We Built This House of Memories
"Verdammt Tai! Wie machst du das?" Plärrte mir mein Mann überfordert und gar nicht fest konzentriert hinter her.
Ich lachte, bremste und drehte mich zu ihm um.
Hadernd schlitterte er hinter mir her und drohte umzukippen.
Ich rollte mit den Augen und fragte mich, ob er mir vorhin überhaupt zugehört hatte, als ich ihm erklärt hatte, wie er am besten sein Gleichgewicht halten konnte.
Meine Jüngste hatte damit keinerlei Probleme und raste mit einer geschmeidigen Geschwindigkeit an mir vorbei, bevor sie sich in einem Schneehaufen fallen ließ und mich breit und unschuldig angrinste.
Jeonsa hatte mit dem Skier fahren genauso wenig Probleme wie ich, während BamBam ziemlich zu tun hatte.
Dabei musste man beachten, dass er zudem seine Stäbe nicht dabei hatte, die eigentlich eine Menge Balance und Sicherheit beim fahren gaben.
Ich war schon stolz auf ihn, dass er unterwegs nicht über die Piste gerollt ist und sich nicht in eine menschliche Schneekugel verwandelt hatte.
"Du hast eine Protese an deinem linken Bein und fährst wie ein Weltmeister!" Hielt er mir weiter vor und ruderte mit seinen Armen herum.
"Ich hätte mich in einen der Schlitten von den Zwillingen setzen sollen und mich von ihnen durch die gegend fahren lassen sollen, wie unsere Enkel." Murrte er, als er auf der selben Höhe wie ich zum stehen kam.
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Du kannst von einjährigen doch nicht erwaten, dass Jia und Jungsoo die kleinen auf Skier stellen." Legte ich dagegen und sah meine älteren Kinder mit ihren ihren Lebensgefährten und einer Sonderkonstruktion an Schlitten ebenfalls zu uns fahren.
"Die können aber immerhin schon laufen, also können die auch Ski fahren." Protestierte Bam.
Ich seufzte und sah zu meinen Zwillingen.
Changkyun schob gelassen den Schlitten vor sich hin in dem Cheon und Yojeong saßen und sich eingemummelt in Jacken, Schal, einer dicken Mütze und unzähligen Decken begeistert umsahen und mit ihren behandschuhten Händen auf die Berge um uns deuteten.
Der Schlitten hatte etwas von diesen Huskyschlitten, nur wurden sie nicht von ein Husky gezogen, sondern von einem Menschen geschoben.
Jia schlitterte leichtfüßig neben ihren Mann her und plapperte ohne Punkt und Komma auf ihn ein.
Tian, der Lebensgefährte von meinem Sohn musste Jungsoo auf den Beinen halten, der nicht wirklich ein Händchen dafür hatte sicher auf Skiern zu stehen.
Zumal das letzte mal, vor acht Jahren, ein solcher Ausflug überhaupt nichts gutes für uns bereit gehalten hatte.
Beim Skifahren hatte ich mein linkes Bein verloren und wäre fast gestorben, was jedoch nicht mein verschulden war.
Die Verantwortlichen dafür waren entweder tot, oder sind im Knast gelandet und das lebenslänglich und ohne Chance auf Kaution.
Sie hatten meinem Mann und mir genügend Alpträume beschert und uns die Hölle auf Erden durchleben lassen.
Jungsoo musste damals mit ansehen, wie ich halbtot auf einem Plateau lag und man sah ihm an, dass dieser Familienurlaub nicht Grade sein persönliches highlights war.
Er war der erste der protestiert hatte, aber er kam gegen Tian, Jia und Changkyun nicht an, die unbedingt mal einen wirklichen Winter erleben wollten und echten Schnee in den Händen halten wollten.
BamBams einzige sorge war da nur, dass er ja frieren könnte, aber auch er kam nicht gegen die anderen und mich an.
"Appa. Du hast unterwegs er was fallen lassen." Merkte mein ältere Tochter an und fuhr vor zu ihrem Sohn und der Tochter von Soo und Tian, um unter dem Deckenhaufen nach den Stöcken zu greifen, die zu den Skiern meines Mannes gehörten.
Ich hatte mich schon gewundert, wo er sie hingeschmissen hatte, denn wenn ich mich richtig erinnerte, dann hatte er sie im Lift hoch zur Piste noch in den Händen und hatte mit kindisch damit gedroht mir die Augen damit auszustechen und kaum waren wir in Fahrt, waren sie schon weg.
