Die Rückkehr und die Fragen
So, meine Lieben. Der erste Teil von Phase 2 geht nun zu Ende und traditionell gibt's nach dem letzten Kapitel noch den Epilog dazu. Ich verabschiede mich an dieser Stelle schon mal von euch und bedanke mich für alle Empfehlungen. Vielleicht folgen ja auch noch ein paar Feedbacks, ansonsten würde ich mich freuen, euch beim nächsten Teil begrüßen zu dürfen, wenn dieser an den Start geht. Der Titel lautet dann Heirs of Universe – Legends of Asgard und das genaue Startdatum gebe ich dann noch bekannt.
Liebe Grüße,
eure Hela
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Die Rückkehr und die Fragen
Es war ein schönes Gefühl als die Heirs of Universe durch das Portal traten, um somit Asgard hinter sich zu lassen und stattdessen wieder die Erde vor sich zu sehen. Der Kampf gegen Malekith war enorm gewesen, doch hatte er zum Glück nicht so große Verwüstungen angerichtet, wie es die Schlacht von New York getan hatte. Dennoch würde Greenwich wohl oder übel einige Renovierungsarbeiten vornehmen müssen. Travis war erleichtert, dass die Mission überstanden war und atmete hörbar aus, nachdem er begierig die vertraute Luft eingesogen hatte.
,,Home Sweet Home."
,,Irgendwie seltsam wieder auf der Erde zu sein. Wobei, so lange waren wir ja gar nicht fort.", pflichtete Evanora mit bei und Julian schaute vielsagend zu seinen beiden Gefährten.
,,Die Erde ist unsere Heimat...in gewisser Weise. Immerhin haben wir schon so viel Zeit hier verbracht, dass es fast unsere ganze Existenz mit einschließt."
In der Tat war die Erde der Planet, auf dem die Heirs of Universe die meiste Zeit verbracht hatten und daran würde sich wohl fürs Erste auch nichts ändern. Die Mission war gemeistert worden und da Prometheus sich bisher nicht wieder gezeigt hatte, schien er keine weitere Aufgabe für die Heirs derzeit zu haben. Travis runzelte daher nachdenklich die Stirn und sah erwartungsvoll zu Julian und Evanora.
,,Tja, und was jetzt? Trennen sich unsere Wege wieder?"
,,Nein. Diesmal nicht.", widersprach Julian, der nach allem eine Entscheidung getroffen hatte. ,,Wenn mir der Kampf gegen Malekith und das Opfer von Talea etwas gezeigt hat, dann dass unsere Gemeinschaft viel zu lange auseinander gerissen war. Dabei sind wir gemeinsam doch am stärksten und ich denke, es ist an der Zeit, dass wir die Wahrheit herausfinden."
Evanora hob prüfend eine Augenbraue. ,,Die Wahrheit? Worüber?"
,,Über uns. Prometheus, unsere Schöpfung, die Infinity-Steine...das alles hängt irgendwie zusammen und wir müssen herausfinden wieso. Es muss einen triftigen Grund geben, weshalb er uns erschaffen hat und du hattest recht, Evanora. Ich bin viel zu lange blind seinen Befehlen gefolgt, aber das endet jetzt. Wir sind die Heirs of Universe und gemeinsam können wir das Rätsel unserer Vergangenheit entschlüsseln. Aber nur, wenn wir uns ihr stellen. Das bedeutet, keine Lügen und keine Geheimnisse mehr. Es ist wichtig, dass wir vollkommen offen über alles sprechen, was für unser Schicksal relevant sein könnte."
Julian hatte lange gebraucht, um das zu erkennen und nun sah er den Pfad so klar vor sich, wie niemals zuvor. Sie mussten Antworten erhalten und das konnten sie nur, wenn sie versuchten, ihre Fragen gemeinsam zu ergründen. Die Tatsache, dass sie das Bündnis mit Asgard erneuert hatten, gab ihm ein zusätzliches Gefühl von Hoffnung, da Thor Odinson ohne Zweifel jederzeit ein treuer Verbündeter sein würde.
Travis nickte anerkennend, da er die Meinung von Julian teilte und obwohl Evanora insgeheim froh war, dass Julian sich somit indirekt ein wenig von Prometheus entfernte, so wusste sie dennoch, dass der Gott immer eine wichtige Rolle spielen würde. Dafür spielte er seine Rolle als Schöpfer einfach zu gut aus und sie bezweifelte, dass er es einfach so hinnehmen würde, dass die Heirs of Universe ihren eigenen Weg einschlugen. Während Evanora über die möglichen Konsequenzen nachdachte, machte auch Travis nun ein ernstes Gesicht und warf auf einmal interessante Argumente ein.
