Rare Laugher
Mein Arm tat weh und ich lag in einem Krankenhaus, die ersten zwei Dinge die ich festgestellt hatte, nachdem ich aufgewacht war. Ich schielte neben mich. Mein Vater lag auf einem Bett neben mir zusammengekauert und schlief. Gleichmäßig hob und senkte sich sein Oberkörper immer und immer wieder.
Nur ein schwaches Licht beleuchtete den, durch die Nacht, dunklen Raum. Ich war bis zum Hals zugedeckt worden und lag auf dem Rücken. Tränen stiegen mir in die Augen, als ich mich daran erinnerte, was ich getan hatte, was ich versucht hatte. Und das alles nur, weil so ein abartiges Arschloch aus meiner Schule Kira und mich belauscht hatte, als ich ihr erzählte, dass Mom gestorben ist. Sofort hatte sich das ganze durch die Schule gefressen und wurde von jedem ausdiskutiert. Überall ließ man sich über das wahre Gerücht ihres Todes aus. Einige machten sich darüber lustig, andere spendeten mir Mitleid, doch wollten eigentlich nur meine Aufmerksamkeit.
Yubeom hatte ich es sofort erzählt am nächsten Morgen schlug er den Typen zusammen, der an all dem Schuld war, doch es half nichts, noch immer zeriss sich jeder über meine Familie und mich sein Maul. Ich war verzweifelt, wütend. Wütend auf Dad, weil er mir nicht gesagt hatte, das Mom nie wieder kommen würde, dass ich all die Monate um sonst gehofft und gewartet hatte.
Ich wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben, die Frau die uns verlassen hatte, mir und meinem Bruder das Leben schenkte. Ich wollte nicht mehr hören, dass ich Moms Haare hatte. Also schnitt ich sie mir ab, färbte sie mir, veränderte mich, doch der schmerz und der Verlust wollte nicht aufhören, meine Wut und die Verzweifelung wurden größer, ich rastete maßlos aus, verwüstete alles was ich sah und in die Finger bekam, aber nichts machte den Verlust und die Trauer um meine Mutter weg. Nichts gab mir das Gefühl, dass es wieder besser sein würde, dass die Trauer irgendwann verfliegen würde.
Mom. Ich wollte sie sehen, schrie es in mir. Ich wollte zu ihr, sie wiedersehen, umarmen, sehen das es ihr gut ging und bei ihr bleiben. Das was ich tat war falsch, mehr als das, und das ist mir bewusst. Aber es schmerzte zu wissen, dass ich nie wieder der Person gegenüber treten konnte, die mich in diese Welt gesetzt hatte, die mich aufgezogen, mir Reden, Laufen, Essen beigebracht hatte. Gegen den Schmerz und die abebbende Wut half nur noch Gegenschmerz, der mir vieleicht sogar half aus dem ganzen auszubrechen, mich zu Mom und meinem Geschwisterchen brachte.
Mit nichts in der Welt dachte ich in diesem Moment an Dad oder Jungsoo, ich wollte diesen ganzen Schmerz, diesen ganzen Spott aus der Schule hinter mir lassen. ich dachte die Wochen Ferien, die ich zuvor noch hatte würden den Spott der davor kursierte in den Wind schlagen, doch nichts. Seit Anfang der Woche war alles was ich über die Ferien gehofft hatte weg,
Ich hatte mir davor auch weh getan, konnte all die Blicke die in der Schule auf mir lasteten nicht mehr ertragen, aber nie wollte ich, dass Paps mich so sah, das ermich dafür hasste, was ich getan hatte, was ich mir angetan hatte. Aber er hasste mich nicht, er versuchte mich zu trösten, er schrie nicht mal, so wie ich es erwartet hatte, als er mich im Bad sitzen sah und auf mich zu lief.
"Jia" Mein Vater hatte die Augen aufgeschlagen und lächelte mich schwach und müde an. "Paps." murmelte ich und versuchte sein Lächeln zu erwiedern. "Ich hab Mom gesehen." meine Stimme war nicht mehr als ein Krächzen. "Sie hat mir gesagt, dass ich bei dir und Soo bleiben soll, dass ich sie eh in vielen vielen Jahren wieder sehen würde und ich erst mein Leben leben soll. Dann meinte sie, dass ich auf dich Pabo aufpassen soll." flüsterte ich und merkte Tränen über meine Wangen rinnen. Mom hatte mit mir geredet, als ich an Paps zusammengebrochen bin. Sie hat mir mut gemacht nicht jetzt einfach schon aufzugeben, sonder durchzuhalten, stark zu bleiben.
Dad lachte leise. "Das klingt nach ihr." meinte er und fuhr sich durch die Haare. "Schlaf noch etwas. Den schlaf kannst du gut gebrauchen Jia." empfahl mir mein Vater. Jetzt lachte ich leise. "Würde dir aber auch gut tun." gab ich zurück und ließ meine trägen Augenlider fallen.