Aber die Frage hatte sich ja jetzt geklärt.
Tian lachte und brachte es fertig meinen Soo tatsächlich sicher bei uns stehen zu lassen.
Er richtete sich die Skibrille und schüttelte den Kopf.
"Ich bleib die nächste Runde unten und hab ein Auge auf die kleinen." Beschloss er und wollte sich von seinen Skiern lösen.
Tian hielt ihn davon ab.
"Das kannst du sowas von vergessen Jungsoo.
Wenn du das jetzt tust, wirst du nie wieder auf Skiern stehen." Machte er ihn klar.
Jia nickte zustimmend und deckte die kleinen auf dem Schlitten wieder von oben bis unten zu, bevor sie Bam seine Stäbe wieder gab.
"Schau dir Mom an. Sie meinte gestern Abend auch noch, dass sie nicht mehr fahren will, nachdem was damals passiert ist und jetzt steht sie hier und fährt uns allen davon." Grinste sie.
Jungsoo seufzte.
"Eomma ist ja sogar schon als Kind Ski gefahren und hat es nicht als Teenager gelernt." Verteidigte er sich.
Mein Mann erhob Einspruch und hob einen seiner Skistöcker dramatisch in die Luft.
"Ich habe es heute Hals über Kopf gelernt und bin froh, dass ich noch stehe. Also sei mal ganz leise Jungsoo." Mischte er sich ein und sah mich vorwurfsvoll an.
"Du hast aber nicht die Verantwortung dann auch noch Kinder durch die Gegend zu schieben." Meldete sich der Mann meiner Jia zu Wort und hielt komplett verkrampft mit seinen Handschuhen DEN Schlitten fest.
"Genau deshalb wollte ich unten bleiben. Jemand muss auf die Kinder aufpassen." Brachte sich Jungsoo wieder ein und stellte sich für diese Aufgabe bereit.
Tian rollte mit den Augen und legte einen Arm um den kleineren bei sich.
"Ich schiebe die Würmer. Keiner bleibt hier unten allein zurück." Setzte ich der Diskussion ein Ende.
"Danke Ma. Endlich wäre das Thema beendet.
Dann können wir uns jetzt alle wieder anstellen.
Ich will hier nicht länger stehen bleiben, weil mir sonst kalt wird."
Seufzte Jia.
"Ich kann die Kinder gerne weiter schieben.
Mich störrt das nicht, Theresa.
Ski fahren konnte ich schon vorher." Grinste der Mann meiner großen Tochter breit.
Jia verzog grimmig die Miene und haute Changkyun auf den Schultern herum.
Ich lachte und warf einen Blick auf Jeonsa, die nun ihre Skier abgelegt hatte und dabei war einen Schnee Engel zu machen.
"Das hast du mir nie erzählt du Depp!" Fauchte sie ihn an.
"Er wollte sehen, wie du reagierst, wenn er nichts sagt und sich die kleinen einfach einkrallt.
Aber dir scheint es ja wohl egal zu sein, wenn die Kids im Schnee abhauen." Witzte mein Mann.
Ich holte aus und stieß BamBam mit dem Ellenbogen in die Hüfte.
"Das war alles andere als lustig und das weiß du genau." Brummte ich.
Auf das Thema Skiunfälle war ich alles andere als gut zu sprechen und das wusste er.
"Dann schmeißt Ma dich nähmlich hinter her." Versuchte Soo das Steuer wieder herum zu reißen.
"Ganz genau." Stellte sich Jia auch noch hinter mich.
Bam seufzte.
"Gut ich hinterlasse meine Bemerkungen in diese Richtung." Versprach er mir und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Das will ich hoffen." Säuselte ich und richtete seine Skibrille ordentlich.
"Will jemand mit mir einen Schneemann bauen?" Begeistert von ihrer Idee kam Jeonsa zu uns gesprintet und funkelte uns einer nach dem anderen an.
"Ich."
Meldete sich Jungsoo sofort und schlitterte Tian aus den Armen und zu seiner kleinen Schwester, die ihn breitgrinsend hinter sich her zog.
Tian fluchte auf Chinesisch und schüttelte fix und fertig mit den Nerven den Kopf.
"Dieser kleine..." Setzte er an, aber bekam dann einen Mahnenden Blick von BamBam.
Changkyun pfiff staunend.
