We Are Family
5 Jahre Später
Die Tür zu Jeonsas Zimmer flog auf. "Eomma! Appa!" rief sie lachend und raste wie ein Wirbelsturm zu uns ins Bett. BamBam bremste sie ab, in dem er sie an der Bettkante zu uns hob und zwischen uns quetschte. Sofort kuschelte sie sich in die Lücke und zog die Decke über sich, um sich zu verstecken.
Ich lachte leise, als ich spürte wie sie sich herum drehte und die Decke meines Mannes verschob, die er jetzt hastig weg zog, um unsere Tochter zu erschrecken. Die Fünfjährige quieckte und kicherte schließlich, als Bam sich daran machte sie durchzukitzeln.
Ich hielt einen Moment inne und genoss einen dieser einfachen Morgen, seit dem Jia und Jungsoo ausgezogen waren um ihr eigenes Leben zu leben und nur noch ab und an zu Besuch kamen. Jungsoo war mit Tian nach Los Angeles gezogen und studierte dort irgendetwas wo er meinte, er würde es interessant finden und Jia war mit Changkyun zwar noch auf der Insel, aber zur Zeit auf Welttour mit der Gruppe in der er war. Jeonsa war also jetzt die einzige, die Schwung und Leben ins Haus brachte und das jeden einzelnen Tag aufs neue.
Die kleine holte mich aus meinen Gedanken, als sie anfing in meine Seiten zu pieksen, während mein Mann meine Arme hielt, damit ich mich nicht wehren konnte, was wirklich unfair war, da ich nichtmal nach ihm treten konnte. "Jeonsa aufhören, oder du kannst vergessen, dass du das Frozen Kleid zum Geburtstag bekommst." mahnte ich sie lachend. "Pah! Dann kriegt sie von mir das von Rapunzel mit dazu." prahlte mein Idiot von Mann. Begeistert quieckte Jeonsa auf und kitzelte mich weiter. Durch rütteln und kratzen schaffte ich es schließlich, dass BamBam mich los ließ und ich unsere Tochter von mir runter nehmen konnte.
"Ihr seit unmöglich." Ich schüttelte den Kopf, während die beiden mich mit dem selben verschmitzten grinsen anschauten.
Als Jeonsa wieder in ihrem Zimmer verschwand sah ich zu meinem Mann und versuchte ihn auf etwas wirklich wichtiges mit meinem Blick hinzuweisen, doch er hatte sich seinem Handy zugewandt und tippte eilig darauf herum. Beleidigt seufzte ich und ließ mich wieder ins Kissen fallen.
Heute auf den Tag waren wir nun zwanzig Jahre Verheiratet und er bekam es nicht auf die Reihe sich soetwas zu merken, zumal er die Jahre davor immer kleine Überraschungen hatte.
Rote Rosen, die er aus dem nichts herbeizauberte und mir unter die Nase rieb, während ich schlief, ein wunderschön gedeckter Frühstückstisch mit Rüherei und frischen Brötchen, aber heute? Nicht mal ein 'alles gute zum Hochzeitstag Tai'.
Es war doch so klischee. Sogar Amber hatte mir erzählt, dass Jae ihn schon mehrere Male einfach vergessen hatte.
"Ich geh Frühstück machen." murmelte ich, zog die Decke weg, griff nach meiner Prothese und setzte sie an, bevor ich aus dem Bett stieg und nach unten, durch die leere Etage der Zwillinge, in die Küche lief. Ohne jegliche Hast steckte ich die Brötchen in den Ofen und deckte währenddessen den Tisch. Irgendwann schaffte es Jeonsa, getragen von ihrem Vater, nach unten in die Küche. Er setzte sie auf einem der Stühle an und setzte sich auf dem Platz gegenüber von mir. "Und was liegt heute an bei dir im Kindergarten Sasa?" wollte BamBam von der kleinen wissen, die an ihrem Brötchen herum riss. "Wir gehen an den Strand und suchen nach Muscheln und dann machen wir Ketten daraus. Aber ich hab angst dass die Annie mir meine kaputt macht das hat sie letztens bei dem Leo gemacht und der war dann voll traurig." Ihr Gesicht verfinsterte sich und ihr Vater schon ihr das große Nutellaglas mit einem Löffel zu. "Sasa, wenn sie dass tut zieh ihr ganz dolle an den Haaren und sage das man sowas nicht macht." redete BamBam ihr ein.
