Some Tough Words

Luhan brachte mir eine Tasse Tee. Leise bedankte ich mich und sah aus dem Fenster seiner Wohnstube. Yuhan hockte am Couchtisch über irgendwelchen Hausaufgaben, während Luhan zu mir irgendetwas sagte, was ich jedoch ausblendete. Am liebsten wäre ich jetzt, obwohl dies auch kein besserer Ort wäre, in der Wohnung in der ich mit Mark lebte, der mich allerdings erst mitten in der Nacht hier abholen würde.

Als ich Yuhan sah, sah ich aus das Tattoo, bei dem Jungsoo meinte sein Vater, mein Mann, hatte das gleiche. Jetzt schien es Sinn zu ergeben, weshalb ich etwas dagegen empfand, als Yuhan es haben wollte. Es erschien mir logisch wieso ich diesen Tagtraum von diesem Mann, meinem Mann hatte. "...Jungsoo der Arme. Irgendwo muss er doch stecken. Einfach so kann der kleine doch nicht verschwinden." jammerte Luhan gespielt, als schien er irgendetwas aus mir herausbekommen zu wollen, doch ich würde nichts sagen. Ich hielt dicht, solange bis ich wieder bei meiner Familie wäre und nicht mehr hier. "Vielleicht wurde ihm das ganze aufeinanderhocken mit Yuhan zu viel. Mark meinte mal, die beiden leben bei dir zusammen." murmelte ich und nahm einen Schluck von dem Zitrone -  Ingwertee, den Luhan mir eben gebracht hatte.

Yuhans Kopf schoss hoch. "Du gibst mir die Schuld, dass er abgehauen ist?" harkte er gespielt getroffen nach. Ich schüttelte den Kopf. "Garantiert nicht. Aber es ist nicht gut wenn man mit einer person tag täglich zusammenhängt, selbst wenn man sie über alles liebt." Was bei Yuhan wohl nicht zutraf, so wie er jetzt wieder wohl auf der Suche nach einer neuen war, wie es mir Baek und Chan heute mitgeteilt hatten. Der Teenager blieb still und brütete über seinen Aufgaben weiter. War Jungsoo mittlerweile auch wieder in der Schule und hatte sich an seine Familie wieder gewöhnt? In spätestens vier Wochen würde ich meine Antwort dazu bestimmt von ihm selber bekommen.

Unentwegt beobachtete mich Luhan nun, als könnte ich irgendetwas von dem Preisgeben was ich wusste und was sie mir hier alle, was mein Leben betraf, verschwiegen. Der Blick des Mannes war mir unheimlich, doch dennoch versuchte ich ihm auszuweichen und auf die Lichterübersähte Stadt zu sehen. Hamburg war eine wirklich sehr schöne Stadt, wäre ich unter anderen Umständen hier, hätte es mir bestimmt besser gefallen als es jetzt tat. Wie in den vergangenen Wocher versuchte ich mich hinter die Mauer meiner Blockade zu begeben, doch wurde eiskalt und ohne mit der Wimper zu zucken rausgeschmissen. Ich hatte die Theorie aufgestellt, dass mich nur diese Tagträume oder Träume heimsuchten, wenn etwas geschah was mit dem Leben vor dem allen hier zusammen hing. Wie das mit dem Tattoo oder dem Stäbchenessen.

Das klingeln an der Haustür holte mich aus meinen Gedanken und Luhan eilte zur Wohnungstür. Yuhan besah mich mit einem merkwürdigen Blick und wandte sich wieder dem Tisch zu. Der Junge war mir mehr als nur unsympathisch geworden, da kam es mir ganz recht, dass ein strahlender Baekhyun die Wohnung betrat und mir ausrichtete, dass er mich von Mark aus nach Hause bringen sollte. Ich stellte die halbleere Tasse auf den Tisch bei Yuhan und stand eilig auf. Meine Prothese reagierte sofort und fing an loszulaufen. Sie war für mich tatsächlich wie ein echtes Bein geworden, bis auf dass ich keinerlei Gefühl in ihr hatte.

Wie würde mein Mann, mein richtiger Mann daraug reagieren, dass mir ein halbes Bein fehlte? Wie viel wusste er? Fragen die ich mir stellte, während ich mit Baekhyun im Auto saß und wir schweigend die zwei Stunden nach St. Peter Ording fuhren. Ich war wirklich nervös ihn kennenzulernen, wieder kennenzulernen. Während er alles über mich wusste, war er mir Fremd. Ich hatte nur ein vielversprechendes Gesicht und Bilder aus seiner Kindheit gesehen. Nichtmal einen Namen hatte ich, den ich recherchieren konnte, was mich etwas frustrierte. Andererseits wollte ich auch neugierig bleiben. Ich wollte dass er mir alles über sich erzählt und ich nicht schon die Hälfte aus dem Internet wusste, aber was ich wusste war, dass wir Zwillinge hatten, die Jia und Jungsoo hießen und Jungsoo mir wirklich ähnlich war.

