Just Want Her Back

Völlig überfordert wühlte ich die Listen mit DJs durch, die ich für Tomorrowland im kommenden Jahr nach Einverständnis fragen sollte. Sonst war dies immer Theresas Job gewesen, sie kannte sich in der Szene der Musik wesentlich besser aus, als ich es je würde. Für mich würden diese ganzen DJ Nummern immer gleich und eintönig klingen. Doch da der Job an mich überging musste ich ihn schließlich auch erledigen.

Ich nahm mir das erste der drei Blätter und suchte nach den jeweiligen Akten. Wenigstens zwei Namen kamen mir auf dieser Liste bekannt vor: Paul van Dyk und Davig Guetta. Theresa hatte viel über die beiden geredet, die je ein kleines Label unter JYP laufen hatten und in ihrem Tun mehr als nur erfolgreich waren. Nachdem ich die beiden als erstes angerufen hatte und ihre zustimmung bekommen hatte widmete ich mich den anderen Kanditaten und strich die durch, die absagen mussten. Normalerweise sollte dies die Arbeit der Festivalveranstalter sein und nicht an mich abgewälzt werden, denn sie wollten die Unmengen an DJs, wir hatten sie ja schon.

Steve Aoki, ein weiterer mir bekannter Name auf der Liste. Er hat für einen seiner Tracks mal mit Adam Lambert zusammen gearbeitet, der Song ging steil durch die Decke und hielt sich Monate auf Platz ein der Billboard Top 100. Es war de letzte große Song, bevor Adam von dieser Welt ging und sein musikalisches Erbe der Nachwelt überließ. Wäre er nicht auf diese LGBT Veranstaltung gegangen würde er uns wohl noch weiter mit seiner munteren Art zum arbeiten motivieren.

"Mr Bhuwakul?" Ich sah auf und erblickte Nina, meine Sekretärin in der Tür. Ich lächelte ihr zu und wies ihr, dass sie ruhig reinkommen konnte. "Was gibts?" harkte ich nach und schob den Stapel DJ Akten zur Seite. "Besucht hat sich für Sie angemeldet." ließ sie mich wissen und schloss die Tür hinter sich. Erwartungsvoll zog ich eine Augenbraue hoch. "Jemanden den ich kenne?"  Ich lehnte mich zurück und trommelte mit meinen Fingern auf der Armlehnte meines Stuhls. Nina überlegte kurz und nickte dann. Fieberhaft überlegte ich, wer es sein könnte, doch niemand fiel mir ein. Einen kurzen panischen Moment dachte ich es wäre Mark, wenn dem so wäre würde er dieses Gebäude nicht wieder lebend verlassen. "Sollte es ein gewisser Mark Tuan sein, sagen Sie ihm, er hat sein Todesurteil in dem Moment unterzeichnet, als er nur daran dachte hier rein zu gehen." murmelte ich, doch die Sekretärin schüttelte mit dem Kopf. "Mr Kim aus Korea von Ihrem Partnerentertainment wartet unten auf die Bestätigung zu ihnen zu können." erklärte sie mir. Kurz überlegte ich, weshalb man ihn nicht einfach hochließ, aber mir fiel ein, dass wir noch immer verstärkte Sicherheitskontrollen im Gebäude hatten, seit hier damals die Bombe im Empfang hoch ging.

Ich seufzte. "Lassen Sie ihn hoch und geben sie ihm einen Pass. Er hat Befugnis zu jedem einzelnen Raum in diesem Gebäude." wies ich an. Nina nickte und eilte mit schnellem Schritt aus dem Büro. Ich häufte den Stapel Akten und ließ ihn in einem der Schubfächer an meinem Tisch verschwinden. Wenige Minuten später klopfte es und ohne meine Zusage trat Chen ein.