Als ich das nächste mal meine Augen öffnete stand Paps mit einem Arzt vor meinem Bett und unterhielt sich. Ich konnte nur erahnen, dass es in der Unterhaltung um mich ging, da sie sofor verstummten, als ich die Augen aufschlug und meinen Vater ein wenig verwirrt anblinzelte.
"Wie geht es dir Jia." fragte der Arzt neben meinem Vater. "Wie soll es mir bitte gehen? Ich habe mich umfrisiert und versucht mich umzubringen. Beides Gründe sich gut zu fühlen oder?" meine Stimme triefte nur so vor sarkasmus und Dad lachte. "Jia achte auf deinen Ton." mahnte er mich aber schließlich väterlich. "Anscheinend hat Ihre Tochter im schlaf Kraft geschöpft und sich erholt." meinte er Arzt und sah mich kurz an.
Appas genervter Gesichtsausdruck war nur schwer zu übersehen. "Ja. Das denke ich auch." antwortete er schließlich. "Ich hoffe es wird Ihnen nichts ausmachen, wenn ich später mit Ihrer Tochter reden möchte." säuselte der Arzt. Paps sah mich fragend an. Unauffällig schüttelte ich den Kopf. Der Gedanke mit einem Arzt allein im Raum zu sein und über das von gestern zu Reden gefiel mir überhaupt nicht.
"In unserer Familie gibt es keine Geheimnisse, ich werde bei meiner Tochter bleiben. Ob es Ihnen schmeckt oder nicht ist mir da Rille." deutete er meine kurze Geste richtig und baute sich mit verschränkten Armen vor dem anderen Mann auf. "Ich richte mich nach ihnen Mr Bhuwakul." beteuerte der Arzt und und verließ den Raum
Mein Vater seufzte und ließ sich auf das beigestellte Bett neben mir sinken. "Keine Angst, du bekommst keinen Seelenklempner. Aber das bleibt nur so, wenn du mir erzählst was in deinem Kopf vorging und vorgeht. Das was du getan und versucht hast war verdammt gefährlich." ließ er mich wissen, was mir schon bewusst geworden war. Ich nickte und fing an ihm von allem zu erzählen, was mir Nachts durch den Kopf gegangen war, als ich an meine verzweifelte Aktion zurückdachte.
"Du bist wütend auf mich oder?" ich spielte mit meinen Fingern und sah von meinem Vater weg, als ich geendet hatte. Schweigen. "Bin ich nicht Jia. Ich bin nur wütend darauf, dass ich nicht den Mut aufgebracht habe, dir sofort bescheid zu sagen, das Mom von uns gegangen ist. Ich dachte ich sage noch nichts und warte darauf, bist du damit klargekommen bist, das deine Mutter von Zuhause weggegangen ist. Es war ein Fehler, ich hätte soviel verhindern können." gestand er sich ein und ließ Tränen aus seinen Augen laufen.
Den Schnitt den ich ihm mit der Scherbe verpasst hat, wurde mit einem Pflaster abgeklebt. Nichtmal das hatte er mir übel genommen.
"Paps?" er sah zu mir. "Ich weiß ich bin kein kleines Kind mehr, aber ich will grade wirklich kuscheln." ich blinzelte mit meinen großen Augen. Dad lachte leise und lief zu mich um sich mit in das ziemlich enge Krankenhausbett zu quetschen. "Jia?" ich sah zu Appa auf. "Mhm?" machte ich. Er strich durch meine hellen blonden Haare. "In dir steckt definitiv mehr von deiner Mutter, als ich dachte. Nur sie hatte es hinbekommen Ärzten blöd zu kommen." lachte er. Ich schmunzelte ebenfalls. "Mir hat sie mal erzählt, dass ihre große Klappe durch deinen schlechten Einfluss gekommen ist." grinste ich. Paps piekste mir in die Schulter. "Es war genau umgedreht. Deine Mutter hat sogar Polizisten angelogen, also kam der schlechte Einfluss von ihr und ist zu mir übergegangen." wehrte er und schob bockend die Unterlippe vor. Ich kicherte. "Schieb noch von dir auf andere. Sie hat mir sogar erzählt, dass du ihr einen gefälschten Führerschein gemacht hast." provozierte ich spaßig weiter und piekste meinem Vater in den Bauch. Er hob ergebend die Hände. "Gut Jia, du hast mich erwischt." seufzte er überdramatisch, bevor wir beide in Lachen ausbrachen. Es war das erste mal seit Monaten das wir wieder einen solchen mist quatschten und wirklich über vergangenes lachen konnte, seit dem Mom und Jungsoo weg waren. Innerlich hoffte ich mit jeder Fase meines Körpers, dass Jungsoo genauso lachen konnte, wie Paps und ich in diesem Moment es taten und dass Yuhan wirklich gut auf ihn achtete.
Jia
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