Willkommen in Asgard

Hey, meine Lieben :) So, es ist mal wieder soweit. Am Sonntag ist schon der erste Advent und das heißt, die Weihnachtszeit steht uns bevor. Das hat leider zur Folge, dass es auf Arbeit ziemlich stressig hergeht und deshalb komme ich nicht so oft zum Schreiben, wie ihr bestimmt schon gemerkt habt. Deshalb wundert euch bitte nicht, wenn es im Dezember nicht so oft zu Uploads der Geschichte kommt.
Aber jetzt geht es weiter und ich wünsche euch viel Spaß beim neuen Kapitel, wo es nun ganz offiziell heißt: Willkommen in Asgard, Heirs of Universe!

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                       ~~~

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                                                                    Willkommen in Asgard

Obwohl es den Heirs of Universe schon etwas merkwürdig vorkam, dass Heimdall sie so schnell zu einer Audienz beim König gelassen hatte, so machten sie sich keine allzu vielen Gedanken darüber. Immerhin galt es einen neuen Krieg mit den Dunkelelfen zu verhindern, wofür sie um jeden Preis mit Odin sprechen mussten, der wohl nun auf dem Thron von Asgard saß.
Einst hatten sie ein Abkommen mit seinem Vater Bor geschlossen, der ihnen zwar versichert hatte, dass all die künftigen Könige von Asgard daran gebunden sein würden, doch wer garantierte ihnen schon, dass Odin sich dem beugen würde? Immerhin hatten die Heirs Asgard eine Ewigkeit nicht mehr betreten und nun die Heimstadt der Götter wieder vor sich empor ragen zu sehen, weckte gemischte Gefühle in ihnen allen.
Ganz gleich, ob sie mit den Asen einst Seite an Seite gekämpft hatten, die nordischen Götter standen für sich selbst und die Heirs eben für sich. Sie waren zeitweise Verbündete – nicht mehr und nicht weniger.
,,Ich hab's irgendwie größer in Erinnerung.", murmelte Julian, wofür Evanora ihm ihren Ellenbogen in die Seite rammte, während sie den Wachen folgten und dabei direkt auf die goldene Stadt der Götter zusteuerten.
,,Reiß dich zusammen. Vergiss bitte nicht, dass wir hier Gäste sind und wir sollten es uns nicht gleich mit Odin verscherzen, wenn wir auf ein neues Bündnis mit den Asen aus sind."
,,Ganz ruhig, Aufseher. Ich wollte ja nur die Stimmung etwas auflockern."
Julian fühlte sich unglaublich unwohl in der Nähe von Evanora. Zwischen ihnen standen einfach zu viele Konflikte, die eigentlich geklärt werden mussten. Doch nach all der langen Zeit wurde es immer schwieriger, dieses Thema anzusprechen und Julian brachte es einfach nicht über sich, wofür er sich selbst noch am meisten verachtete.
Talea und Travis ignorierten den Zwiespalt ihrer beiden Gefährten, worin sie nach so langen Dekaden schon Weltmeister waren. Immerhin war es nicht das erste Mal, dass Julian und Evanora sich gegenseitig angingen, obwohl sie doch ganz offensichtlich noch immer Gefühle füreinander hatten. Sie konnten wohl nicht mit, aber auch nicht ohne einander.
Stattdessen begutachteten die beiden Heirs Asgard nun selbst, was nicht ohne Grund die Heimstadt der Götter war. Prachtvoll in pures Gold gehüllt, von enormer Größe und beeindruckenden Schauplätzen, konnte sich die Heimat der Asen wirklich sehen lassen und zählte ohne Zweifel zu den schönsten Orten im ganzen Universum. Obwohl Asgard zu den neun Welten des Weltenbaumes gehörte, so hatte es keine runde Form, sondern ähnelte vielmehr einer asteroidenartigen flachen Masse, deren Oberfläche aber die gleiche Anziehungskraft wie die Erde besaß. Die Materie auf Asgard war um ein Vielfaches dichter und dauerhafter als auf der Erde, was die Heirs of Universe sofort am ganzen Körper spürten und sie wieder in die Grundbausteine ihrer eigenen Schöpfung zurückversetzte.
Nach all den Jahren im Exil auf der Erde, hatten sie schon fast vergessen, wie es sich überhaupt anfühlte, außerhalb dieses kleinen beschaulichen Planeten zu leben. Aber sie waren aus Atomen des Urknalls erschaffen worden. Aus Infinity-Steinen, die das Gleichgewicht des Universums symbolisierten, es aber genauso gut auch aus den Fugen reißen konnten, wenn sie in die falschen Hände gerieten. Und selbst jetzt, auf so große Entfernung zu Jane Foster hin, die sich ohne Zweifel in Asgard befand, spürte die vierköpfige Truppe die pulsierende Macht des Äthers, der durch die Adern einer zierlichen sterblichen Menschenfrau floss.