"Jeonsa hat echt ein perfektes Timing auf Lager." Merkte er an, während mein Mann sich daran machen wollte Jungsoo hinter her zu rasen.
Ich zog ihn an der Kapuze zurück und da er noch die Skier an den Füßen hatte flog er kein Sekunde später auf den Hintern.
Meine Enkel kicherte schadenfroh, so wie meine Tochter mit ihrem Mann und ich.
Bambam dagegen fluchte auf koreanisch vor sich hin und versuchte verzweifelt wieder aufzustehen.
"Ich helfe dir hoch, wenn du aufhörst in meiner Gegenwart auf koreanisch zu fluchen.
Ich bin seit vielen Jahren deine Frau und ich will wissen was du in deinen nicht vorhandenen Bart brubbelst." Bot ich ihm an.
Jia grinste.
"Das hält sie dir schon vor die Nase, seit Jungsoo und ich noch klein waren." Merkte sie amüsiert an.
"Ich komme allein hoch Tai, danke der Nachfrage und nein mein Arsch fühlt sich nicht an, als wäre er eben von einem Hammer zertrümmert wurden." Säuselte er sarkastisch strampelte sich die Skier ab und stand von allein auf.
"Oh Mann. Man spürt förmlich wie sehr ihr euch nach über zwanzig Jahren noch immer liebt." Kicherte Tian.
"Und ich spüre förmlich, wie meine Finger trotz Handschuhe wieder zu Eis werden.
Ma, Pa. Eure anbahnenden Eheprobleme könnt ihr heute Abend unter euch klären, aber wir sind hier zum Skifahren!" Beschloss Jia fest und selbstsicher, klaute sich den Schlitten mit meinen kleinen Enkeln und fuhr uns davon.
Changkyun schlitterte ihr stumm hinter her und Tian schüttelte den Kopf.
"Diese Frau hat definitiv zu viel kontrolle über ihren Mann." Brummelte dieser, schmunzelte und sah nochmal zu Soo, bevor er meiner Tochter folgte und BamBam mich von der Seite dumm angrinste.
"Ich bin nicht dominant, wenn du das damit jetzt andeuten willst. Und jetzt setz deinen Arsch in Bewegung und grins nicht mehr so doof!" Fuhr ich ihn an, holte mit den Stöckern in meinen Händen Schwung und reihte mich hinter meinen Schwiegersöhnen und Jia ein.
"Jia? Findest du deine Mutter dominant?" Wandte sich Bam sofort an unsere Tochter und sah mich anmaßend an.
Sie drehte sich um und sah zwischen ihrem Vater und mir hin und her.
"Ähh..." stammelte sie und ich grinste zufrieden, dafür fiel mir aber ihre bessere Hälfte in den Rücken.
"Wusste ich es doch, dass ich nicht der einzige Mann mit einer Frau bin, die zu viel zu sagen hat." Triumphierte er jubelnd und bekam von den Leuten um uns nicht wirklich begeisterte Blicke.
"Wie ist das bei dir und Jungsoo?" Holte BamBam nun auch noch den Armen Tian mit ins Boot.
Der hatte bis ebend in die Richtung meines Sohnes gestarrt, die mit seiner kleinen Schwester begeistert versuchte einen Schneemann heraufzubauen.
"Was ist?"
Tian tauchte aus seinen Gedanken auf und blickte uns verdattert an.
"Nichts. Rein gar nichts." Mahnend sah ich BamBam und Changkyun an, die sich Stumm wohl schon wieder irgendeine Dummheit ausheckten.
Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass Jia sich einen vernünftigen Kerl geangelt hatte, aber da hatte ich mich mehr als nur getäuscht.
Changkyun war genauso kindisch und frech wie Jia, die in dieser Spur ganz nach BamBam kam.
An der Abspaltung zu den Liften für die Schlitten verließen uns Changkyun und Jia kurz und Tian stand nun bei meinem Mann und mir.
"Jungsoo wird nicht mehr Skifahren." Murmelte er und schüttelte den Kopf.
"Was macht dich da so sicher?" Fragte ich ihn.
Er zuckte mit den Schultern.
Als Mulan sich beim Handballspielen das Kreuzband gerissen hat und ein Jahr später wieder auf dem Feld stand, war sie wie traumatisiert.
Sie konnte und wollte nicht mehr und nach diesem Spiel hat sie nie wieder auch nur einen Handball angesehen." Erklärte er mir.