"Bist du aufgeregt auf Paris?" fragte mich mein neben mir, als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich nickte und legte meine Stirn gegen die kühle scheibe. Nur wenige Autos fuhren auf der Autobahn an uns vorbei, schließlich war es kurz nach zwölf und so ziemlich jeder schlief um diese Zeit schon friedlich im Bett. "Es wird alles gut gehen, das verspreche ich dir." ließ Baekhyun mich wissen. Ich seufzte. "Was wenn nicht? Wenn die anderen mitbekommen, was ich weiß und was ihr vorhabt..." Ich wurde unterbrochen. "Lass das nicht deine sorge sein." verbat er mir weiter zu denken und seufzte. "Du wirst sorgenfrei wieder zu deiner Familie und deinem gewohnten Umfeld zurückkehren um den Rest kümmere ich mich mit Chan und Lay. Verstanden?" Wieder nickte ich und kurz war es ruhig, bevor ich eine Frage stellte. "Kannst du mir sagen wieso Mark das getan hat? Ich meine ich weiß wegen seinem Bruder und weil sie sich hassen, aber wieso genau?" Jetzt seufzte der Fahrer. "Ich weiß nicht alles, aber was ich dir sagen kann ist, dass seine Vergangenheit und die seines Bruders eine große Rolle spielen. Mark und er waren beide in dich verliebt, so wie er es mir erzählt hatte. Aber du hattest nur Augen für Marks kleinen Bruder und er für dich. Mark störte es mehr als alles andere und hat Dinge in Bewegung gesetzt, die moralisch verdammt nochmal nicht mehr vertretbar sind." erzählte er mir. "Lag es nur an mir?" fragte ich leiser. Baekhyun schüttelte den Kopf. "Mark war CEO von JYP nachdem sein Vater gestorben ist und geriet in Schulden. Xiumin wollte ihm raushelfen, doch Mark musste gewisse Gegenleistungen bereitstellen, welche er über dich ausgeführt hatte. Seinem Bruder ging das gewaltig gegen den Strich, doch er konnte nicht zu dir, da er zu der Zeit Meilenweit entfernt von dir war. Als er wieder auftauchte habt ihr alles daran gesetzt das Entertainment wieder zu retten, was euch gelang und Mark nie verkraftet hatte."

Geschafft stieß ich die Luft aus und verarbeitete das Gesagte. Was auch immer Mark für unmoralische Dinge getan hatte, zu dem der ganze Scheiß hier auch zählte, es musste verdammt heftig gewesen sein, damit sein eigener Bruder ihn hasst. "Was genau hat Mark getan?" harkte ich nach. "Das willst du lieber nicht wissen und glaub mir, wenn ich dir sage dass es nicht schlimm wäre wenn diese Erinnerungen nicht wieder zu dir zurückkehren." murmelte Baekhyun und machte mir wirklich angst. Angst darum, wie ich mich unbekümmert in Marks Nähe aufhalten solle, wenn er zu verdammt kranken Dingen im Stande war. "Cla..Theresa. Ich versichere dir, dir wird nichts passieren." schwor mein neben mir und fuhr von der Autobahn. Ich nickte nur und schielte hinaus in die dunkle Nacht.

Mark kam gegen zwei und hob mein halbschlafendes Ich ins Schlafzimmer. Vorsichtig zog er mir die Prothese ab und kletterte schließlich mit zu mir ins Bett. Innerlich versuchte ich mit allen Mitteln ihn nicht mit einem Kissen zu erwürgen, während ich äußerlich wie eine friedliche hochschwangere Kuh wirkte, die tief und fest in ihren Träumen versunken war. Aufeinmal schniefte und schluchzte es neben mir und mehr als nur sicher wusste ich das es Mark war. Ihm schien wohl aufeinmal ein schlechtes Gewissen zu plagen und er schien wohl einzusehen, dass es mehr als nur falsch war einfach so eine Frau zu klauen die schwanger war und die er seit Jahren wohl liebte, nur um seinem Bruder eins gewaltig auszuwischen.

"Es tut mir Leid." erklang Mark neben mir traurig und mehr als nur verzweifelt. "Es tut mir Leid euch damals verraten zu haben. Es war mehr als nur falsch und ungerecht und das nur weil ich so egoistisch war und mein Entertainment behalten wollte." er schluchzte. "Ich hätte mir in dem Moment in den Arsch beißen können, als ich dich damals bei Gericht so zerstört gesehen habe. Ich weiß du hast meinen Bruder geliebt und hättest nie etwas für mich empfunden Theresa, aber irgendwie blieb in mir die Hoffnung, dass du ihn damals hättest vergessen können und mit mir zusammen sein können, wäre er nicht aus Thailand abgehauen." es war leise und tausende Fragen stellten sich in meinem Kopf auf. Wieso zum Teufel war ich vor Gericht und wieso dachte er durch verrat könnte ich den vergessen den ich liebte. Er hatte Recht. Das war er mir grob eben erzähllt hatte war egoistisch in soziemlich allen Ebenen, die es wohl nur geben könnte. Er hatte es eben geschafft, dass ich ihn nun nochmehr hasste als in den letzten beiden Monaten schon. Er hatte es geschafft das ich heimweh nach denen bekam, die ich meine Familie nannte und hier war diese garantiert nicht und würde es nie sein.

Marks Arme schlangen sich vorsichtig um mich. Er schien also tatsächlich zu denken ich schlief, was mir mehr als nur ein Vorteil war. Stumm hoffte ich darauf, dass er nochmehr ausspuckte, doch er blieb, bis auf ein paar Schluchtzer, leise und fing an vor sich hin zu schnarchen. Nur wenig nach dem ich seine Geräusche vernommen hatte nahm ich seine Arme von mir und versuchte bis an das äußerste Ende meiner Bettseite zu rutschten. Ich wollte, um alles in der Welt, nichts mehr mit dem Mann zu tun haben der neben mir in diesem Bett hier schlief.

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