh Gott! Endlich kriegt mal eine von uns einen Typen ab!", kam es aufgeregt von Sam, was zugegeben sehr verzweifelt klang.
"Ich will ihn nicht mal 'abkriegen' und es ist nicht so, dass wir keine abkriegen würden, hört auf so zu tun als würden wir alle als Singles sterben", antwortete ich gereizt obwohl die Chance ziemlich groß war, dass ich als Single mit 50 Katzen sterben würde bei der Familie die ich hatte.
"Voll und ich würde tausende abbekommen, denn seien wir mal ehrlich: Meiner coolen Aura kann keiner wiederstehen", verteidigte sich nun auch Sol.
"Genau und wo sind deine Verehrer? Seht es ein: Ich habe keine Chance auf einen Typen zu treffen, weil ich auf eine strikte Mädchenschule gehe und weil die meisten Jungs nur das eine wollen und ich bis zur meine Ehe warten möchte so wie es mir beigebracht wurde. Marisol du wirst keinen abbekommen, weil du lieber in der Bibliothek steckst und Romanzen liest statt dir einen zu klären und seien wir mal ehrlich Sol: Du verschreckst die meisten Typen mit deiner 'coolen' Art. Helen du hast es wahrscheinlich am schwersten von uns, denn wegen Onkel Alec und deinen Brüdern traut sich keiner an dich ran. Fazit: Wir sind alle am Arsch und es ist ein Wunder falls wir nicht als Singles sterben", teilte uns Sam ihre pessimistische Meinung mit, die so ziemlich der Wahrheit entsprach.
"Tzz...Jungs die von meiner Coolheit abgeschreckt werden, sind es eh nicht Wert und außerdem liegt es bei dir eher daran, dass du jedes Mal von einem Typen abhaust, wenn er dich auch nur ansieht", konterte Sol beleidigt.
"Hey! Das ist bis jetzt nur vier Mal passiert", verteidigte sich Sam schnell.
"Und außerdem findet jeder Topf den passenden Deckel", argumentierte Sol.
Ich hielt mich bei dieser Diskussion einfach zurück.
Ich selbst war nicht wirklich versessen darauf unbedingt einen Jungen kennenzulernen aber trotzdem wäre es irgendwie schön einen Partner zu haben.
"Ja schon, aber schon mal daran gedacht, dass wir auch Auflaufformen sein könnten?", schoss Sam zurück.
"Hör auf so pessimistisch zu sein. All unsere Eltern haben sich schließlich auch gefunden und das sogar auf eine romantische Weise", schwärmte Sol.
"Meine Mum hat meinen Dad durch die arbeitet kennengelernt und sie war seine persönliche Assistentin. Ziemlich klischeehaft, wenn du mich fragst und sowas passiert nicht wirklich oft."
"Nein nicht klischeehaft. Romantisch wie in all meinen Romanen die ich gelesen habe und bei meinen Eltern war es sogar Liebe auf den ersten Blick was noch süßer ist. So wie jetzt bei Helen", gab Sol überzeugt von sich.
"Es gibt keine Liebe auf den ersten Blick Sol. Sowas passiert nur in Schnulzen und bei dem Typi und mir ist es auch keine Liebe auf den ersten Blick", mischte ich mich nun ein.
Wie zur Hölle waren wir in dieser Diskussion gelandet?
"Doch das gibt es! Frag doch meine Eltern", weigerte sich Marisol mir zu glauben.
"Wie du meinst."
"Meine Eltern haben sich durch die Brüder meiner Mum kennengelernt, was ziemlich langweilig ist, wenn ihr mich fragt und das beweist, dass nicht jeder auf eine romantische Liebesschnulzenartige Weise einen Partner findet", sprach ich.
Jup meine Mum hatte meinen Vater durch meine beiden Onkel Logan und Scott kennengelernt, die wohl beide gute Freunde mit meinem Dad gewesen waren. Also ganz Basic.
"Und-"
"Aber-", wollten Marisol und Samantha gerade weiterdiskutieren als ich an einer Tankstelle hielt.
"Wir haben jetzt noch eine halbe Stunde Fahrt vor uns und ich bitte euch das Thema zu wechseln sobald ich wieder im Auto sitze, ansonsten setze ich euch beide hier aus und ihr könnt das alles während dem Laufen diskutieren", unterbrach ich sie in einem ernsten Ton und stieg aus.
Ich blickte die beiden noch kurz an und schüttelte meinen Kopf als ich sah, dass sie wirklich das Thema im Schnelldurchlauf durchkauten.
Mit einem Seufzer fing ich an zu tanken.
Das würde noch eine lange Fahrt werden...
"Bro natürlich haben wir gegen die Bears gewonnen. Die Spasten hatten von vorne rein keine Chance", prahlte mein Bruder Kaine bei unserem Cousin Dylan als wir alle mit vollgeschlagenen Bäuchen am Tisch draußen im Garten saßen. Die Älteren saßen alle an einem eigenen Tisch und wir 'Kinder' hatten auch einen bekommen damit wir uns ungestört unterhalten konnten und wir einfach zu viele Leute waren.
