4. Wahre Stärke und der Schal

Am nächsten Morgen wache ich langsam auf. Die Nacht war sehr lang, den wir mussten wirklich alles Blitz blank sauber machen. Und dann mussten wir noch unsere Schlafzelte aufbauen, um überhaupt schlafen gehen zu können. Ich fahre mit meiner linken Hand durch mein Haar und mache mich fertig. Als ich aus dem Zelt komme, bemerke ich erst das meine Truppe weg ist. Schnell laufe ich zum Trainingsplatz, wo alle schon bereit stehen. "Unser neuer Freund hat wohl verschlafen.", meint Jean mit einem fiesen Grinsen. "Soldaten!", unterbricht uns der Hauptmann, Levi Ackermen. Mich hat es gestern schon gewundert, das wir den gleichen Nachnamen haben, aber das ist wohl nur Zufall.

Nachdem seine Stimme ertönt ist, stellen sich alle schnell in eine Reihe. Levi nimmt einen Pfeil und Boden und schießt ihn an die Spitze eines Holzpfahls. Da er zuerst auf uns gezielt hat, sind alle außer Eren, einen Schritt zurück gegangen. Somit steht Eren als einziger vor uns. "Wie schön, ein Freiwilliger. Hol mir den Pfeil zurück.", meint er nur und Eren geht schon mürrisch zu dem Pfahl. "Moment. Dir fehlt noch eine Kleinigkeit.", hält Levi ihn auf und Eren schaut unseren Hauptmann an. "Was den?", fragt er trotzig. Pixis steht hinter Levi und trägt eine scheinbar schwere flache Kiste. Levi öffnet sie und holt zwei Gewichte heraus. Er nimmt Eren's rechte Hand und drückt ihm das erste Gewicht in die Hand. "Das steht für Disziplin. Und das steht für Stärke.", erklärt er und hat dabei das zweite Gewicht in Eren's linke Hand gedrückt, was ihn unweigerlich zu Boden gerissen hat. "Ihr braucht beides, um an den Pfeil zu kommen.", beendet Levi seine Erklärung.

Eren hat sich endlich mit den Gewichten aufgerafft und springt an den Pfahl, um hoch zu klettern. Als er ins Rutschen kommt, versucht er sich mit seinen Zähnen fest zu halten. Doch so schält er nur etwas von der Rinde ab. Als nächstes ist Armin dran, doch er fällt direkt nach einen Sprung wieder zu Boden. Nach ihm ist Jean dran, der zwar ein Stück hoch kommt, aber direkt auf seinen Hintern auf den Boden knallt. Nun bin ich dran. Ich nehme die Gewichte, die wirklich verdammt schwer sind und versuche mein bestes um nach oben zu klettern, doch genau wie alle anderen versage ich kläglich. Alle stellen sich zurück in die Reihe, ich bin ganz hinten neben Eren. Der Hauptmann wirft uns Kampfstöcke zu und gerade als ich meinen fangen wollte, kommt mir Eren zuvor. "Kann ich den bitte bekommen?", frage ich leise und Eren nickt. Dann zieht er mir mit dem Stock die Beine weg und ich schaue zu ihm hoch. Er wirft mir den Stock hin und beginnt unschuldig zu pfeifen. Ich stehe schnell auf und nehme meinen Stock. Dann beginnen wir mit dem Training, wo ich von den anderen nur rum geschubst werde. Ich wusste nicht, das es so hart sein würde... Aber ich muss das jetzt durchziehen! Für meinen Vater!

Die darauf folgenden Tage verliefen ähnlich. Beim Bogenschießen habe ich absolut nichts getroffen. Beim marschieren mit Gewichten bin ich umgekippt. Bei den Kanonen abfeuern war ich eine Gefahr für mich selbst und andere. Beim Fischen habe ich fast Eren ertränkt. Beim Hindernisslauf habe ich so ziemlich jedes Hinderniss mitgenommen und beim Zweikampf Training werde ich immer fertig gemacht. Nach einer Woche kommt der Hauptmann zu mir und drückt mir die Zügel von meinem Pferd in die Hand. "Ich mache hier alle zu richtigen Männern, aber du bist ein Hoffnungsloser Fall, Ackerman. Verschwinde!", meint er kalt und geht. Ich habe es also versaut... Ich schaue den Holzpfahl hoch, wo noch niemand den Pfeil geholt hat. Soll ich es nochmal versuchen? Nein, es bringt nichts. Ohne meine Sachen zu holen steige ich auf Jack und reite traurig weg. Nach einer halben Ewigkeit bekomme ich einen Schlag ab und verliere mein Bewusstsein.

Als ich meine Augen öffne sehe ich eine Hand voll Männer. Die Rüstung kenne ich! Die sollen doch die Krieger tragen?! Ich habe sie gefunden und werde vermutlich auch von ihnen umgebracht. Ich höre wie sie etwas davon reden, das ausnutzen zu wollen. Ich habe während dem Reiten meine Haare geöffnet und sie scheinen mich als Frau identifiziert zu haben. Das ist schlecht... Ich will das nicht. "Hey, was macht ihr da?!", höre ich eine weibliche Stimme und ich hebe meinen Blick. Es ist eine junge Frau mit blonden Haaren und eis blauen Augen. Sie ist eine wahre Schönheit. "Wir haben eine Gefangene! Wir wollten sie gerade zu Zeke bringen!", versucht sich einer zu rechtfertigen. "Schaut nach, ob noch jemand in der Nähe ist.", befiehlt sie ihnen und alle gehen schnell. Die junge Frau kommt auf mich zu und kniet sich vor mich hin. "Was machst du hier an so einem Ort?", fragt sie und schaut mir direkt in die Augen. "Ich... wollte nur etwas ausreiten...", lüge ich und sie schaut mir noch tiefer in die Augen. "Es wäre nett, wenn du mich nicht anlügen würdest. Ich will dir nämlich helfen.", meint sie und beginnt meine Fesseln zu lösen. Warum tut sie das? Die Krieger sind doch nur grausame Mörder, oder etwa doch nicht?

