Na dann muss Joonie wohl heute die letzte Entscheidung treffen... 

Den nächsten Tag erlebt er, wie glücklich seine Brüder und Freunde sind, dass er zurück ist. Und doch sind seine Gedanken immer wieder weit weg. Dies scheint auch Jimin immer mehr zu bemerken. "Joonie, was ist denn los? Du bist ja völlig abwesend." Sanft zieht er Namjoon neben sich ins Gras und betrachtet ihn aufmerksam.

"Ich vermisse Jin." Geknickt lässt er seinen Kopf sinken und wartet, dass die Worte bei Jimin ankommen. "Den Menschen?" Sein Bruder klingt reichlich erschrocken. Also hat ihm Yoongi nichts erzählt. "Erzählst du mir warum?"

"Weil er zu mir gehört. Weil ich meine andere Hälfte endlich gefunden habe." Nach diesen Worten herrscht lange Schweigen. Doch Jimin hat ihn fast augenblicklich in eine feste Umarmung gezogen. "Das darf nicht sein, das ist nicht fair. Joonie." Jimin sieht ihn aus tränenden Augen an. "Jiminie ich kann es doch nicht ändern. Sei nicht böse auf mich."

Erschrocken sieht ihn dieser an. "Das meine ich doch gar nicht. Ich meine, dass es verboten ist. Wenn du ihn küsst, werdet ihr einander für immer vergessen. Das ist so unfair, ich will doch nur, dass du glücklich bist."

"Jiminie, ich weiß nicht, was ich machen soll. Wenn ich hierbleibe, werde ich ihn nie vergessen können, du weißt, dass wir uns nie zweimal verlieben. Wenn ich mich entscheide zu gehen, löscht Yoongi meine Erinnerungen. Dann vergesse ich euch alle, muss diesen Schmerz aber nicht mehr fühlen und sobald ich ihn küsse, vergessen wir beide alles und können neu anfangen, auch wenn ich dann als Mensch leben muss. Ich weiß im Moment echt nicht, was besser ist."

Die folgenden Tage zieht sich Namjoon immer weiter zurück, um nachzudenken. Nur Jimin und Tae leisten ihm Gesellschaft, so oft sie können. "Jiminie, bitte sei nicht sauer auf Yoongi. Er hat sich diese Regeln nicht ausgedacht. Tu euch beiden nicht weh, das ist das Letzte, was ich will." Verlegen nickt Jimin und macht sich auf den Weg zu Yoongi, welchen er die letzten Tage immer mehr gemieden hat.

Schließlich ruft ihn Yoongi zu sich. "Hast du deine Entscheidung gefällt?" Intensiv betrachtet Namjoon Yoongi, dieser hat tiefe Augenringe unter den Augen und sieht ziemlich fertig aus. "Ehrlich ich weiß nicht was ich machen soll. Ich will nur zu Jin. Ich habe das Gefühl mich zerreißt es. Aber wenn ich gehe, werden Jiminie und Tae leiden. Und damit auch der Rest von euch, so egoistisch will ich nicht sein." Bei diesen Worten geben seine Füße nach und er sackt in sich zusammen.

"So schwer es mir fällt dies zu sagen. Aber hier geht es weder um Jimin noch um Tae und schon gar nicht um den Rest von uns. Es geht nur um dich."

Blinzelnd sieht Namjoon ihn an und hat schwer mit den Tränen zu kämpfen. "Darf ich dich um einen Gefallen bitten. Auch, wenn ich weiß, dass es viel verlangt ist. Darf ich Jin noch einmal sehen? Ich werde ihn küssen, dann werden unsere Erinnerungen gelöscht. Aber ich möchte ihn vorher noch einmal sehen und mit ihm sprechen."

Da Yoongi seiner Stimme nicht traut, nickt er nur. "Aber erzähl es den beiden. Ich werde sie auffangen, so gut ich kann."

Und so steht er bereits am nächsten Tag an der Sperre, wo sich seine Brüder schluchzend von ihm verabschieden. Wehmütig tritt Yoongi näher und streift ihm einen Siegelring über. "Dieser wird dafür sorgen, dass du als Mensch deinen Weg findest und glücklich leben kannst."

Anschließend macht er sich auf die beschwerliche Suche nach Jin. Zum Glück weiß er, in welche Stadt er muss. Doch er braucht mehr als einen halben Tag, um sein Ziel zu erreichen. Als er endlich da ist, wandelt er sich ungesehen in seine menschliche Gestalt und betritt Jins Laden.

Dieser erstarrt mitten in der Bewegung und sieht ihn aus großen Augen an. Dann lässt er alles fallen und wirft sich in seine Arme. Schluchzend drückt er sich an ihn. "Ich muss mit dir reden." Jin nickt nur. "In knapp einer halben Stunde schließe ich den Laden. Dann haben wir Zeit."

Wie selbstverständlich hilft Namjoon ihm für die restliche Zeit und hat sichtlich Mühe, Maunzi von seinen Beinen zu lösen. Anscheinend hat ihn nicht nur Jin vermisst.

Nervös tritt Jin zu ihm, nachdem er den Laden geschlossen hat. In wenigen Worten erzählt ihm Namjoon alles. Von seinen Gefühlen, den Konsequenzen für ihn und der Entscheidung, dass er damit nicht leben kann.

Jin Ausdruck wechselt von Hoffnung, zu Verwirrung, zu Ärger und schließlich zu Angst. "Ich will dich nicht vergessen." Schluchzend drückt er sich an Namjoon. "Das will ich auch nicht, aber ich kann so nicht leben."

Damit hebt er sanft Jins Kinn und sieht ihm tief in die Augen, bevor er ihn näher zieht und ihm den Kuss des ewigen Vergessens aufhaucht.

@SuSanGermany  sorry *duckt sich weg*