"Jungsoo hat damals diesen Unfall von dir gesehen und ist dadurch traumatisiert.
Im Studium wurde klar gemacht, dass man diese Leute immer wieder auf diese Angst ansetzen soll, da jetzt nichts mehr passieren kann.
Aber bei Jungsoo sitzt im Kopf, dass ihm das gleiche passieren kann, wie dir damals, oder dass es dir nochmal passiert.
Das schlimmste was er also machen kann und was er gemacht hat, war dass er bei Jeonsa geblieben ist." Kaute er weiter aus.
Unsensiebel wie mein Depp von Man es schon immer war, zuckte er mit den Schultern.
"Der fasst sich schon wieder, hat halt im Moment keinen Bock mehr Zu fahren." Rollte er ab.
"Dann darfst du unsern Sohn gerne dazu ermutigen, dann mit uns zu fahren, BamBam." Gab ich ihm die Aufgabe.
Er nickte.
"Ich kann genauso psychisch beeinflussen wie mein Schiegersohn." Behauptete er von sich.
"So wie damals, als ich dir mit aller ehre ein Sandwich spendiert hab." Erinnerte er mich.
Ich holte ihm von seinem hohen Ross herunter, konnte mich aber noch bestens an eines der ersten wirklichen Gespräche mit ihm erinnern.
"Du hast den armen Kerl damals ja förmlich mit dem Kassenzettel dazu gedrängt mir das Sandwich um sonst zu geben."
Tian riss die Augen auf und lachte.
"Das ist definitiv die dunkle Seite der Psychologie." Merkte er an.
"Dann habt ihr das auch bestimmt nicht gelernt oder?" Harkte mein Mann auftrumpfend nach.
Tian schüttelte den Kopf.
"Social Engeneering haben wir nur für ein halbes Semester mal angeschnitten." Erkannte er sofort Bams Methode.
"Dann habt ihr ja nicht mal das interessanteste gelernt." Brummelte BamBam.
Tian zuckte mit den Schultern.
"Ich habe nicht vor Menschen gnadenlos zu hintergehen." Stürzte er meinen Mann nun und stieg locker in den Lift, der an ihm vorbei zog, bevor BamBam noch einen dummen Kommentar von sich geben konnte.
"Wieso konnten sich unsere Kinder keine normalen Jungs angeln.
Psychologe und Musiker.
Das geht gar nicht." Meckerte er herum, als ich ihn auf den nächsten Lift zog.
Er schüttelte mit dem Kopf.
"Dem einen kann ich nichts falsches über anstehende Musiktrends erzählen und der andere weiß alles über meine Art zu denken und zu reden, bevor ich auch nur den Mund aufgemacht habe." Blubberte er weiter.
Ich lachte und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
"Jia und Soo hätte es auch schlimmer erwischen können." Erinnerte ich ihn.
"Lieber hätte ich sie mit ein paar coolen kriminellen zusammen gesehen." Grinste er.
"Damit sie den gleichen Scheiß durchmachen wie wir?"
Niemandem, nichtmal meinen größten Feind würde ich durch die gleiche Hölle jagen, durch die ich gegangen bin.
Keinen würde ich fünfzehn Jahre so zittern und Leben lassen, wie ich es getan hatte, um endlich in Frieden das eigene Glück genießen zu können.
"Dann würden sie spüren, was wahre Liebe alles aushalten muss." Entgegnete mein Mann dazu.
"Ich habe dich zweimal verloren, Tai und nie, selbst jetzt nicht, wurden meine Gefühle für dich weniger."
Wow so schwafelte er wirklich nicht oft und das wusste ich zu schätzen, deshalb verzichtete ich auf einen dummen Kommentar.
"Wir haben drei wunderbare Kinder, wirklich vernünftige Schwiegersöhne und zwei zuckersüße Enkel, verdienen eine Menge Geld, haben Spaß an unserem Job und damit wohl alles, was man sich nur erträumen kann." Hing er weiter in seinen Gedanken.
Ich legte einen Arm um seine Schultern.
"Ich denke, dass dein Vater mehr als nur Stolz auf dich sein würde, wenn er noch am Leben wäre." Murmelte ich und küsste BamBams Wange.
Er nickte.
"Er meinte immer, dass ich es irgendwann auf meiner Leiter nach ganz oben schaffen würde.
