Cheerful Feels

"Rühr dich auch nur einen Zentimeter und ich blas dir das Kind weg." drohte eine Stimmte hinter mir. meine Arme wurden zu meinem Rücken gedreht und etwas an meinen Bauch gehalten, was im dunklen Licht schimmerte und aussah wie eine Pistole. Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, dass Jungkook mich bedrohte.

Ich blickte mich hastig um. Amber erging es auch nicht anders. Xiumin hatte sie sich vorgeknöpft, während Kai ihrem Mann einen ziemlich üblen Fauststoß verpasste. Er blieb liegen und wurde für Kai nun uninteressant.

BamBam stand bei Mark und Sehun. Von allen Seite wurde auf ihn mit Waffen gezielt, doch er behielt völlig die Lässigkeit. Über was sie sprachen verstand ich nicht, meine Angst versperrte meine Gehörgänge auf diese Enfernung, doch was ich noch mitbekam, was das Amber anfing um sich zu treten und zu schreien, bis auch auf sie gezielt wurde und sie anfing nach und nach still zu werden, während sie sich panisch umsah.

"Du kannst doch nicht geglaubt haben einfach so zu verschwinden." säuselte der hinter mir und drückte meine Arme viel zu fest. Ich biss mir von innen auf die Wange. Doch genau in dieser Sekunde wurde der Asiate mit der Knarre in der Hand hinter mir mein kleinstes Problem. Etwas lief an meinem Bein herunter und ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht musste. Nur wenige Sekunden später zog sich ein unangenehmes Ziehen durch meinen Bauch und ich wusste genau, was mit mir vorging. Meine Tochter hatte es im beschissensten Moment der Welt vor zu wissen, wie es hier aussah.

Schatten zogen meine Aufmerksamkeit auf sich und mir stellte sich die Frage wo all die Sicherheitskräfte von vorhin waren, als ich hier eingetroffen war, doch durch ein weiteres Ziehen verschwand auch dieser Gedanke wieder. Hinter einem der Wagen die hier standen, sah ich schwach etwas leuchten und konnte es als Taschenlampe ausmachen. Sie leuchtete dreimal eh sie aus blieb und der Schatten kaum sehbar auf den hinter mir zur rannte und das ziemlich schnell und geschickt.

Kaum wurde ich von Jungkook befreit viel dieser auf den Boden, nachdem ein Knacken ertönte, was mir durch den ganzen Körper ging, doch im Moment hatte ich ganz andere Probleme. "Ruhig durchatmen Theresa." wurde mir geraten, als meinen Bauch eine Schmerzenswelle durchzog. Ich versuchte mich weitesgehend auf meine Atmung zu konzentrieren, doch konnte die ziehenden Schmerzen dennoch nicht volkommen ausblenden.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis BamBam auf mich zugeeilt kam, mich auf seine Arme nahm und mich in den Wagen setzte, der eben noch aufgeblinkt hatte. Ich krallte mich an ihm fest und hoffte inständig, dass diese Nacht sich doch noch zu etwas gutem Wenden könnte. "Es ist alles vorbei mein Engel. Wir sind sicher. Und diesmal für immer." versicherte er mir mit ruhiger tiefer Stimme und ich glaubte ihm. "B... Baekhyun u..und."
"Sie konnten sich in sicherheit bringen, glaub mir, sie leben noch." flüsterte mein Mann mir zu und massierte mir sanft den Bauch, der mich in dieser Sekunde wieder zu zerreißen drohte.

Unsere Tochter hatte sich einen verdammt beschissenen Zeitpunkt ausgesucht, zumal er auch noch zwei Wochen zu früh war. "Ins nächst nähergelegene Krankenhaus." Ertönte Amber streng, nachdem sie eingestiegen war ertönte schmerzhaftes gestöhne von ihrem Mann und zweimal der Anschnallgurt. Wenige Sekunden später fuhren wir los.

Die ganze Fahrt über strich BamBam mir beruhigend über meinen Bauch und sang leise vor sich hin, was mich tatsächlich ablenkte. Von ihm ging ein Duft aus, der für mich nach Zuhause roch, er war nicht zu definieren, aber dennoch für mich in diesem Moment von ernormer Bedeutung.

