3. Soldatin für die Ehre
Am Abend sitzen wir alle schweigend am Tisch und essen unser Abendbrot. Meine Gedanken sind nur bei meinem Vater. Mit seinem verletzten Bein kann er doch niemals überleben, also warum muss er kämpfen? Meine Gedanken drehen sich im Kreis und ich komme zu keiner Lösung. Das ganze macht mich so wütend, das ich es rauslassen muss. Ich schlage mit der Faust auf den Tisch und stehe auf. "Ich verstehe das nicht, warum musst du kämpfen, Vater? Es gibt genug junge Männer, die unser Land verteidigen können!", rufe ich aufgebracht, doch mein Vater bleibt ruhig und setzt das Glas ab, aus dem er gerade trinken wollte. "Es ist eine Ehre für mich unser Land und meine Familie zu verteidigen.", meint er, was mich aber nicht beruhigt. "Aber!", schreie ich und mein Vater schaut mich mahnend an. "Ich kenne meinen Platz! Und du solltest deinen auch kennen.", sagt er mir mit erhobener Stimme und ich renne raus. Ich halte das nicht aus. Ich will nicht meinen Vater verlieren, weil er verletzt in den Krieg ziehen muss.
Mittlerweile hat es angefangen zu Regnen. Ich sitze durchnässt auf der Straße und schaue in eine Pfütze vor mir. Mein Blick wandert zu dem Schlafzimmer Fenster meiner Eltern. Meine Mutter weint und mein Vater bleibt wie immer stur. Sie schalten das Licht aus und legen sich schlafen. Ich atme durch und treffe nun eine Entscheidung die mein Leben verändern wird. Ich erhebe mich und schleiche ins Schlafzimmer von meinen friedlich schlafenden Eltern. Dort nehme ich den Brief von meinem Vater und gehe in das Ruhe Zimmers meines Vaters. Hier hat er seine Rüstung. Doch bevor ich diese anlege, nehme ich das Schwert. Ich zögere kurz, doch dann schneide ich meine Haare auf Schulterlänge und binde sie nach oben zusammen. Ich binde noch meine Brüste ab und lege danach die Rüstung an. Als ich damit fertig bin gehe ich zu Jack in den Stall. Er wiehrt panisch auf, doch ich beruhige ihn schnell und zeige ihm das ich es bin. Danach sattele ich ihn und steige auf. Ich reite los, mein Ziel ist das Trainignslager. Ich tue dies für meinen Vater, ich schaffe das!
Am Morgen stehe ich auf einem Hügel vor dem Camp und schaue verzweifelt nach unten. Die werden mich nie aufnehmen. Ich weiß ja nicht mal, wie ich mich als Mann verhalten muss. Und wenn rauskommt, das ich eine Frau bin, bin ich sowieso Tod.. Ich habe Angst, aber ich mache das für meinen Vater. Ich nehme allen Mut zusammen und gehe los. Jack binde ich vor dem Camp an und ich schreite mutig voran. Da ich aber immer noch schiss habe und ich ein paar merkwürdige Blicke von den anderen Soldaten kassiere, muss mein Gang etwas albern aussehen. Ich schaue mich nach allen Seiten um und renne dann gegen einen Soldaten. "Hey, was soll das?", schreit er aggressiv und ein blonder junger Mann legt eine Hand auf seine Schulter. "Beruhige dich, Eren.", meint er nur und dieser Eren nickt widerwillig. Ich sehe zwei andere, die sich zur Begrüßung schlagen. Ich will das zwar nicht unbedingt, aber ich schlage Eren und er knallt gegen den blonden. "Kennst du den Typen?", fragt er Eren verwirrt, der versucht ruhig durchzuatmen. "Nein...", meint er Grimmig. Also muss man das wirklich so machen. Männer sind seltsam, aber ich schlage Eren nochmal und er dreht sich Wut entbrannt zu mir und will mich ins Gesicht schlagen. Ängstlich ducke ich mich und der Schlag trifft einen anderen und die beiden beginnen eine Prügelei wo sie auch den blonden mit rein ziehen. Ich versuche mich wegzuschleichen, doch der Typ, den Eren geschlagen hat zeigt auf mich und sie nehmen meine Verfolgung auf. Ich laufe in ein Zelt und trickse sie so aus, das sie auf der anderen Seite wieder raus rennen ohne mich gesehen zu haben. Erleichtert darüber ihnen entkommen zu sein höre ich plötzlich einen riesigen Lärm und schaue nach, was da passiert ist. Die drei haben die Essensration und die anderen Soldaten umgerannt und nun ist ein riesen Chaos entstanden. Das ist doch nicht meine Schuld... oder doch? Die anderen gehen alle auf mich los und ich werfe mich ängstlich auf den Boden und rolle mich ein. Über mir beginnt eine heftige Schlägerei. Ich bin froh, das mich hier unten keiner beachtet.
"Soldaten!", höre ich nach einer Weile und alle treten zurück und zeigen auf mich. "Der da hat angefangen!", rufen alle und ich stehe schnell auf. Der kleine starrt mich kalt an und ich räusperte mich. "Naja, Sie kennen das doch. Man hat eben männliche Bedürfnisse und man will sich prügeln und sowas.", versuche ich mich zu erklären und verstelle dabei meine Stimme. "Wie lautet dein Einberufungsbefehl?", fragt er mit erhobener Stimme und ich gebe ihm den Brief von meinem Vater. "Ackerman?", fragt er ungläubig und Pixis, der neben ihm steht mischt sich ein. "Ist wusste gar nicht, das in Familie Ackerman ein Sohn ist.", meint er ungläubig. "Nun ja, er redet nicht oft von mir.", lüge ich und versuche zur Seite zu spucken, was allerdings nicht ganz so toll klappt. "Der Junge ist ja auch vollkommen übergeschnappt.", flüstert Pixis, was ich aber noch hören kann und schäme mich. "Wie ist dein Name?", fragt mich mein Hauptmann und ich komme ins Schwitzen. Einen Namen? Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht... "Ähh, ich habe einen Namen. Es ist sogar der Name eines Jungen.", versuche ich Zeit zum überlegen zu schinden, doch mir will einfach nichts einfallen. "Nun sag ihn schon!", keift mich der kleine an. "Mika...", sage ich und stoppe mittendrin. Jetzt wollte ich nicht wirklich meinen richtigen Namen sagen. Ich bin so dämlich! "Mika?", fragt er mich und ich realisiere, das dieser Name passt, auch wenn er nur eine Abkürzung meines richtigen Namens ist. "Ja, mein Name ist Mika Ackerman.", bestätige ich. "Bedankt euch bei unserem neuen Freund Mika, den heute Nacht werdet ihr alles wieder sauber machen hier. Und Wehe einer von euch geht schlafen, wenn noch ein Krümel hier liegt!", befiehlt uns der Hauptmann und alle machen sich an die Arbeit.
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