Back in Time

"Weiß du was der Vorteil daran ist, dass du ne Prothese trägst?" BamBam grinste mich breit an und lehnte sich am nächsten Morgen im Bett auf. Ich zog erwartungsvoll eine Augenbraue hoch und erwartete nicht wirklich viel sinnvolles aus seinem Mund.
"Du bist mir im Bett klar unterlegen." Genau soetwas hatte ich von ihm erwartet.
Lachend rollte ich mit den Augen. "Wenn ich die Proteste aber am Bein behalte?" drehte ich den Spieß um. "Dann nehm ich sie dir ab, damit du mir brav unterlegen bist." sein grinsen wurde breiter und er lehnte sich herunter zu mir, um mich zu küssen.

"Du bist so ein Idiot." murmelte ich und fuhr durch seine weichen Haare. Er lachte. "Nur deiner." hauchte mein Mann und knutschte mein Gesicht von oben bis unten ab. Mit meinem Bein drückte ich ihn am Bauch über mir weg, doch scheiterte kläglich? Als er sein Gewicht vollständig auf mich verlagerte und seine Lippen über meinen Hals wandern ließ. "Ich hab doch gesagt du bist mir im Bett unterlegen." hauchte er gegen meine Haut und küsste sie sanft.
"Aber dafür nicht wenn ich auf den Beinen bin und ich schwöre so ein Metallbein in deinem Arsch sieht nicht schlecht aus." Mit meiner Hand zog ich ihn von meinem Hals und raunte ihn meine Worte drohend ins Ohr. "Mhmm und etwas anderem in deinem auch nicht." Mein Mann steckte mir einige meiner Strähnen hinter meine Ohren. Deutlich merkte ich wie sehr ihm diese Situation hier zu gefallen schien.

Ich verpasste ihm eine Kopfnuss und schob ihn an den Schultern entschlossen von mir. BamBam lachte nur und reichte mir meine Prothese. Mit geübten Handgriffen legte ich sie an und stand schließlich vom Bett auf, lief durch das Chaos unserer Sachen und zu den Taschen, aus der denen ich mir ein Outfit zusammen suchte. "Wenn es nach mir ginge, könntest du ewig so herum laufen, wie Gott dich geschaffen hat." Gurrte Bam und sah mich von oben bis unten genaustens an.
Augen rollend ignorierte ich ihn und verschwand im Bad unseres Hotelzimmers, um zu Duschen und mich anschließend anzuziehen. Zur Sicherheit schloss ich die Badtür ab. Ich wollte meine Ruhe haben und keinen an mir herumfummelnden BamBam bei mir.

Jia und Jungsoo kamen gemeinsam im Frühstückssaal an und sammelten sich am Büffet ihr Essen zusammen. Mein Gegenüber tippte mir mit einer Erdbeere gegen die Lippen. Lächelnd öffnete ich meinen Mund und zog Bam die Beere von der Gabel. "Irgendwelche Chaoten auf unserer Etage haben es verdammt nochmal getrieben wie die Kaninchen."grummelte Jia und ließ sich auf dem Platz neben ihrem Vater nieder. "Da haben nicht mal Kopfhörer geholfen." murmelte Jungsoo noch total verschlafen und rieb sich die Augen, bevor er sich neben mich setzte.
Mein Mann und ich blickten uns an lächelten das selbe dumme und ertappte Lächeln und sahen schließlich zu unseren Kindern. "Also wir waren das nicht." zog sich BamBam gelogen aus der Affäre. "Das zu wissen bringt mir den Schlaf auch nicht wieder." Meinte Jia kauend und rollte mit den Augen. "Und nach dem Flug hätten wir den echt nötig gehabt." Hing Soo an.

"Cabrio oder Skyline?" warf mein Mann plötzlich ziemlich zusammenhangslos in die Runde. Die Zwillinge sahen sich einen Moment an, bevor sie antworteten. "Cabrio." Gab Jia von sich und grinste breit. "Skyline." Brummte ihr Bruder und zuckte mit den Schultern. Wie aus dem nichts zog BamBam zwei Autoschlüssel hervor und schob mir den altvertrauten für den Nissan herüber. "Dann wäre die Sache ja geklärt." In seiner nächsten Bewegung war er aufgestanden. "In zehn Minuten am Eingang vor dem Parkhaus, kommst du zu spät, ist dein Handy die nächsten Wochen weg." Wies mein Mann Jia an und räumte seinen Kram weg, bevor er mir noch einen Kuss auf die Lippen drückte und aus dem Raum strackste. Irritiert blickten mich die Kinder an. "Was war das?" Jia hob eine Augenbraue und sah ihrem Vater nach. Ich lachte nur. "Du solltest deinem Vater folgen, glaub mir, dass wird interessant." versicherte ich ihr. Sie zuckte nur mit den Schultern und räumte ihren Kram auch weg, bevor sie den gleichen Weg einschlug wie BamBam eben.