Egal wie verzweifelt ich war, er hat mich nie aufgegeben und mir immer verzogen, wenn ich irgendwas angestellt hab." Erinnerte er sich zurück.
Ich hatte seinen Vater nie kennengelernt, so wie er meine Eltern nie kennengelernt hatte.
Sie wurden umgebracht und eigentlich war es nur ein ganz unglücklicher Zufall, dass wir uns begegnet sind und ein noch unglücklicherer, dass ich mich dann auch noch in ihn verliebt hatte.
Doch mit der Zeit hatte ich angefangen es immer weniger zu bereuen und war ihm sogar dafür dankbar, dass er die Welt auf den Kopf stellen würde, um mich aus jeglichem Mist rauszuholen, in dem ich gelandet war, so wie ich es auch bei ihm tun würde.
Aber bisher hatte BamBam sich mit seiner großen und gar nicht so dummen Klappe überall selber aus dem Dreck gezogen.
"Okay jetzt wird es ernst.
Werde ich es auf die Beine schaffen oder im nächsten Schwung im Lift wieder mit nach unten Fahren." Schob er seine seltenen ernsten und nachdenklichen Worte gekonnt zur Seite und fokussierte sich auf das Liftende einige Meter vor uns.
Jia, ihr Mann und Tian warteten bereits abfahrbereit auf uns und wunken uns breit Lächelnd zu, so wie auch die beiden kleinen auf dem Schlitten.
"Würde Jungsoo noch mit hier oben stehen, wäre es das perfekte Familienbild." Schwärmte mein Mann und machte sich bereit sich zu erheben.
"Das können wir unten nach holen und dann sind wir mit auf dem Bild." Hing ich an und stand zeitgleich mit ihm auf den Skiern, um zu Jia und den anderen zu fahren, direkt auf die Piste zu, auf der ich vor geschlagenen acht Jahren mein linkes Bein verloren hatte.
Keiner bis auf mir und Jungsoo wussten es, dass es genau dieses Skigebiet in Italien war, in dass ich unseren Urlaub legen wollte.
Wirklich lange hatte ich über dem Katalog gehangen und mit mir gerätselt, ob ich das wirklich wollte.
Mit einer Protese und meinen zweiundvierzig Jahren nochmal auf Skiern zu stehen, aber ich wollte mit diesem Teil meiner Vergangenheit abrechnen, wollte beweisen, dass ich mich nicht mal von so einem Ort wie diesem unterkriegen lassen konnte.
Jungsoo wollte wohl auch genau deshalb nicht mit hoch auf die Piste und das verstand ich, weshalb ich ihn mit Jeonsa unten gelassen hatte.
Ich war schon verdammt stolz darauf, dass er sich nicht komplett dagegen gewährt hatte, als ich meinte, wo ich mit meiner Familie hin wollen würde.
Er hatte seine Proteste gegeben und ich hatte mich das erste mal wirklich mit meinem einzigen Sohn gestritten, aber wir hatten uns schnell wieder vertragen und schließlich stimmte er mir zu, dass wir mit diesem Teil abrechnen mussten, auch wenn er sich jetzt geweigert hatte mit uns mit zu fahren.
"Mom? Du siehst etwas käsig aus.
Ist alles okay?"
Anscheinend kam ich nun doch nicht mehr so gelassen wie eben herüber, als ich meinen Blick schweifen ließ und mit bloßen Augen die Stelle erkennen konnte, die mir damals zum Verhängnis wurde.
"Es ist alles bestens Jia." Lächelte ich diesen unglaublich schrecklichen Moment meines Lebens weg und wandte mich ihrem Mann zu.
"Hast du was dagegen, wenn ich dir meine Enkel für diese Fahrt abnehme?" Fragte ich ihn und sofort schüttelte er den Kopf.
"Rein gar nicht Theresa. Tu was du nicht lassen kannst." Lächelte er und ich gab meine Skistäbe an ihn weiter, bevor ich nach dem Schlitten griff und das Kommando gab los zu fahren.
Es war ein wenig wie damals, als BamBam damals das Haus meiner Eltern wieder zusammen gesetzt hatte und ich mich darin wiederfand, als wäre es erst gestern, dass ich als gewöhnlicher Teenager nach Hause gekommen bin und nie ahnen konnte, was mich in Zukunft erwarten würde.