Schweigsam schritten sie hinter den Wachen hinterher, als sie schließlich den prächtigen und wahrlich göttlichen Palast erreichten, dessen Aufmachung jedoch gekonnt von den Heirs ausgeblendet wurde. Immerhin waren sie keineswegs hier, um die Umgebung zu bewundern, sondern einen neuen Krieg zu verhindern. Deshalb mussten sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und ließen sich deshalb von den Wächtern kurzer Hand in die große Halle führen, die ohne Zweifel der Thronsaal von Asgard war.
Große Säulen schmückten die seitlichen Wände, ihre Schritte hallten durch das Echo in der ganzen Halle wider und als sie zum Zentrum des Raumes sahen, führte dort eine edle Treppe zu einem goldenen Thron, der an den Seiten würdevoll geschwungen war. Dort konnte wahrlich nur ein König der Götter Platz nehmen und jener saß bereits dort – Odin!
Sein göttlicher Anblick in goldener Rüstung und mit schwerem langen Zepter, würde für einen Sterblichen vermutlich ehrfürchtig oder angsteinflößend wirken, doch für die Heirs of Universe war Odin in erster Linie ein möglicher Verbündeter in Sachen Schutz des Universums. Dass er der König von Asgard war, spielte für sie keine allzu große Rolle dabei.
,,Wen bringt ihr mir? Noch mehr Besucher von Midgard?", erklang die tiefe Stimme des Allvaters, woraufhin die Heirs ein wenig brummten. Als ob man sie jemals mit den sterblichen Bewohnern der Erde vergleichen könnte.
,,Heimdall schickt sie zu Euch, mein König. Er nannte sie..."
,,Die Heirs of Universe!", vollendete Julian kurzer Hand den Satz des Wächters, der daraufhin verdutzt zu ihm herumfuhr.
Vermutlich hatte der Wächter große Lust, Julian für das Unterbrechen augenblicklich in den Kerker zu werfen, aber der Anführer der Heldenlegion ignorierte den Asen gekonnt und trat stattdessen vor an die Treppe, wo er unmittelbar und direkten Augenkontakt zu Odin aufnahm.
,,Odin, vor langer Zeit ging Euer Vater König Bor ein Bündnis mit uns ein und gemeinsam kämpften wir Seite an Seite gegen die Dunkelelfen. Wir beendeten einen Krieg und retteten das Universum-gemeinsam. Nun ist es an der Zeit, dieses Bündnis zu erneuern."
,,Seid ihr deswegen hier? Um ein Bündnis neu zu verhandeln?", sprach Odin ruhig aus, woraufhin Julian den Allvater mit ernster Miene bedachte.
,,Nicht nur. Euer Sohn, Thor Odinson, hat nach unseren Informationen, eine Sterbliche namens Jane Foster nach Asgard gebracht. Diese Sterbliche trägt den Äther in sich. Jenes uralte und mächtige Relikt, das schon einmal in die Hände der Dunkelelfen gelangt ist und fast das ganze Universum in Dunkelheit gestürzt hätte. Aus diesem Grund sind wir hier: um einen erneuten Krieg zu verhindern."