"Du beeilst dich lieber auch mal mit Essen Soo. Wir haben noch was vor." ließ ich meinen kleinen Jungen wissen und schob mir eine schokoladierte Weintraube in den Mund. "Was denn?" hinterfragte er und sah mich aus großen braunen Augen an. "Lass dich überraschen." Säuselte ich und stupste seine Nase. Er sah mich wenig begeistert an und mampfte weiter an seinem Brötchen. Er hatte es schon immer gehasst, wenn jemand auf seiner Nase herumtappte und hatte immer den selben mürrischen Blick aufgelegt. Was bei ihm ernst wirken sollte, erinnerte an ein grummeliges Kaninchen.

Wenig später hatte auch Soo sein Mahl abgeschlossen und wir liefen zum Parkdeck. "Ma wieso...?" Sofort rannte er auf den blau grauen Wagen zu, den ich soeben per Druck auf den Schlüssel dafür geöffnet hatte. Seine Frage erübrigte sich und er ließ sich auf dem Beifahrersitz fallen. "Wie zum Teufel kommt Paps Skyline hier her?" fragte er mich aufgedreht. Ich lachte. "Dein Vater hat ihn hier her bringen lassen, um ihn aufzubessern, damit ich mit  dir eine kleine Stadttour machen kann." Ließ ich ihn wissen und seufzte genießerisch, als ich den knurrenden Motor ein paar mal anspringen ließ, bevor wir los fuhren. Zulange hatte ich dieses Steuer nicht mehr in meinen Händen und schertte mich nicht schnell durch die Straßen zu brausen. Jungsoo sah mit großen Augen aus dem Fenster, als wir am Central Park vorbei fuhren. Innerlich lächelte ich. Hier hatte ich damals mit BamBam Powerfull aus Empire gesungen, nachdem ich mit Hakeem Darsteller Yazz tanzen uns singen durfte. "Wir müssen unbedingt in den Park!" rief Soo begeistert als ich an einer Ampel hiel. Ich nickte. "Dafür wird noch Zeit sein, aber jetzt erstmal nicht." Vertröstete ich ihn und verließ die modernen und befahrenen Straßen, um in ein viertel aus alten Werk- und Lagerhallen anzusteuern.

"Wohin fahren wir?" Mein neben mir klang ziemlich verwundert und griff sich am Sitz fest. "Erkläre ich dir gleich." teilte ich ihm mit und hielt an einer Seitenstraße, genau jene, an der Bam mich damals immer aus dem Wagen steigen lies, um nicht von den Bangtans gesehen zu werden, als ich Jaebum Bericht über sie erstatten musste und das einmal in jeder Woche, an einem Donnerstag.
In meinen Beinen zitterte es, als ich die Schlüssel zog und ausstieg.
"Sicher, dass wir richtig sind?" harkte mein Sohn nach. Ich nickte und schloss den Nissan ab, bevor ich auf die Halle vor uns zu lief.
Mein Herz raste. Hier hatte alles vor achtzehn Jahren seinen Anfang gefunden und ein krasses erstes Ende gefunden. Hier hin kam ich, als ich von Zuhause geflohen bin, als ich sah, dass meine Eltern ermordet wurden. Hier geriet ich an die Bangtans, die Mörder meiner Eltern.

Mit aller Kraft schob ich die alte, rostige Metalltür auf und trat ein. Sofort erschlug mich ein Geruch von Staub und rostigen Metall, aber dennoch hatte sich auf dem ersten Blick nichts geändert. Überall standen noch immer die ganzen alten und vergammelten Sofas herum. Zögerlich folgte Soo mir, als ich die Treppen hoch lief und die Zimmer abklapperte. Logischerweise hatte sich auch hier nichts geändert, nur war alles komplett verstaubt.
In dem Raum, in dem ich hier gehaust hatte blieb ich stehen und deutete Jungsoo einzutreten, der mich bis jetzt nur verstört ansah, was ich ihm nicht anrechnen konnte. Ich würde meine Mutter auch für dumm erklären, würde sie mich an so einen Ort schleppen.

