How Can I Do?
Ich hatte das Gefühl mit jeder Sekunde, die man Mark und mich für den heutigen Abend in der Oper fertig machte, dass seine Laune immer tiefer sank, was ich irgendwie witzig und auch gruselig fand. Auf der einen Seite war es nur Karma, dass es ihm nun so beschissen ging, nachdem er mich Monate in seinen fängen hatte und mich in den letzten Tagen durch die Stadt zwang.
Ob er Ahnung von Schwangerschaften hatte wusste ich nicht, auf jeden Fall sollte mir dieses ganze gehetze durch Paris nicht allzugut tun und mein Kind hier das Licht der Welt erblicken zu lassen wäre zwar nicht schlecht, aber an Hand der Umstände dann doch wirklich unpasend und grauenvoll. Paris war wunderschön, so auch die Mona Lisa, die Mark bestand sehen zu wollen, wenn wir mal hier waren. Wäre ich zu einem anderen Zeitpunkt und mit anderen Leuten, die mir nahe standen hier, würde es mir wahrscheinlich mehr gefallen in Paris zu sein, als mit Mark und den anderen.
Noch immer war es mir undenklich den Gedanken zu greifen, dass Xiumin, so wie Suho, Luhan und Mark mich tot sehen wollten. Ich bekam Gänsehaut wenn ich nur an die Narbe an meinem Handgelenk dachte. Es war einfach nur krank.
"Verdammt!" Fluchte Mark und schlug auf den Tisch vor sich. "Ich hab gesagt kein Haargel!" Rief er und sah die Stylistin mit einem Todesblick an. Okay, seine Laune hatte definitiv den Keller erreicht, ich dagegen fand sein auftreten wirklich lustig und musste mir ein Kichern ziemlich heftig verkneifen. "Ich dachte Clari hat hier die Stimmungsschwanwungen und nicht du." gab Kris im Hintergrund von sich und lachte. Graziös zeigte Mark ihm den Mittelfinger und ließ seine Haare weiterrichten.
Meine dunkellilanen Haare hatte man mir etwas gelockt und einzelne Strähnen geflochten und hochgestreckt, so dass wie wie ein Nest auf den gelockten Haaren lagen. Meine Augen hatte man mir, im gegensatz zu meinem Outfit, hell geschminkt. weiß-silberlicher Lidschatten bedeckte meine Lider und ließ das Braun in meinen Augen strahlen. Durch den dezenten Lidstrich bekamen sie einen nahezu Katzenhaften Ausdruck. Auf meine Lippen hatte man mir einen knallroten Lippenstift gesetzt, der einen Kontrast zu meinen Augen bildete. Durch hell schimmernden Highlighter wurde mein Make up perfekt zur Geltung gesetzt.
Angepisst atmete Mark neben mir durch und hatte die Arme, wie ein kleiner bockiger Junge vor der Brust verschränkt. Ich dagegen saß grade auf meinem Stuhl und wartete darauf, dass man mir die letzten Strähnen mit Haarspray festigte, ob die ganze Chemie für mein Kind in meinem inneren gut war, konnte ich unmöglich wissen doch ich hoffte es würde nichts mit ihr passieren. Das silberne Collier schmiegte sich perfekt an den Herzausschnitt meines dunklen Jumpsuits an, in dem ich mich, seit ich ihn vor gut anderthalb Stunden angezogen hatte, sofort wohl fühlte. Mark dagegen war zu mir in seinem rot ein kompletter Kontrast. doch dennoch konnte ich nicht leugnen, dass er nicht schlecht aussah, denn hässlich war er definitiv nicht, zumindest äußerlich, denn innerlich war er die verdammte Ausbrut der Hölle.
Gewollt verstrubbelt standen seine dunkelbraunen Haare dennoch elegant ab. Sein Gesicht zierte feines Make up, was ihn wesentlich jünger wirken ließ, als er eigentlich war. Von diesem Kubingstadings meinte er er sah arrogant aus, aber er sollte sich jetzt mal sehen. Ich wusste nicht wie der Rapper von dem Song 4 o' Clock aussah, doch arrogant war nun Mark und das so sehr, dass man es förmlich riechen konnte. Zu meinem Glück hatte man mir eingerichtet Mark den Abend fern zu bleiben, wofür ich Baek und Chan wirklich dankbar war. Ich hätte es unmöglich so neben Mark ausgehalten, während er mit förmlichen Höflichkeiten nur überarrogant um sich schmiss und ich nicht dazu kam meinen Mann zu sehen um mit ihm abzuhauen.
Innerlich war ich verdammt hippelig und hoffte es würde alles glatt laufen und gut gehen, so dass ich heute aus dieser Hölle von Mark fliehen und zu meiner Familie zurück konnte, was ich mir seit nun gut drei Monaten sehnlichst erhoffte und ersehnte.