Die Lage war äußerst ernst, immerhin standen unzählige Leben auf dem Spiel. Doch Odin, der sich nun von seinem Thron erhob und langsam die Treppe herunterkam, wirkte keineswegs so, als wäre ihm diese Tatsache bewusst oder aber, er wusste es nur sehr geschickt zu verbergen. Sein Blick war ausdruckslos, während er die Heirs of Universe eingehend musterte und mit einer flüchtigen Handbewegung, sämtliche Wachen aus dem Saal scheuchte. Erst, als er am Fuß der Treppe angekommen war, machte der weißhaarige Allvater Halt und obwohl er nur ein Auge hatte, da sein anderes hinter einer goldenen Augenklappe verborgen war, wirkte sein Blick dadurch nicht weniger bohrend. Die Heirs konnten nicht genau sagen, ob es Missachtung oder aber nur pure Gleichgültigkeit war, das ihnen der Allvater entgegenbrachte und ihre Sympathie für Odin hielt sich in Grenzen. So hatten sie sich die Audienz beim König von Asgard ganz sicher nicht vorgestellt.
,,Die Angelegenheiten von Asgard sollen nicht eure Sorge sein, Heirs of Universe. Mein Vater hat mir durchaus von diesem Bündnis erzählt, doch sehe ich keinen Grund dafür, es zu erneuern. Die Dunkelelfen sind vor langer Zeit vernichtet worden und somit besteht keine Bedrohung, die einen Krieg heraufbeschwören könnte.", sprach Odin aus, doch Travis trat vor und belehrte den König eines Besseren.
,,Ihr irrt Euch, Odin. Die Dunkelelfen sind am Leben. Malekith wird kommen und er wird hinter dem Äther her sein. Solange Jane Foster sich in Asgard befindet, wird diese Stadt zur Zielscheibe werden."
,,Ihr müsst Mind Race sein. Das kluge Köpfchen der Truppe, wie mein Vater es bezeichnete. Aber auch Ihr könnt mir nicht weismachen, dass die Dunkelelfen den Krieg von damals überlebt haben sollen. Wie kommt ihr alle überhaupt zu dieser Annahme?", verlangte Odin zu wissen, doch bevor Julian darauf antworten konnte, kam ihm Evanora zuvor, die keine Hemmungen hatte, dem König von Asgard die Stirn zu bieten.
,,Woher wir diese Annahme haben, tut jetzt nichts zur Sache. Wenn Ihr Euch gegen ein Bündnis mit uns stellen wollt, dann nur zu. Doch Ihr solltet wissen, dass nur wir im Stande sind, dieses Relikt im Zaum zu halten und notfalls zu zerstören. Wenn Ihr Euch einer Zusammenarbeit widersetzt, dann riskiert Ihr auch mutwillig das Überleben Eures eigenen Volkes. Denn wenn die Dunkelelfen erstmal hier sind, wird Asgard zum Schlachtfeld und es wird in einem Blutbad enden. So viel kann ich Euch versichern."
Evanora funkelte Odin bedrohlich an, wodurch sie ungemein bedrohlich wirkte. Die Haltung und Einstellung des Allvaters sagte ihr überhaupt nicht zu, denn er schien die Probleme regelrecht zwanghaft auszublenden. Odin und Evanora lieferten sich ein schweigsames Blickduell, als der Allvater die anderen Heirs kurzer Hand aus der Halle warf, ohne den Blick von Evanora zu nehmen.
,,Verschwindet. Ich werde ein ernstes Wörtchen mit Eurer Gefährtin zu reden haben."
Julian wollte schon widersprechen, doch Talea packte ihn kurzer Hand am rechten Arm und zog ihn mit sich aus der Halle. Travis warf noch einen prüfenden Blick auf Odin, dessen Gedanken ihm jedoch verborgen blieben und folgte seinen Gefährten dann nach draußen, während Evanora mit dem Allvater zurückblieb. Ausdrucklos sah sie zu ihm auf, ehe sie die Hände hinter dem Rücken verschränkte und ihn ohne Scheu herausforderte.
,,Kluger Schachzug, Odin. Umso besser, dass wir nun offen reden können und es wird Zeit, dass wir die Karten auf den Tisch legen.", sagte sie, woraufhin Odin sich anspannte und dennoch ein wenig zugänglicher war als vorher.
,,Schön, dann reden wir. Vorausgesetzt, du bewahrst unser Geheimnis und niemand wird jemals davon erfahren, was einst geschehen ist."