Bevor ich etwas auf ihre Frage beantworten kann, kommen die Männer wieder und gehen auf sie los. "Hey, sie ist unsere Beute!", ruft einer. "Davon sollten wir Zeke erzählen. Oder du du büßt mit deinem Körper, Annie!", meint ein anderer. "Ich konnte euch noch nie ausstehen! Verdammte Wichser! Ihr gehört nicht zu den Kriegern!", ruft sie aufgebracht und wird dann von zwei festgehalten und einer würgt sie. Der letzte kommt zu mir und hält mich fest. Was soll ich jetzt tun? Ich bin doch viel zu schwach und bringe nur Schande! Ich... "Kämpfe!", ruft Annie mir zu. Kämpfen soll ich, aber ich bin doch viel zu schwach... "Wenn du überleben willst, dann musst du kämpfen!", ruft sie weiter und wird mehr gewürgt. "Halt die Schnauze, Annie!", ruft der, der sie würgt. Nein... er soll aufhören... "Lasst sie...", sage ich emotionslos, doch keiner reagiert. Mein Blick wird kalt und mit einer Hebeltechnik werfe ich den zu Boden, der mich festhält. Nun habe ich die Aufmerksamkeit von allen. "Was willst du?!", fragt der eine und lässt von Annie's Hals ab. Er stürzt sich auf mich, doch mit nur wenig Kraft bringe ich auch ihn zu Boden. Die anderen zwei lassen Annie los, die auf den Boden fällt. Einer von den beiden zieht sein Schwert und greift mich damit an. Ohne Probleme nehme ich es ihm ab und töte die beiden. In der Zeit stehen die anderen beiden wieder auf und gehen von hinten auf mich los. Auch das ist kein Problem für mich und ich töte sie blitzschnell. Doch einer hat es geschafft mich an der Wange unterm Auge zu erwischen, was mir aber egal ist. Ich gehe zu Annie und ziehe sie sanft auf die Beine. "Danke...", gibt sie geschwächt von sich. "Mein Name ist Mikasa Ackerman und ich bin zur Armee gegangen, damit mein kranker Vater es nicht muss.", antworte ich ihr endlich und sie schaut mir wieder in die Augen. "Mikasa. Das ist ein schöner Name.", meint sie und nimmt einen roten Schal. Sie legt mir den Schal vorsichtig um und schaut mich sanft an. "Den schenke ich dir. Es ist ziemlich kalt, Mikasa. Du solltest zurück, bevor meine Freunde kommen.", erklärt sie mir. "Ich würde lieber bei dir bleiben, Annie.", sage ich ihr, doch sie schüttelt den Kopf. "Tu mir den Gefallen und geh zurück. Du bist wirklich stark, Mikasa.", meint sie und dreht sich um und geht. Wenn ich jetzt zurück gehe, werden wir gegeneinander kämpfen müssen... aber sie hat mich darum gebeten, also werde ich es tun. Ich finde Jack schnell und reite schnell zurück.

Es ist noch dunkel, als ich ankomme. Mein Blick fällt wieder auf den Holzpfahl. Der Hauptmann wird mich nicht einfach so wieder aufnehmen, also schnappe ich mir die Gewichte und versuche es. Ich habe mich definitiv verändert, aber Muskeln kommen nicht von jetzt auf gleich. Das wird mir klar, als ich wieder unsanft auf den Boden lande. Ich muss das hier mit Grips lösen, also knote ich die beiden Gewichte zusammen und ziehe mich dann mit den Gewichten nach oben. Es ist sehr anstrengend und noch bevor ich oben bin, geht die Sonne auf. Ich höre von unten Anfeuerungsrufe und gebe für das letzte Stück nochmal alles. Noch bevor der Hauptmann aus seinem Zelt kommt, sitze ich ganz oben und kann den Pfeil vor die Füße von Levi schießen, als er sein Zelt verlässt. Mein Blick geht nach unten und ich sehe Eren und die anderen jubeln.

Seit diesem Tag lief das Training perfekt. Ich war überall die beste und mit Eren, Armin und Jean habe ich mich sogar angefreundet. Es ist fast so, als ob mein Erfolg die anderen ansteckt, den alle werden besser, auch wenn sie an mich nicht herankommen. Zusätzlich mache ich auch immer vor und nach dem Training Übungen zum Muskel Aufbau. Meine Begegnung mit Annie ist nun schon 2 Monate her und ich frage mich wirklich wie es ihr geht. Ich würde sie gerne wieder sehen.

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Ja Leute, ich melde mich auch mal zu Wort hier. Ich hoffe euch gefällt die Story bis jetzt. Und wie ihr schon an dem Video seht, oder es schon an der Story gemerkt habt, hat meine Geschichte Ähnlichkeiten mit dem Disney Film Mulan. Naja, ich hatte auch die Idee zu dieser Story als ich den Film gesehen habe. Mulan gehört mit zu meinen Lieblingsfilmen und das jetzt als eine Mikannie Story zu schreiben macht mir sehr viel Spaß. Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Kapitel. Bis dann!

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