"Jia und du wolltet doch schon immer wissen, wie euer Dad und ich uns kennengelernt haben." fing ich an und fuhr mit meinen Fingern über den staubigen Schreibtisch. "Ja schon, aber was hat das hier damit zu tun?" murmelte mein kleiner Soo und nieste. "Hier hat alles mehr oder weniger angefangen, wäre ich nie hier hin gekommen, hätte ich Jias, Jeonsas und deinen Vater nie kennengelernt." Ich holte tief Luft und ließ meinen Blick über das Chaos aus verstaubten und zerfallener Kleidung wandern, die ich damals aus dem Schrank gezogen hatte, bevor ich panisch floh und noch dachte Mark würde auf meiner Seite stehen.
"Du...du hast hier gelebt?" harkte mein Sohn verunsichert nach. Ich nickte langsam und lachte leise. "Du kennst doch Boom Boom Boom Boom aus der zweiten Staffel Empire?" fragte ich Jungsoo. Er nickte. "Klar den Song von Lucious und Frieda." bestätigte er. Wieder lachte ich leise und sah, dass Jungsoo sich hier sichtlich nicht wohlfühlte. Nur zu gut konnte ich mich in seine Lage versetzen, als ich damals von Namjoon in dieses Zimmer geführt wurde. "Du und Jia, ihr vergleicht uns immer mit Cookie und Lucious Lyon was unsere Macht in der Musik betrifft." Jungsoo lächelte schwach und nickte. "Nur sind wir den beiden ein kleines Stückchen noch ähnlicher, denn auch unsere Geschichte hat auf der Straße begonnen. Ganz unten am Rande der Gesellschaft." Begann ich zu erzählen. "Als ich euren Vater damals das erste mal, nach einer nicht grade angenehmen Situation, gesehen habe, dachte ich nie an das alles hier. Nie daran, dass ich eines Tages Familie und ein solches Leben haben würde." Ich setzte mich auf das verstaubte Bett. "Die Leute die hier gelebt haben, nannten sich die Bangtans und gehörten einer Untergrundgruppierung, ähnlich der Yakuza an. Sie waren mit den Leuten von deinem Vater verfeindet. Ein paar Wochen nach unserem ersten treffen, holte euer Vater mich einfach aus der Schule ab und nahm mich mit sich zu Jaebum. Ich sollte ihm alle möglichen Infos über die Bangtans bringen." Jungsoo klebte förmlich an meinen Worten, als ich ihm alles, was sich damals hier in New York ereignete erzählte. Enden tat ich mit meiner Tante und dem Flug nach LA, den ich unfreiwillig antrat.

Mein Sohn blieb geschlagene zehn Minuten sprachlos und sah sich in dem Zimmer um, in dem wir uns befanden. "Was ist aus Paps Bruder geworden? Hat Mark das einfach hingenommen, dass Dad und die anderen weggebracht wurden?" wollte er wissen. "Und wann kam es zu diesem Streit?" harkte er weiter eifrig nach, die Verwirrung meiner Worte noch deutlich in seinen Augen zu sehen. "Erzähl ich dir, wenn wir in LA sind. Jetzt fahren wir erstmal wieder weg von hier und zu Jia und deinem Vater." Ich zog ihn zu mir und verließ mit ihm die Halle.
BamBam war mit Jia in der Wohnung, in der er damals mit Yugyeom und Jaebum gelebt hatte und erzählte ihr die gleiche Geschichte aus seinen Augen und zeigte ihr, wie er lebte. Wir würden uns nun an dem Haus treffen, in dem ich aufwuchs. Ein Kapitel, dass selbst meinem Mann immer verborgen blieb.

Auf der Fahrt durch die Stadt suchte Jungsoo den Song, den ich vorhin erwähnt hatte und drehte ihn voll auf, während er mich von der Seite angrinste und den Text mit murmelte. Auch ich konnte mir das mitmurmeln nicht verkneifen, musste allerdings leiser drehen und an den Straßenrand fahren, als mein Mann mich anrief.

Bei ihm und Jia im Hintergrund lief genau der gleiche Song und ich musste breit grinsen. "Findest wohl doch nicht hin hmm?" Meldete ich mich und lehnte mich zurück. "Ha! Wir stehen sogar schon davor Tai. Ich wollte dir nur mitteilen, dass wir heute Abend alle im Masa essen gehen." teilte er mir mit. "Und jetzt kommt ausm Arsch Jia langweilt sich schon." deutlich war das grinsen in seiner Stimme zu hören.