Nur wusste im Moment keiner von denen um mir, dass wir an einer Stelle vorbei fuhren, die mein Leben für eine quälende Ewigkeit verändert hatte, so wie damals das Haus meiner Eltern nach Jahren aus einer schrecklichen Erinnerung eine wunderbare und gute geworden war, so war es jetzt das laute lachen und erfreute quietschen meiner Enkel, als ich extra schnell allen davon fuhr und scharf, aber vorsichtig die Kurven mit nahm und nur etwas abbremste, als ich an der Stelle vorbei fuhr, die ich unbedingt nochmal vor Augen haben wollte und die nun nur noch halb so schlimm war.
Nun war diese Stelle eine meiner guten Erinnerungen und somit zeigte ich den Ssang Young Pa, von denen die vier noch auf freiem Fuß waren, die mir damals geholfen haben und zu denen ich bis heute auch noch guten Kontakt hatte, graziös und elegant den Stinkefinger, so wie Mark, der für den ganzen Mist den er verbockt hatte auch lebenslänglich sitzen durfte.
Aus BamBams und meiner Idee mit dem Familienfoto wurde tatsächlich ein Bild, was gleich neben unserem einzigartigem Hochzeitsbild angebracht wurde und somit jedem ins Auge fiel, der in unsere Wohnstube trat.
Und aus dem anfangs erst diskutierten Familienurlaub wurde eine Tradition und jedes Jahr fuhren wir an den selben Ort und ließen an der selben Stelle ein Familienfoto schießen und jedes Jahr drückte sich Jungsoo vor dieser einen Piste, bis zu dem Jahr, an dem Yojeong selber das erste mal auf Skiern stand und er es sich um nichts in der Welt nehmen lassen wollte mit seiner Tochter zusammen zu fahren, die ihm dazu noch berichtigen musste, wie man richtig fuhr, da er immernoch ziemlich wacklig auf den Beinen war.
Cheon dagegen war jedes Jahr, seit er selber fahren konnte, ein kleiner Unglückspilz.
Entweder brach er sich im Urlaub einen Knochen oder wurde krank, so dass er erst gar nicht Skier fahren konnte.
Aber jeder einzelne Urlaub war einmalig und über jedes Jahr waren diese zwei Wochen die seltenen Zeitpunkte, in denen wir alle zusammen waren, da es unsere Zeit und unsere Jobs einfach nicht zu ließen so mal alles stehen und liegen zu lassen.
Jia und Changkyun waren nach New York gezogen und Jungsoo und Tian lebten auf der anderen Seite der Welt in Südkorea.
BamBam und mir war es also unmöglich einfach mal so unsere Enkel zu sehen.
Und jedes Mal, wenn wir im Urlaub im immer selben Hotel am Abend zusammen saßen, war es auch zur Tradition geworden, dass BamBam und ich die Geschichte zum besten gaben, die uns zusammen gebracht hatte.
Wenn Chen mit seiner Frau und Mulan, die jüngere Tochter der beiden und Tians kleine Schwester, mal mitkamen, dann bestand Chen auf seinen Beitrag, mich damals fast aus diesem Stadion in Los Angeles gerettet zu haben, bei dem leider auch einer seiner Brüder gestorben ist, der mir damals schnell ans Herz gewachsen war und der mir auch nicht nach meinem Leben trachtete.
Jedes Jahr saßen Jia und Soo da und bestanden darauf, dass wir unsere Geschichte erzählten und jedes Jahr hörten sie und ihre Partner uns zu, stellten Fragen deren Antworten sie schon lange wussten, so als würden sie alles wissen wollen, um ihren Kindern irgendwann mal unsere Lebensgeschichte zu erzählen, wenn sie alt genug waren und BamBam und ich dann wohl alt und klapprig endlich ein Altersheim unsicher machen würden, bevor wir danach wohl Hand in Hand aus dem Leben gehen und die Hölle als Dämonen für uns übernehmen würden.
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Auch hier hoffe ich erstmal dass euch das Kapitel gefallen hat
😆😘
Jetzt will ich hier ein paar Tage später auch noch danke für 10k Reads , jeden Vote und Kommentar sagen was ich jetzt aber wirklich kurz halte, da ich alles bei Not Today schon Lang ausgerollt habe und ich eure Zeit nicht unnötig beanspruchen möchte
(Ich hoffe dass das danke hier jetzt nicht zu abgehackt wird )
😄😅😆😘
Wir lesen uns
Eure Dreamtaels
😘😘😘
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