Kaum wurde ich aus dem Wagen getragen rannte BamBam mit mir auf seinen Armen los und eilte in eine der unteren Stationen. "Hebamme, Krankenschwester, irgendwas und am besten sofort!" rief er durch den ganzen Gang und sofort kam eine Gruppe Ärzte zu uns, die im schwachen Englisch deuteten ihnen zu folgen, was mein Mann sich nicht zweimal sagen ließ. Ich wurde in einen Rollstuhl gesetzt und sofort auf die Geburtenstation gebracht. In windeseile hatte man mir eines dieser Krankenhausleibchen übergezogen und meinen Jumpsuit zur Seite gelegt. BamBam wich nicht einmal von meiner Seite, auch wenn er leichenblass war und drohte jede Sekunde umzukippen.

Ich hatte mehr Angst seine Hand zu zerdrücken, als mich den Schmerzen hinzugeben, durch die mich unsere Tochter quälte und das ziemlich lange. Dieses kleine Leben ließ sich mächtig Zeit und leichter wurde es nicht grade. "Nicht mehr lange Tai. Du hast es gleich." murmelte mein neben mir mir zu und fuhr durch meine schweißnassen Haare. Ich schrie und wäre am liebsten Gestorben, als nocheinmal eine solche Wehe und einen solche schmerz zu erleben, doch ein starkes und lautes schreien verriet mir, dass ich es nach gefühlten tausend Stunden endlich geschafft hatte. Tief atmete ich durch und ließ meinen Kopf ins Kissen fallen, während ich mehr als erleichtert wahrnahm, dass meine Tochter es, trotz diesem verdammten Abend, heil auf unsere Welt geschafft hatte.

BamBam wurde zu den Ärzten und der Hebamme gebeten und hatte die Erlaubnis die Nabelschnur zu durchtrennen, bevor ihm die kleine nach kurzen Untersuchungen und in ein Tuch gewickelt gereicht wurde. Auch wenn er versuchte stark zu bleiben, liefen ihm Tränen aus den Augen, doch keineswegs vor Trauer. Sein Blick wandte sich zu mir und er strahlte pures Glück und Zuversicht aus. Schwach lächelte ich und mit dem Baby im Arm lief er zu mir.

Vorsichtig legte er sie mir in die Arme. Die kleine sah genauso fertig mit der Welt aus, wie ich mich fühlte. "Was hälst du von Jeonsa?" fragte er und fuhr unserer neugeborenen Tochter über die Wange. "Heißt was?" murmelte ich müde und versuchte die Augen offen zu halten. "Kriegerin." antwortete er und ich nickte lächelnd. "Willkommen auf der Erde Jeonsa Bhuwakul." lächelte ich schwach und gab meiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. Sie gab ein leises brabbeln von sich, was ich als zusage nahm, sie so heißen zu lassen. Ich überreichte Jeonsa an ihren Vater und wurde in einen Rollstuhl verfrachtet, bevor man mich auf eines der Zimmer brachte. BamBam legte das Baby in die Wiege im Raum und hob mich auf das Bett, in dessen Decke er mich sofort einkuschelte. Nur wenige Sekunden später schlief ich ein.

...

Nachdem Theresa eingeschlafen war verließ ich kurz ihr Zimmer, um mich um Jeonsas Geburtsurkunde zu kümmern. Meine Frau sollte später unterschreiben, sobald sie wieder bei Kräften wäre, denn diese waren ihr sichtbar ausgehaucht. Jeonsa hatte sich Zeit gelassen. Ganze fünfeinhalb Stunden hatte ihr Weg auf die Erde gedauert, doch hier war sie. Munter und am Leben. Leise betrat ich das Zimmer meiner Frau wieder und beobachtete sie beim Schlafen. Regelmäßig hob und senkte sich ihr Brustkorb immer wieder. Die dunkel gefärbten Haare hingen ihr verschwitzt im Gesicht und dunkle Ringe zierten ihre Augen und dennoch hätte Theresa sogar in diesem Moment den Preis für die schönste Frau der Welt gewonnen.