,,Was bildet der sich eigentlich ein? Hat der überhaupt eine Ahnung, mit wem er es hier zu tun hat?"
Julian fluchte, während er auf dem langen Korridor angespannt auf- und ablief, wobei Travis und Talea ihn schweigsam beobachteten. Sie fragten sich ebenfalls, warum Odin jetzt unbedingt alleine mit Evanora hatte reden wollen, aber vermutlich würde Julian ihn sonst ohnehin nur zur Weißglut bringen und das Letzte, was die Heirs jetzt gebrauchen konnten, war ein zorniger Allvater, der die göttliche Macht besaß, in einem Wutanfall seinen ganzen Palast zu zerlegen.
,,Ich glaube, wir waren ein wenig zu lange im Exil. Asgard scheint eindeutig nicht mehr dasselbe zu sein.", meinte Travis und Talea warf einen prüfenden Blick auf ihre Umgebung.
,,Wenn ihr mich fragt, bergen diese Mauern sehr viel mehr Geheimnisse, als mir lieb ist. Zumindest habe ich seit unserer Ankunft das Gefühl, dass diesem Ort ein düsteres Schicksal innewohnt."
In der Tat spürte Talea Dunkelheit und es war, als läge ein großer Schatten über Asgard. Alles in ihr signalisierte der Braunhaarigen, dass diese Stadt schon bald ins Kreuzfeuer geraten würde und zugleich ging von ihr eine Art Verbundenheit aus, die Talea nicht zuordnen konnte. Wie ein magischer Magnet zog es sie zu einem Ort, der wohl ganz nah lag und dennoch hatte sie keine Ahnung, von wo es kam.
,,Zwar kann ich deine Wahrnehmung nicht ganz teilen, weil mir der entscheidende Teil wohl entgeht, aber Asgard scheint wirklich viele Dinge zu verbergen. Vielleicht sollten wir das näher erforschen.", schlug Travis vor, wovon Julian gar nicht mal so abgeneigt war.
,,Keine schlechte Idee. Ihr Zwei werdet euch hier mal ein wenig umsehen. Ich will wissen, womit wir es zu tun haben. Talea, vielleicht kannst du mehr über die aktuellen Umstände von Asgard in Erfahrung bringen und Travis, bitte versuche du irgendwie diese Sterbliche ausfindig zu machen. Mir ist nicht ganz wohl dabei, dass sie ein so mächtiges Relikt in sich trägt. Sie wird uns am Ende noch alle umbringen."
Der Anführer der Heirs war sichtlich angespannt, was Travis und Talea ihm nicht mal übelnahmen. Julian war es immerhin nicht gewohnt, dass man ihn einfach vor die Tür setzte und man konnte ihm ansehen, dass es ihn geradezu wahnsinnig machte, Evanora alleine bei Odin gelassen zu haben. Natürlich hätte nicht einmal der Allvater im Zweifelsfall eine Chance gegen sie, denn schließlich war sie eine Erbin des Universums sozusagen, doch beruhigen tat das Julian ganz sicher nicht.
Deshalb empfanden es Travis und Talea als einen göttlichen Segen, dass sie der schlechten Laune ihres Anführers entfliehen konnten und kamen seiner Anordnung daher nur zu gerne nach. Auch wenn es wohl die reinste Schnitzeljagd in Asgard werden würde.
,,Gut. Dann würde ich sagen: gutes Gelingen.", erwiderte Travis und Talea seufzte ein wenig.
,,Das bleibt abzuwarten."
Die Abneigung gegen die nordischen Götter kam wieder aus Talea heraus, da sie der Ansicht war, die Asen würden sich für etwas Besseres halten. Als wären sie wahre Götter und stünden weit über allen anderen. Aber vermutlich waren es ja nur Vorurteile, welche die Götter ohne Zweifel leugnen würden.
,,Aber seht euch vor. Wer weiß schon, was uns alles hier in Asgard erwarten könnte. Es mag ja vielleicht die Stadt der Götter sein, aber das macht diesen Planeten sicher nicht zu einem heiligen Ort.", ermahnte Julian seine Gefährten, die es mehr oder weniger hinnahmen.
In der Tat waren sie alle skeptisch, was Asgard betraf. Aber als Beschützer des Universums war es auch gewissermaßen ihr Job, vor allem und jedem auf der Hut zu sein. Immerhin war der Frieden stets sehr zerbrechlich und im Moment stand er mehr denn je auf der Kippe.
,,Was willst du tun? Etwa solange hier warten, bis Odin das Kreuzverhör mit Evanora beendet hat?", wollte Talea von Julian wissen, welcher entschlossen nickte und auf die verschlossene Tür hinter sich deutete.
,,In der Tat. Ich werde mich hier garantiert nicht fortbewegen und wenn ich nur die geringste Annahme habe, dass die Situation zu brenzlig wird, rettet Odin auch sein Königstitel nicht mehr vor mir."