,,Wisst ihr, was ich nicht verstehe: warum wir unbedingt zu dem neuen Kampf gegen Malekith aufgerufen wurden. Versteht mich nicht falsch, es ist gut, dass wir das Bündnis mit Asgard erneuert haben und durch Thor Odinson mehr oder weniger einen neuen Verbündeten haben, aber er war derjenige, der Malekith bezwungen hat. Warum also war Prometheus so erpicht darauf, dass wir Teil dieser Mission sind?"
,,Vielleicht wollte er sichergehen, dass wir uns um den Äther kümmern.", meinte Julian, doch Travis schüttelte den Kopf.
,,Das glaube ich nicht. Immerhin hat er dir einst das Versprechen abgerungen, dass du ihn intakt lässt. Außerdem hat Thor versprochen, dass er den Äther an einem sicheren Ort versteckt und ich glaube ihm. Immerhin verwahrt Asgard auch den Tesserakt sehr sorgfältig und sie wissen, mit derartigen Mächten umzugehen. Nein, es muss etwas anderes dahinter stecken."
,,Und wir werden es herausfinden.", versicherte Julian ihm. ,,Nur würde ich vorschlagen, dass wir das alles Schritt für Schritt angehen. Denn wenn wir die Vergangenheit schon aufrollen, müssen wir es richtig machen."
Travis stimmte seinem Anführer zu, während Evanora noch immer schwieg. Sie fragte sich, ob dies wirklich der richtige Weg war. Allerdings schien ihr Schweigen für Irritation zu sorgen, denn Julian bedachte sie mit einem kritischen Blick.
,,Evanora, was sagst du dazu?"
,,Was? Oh, entschuldige. Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders.", brachte sie zerstreut hervor und Travis' Blick verfinsterte sich ein wenig.
,,Talea?"
Allein den Namen auszusprechen genügte, um die Heirs of Universe wieder schmerzhaft daran zu erinnern, dass sie ihre Gefährtin auf so tragische Weise verloren hatten. Talea war immer eine besondere Persönlichkeit gewesen und ihr Verlust schwächte ihre Gemeinschaft nicht nur erheblich, sondern hinterließ auch eine große Lücke, die niemand jemals wieder füllen konnte.
,,Ich wünschte einfach, wir hätten es verhindern können.", sagte Evanora niedergeschlagen obgleich ihre Gedanken ja eigentlich um Prometheus gekreist hatten.
Aber auch Talea war ein Grund, weshalb sie sich die Frage stellte, ob eine Konfrontation mit der Vergangenheit wirklich das Beste war, was sie nun tun konnten. Julian legte einen Arm um sie und versuchte Evanora aufzubauen, obwohl er auch schwer getroffen von Taleas Tod war.
,,Wir sind nicht allmächtig, Evanora und leider können wir nicht jeden retten. Talea hat tapfer gekämpft und ist als Heldin gestorben. Das sollten wir als ihr Vermächtnis ansehen und sie immer so in Erinnerung behalten: als starke Kämpferin, die niemals aufgegeben hat."
Evanora rang sich zu einem schwachen Lächeln durch und nickte, da sie Julian zustimmte. Talea durfte nicht umsonst gestorben sein und sie waren es auch ihr schuldig, die Wahrheit herauszufinden. Ganz egal, was das auch für Konsequenzen mit sich brachte. Immerhin hatten sie auch ein Recht darauf, die genauen Hintergründe zu erfahren und ihrer Meinung nach, wurde schon viel zu lange ein Geheimnis um ihre Schöpfung gemacht. Prometheus spielte seit jeher mit verdeckten Karten und es wurde langsam Zeit, dass sich das änderte.
,,Wo sollen wir überhaupt anfangen? Wenn wir wirklich die ganze Vergangenheit aufrollen möchten, haben wir eine Menge vor uns. Immerhin ist unsere Schöpfung sehr lange Zeit her.", warf Travis ein und Julian schmunzelte.
,,Der Ursprung unserer Macht ist wahrscheinlich entscheidend. Deshalb sollten wir auch genau dort ansetzen."
,,Aber, wir wissen doch bereits, wie Prometheus uns erschaffen hat.", meinte Evanora, woraufhin Julian ihr eine Hand auf die Schulter legte.
