That's Strange

Ich stand auf und wollte Mark sofort zu rede stellen, er sollte mir endlich die Wahrheit über mich, über uns sagen. Wenn ich ihm Fragen über uns stellte zögerte er viel zu lange, als dass er eine Antwort fand. Am Anfang dachte ich noch es wäre normal, dachte er wäre einfach traurig, dass ich mich an nichts erinnern konnte und überlegte was er und wie er mir die Antworten auf meine Fragen gab, doch nach mittlerweile zwei Monaten konnte das doch nicht mehr normal sein, er hatte sich doch an meinen Verlust der Erinnerungen gewöhnt, so dachte ich zumindest von ihm.

Die Tür zum Arbeitszimmer war zu, wie immer wenn er telefonierte. Leise lehnte ich mich dagegen und bekam tatsächlich ein paar Gesprächsfetzten von Mark mit und wie er sprach, klang er nicht grade begeistert über dieses Telefonat. "Verdammt, dass konnte ich doch nicht ahnen... Er wird sie sehen und dann ist eh alles vorbei!" er gab einen aufgebrachten Laut von sich. Ging es wieder um meine Theorie, die ich mir gestern mit Yuhans vermeindlicher weiblicher Affähre erdacht hatte? Ich drängte mich näher an das Holz der Tür, doch mein Bauch stand mir da ziemlich im Weg.

"Xiumin, ihr bekommt euers und ich meins wieder... wenn wir ihn erpressen? Für sie und sein Kind würde er alles geben, sogar das, was an seinem derzeitigen Stand beteiligt ist." Ich spannte mich an. Hier ging es garantiert nicht um eine kleine Affähre, wurde mir eben bewusst. "Chen lässt sich leicht ausschalten, um meinen Bruder kümmere ich mich, dass haben wir doch so vereinbart." Meine Theorie mit Yuhan erschien mir nun irgendwie peinlich und ich hatte den faden beigeschmack im Mund, dass es in diesem Gespräch um Menschenleben ging. Unter zwang versuchte ich meinen Atem ruhig zu halten, damit Mark mich ja nicht mitbekommen würde, während er irgendwelche Erpressungen und und Übernahmen plante. "Sitzt in der Stube und sieht fern, solange er sie nicht sieht, wird in Paris alles Reibungslos verlaufen..." er lachte und plötzlich wollte ich mich einfach übergeben. Mark sprach so abfällig über mich, dass man dachte, er würde mich hassen. "Genauso wird es sein. Die beiden ohne was in den Händen, du mit deinem Entertainment, so wie ich und meine kleine Familie." so furchterregend hatte ich Mark noch nie erlebt.

Ich schrie halb, als er einfach die Tür aufriss und mich überraschend ansah. Von innen biss ich mir auf die Wange und versuchte so zu tun, als wäre ich eben vor der Tür aufgetaucht und hätte nicht das beunruigende Gespräch über Erpressungen von seinem Bruder diesem Chen und Kindern gehört, so wie übernahmen von Entertainments und jemand, der mich wohl nicht sehen sollte, aus was für Gründen auch immer. "Was zum Teufel, Clari." er lachte gezwungen und seine Mine wurde etwas Finster. Ich schluckte."Wie lange stehst du schon hier?" er hob eine Augenbraue und sah mich mit einem undeutbaren Blick an. "B...Bin grade e...eben erst hergekommen." stotterte ich und behielt meinen Blick auf ihm, würde ich wegsehen, wäre es logisch, dass ich gelogen hätte.

Mark atmete erleichtert durch und sah mich von oben bis unten an. "Mit deiner Prothese alles okay?" fragte er. "Du wolltest die Hochzeitsbilder suchen? Schon fündig geworden?" fragte ich dagegen und streckte mein mechanisches, nun, weißes Bein aus. Wie erwartet schüttelte er den Kopf. "Ich weiß einfach nicht, wo sie sind." lachte er unbehaglich und wich meinen löchernden Blicken bewusst aus. Was versuchte er vor mir zu verstecken, wieso? Ich dachte er traute mir, so wie ich ihm. Ich hatte niemanden anders, dem ich vertauen konnte, wieso schien er meins dann auszunutzen? Der Mark der mir in diesem Moment gegenüber stand war nicht der in den ich mich wohl mal verliebt hatte. Ich wusste nicht, wie er sonst war, aber lügen und Komplotte schmieden war bestimmt nicht seine feine englische Art.