Ich holte mit dem Löffel in meiner Hand aus und haute ihn auf seinem Kopf. "Mach das nicht Süße, nimm ihr einfach ihre Muscheln weg und verstecke sie. Dann tust du ihr zumindest nicht körperlich weh." Ich sah BamBam mahnend an. Er kicherte nur dumm. Jeonsa nickte. "Haare ziehen und Muscheln verstecken." fasste sie völlig falsch auf und versenkte den Löffel im Nutellaglas, bevor sie sich ihn voll beladen in den Mund schob.
Ich schüttelte nur den Kopf und nahm einen Schluck von meinem Tee.
Nach dem Frühstück machten wir uns alle fertig und Bam und ich brachten Jeonsa in den Kindergarten. Wo sie hippelig in ihrem Dornröschenkleid zu den anderen Kindern lief und sich mit Spielzeug ausstattete.
"Immer wenn sie so schnell zu ihren Freunden läuft, hab ich das Gefühl ich verliere sie jeden Tag ein Stückchen mehr." seufzte BamBam auf dem Weg aus dem Gebäude und drückte meine Hand.
Er sollte mal lieber aufpassen, dass er heute nicht noch etwas anderes verliert, als seine Tochter, denn noch immer hat der Pabo noch kein Wort zu dem heutigen Ereigniss gelassen, nichtmal als wir auf dem Weg zu JYP waren. Den ganzen Tag lang verschanzte er sich hinter den E-Mails und Unterlagen, die er zu checken hatte.
Lustlos stocherte ich in der Pause in meinem Essen herum, bis Amber mir die Gabel weg nahm und mich auffordernd ansah. "Alles okay." murrte ich und griff nach einer anderen Gabel auf dem Tisch. Ein Schwall ungläubiger Augen betrachtete mich und Hoseok war der erste, der einen dummen Kommentar von sich gab. "Schlechter Sex?" harkte er nach und grinste breit und dämlich.
Ich legte den Kopf schief und zeigte ihm grazil den Mittelfinger. "Ha! Wohl eher zu wenig!" stimmte Yugyeom ein und hatte im nächsten Moment meine Gabel mit Nudeln beladen auf dem Shirt.
"Verdammt, dass ist Gucci!" wetterte er und brauste aus dem Raum.
Ich verschwand wenig nach ihm wieder in meinem Büro, um mich meiner Arbeit zu widmen, die darin bestand die Akten derer umzusortieren, die an die Unterlabels abgingen, was wirklich verdammt nerven aufreibend war und nach einer Weile nur noch anstrengend.
BamBam und Jae zogen durchs Gebäude und suchten nach irgendwelchen technischen Mängeln, die behoben werden sollten, was unmöglich den ganzen verdammten Tag dauern konne.
Da hatten wir unseren 20. Hochzeitstag und ich bekam ihn kaum zu Gesicht.
Gegen Frühabend hielt er es mal für nötig aufzukreuzen und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Wie war dein Tag Babe?" Fragte er und legte seine Hand an meine Wange. "Beschissen." grummelte ich und nahm seine Hand von mir. "Alles klar?" harkte er nach. Ich nickte, schnappe meine Tasche und drängte mich an ihm vorbei, ich wollte nur noch an ihm Vorbei und nach Hause auf die Couch, doch er hielt mich auf, in dem er mich zu sich zog und mich mit ganzer Leidenschaft küsste.