"Dude das ist krass man", antwortete Dylan strahlend und ich konnte nicht anders als meine Augen zu rollen. Diese drei Jungs konnten keinen vollständigen Satz ohne 'Bro', 'alter', 'Dude' und 'man' formen.
"Wir spielen Fußball und die Familie die verliert muss abräumen", schlug mein Dad auf einmal laut vor und ich konnte nicht anders als schmunzelnd meinen Kopf zu schütteln. Er wusste, dass wir gewinnen würden, da wir alle bis auf meine Mum ziemlich athletisch waren.
"Nur, weil ihr einen unfairen Vorteil habt. Außerdem hast du vier Kinder in deinem Team und ich habe nur eine Tochter", beschwerte sich mein Onkel Caleb.
"Er hat recht", stimmte seine Frau Grace ihm zu während wir alle dem Gespräch lauschten. Ich hatte nichts gegen ein kleines Fußballspiel, wenn es hieß, dass ich mich so vor dem aufräumen drücken konnte. Mein Dad blickte kurz zu mir bevor er mir zuzwinkerte.
"Gut dann trete ich nur mit Helen an, du mit Sam und Xavier mit Marisol. Dann ist es wieder fair", machte mein Dad ein Kompromiss und ich konnte sehen, dass Onkel Caleb immer noch unsicher war.
"Angst zu verlieren?", warf ich schließlich ein, weshalb die Blicke auf mir landeten und mein Vater stolz grinste.
"Sam beweg dich. Wir haben ein Spiel zu gewinnen", sprach mein Onkel dann selbstsicher und ich konnte nicht anders als zu grinsen.
"Ich mach euch beide fertig. Also viel Spaß später beim Aufräumen", teilte ich meinen beiden lieblichen Cousinen mit die mir daraufhin den Mittelfinger zeigten.
"Komm Dad wir kicken die vier vom Feld", sprach Marisol auf einmal arrogant und lief zu ihrem Vater, der wirklich keine Lust auf das Spiel hatte. Onkel Xavier war schon immer der ruhige und rationale der Familie, anders als seine Frau Jolene. Die Frau hatte mehr als nur eine Schraube locker.
"Viel Glück Helen. Die Familienehre liegt auf deinen Schultern", motivierte mich Odys und salutierte dabei, weshalb ich amüsiert meinen Kopf schüttelte.
"Sol gewinn den Scheiß, sonst kann ich mir von den beiden Pissern anhören, dass sie besser sind", drohte Dylan seiner Schwester.
"Dylan Jovier Monteiro! Was habe ich über die Benutzung von Kraftausdrücken gesagt?", mahnte plötzlich seine Mutter streng.
"Ich darf sie nur benutzen, wenn keine Kinder da sind und ich neue lustige erfinde, die dich zum Lachen bringen", antwortete er seufzend, woraufhin sie stolz grinste.
"Hey! Ich bin kein Kind mehr! Ich bin schon 14!", beschwerte sich Ophelia, was von jedem ignoriert wurde.
"Felipe ist der Schiedsrichter", entschied mein Dad als wir alle unsere Plätze auf dem 'Feld' einnahmen. Die Regeln waren simpel. Wir hatten nur ein Tor mit Onkel Jay als Torwart und welches Team als erstes zehn Tore erzielte, hatte gewonnen und musste somit nicht aufräumen.
Ihr könnt euch bereits denken wie das Spiel verlaufen war. Samantha hatte ihren Nagel abgebrochen und Onkel Caleb war ausgeschieden um seine Tochter zu trösten und ihr einen neuen Termin in einem Nagelstudio zu machen. Marisol hatte irgendwann den Ball in ihr Shirt gesteckt und so getan als wäre sie schwanger und als sie dann über ihre eigenen Füße gestolpert war und der Ball aus dem Shirt geflutscht war hatte sie so getan als hätte sie ihr Baby verloren. Also hatten mein Dad und ich gewonnen und konnten jetzt chillen.
"Ich habe mein Baby verloren und jetzt soll ich auch noch aufräumen?", weinte Marisol gespielt und legte eine dramatische Performance hin.
"Halt die Schnauze du Versager", antwortete Dylan nur augenrollend und schlug auf den Hinterkopf seiner Schwester.
Kurze Info: Wie ihr lesen könnt steht im Titel 'Coming Soon' und solange das dort noch steht ist die Story nicht offiziell hochgeladen, was bedeutet, dass hier keine regelmäßigen Updates folgen werden. :)
& ich hoffe das Kapitel war nicht zu verwirrend mit all den Charakteren aber ich denke das sollte kein Problem sein, wenn man die vorherigen Bücher gelesen hat.:D
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