"Dann lass sie uns suchen. Du hast doch auch andere Ordner mit Bildern in dem Zimmer." ich machte einen auf unschuldig und lächelte breit. Irritiert und shockiert vor allem blinzelte mein angeblicher Mann mich an. "Du hast in meinem Zeug gestöbert?" deutlich musste er sich in seiner Stimme beherrschen nicht auszurasten. Ich nickte und sah zu Boden. "Mir war gestern langweilig und dann war die Tür zu deinem Arbeitszimmer auf und der Ordner mit Bildern von die und deinem Bruder lag darauf, also hab ich ihn mir angeguckt und weitere angesehen." beswusst setzte ich die Spitze mit seinem Bruder, sah aber immernoch von ihm weg. 

Er spannte sich merklich an. "Ich hab sie im Keller hier im Gebäude in einem der Kartons." murmelte er. Wieso packte man solche Fotos in den Keller? Sie sollten stolz in der Wohnung an den Wänden hängen und sagen: Ja wir sind verheiratet, wenn wir es überhaupt waren. "Wie wärs, wenn sie sie dann in der Wohnung aufhängen, als Deko, die Wände sind mir viel zu kahl." trieb ich ihn weiter in die Enge und sah wieder zu ihm, als ihm die Farbe aus dem Gesicht wicht, als hätte ich gewagt etwas zu, was er nie erwartet hätte und was ich nie sagen sollte. Dinge die ich nicht sagen sollte, Menschen die ich nicht sehen sollte... die Liste schien länger zu werden und in Gedanken fragte ich mich ob Jungsoo mit auf die Liste derer sollte, die ich nicht sehen durfte, oder auf die andere, da er ein Tabuthema für Mark und die anderen schien, wenn ich mich über ihn erkundigen wollte.

Einzigst Lay hatte mir etwas über den Jungen erzählt. Seine Mutter sei gestorben, als er mit Yuhan in der Welt unterwegs gewesen war. Luhan hat ihn dann bei sich aufgenommen, da er nicht nach Hause wollte und mehr auch nicht. Garantiert nicht viel, aber ich wusste mehr über ihn, als Mark mir je erzählt hatte, da er immer das Thema vesuchte zu wechseln.

Mark lief mit mir zurück in die Wohnstube und setzte sich mit mir aufs Sofa. Ich rückte unauffällig etwas weg von ihm. Sofort griff er nach der Fernbedienung und stellte auf Netflix um, um irgendeinen billigen Rom-Com Film auszusuchen und zu sehen. "Wie war dein Bruder eigentlich?" wollte ich wissen und sah, wie er mit dem Kopf in meine Richtung zuckte, aber den Blick auf den Fernseher hielt, als hätte er mich nicht gehört. Ich wiederholte meine Frage und sah Mark auffordernd an. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare, eh er begann zu sprechen. "Er war das ganze Gegenteil von mir." lachte er und wurde wieder ernst. "Im Gegensatz zu mir war er immer munter drauf und sprang durch die Welt, wohingegen ich mich im Hintergrund befand, las, oder lernte, während er die Welt erkunden wollte und ohne Probleme auf Fremde zu gehen konnte, während ich bei jedem neuen Kontakt den ich schloss angst hatte, ich wurde es versemmeln Freunde zu finden." erzählte er, doch sein Gesicht hatte bei dieser Aussage ein verbitterten Ausdruck genommen, als hätte er seinen kleinen Bruder nie gemocht, dabei sah dies auf den Bildern von gestern doch ganz anders aus.

"Wie ist er gestorben?" fragte ich, die Stimme betont gesenkt, um angebliches mitleid spielen zu lassen. "Er hat angefangen, durch viele Kontakte, ab zu rutschen und ist somit an die falschen Leute geraten. Drogendeals, Straßenschlachten und und und. Das ganze hat ihm am Ende sein leben gekostet." murmelte Mark, doch Tränen lagen keine in seinen Augen. Als Mark mir erzählt hatte, dass ich keine Eltern hatte, da sie einen Unfall vor Jahren hatten, hatte ich rotz und Wasser geheult und hatte es erzählt bekommen. Mark sprach über den Tod seines Bruders, als sei es etwas tragisches, was in dieser Form jeden Tag, jede Stunde passierte.

Nochmals versuchte ich es mit dem Themen Jungsoo und unsere Hochzeitsfotos, doch wieder wurde das Thema gewechselt, als hätte ich etwas angesprochen, dass ihn sein Leben kosten würde, dass ihn vernichten würde, um mal etwas zu übertrieben. Er hatte mich damit abgelenkt, dass ich ziemlich deprimiert aussah und ich so nicht sein sollte, danach hat er mich mit sich ins Schlafzimmer gezogen und bestand darauf mich zu massieren. Da ich mir nichts von meinem Misstrauen ihm gegenüber ihm anmerken lassen wollte, was in jeder Sekunde größer zu werden schien ließ ich das ganze über mich ergehen.

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