Vorsichtig zog ich an den Beinen ihre Decke hoch und nahm ihr vorsichtig die Prothese ab. Bestimmt wäre es ein riesen Schock für sie, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es gut für ihr Bein sei, wenn das Ding durchgehen dranblieb. Achtsam lehnte ich das schwarze und überraschend leichte gestell gegen die Wand und  schlich zu meiner kleinen neugeborenen Tochter.

Jeonsa schlief so, als wäre um sie herum alles in Frieden und als wäre ihrer Mutter vor wenigen Stunden keine Waffe auf den Bauch gehalten worden. Die kleine wirkte wie ein wahrgewordener Engel auf Erden, so wie sie schlief und leise schnarchende Geräusche von sich gab. Leise lachte ich. Sie war das perfekte Abbild ihrer Mutter und mir. Die Augen waren deutlich Tais, wohingegen an ihren Lippen nicht zu übersehen war, dass es meine waren. Ich ermordete bereits jetzt schon all die Typen, die es auch nur wagen würden später an diese Lippen zu wollen. So lange wie es mir nur möglich war, sollte sie meine kleine Prinzessin sein und am liebsten nie zu einem Erwachsenen werden. Jeonsa hatte meine Gesichtszüge, dafür aber die verdammt süße Stupsnase ihrer Mutter, die auch Jungsoo abbekommen hatte. Bestimmt würde sie eines Tages wunderschön aussehen und all die guten Eigenschaften von Tai und mir vorweisen, nachdem Jia und Jungsoo je nach einem von uns kamen und unterschiedlicher nicht sein konnten.

Klar hätte ich mich auf gefreut wenn sie ein Junge geworden wäre, aber Hauptsache sie lebte nach alledem was geschehen war. Sie und Theresa hätten sterben können, so wie es von den, nun zum Großteil, toten Ssang Young Pa erreicht werden wollte. Doch meine Tai kämpfte, so wie ich es nie anders von ihr erwartet hatte, und schaffte es im Leben zu bleiben.

Ich hatte alles während ihrer Schwangerschaft verpasst, ein schlimmerer Vater hätte ich nicht sein können und doch würde ich alles geben, damit auch sie von mir behaupten kann einen voll coolen Dad zu haben. Als es mir in den Fingern juckte, konnte ich nicht anders und musste meine Tochter aus ihrer Wiege heben. Kurz wimmerte sie und ich legte ihr kleines Köpfchen genau auf mein Herz. Es sollte Babys beruhigen und zeigte auch schon bei den Zwillingen Wirkung, als sie noch so klein waren.

"Da ist deine Mami." flüsterte ich ihr zu und wog sie sanft, während ich sie zu meiner schlafenden Frau hinhielt. "Sie ist unglaublich stark, so wie du." Jeonsa würde meine Worte noch nicht für voll nehmen, zumal sie schlief, aber ich hatte das wichtige Bedürfnis ihr über alles was ihr Leben betreffen würde zu reden. "Irgendwann wirst du auch mal im Krankenhaus liegen und deine Kinder auf diese Welt loslassen, aber glaub mir, dass ich vorher jeden potentiellen Anwärter auf den Titel Vater genauestens unter die Lupe nehmen werde, damit dich ja keiner sitzen lässt." ließ ich sie wissen und wog sie sanft auf meinen Armen, während ich mich an das Fenster stellte.

In der Ferne und weit über dem Eiffelturm sah man bereits die Sonne aufgehen, doch nach schlafen war mir nicht, auch wenn ich hätte tot umfallen können, ich wollte all die Zeit mit Jeonsa aufholen, die ich während ihrer Zeit in ihrer Mutter nie bekommen hatte. Ich wollte sie nie gehen lassen, selbst wenn sie irgendwann ausziehen würde um zu studieren, doch bis dahin wäre noch eine Ewigkeit Zeit, die hoffentlich langsam verging und nicht gleich gefühlt morgen vorbei wäre.

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