Travis und Talea tauschten einen kurzen Blick, zuckten dann aber beide mit den Schultern und machten sich auf den Weg, um ihre Spezialmissionen auszuführen. Es war immerhin die Entscheidung von Julian und selbst wenn sie versucht hätten, es ihm auszureden, so besaß ihr Anführer den größten Sturkopf des Universums, was jegliche Diskussion sinnlos gemacht hätte.
Die beiden Heirs gingen den langen Korridor entlang und waren sehr darauf bedacht, keinerlei Aufsehen zu erregen. Immerhin könnten die Wächter das als Aufforderung sehen, sie umgehend in das Verließ zu werfen und das wollten die beiden nun wirklich nicht provozieren.
,,Was hast du eigentlich während der letzten 300 Jahre so getrieben?", fragte Talea an Travis gewandt, der sich mal wieder in kostbares Schweigen hüllte und nur mit den Schultern zuckte.
,,Sagen wir einfach, ich befand mich auf den Spuren der Götter."
,,Also hast du deinen Plan umgesetzt. Im Bezug von Antworten auf Prometheus.", schlussfolgerte Talea, was Travis dazu veranlasste stehen zu bleiben und sich durch die kurzen braunen Haare zu fahren.
,,Seien wir doch mal ehrlich, Talea. Unsere gesamte Schöpfung ist doch ein einziges Mysterium. Was wissen wir denn schon groß über uns selbst? Wir wurden von Prometheus durch die Macht der Infinity-Steine erschaffen und sollen das Universum beschützen, dürfen aber nicht bei jeder Gefahr einschreiten. Das ist doch...merkwürdig, oder? Zumal es ja selbst auf der Erde so etwas wie Superhelden zu geben scheint."
Für Travis war das Auftauchen der sonderbaren Wesen auf der Erde in den letzten Jahren nur Bestätigung dafür, dass ihnen einiges von Prometheus verschwiegen worden war. Ihr Schöpfer schien so einige Geheimnisse zu haben, was Travis nur noch mehr darin bestärkte, diese herausfinden zu wollen. Und auch Talea hatte in den vergangenen Jahren mehr und mehr daran gezweifelt, dass ihr Ursprung und alles, was damit zusammenhing, so plausibel sein sollten, wie Prometheus es bisher stets geschildert hatte. Es musste einfach mehr dahinter stecken.
,,Weißt du, was ich am seltsamsten finde?", nahm sie das Gespräch wieder auf, was Travis' Neugier weckte. ,,Wieso es nur vier Heirs of Universe gibt. Ich meine, es gibt insgesamt 6 Steine und doch sind wir nur zu viert. Warum hat Prometheus nicht für jeden Stein einen Heir erschaffen?"
Die Frage von Talea war durchaus berechtigt, obgleich sich Travis daraufhin wieder in nachdenkliches Schweigen hüllte. Diese Reaktion kannte Talea nur allzu gut von ihrem Gefährten, der sich wahrlich das Sprichwort, Reden ist Silber-Schweigen ist Gold, zum Lebensinhalt gemacht zu haben schien. Aber Travis hatte mit seinen Vermutungen bislang auch stets immer Recht gehabt, was nicht zuletzt an seiner außergewöhnlichen Intelligenz bezüglich des Gedankensteins lag.
,,Ich weiß es nicht, Talea. Vielleicht war ihm das Risiko einfach zu hoch. Immerhin sind alle 6 Steine zusammen schon sehr gefährlich, was könnten dann wohl 6 Heirs of Universe womöglich anrichten? Prometheus wollte bestimmt auf Nummer sicher gehen und alles unter Kontrolle haben. Zumindest glaube ich, dass es so ist."
Travis zuckte erneut mit den Schultern, denn für ihn war das Thema damit beendet und Talea konnte ihm eigentlich nur zustimmen. Schließlich klang diese Erklärung nicht nur plausibel, sondern war allen voran auch logisch. Prometheus war immerhin nach wie vor ein Gott und Götter teilten ihre Macht für gewöhnlich mit niemandem. Da war es ja eigentlich schon ein Wunder, dass er die Heirs of Universe überhaupt geschaffen hatte, weil sie so unglaublich mächtig waren. Aber dennoch fragte sich Talea tief im Inneren, weshalb Prometheus dieses Risiko ihrer Schöpfung überhaupt eingegangen war. Denn wenn sie sich nicht in alle Konflikte im Universum einmischen durften, für welchen Kampf hatte er sie dann überhaupt alle erschaffen?

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