"Lange nicht gesehen Kunpimook." begrüßte er mich. Ich nickte und stand auf, um ihn zu begrüßen, bevor ich mich wieder auf meinem Stuhl niederließ. "Da hast du völlig recht." lachte ich und überschlug meine Beine. "Was führt dich hier her?" fiel ich schließlich mit der Tür ins Haus. "Deine Frau und dein Sohn." Seine Mine wurde ernst. "Ich bin mir sicher du weißt, dass Theresa noch am leben ist." verlangte er von mir zu wissen. Ich nickte. "Jungsoo ging davon aus und meinte er geht der Sache auf den Grund." ließ ich ihn wissen. Chen nickte. "Er war heute bei ihr und dreimal kannst du raten wer dann wie aus dem nichts und völlig überraschend aufgetaucht ist." er behielt die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme. "Mark, Mark und nochmal Mark." murmelte ich verachtend und schnaubte auf. "Korrekt. Laut meines Wissens ist Jungsoo auf dem Weg zurück hier her, damit er nicht noch weiter in die ganze Misere reingerät." ließ er mich wissen.

Ich schnaubte verächtlich. "Und Theresa lasst ihr zurück?" harkte ich wenig begeistert nach. "Sie muss noch da bleiben, es würde auffallen, wenn sie zeitgleich mit ihrem Sohn abhauen würde, außerdem hat Mark sie in den Fängen und er wird sie garantiert nicht gehen lassen." Chen klang selten so ernsthaft wie eben, aber er hatte recht. Mark hatte schon immer ein Auge auf Tai geworfen, seit er sie aus der Klemme befreit hatte, was eigentlich bei dem Rennen damals nur durch mich geschah. "Hat sie... I...Ist sie noch...?" meine Frage blieb unausgesprochen. Ich wagte es nicht den Gedanken zu erwähnen, dass mein drittes vielleicht nicht mehr vorhanden sein könnte. Mein gegenüber lächelte und nickte und mir fielen Tausende Steine vom Herzen. "Wenn ich Baekhyun, Chanyeol und Lay glauben schenken darf, wird es ein Mädchen."

Tief luftholend wusste ich nicht ob ich mich tatsächlich über den Fakt freuen sollte, dass meine Nachkommin noch am Leben war, da Mark sie höchstwahrscheinlich als seins ausgab, da Theresa alles was uns betraf vergessen hatte, hatte mir Jungsoo in einem anderen Telefonat unter uns erzählt. "Sie ist wieder bei dir, noch bevor deine Tochter das Licht der Welt erblickt." versicherte Chen mir. "Wann." Ich sah ihn fordernd an. "Februar. Du wirst sie in Paris treffen, wir lassen es angeblich durch Zufall passieren. Wenn wir glück haben können ihre Erinnerungen auf Anhieb wieder kommen und sie würde nichts mehr wollen, als wieder bei dir zu sein, oder wir versuchen es nach und nach, in dem du in ihrem Leben ab und an auftauchst und..." Ich unterbrach ihn. "Und zusehe, dass Mark sich seine Familie zusammen stellt mit Frau und Kind, die ihm nicht gehören?" Meine Stimme triefte vor Verachtung. Chen seufzte. "Dann schlage etwas besseres vor." meinte er kraftlos und lehnte sich zurück. "Ich bringe Mark und deine Geschwister an Ort und Stelle um und nehme meine Frau mit mir." beharrte ich. "Es wird keine Tote geben. Das gab es damals in LA und ich will weder Baekhyun und Chanyeol, noch Lay verlieren. Sie sind die einzigst vernünftigen in dem Club aus Wahnsinnigen."

"Wieso machen sie soetwas?" murmelte ich. "Sie wollten hinterrücks an JYP. Irgendwann hätten Mark und Xiumin angefangen dich mit Theresa und dem Kind zu erpressen. Mark weiß, dass du für sie alles tun würdest und Xiumin hätte sich zudem auch noch Zara und unsere Kinder vorgeknöpft." erklärte er mir. Ich sprang auf und haute auf den Tisch. An ruhig sitzen war nicht mehr zu denken. Es würden Köpfe rollen, das war mit in diesem Moment klar. Niemand spielte meine ungeborene Tochter und meine Frau gegen mich aus! Keiner! Aufbebracht lief ich durch das geräumige Büro, während Chen versuchte mich zu beruhigen. Ich wollte meine Frau wieder bei mir haben, sie umarmen, sagen dass ich sie liebe und mein Baby treten spüren, sollte ich das alles wegen Mark nicht mehr erleben, würde ich ihn kalt machen, eiskalt machen.

Bambam

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