Gute zwanzig Minuten und einen weiteren Meckeranfall von Mark später waren wir aufbruchsbereit und machten uns aus dem Hotel in eine der Limousinen, die davor lang und weiß und teuer thronte. Anscheinend waren wir nicht die einzigen in diesem Hotel, die zur Soriee in der Oper fahren würden. Mark harkte sich bei mir unter und lief elegant mit mir die Stufen herunter. In der abendlichen kälte kam mir in den Sinn, dass ich doch hätte ein längeres und wärmeres Outfir wählen sollen, so wie eins was meine schwarze Prothese verdecken würde, doch von den Massen an Paparazzis vor dem Hotel, schien uns noch keiner gesehen zu haben, was auch wohl besser so wäre, denn in die Medien wollte ich garantiert nich.
Bestimmt würden sie alle auf diesen CEO warten, der ganz überraschend zugesagt hatte, nach dem in seinem Entertainment eine Bombe hochging und er sich eine ganze Weile lang zurückgehalten hatte, wenn es nicht sogar der war, den Mark so hasste. Vielleicht war seine Laune deshalb auf der selben Höhe wie der Marianengraben.
Auf den letzten Stufen erhaschten uns tatsächlich ein paar der gierigen Fotomöwen und Mark versteckte mich sofort hinter sich, wofür ich ihm zur Abwechslung mal etwas dankbar war. Doch auf die wenigen Blitze folgten auch Fragen, wie zum Beispiel, wie lange wir verheiratet wären oder was das Kind in meinem Bauch werden würde oder wie ich zu der Prothese kam. Zu meiner weiteren widerwilligen Erleichterung stieß Xiumin dazu und drängte die Paparazzis mit eisiger Mine und Worten zurück. Er drohte ihnen unter anderem, dass er für ihr Karriereaus sorgen würde, würden die Bilder von eben im Netz landen und anscheinend hatten diese Worte ihren Zweck weitreichend erfüllt.
"Ich hasse es. Man sollte diese Menschen allesamt hinter Gittern sperren, dafür, dass sie so tief in der Privatssphäre eines Menschens forschen wollten. " Murrte Xiumin und hielt mit die Tür zum langen und eleganzen Wagen auf. Mit einem genuschelten danke stieg ich ein und sah Baekhyun der mich eifrig zu sich wunk. Mark setzte sich ans andere Ende zu Suho und Luhan. Ich kletterte vorsichtig hinter zu Baekhyun und seinen anderen beiden Brüdern, die mir aus dem ganzen hier heraus helfen würden. "Wunderschön." Chanyeol starrte mich nicht grade unauffällig mit großen Augen an. "Hände weg." mahnte Mark sofort. "Das ist mein Engel." er warf mir ein stolzes Lächeln zu, was ich versuchte genaso zu erwiedern und hoffte es würde nicht auffallen, dass es eigentlich nur gefaket war. "Ich würde sie dir nie wegnehmen und das weißt du." meinte er ehrfürchtig und ich stellte mir die Frage, ob er überhaupt eine Frau oder zumindest eine Freundin an seiner Seite hatte und wenn ja, dann hatte ich sie in all den Monaten in denen ich mit ihm zu tun hatte nicht einmal gesehen. Für Baekhyun und Lay zählte genau das gleiche.
Ohne dass ich es mir bewusst war fing ich an an meiner Kette herum zu friemeln, während innerlich alles Berg auf und ab ging. Ich spürte meine Tochter treten und dachte mit einem schwachen Lächeln daran, dass sie wohl genauso aufgeregt war ihren Vater zu treffen wie ich es in diesem Moment war. Es kostete mich mächtig überwindung nich in der Limousine aufzuspringen und quer durch sie zu stiefeln, nur um meine Nervosität los zu werden.
Xiumin beschloss während der Fahrt eine der Champagnerflaschen im Wagen zu köpfen und verteilte an alle, die in der Limousine saßen, die Gläser. Ich bekam eins mit Orangensaft und nahm es mit einem kurzen dankenden lächeln. Während Xiumin laut über irgendetwas ehrenhaftes und Musik schwafelte schaltete ich auf durchzug. Von den ganzen Brüdern saß nur ein Teil hier drin. Die anderen fuhren selbstständig zu der Oper. Auf glanz und glamour standen sie wohl nicht wirklich.
In Gedankenversunken und an meinem Saft nippend sah ich aus dem Fenster und betrachtete das dämmernde Paris, dass bereits schon einen gewissen dunkellila Ton angenommen hatte. Weit weg konnte die völlige Dunkelheit nicht mehr sein, so wie es aussieht. "Paris ist wunderbar oder?" fragte Suho mich und legte lächelnd den Kopf schief. Ich nickte. "Ja, sehr sogar." murmelte ich, als wir an dem beleuchteten Eiffelturm vorbei fuhren, vor dem noch immer ziemlicher Betrieb war. Auf der Aussichts Plattform, rund hundertfünftig Meter weit weg, standen Massen an Touristen und blitzten mit ihren Kameras den Eisenturm an.