Egal wie sauer ich auf ihn war, seinen Lippen konnte man einfach nicht böse sein.
Voller Hoffnung erwartet ich, dass er nun endlich merkte, was er vergessen hatte. Doch kein Ton kam von ihm, als wir anschließend das Gebäude verließen und in den Wagen stiegen. Die Fahrt über ruhte seine Hand auf meinem Oberschenkel, doch den Weg den er wählte führte nicht nach Hause, sondern in das Restaurant von Jinyoung in dem wir seit Jahren Freitagabend essen gingen, nur war heute nicht Freitag, sondern erst Montag.
Er parkte vor dem Eingang und stieg aus, wie sonst auch immer eilte er zu mir herüber und hielt mir die Tür auf. Ich stieg verwirrt aus und bekam ein undeutbares Grinsen von ihm Geschenkt, bei dem ich ihm am liebsten eins auf den Kopf gehauen hätte.
Mein Mann nahm meine Hand und führte mich in das Innere des Restaurants. Nur wenige Sekunden später änderte meine Laune sich schlagartig.
Der Saal mit den Stühlen und Tischen wurde komplett umgeräumt und eine Bühne dazugestellt. In dem entstanden Freiraum sammelte sich eine ganze Gruppe Menschen. Jia mit Jeonsa in einem weiteren Prinzessinnenkleid bei Changkyun, Jungsoo bei Tian, die Jungs und Kathy aus LA, Jin und Mori, Taehyung, Hoseok, Vanessa und Sunny, Chen und Zara mit Mulan so wie Jackson mit Familie, Yugyeom und Youngjae, Amber und Jaebum mit Kira. Sogar Chanyeol, Baekhyun, Lay, Hyerim und Yongguk.
"Alles Gute zum 20. Hochzeitstag Tai." flüsterte mein Mann und legte einen Arm um meine Schultern. Verwirrt sah ich zwischen allen hin und her und versuchte zu fassen, was hier grade ablief. Da waren so viele Menschen vor meiner Nase, die in meinem Leben eine Rolle gespielt hatten und BamBam und und und...
Ich war sprachlos. Das war das allererste mal in meinem ganzen Leben, dass mein Mann es geschafft hatte mich sprachlos werden zu lassen und das eine ganze Weile lang. Ich schüttelte immer und immer wieder den Kopf. Meine Verwirrung war mehr als nur anzusehen, doch auch war ich überglücklich, dass BamBam diesen Tag doch nicht vergessen hatte.
Meine erste Amtshandlung war es Bam eine Kopfnuss zu verpassen, bevor ich mich ins Gemenge stürzte und versuchte mit jedem der Anwesenden zu reden. Es war nahezu unmöglich, zumal Jeonsa und die Zwilinge die ganze Zeit an mir klebten und mich andauernd umarmten oder BamBam, der mich vor versammelter Mannschaft immer und immer wieder küsste und wohl nicht mehr damit aufhören wollte.
"Ma? Wo ist Dad hin?" fragte Jia mich mit einem mal und sah sich um. Ich zuckte mit den Schultern. "Eben war er noch bei mir und dann ist er weg." Kira tauchte neben ihrer Mutter auf. "Pa ist weg hast du ihn gesehen?" Harkte sie bei Amber nach, die nur genauso reagierte wie ich und mit den Schultern zuckte.
Jedoch klärte sich die Frage ziemlich schnell als aufeinmal ziemlich laut Musik los lief und eine Gruppe, waren das überhaupt, Männer auf die provisorische Bühne stiegen.
"Who are you to make me keep thinking of you?
My pride is bruised, I’m burning up
My face is hot, my heart keeps racing
I can’t control my body, I’m getting dizzy."