Ohne ein Wort legte ich auf und brauste weiter mit Soo bis zu meinem Haus. Mein Mann und Jia standen bereits vor der Tür und warteten. Ich stieg mit meinem Sohn aus und lief zu den beiden, bevor BamBam den Schlüssel hervor zog und die Tür auf schloss.
Als ich das letzte mal hier war glich alles einem Alptraum, doch was sich vor mir befand erinnerte an all dies nicht mehr. Die Einrichtung, so wie sie in meiner Kindheit im Flur war, war bis aufs kleinste Detail wieder hergestellt worden. Keine Glasscherben von den Spiegeln oder aufgezogene Schubladen. Sogar Bilder aus meiner Kindheit hingen überall.
Es kam mir so vor, als wäre ich nie weg gewesen, als wäre alles in der Zeit stehen geblieben.

Auf wackelnden Beinen lief ich weiter, mein Mann stützte mich, da ich drohte umzukippen, so geschockt und überrascht war ich. Alles, wirklich alles war wieder da. Die Einrichtung in meinem Zimmer, in der Küche, im Wohnzimmer, sogar das Arbeitszimmer meiner Eltern sah so aus wie damals, nur ohne ihre Leichen und das ganze Blut.
Ohne es wirklich zu spüren liefen mir Tränen aus den Augen, als ich durch jedes der Zimmer lief und mir die Frage stellte, wie zum Teufel das möglich war. Ich hatte schon fast die Hoffnung, dass meine Eltern hier aufkreuzten und mich überrascht fragen würden, wo ich all die Jahre über war und dass sie mich vermisst hatten, doch dies würde nicht passieren, nicht in diesem Leben.
Als ich nahezu blind vor Tränen war, nahm BamBam mich in die Arme und drückte mich so fest, dass ich angst hatte, er würde mich erwürgen.

"Es hat ewig gedauert es genau so einzurichten, wie auf den Bildern, die Amber mir aus deiner Vergangenheit gezeigt hat. Hier dran hab ich gearbeitet, seit Jia und Jungsoo auf die Welt kamen. Ich wollte, dass sie eines Tages sehen würden, wie ihre Mutter aufgewachsen ist." Ließ er mich wissen und nur noch mehr Tränen rannen aus meinen Augen.

Ich war einfach nur sprachlos darüber, dass er an alle dem über fünfzehn Jahre gesessen hatte, nur um hier eines Tages wieder her zu kommen. Fest krallte ich mich an meinem Mann fest und flüsterte immer und immer wieder leise Danke zu ihm, als meine Kinder in eine Gruppenumarmung einstiegen und wir wirklich alle weinen mussten. Jungsoo und Jia hatten ebenso erfahren, weshalb sie keine Großeltern hatten.
Im stummen sprach ich hoch zu meinen Eltern und bat darum, dass sie uns genau in diesem Moment beobachteten und sahen was ich seit ihrem Gehen erreicht hatte. Ich wollte, dass sie sahen, dass ich mich aus dem Tief, in dass ich fiel, wieder herausgekämpft habe und nun auf anderthalb festen Beinen mit meiner Familie stand und mir keiner mehr etwas anhaben konnte.

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Meh...
Kaum zu glauben aber wahr: dies ist das an sich letzte wirkliche Kapitel von Heavy Fire und ich weiß grad nicht ob ich vor Freude im Kreis rennen soll oder mich unter der Decke verstecken und weinen soll, weil diese Reihe nach vier Teilen endlich ein gutes Ende findet.

Ich hab das komische Gefühl, dass ich hier grade etwas in die Welt gebe, dass ich nie wieder sehen werde, einfach weil ich die letzten neun Monate einfach nichts anderes getan hab, außer ziemlich bestrebt an dieser Reihe zu schreiben
XD

Ich danke wirklich jedem der sich von Gangs Bride bis hier hin durchgequält hat und der diese Geschichte, wie auch immer ihr sie gefunden habt (obwohl mich das schon mal interessiert, ob sie euch als Empfehlung angezeigt wurde, geschickt wurden oder ihr sie einfach beim Stöbern entdeckt habt😂) wirklich gelesen und mit verfolgt hat.

A BIG KOREAN GOMAWOYEO AN EUCH ALLE DA DRAUßEN
❤😍❤😍❤😘❤😘❤

Mit den besten Grüßen
Eure Dreamtaels
😄

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