Leise dudelte aus den Boxen des prächtigen Wagens Klaviermusik, die wohl eigentlich beruhigend wirken sollte, doch mich nur mehr innerlich aufdrehen ließ. Ich atmete tief durch und ließ von meiner Kette ab. "Alles gut Clari?" In Luhans Stimme lag gespielte Sorge. Ich nickte einmal und sah wieder auf die Straßen. Wenige Minuten später hielten wir vor einer ziemlich beachtlichen Menge an Securitymänner, die kurz in den Wagen schielten und einen Pass verlangten, damit wir durch die nächsten und streng bewachten Straßen bis zur Oper fahren konnten. Alles verlief reibungslos und kurze Zeit später standen wir vor einem beachtlich hohem und edelen Gebäude. Definitiv stammte es aus einem anderen Jahrhundert. Auf zwei oberen Sockeln standen, mit Blattgold, überzogene Engel, die anmutig ein Zepter in der hand hielten. Das Gebäude hielt sich auf riesigen und dicken Säulen, unter denen kleine Grüppchen an Menschen in festlicher Kleidung standen. Ich würde glatt sagen, dass es Inder waren, da die beiden Frauen je einen roten und einen lilanen Sari trugen, wohingegen die Männer einfach und elegante Anzüge trugen.
Die Limousine hielt und Kai kletterte aus seiner Ecke hervor, um die Tür aufzuziehen. Kaum waren wir ausgestiegen, wurden wir von Sicherheitskräften untersucht, bevor man uns zur Oper ließ. Mark harkte sich bei mir unter und lief mit mir zu den Indern. "Ahh! Sie sind ja wirklich hier." Einer der beiden Männer stürmte auf uns zu. Deutlich war der indische Akzent in seinem Englisch zu hören. Mark lachte leise und nickte. "Allerdings, freut mich Sie nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zu sehen Mr Brahnua." gab mein neben mir elegant von sich. "Ui. Sie müssen Clarissa sein. Ihren Namen habe ich auf der Gäste Liste gesehen." grinste er. Dieser Mann war mir wirklich sympathisch. Mark unterhielt sich mit ihm eine Weile und als ein dritter dazu kam, hätte es mir fast die Sprache verschlagen.
Mächtig musste ich mir von innen auf die Wange beißen um nicht los zu schreien. Neben Mr Brahnua tauchte einer der erfolgreichsten Bollywoodschauspieler dieser Zeit auf. "Du hier Mark?" amüsiert zog Shah Rukh Khan eine Augenbraue hoch. Unbehaglich wechselte ich von einem Bein aufs andere. Hinter der Kamera sah er schon verdammt nicht schlecht aus aber jetzt hier vor mir und keinen Fernseher dazwischen, wirkte er noch unglaublicher. "Der nächste, der nicht glauben kann, dass ich wirklich hier bin." lachte Mark. "Ach." machte er. "Ich habe völlig vergessen euch Clarissa vor zustellen." ich hätte ihn am liebsten erwürgt, als er mir einen Kuss auf die Wange gab, doch ich zwang mir nur ein Freundliches Lächeln auf und den Schauspieler nicht all zu sehr anzustarren, der mir freundlich zur Begrüßung die Hand reichte.
"Kaparo Brahnua gehört quasi die Bollywoodindustrie, und da diese etwas mit Musik zu tun hat, müssen sie hier sein. Vor Jahren durfte ich mal mit einem seiner damals noch Nachwuchsstars an einem Song schrauben, der sogar in einem seiner Filme landete" erklärte mir Mark mit einem selbstbewusstsein, bei dem ich hätte kotzen können.
Gentlemanlike hielt er mir die Tür zur Oper auf und sofort fand ich mich in einer völlig anderen Welt wieder. Mir blieb der Mund offen stehen. Überall hingen goldschimmernde Kronleuchter von den Decken und auch die Architektur blieb von alldem Gold nicht verschont. Sogar die gigantische Treppe hatte auf ihrem Geländer Gold. Das ganze atemberaubende Erscheinen wurde von all den aufwendig gekleideten Persönlichkeiten in Anzügen und eleganzen bunten Kleidern gemindert, doch dennoch war der Eindruck unglaublich.
Während Mark mich durch all die Leute zog und bei einzelnen stehen blieb, um sich mit ihnen zu unterhalten, oder mit mir anzugeben, wobei sie unweigerlich auf mein Bein mit der Prothese starrten, was ich mehr als nur unangenehm fand, stellte ich mir die Frage wie um alles in der Welt ich hier meinen Mann finden sollte!?
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