Okay. Ich wusste nicht ob ich mich einfach nur fremdschämen sollte oder im Boden versinken sollte vor lachen. Ein Großteil der Männer auf der Bühne trugen Perücken mit langen Haaren, Kleider und als I-Tüpfelchen High Heels und tanzten uns sangen munter auf der Bühne. Nur Yongguk und Jaebum bildeten die Ausnahme, in dem sie einfach stur in ihren Outfits da standen und überhaupt nicht begeistert davon waren. BamBam dagegen schien sich mit blonder Lockenpracht und und pinken Barbiekleidchen nie wohler gefühlt zu haben, so wie Hoseok und Baekhyun.
"Uh Imma fall in love baby
You gon finna catch me
Uh give you all of this baby
Call me pretty and nasty
Cause we gonna get it
my love you can bet it on
black we gon double
the stack on them whoa!
I be the Bonnie and
you be my Clyde
We ride or die
Xs and Os."
Riss mein Mann mit seinem Rap nun schließlich alles raus und klang als hätte er irgendwas genommen.
"Gott ist das peinlich." Jia und Soo lehnten gleichzeitig ihre Köpfe auf meine Schultern und konnten sich das abgefuckte Spektakel auf der Bühne nicht mit ansehen. Während ich lachte und grinste, als hätte es nie etwas witziger gegeben.
Als das ganze vorbei war tauchten die Männer wieder in ihren eigentlichen Sachen auf und mein Mann schmiss sich an mich. Im Augenwinkel sah ich, wie Jeonsa mit Jia, Jungsoo, Tian Kira, Mulan und Sunny verschwand, aber verkniff mir jeglichen Kommentar dazu, als mein Mann anfing mich damit zuzusülzen, dass er doch eine hervorragende Frau sein könnte und wie toll er doch singen konnte.
Als ein kleines niedliches Räuspern aus einem Mikrophon ertönte wurde es wieder leise und alle Blicke legten sich auf die kleine Jeonsa, die sich an den Gegenstand in ihren Händen klammerte und mit ihren großen braunen Augen ein wenig verunsichert zu mir schaute. Hinter ihr standen all die, die eben noch verschwanden plus Changkyun, der neben Jia stand und sich in der ganzen Menge ihm unbekannter Leute etwas unwohl fühlte.
"We are, we are
Not your ordinary fami-mily
But we can all agree that
We are, we are
Close as close can be." sang Jeonsa mit ihrer klaren kindlichen Stimme und reichte das Mikrofon weiter an Jia, als die Musik begann einzusetzen.
"So what?
We don't look, we don't act
We don't walk, we don't talk
Like you do
So what?
If we hang just to hang
Ain't no shame
We gon' do what we want to." teilten sich die Zwilinge und Tian einen Part, bevor die Mikrofone wieder weiter gereicht wurden und alle im Takt mitklatschten.
Mein Mann umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Ich liebe dich Tai." Murmelte er durch den Lärm in mein Ohr und drückte mich an sich. "Mit all deinen Ecken und Kanten und unebenheiten." sprach er weiter. Ich lächelte breit und sah meinen Kindern und den der anderen hier im Saal bei ihrem Song zu.
Wir waren auf gewisse Art irgendwie alle eine riesige zusammengewürfelte Familie die sich irgendwie gefunden hatte, auch wenn ich mit einigen nicht immer allzuviel zu tun hatte, würde dieses ganze Gerüst, aus dem mein Leben aufgebaut war ohne sie kümmerlich zusammen fallen. Alle gemeinsam waren wir ein kunterbunter und verrückter Haufen, der es vielleicht nicht jedem recht machen könnte doch in diesem Kreis war hier jeder einzelne auf seine Art perfekt Teil einer kunterbunten Familie die besser nie hätte sein können.
..................
Okay...
Das ist jetzt aber wirklich das allerletzte Kapitel von Heavy Fire und dieser Reihe. Ich konnte mir einfach nicht verkneifen noch etwas kleines dazuzuschreiben und werde jetzt wohl damit leben müssen das dieser Teil, wie die anderen drei abgeschlossen in meinen veröffentlichten Geschichten liegt
😭😂
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