,,Nicht wie, sondern warum. Uns zu erschaffen, damit wir lediglich die Dunkelelfen bezwingen, ergibt keinen Sinn. Den Schutz des Universums als Grund zu nennen wäre ebenfalls weit hergeholt, denn dann verstehe ich nicht, weshalb wir bei Dingen wie die Schlacht um New York nicht eingreifen dürfen. Nein. Prometheus muss uns aus einem anderen Grund erschaffen haben und genau den müssen wir herausfinden. Zumal ich wirklich gerne wissen möchte, warum er den Äther um jeden Preis intakt wissen möchte."
Travis blickte nachdenklich drein. ,,Glaubst du, die Infinity-Steine könnten noch eine wichtige Rolle spielen?"
,,Wäre möglich. Immerhin stehen sie für die 6 Atome des Kosmos und in den falschen Händen könnten sie verheerenden Schaden anrichten. Das haben wir schon bei Malekith und dem Äther gesehen. Und genug Schurken, die nur darauf warten, eine derartige Macht in die Finger zu kriegen, gibt es zweifellos."
Julian war sich sicher, dass ihr größter Kampf noch in der Zukunft bevorstehen musste, denn sein Instinkt warnte ihn eindringlich davor. Der Konflikt mit Malekith war erst der Anfang und irgendwas braute sich im Hintergrund zusammen, was die Heirs of Universe noch nicht erkannt hatten. Umso wichtiger war es, dass sie ihre offenen Fragen klärten und den wahren Grund für ihre Schöpfung ans Licht brachten.
,,Warum macht Prometheus überhaupt so ein Geheimnis daraus? Wenn es einen viel größeren Grund gibt, weshalb er uns erschaffen hat, dann hätte er uns das offenbaren können." Evanora konnte sich das Verhalten des Gottes nicht erklären und Julian zuckte unwissentlich mit den Schultern.
,,Wie schon gesagt, Götter spielen niemals mit offenen Karten. Vielleicht will er es spannend machen."
,,Wenn du damit recht hast, reiße ich ihm persönlich den Hintern auf."
Travis knurrte die Worte förmlich, denn auf so etwas war er nun wirklich nicht erpicht. Ihr Leben war ohnehin schon kompliziert genug, da brauchten sie nicht noch mysteriöse Geheimnisse ihres Schöpfers, die sich in Form von unerwarteten Hindernissen und spektakulären Gefechten offenbarten. Aber vermutlich würde es genauso kommen, denn das Schicksal hatte stets einen komischen Sinn für Humor. Es blieb wohl nur abzuwarten, was letztendlich alles auf sie zukommen würde.
,,Gut. Dann haben wir wohl eine neue Mission.", meinte Evanora und Julian nickte zustimmend.
,,In der Tat. Am besten suchen wir uns einen geeigneten Ort, wo wir uns zurückziehen und in Ruhe Nachforschungen anstellen können. Nach der Sache in Greenwich wäre es auch nur förderlich, wenn wir erstmal von der Bildfläche verschwinden. Sonst ist unsere geheime Existenz dahin."
,,Und was, wenn ein neuer Konflikt über die Erde hereinbricht?", wandte Travis ein, was von Julian mit einem vielsagenden Blick quittiert wurde.
,,Dafür gibt es die Avengers. Wenn wir uns vorerst noch weiter an die Regeln halten, bekommt Prometheus gar nicht mit, dass wir nach Antworten suchen. Und je länger er in Ungewissheit lebt, desto besser für uns. Wir werden uns schon noch früh genug mit ihm deswegen anlegen müssen."
,,Das fürchte ich auch. Er wird nicht tatenlos zusehen, wenn wir eine Rebellion gegen ihn anzetteln.", brachte Evanora mit einem Seufzen hervor, doch Travis gab sich optimistisch.
,,Wer weiß. Vielleicht beabsichtigt er ja auch, dass wir alles selbst herausfinden. Warum sonst hätte er uns ausgerechnet jetzt aus dem Exil zurückholen sollen?"
Darauf hatten Evanora und Julian keine Antwort, doch es standen ohnehin noch genügend andere Fragen offen. Gemeinsam setzten sich die drei Heirs of Universe in Bewegung und begannen darüber zu debattieren, welcher Ort sich wohl am besten für ihren vorläufigen Rückzug eignen würde. Sie hatten eine Menge Arbeit vor sich und je eher sie anfingen, desto eher würden sie hoffentlich Antworten finden.
Ebenso stand die Frage im Raum, ob sie jemals nach Asgard zurückkehren würden und irgendwie hatten sie bereits so eine Ahnung. Eine Ahnung, welche die Heirs of Universe vermuten ließ, dass ihre Rückkehr in die Stadt der Götter in gar nicht allzu weiter Ferne liegen würde...
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