4 O'Clock
"Wrote a long letter, to the moon one day. It isn't brighter than you but I lit a small candle." nie hätte ich gedacht, das Taehyung, Hoseoks bester Freund, tatsächlich singen konnte und das auch noch mit einer so gänsehautbringenden Stimme, dass es mir sogar nahe ging. "The nameless bird that sings in the park at dawn where are you." er richtete sich mit geschlossenen Augen die Kopfhörer und sang unbeirrt weiter den Text, der mir plötzlich durch den Kopf ging, als ich mit meiner Tochter vor gut einer Woche am Morgen über das Bild am Meer von ihrer Mutter und mir von unserer Hochzeit gesprochen hatten. Sämtliche große Stimmen im Entertainment hatte ich durchkämmt, um die zu finden, die genau das in mir auslöste, was Taehyung soeben bewirkte.
Ich schloss die Augen und wartete bis auf den Part, den ich mir makiert hatte. In all dem Stress, den ich die letzten Monate um mich herum aufgebaut hatte war es ungewöhnlich wieder in einem Studio zu stehen und sogar das erste mal hinter dem Glas was Sänger von Producer trennte, generell war ich nie oft in den Studios. Das lag im Auftrag von Jaebum und Amber, der besten Freundin von Theresa. Die beiden widmeten sich den Stimmen, während ich nun dafür sorgte, dass die organisatorischen Dinge und Interviews und all der öffentliche Schrott geklärt wurde.
"Today, too, I go on living just enough. Keeping in step, wearing my feet out just enough. The sun makes me breathless, the world has stripped me of all I have. Without a choice, with no other alternative, under the moonlight I am picking up my scattered self.
I call you moonchild. We are the children of the moon. We draw breath from the cold air of dawn.
Yes we're livin and dyin at the same time, but right now it's alright to open your eyes, because like any movie, like any dialogue the whole world is blue under the moonlight." trug ich meinen Teil zu meinem Song rappend bei und kam nicht dran vorbei, das Tränen aus meinen Augen rannen, als ich an die Nacht der Hochzeit zurückdachte, in der Theresa und ich Seite an Seite im Sand saßen und einfach versuchten den Tag irgendwie zu fassen zu bekommen. Wir waren vor einem Jahr Eltern geworden und heirateten, glücklicher waren wir nie und würden es nicht mehr werden. Das Licht, die Atmosphere, alles fühlte sich so an und sah so aus wie damals in der alten Schwimmhalle in New York, ganz am Anfang von Tais und meiner Geschichte, als wir soetwas wie Freunde waren und ich merkte, dass sie mir doch wichtiger wurde, als gedacht. Nachdem ich sie ins Wasser geschubst hatte, hatte sie mich verarscht, wir sind aus dem Wasser, haben uns umgezogen und uns in Decken auf eine alte verrosstete Bank gesetzt. Sie schlief an meiner Schulter ein, während ich noch immer das schwappende Becken beobachtete und selber irgendwann einnickte.
Jae stoppte die Musik, als nichts anderes außer Tränen mich verließen. "Bam du musst das nicht machen, wir finden jemanden, der deine Zeilen bekommt." versuchte er mich umzustimmen. Ich schüttelte den Kopf und wischte mir meinen Schwall aus Tränen weg. "Mein Song, meine Verse, meine Stimme." hielt ich schniefend dagegen und spürte wie Taehyung mir tröstend eine Hand auf die Schulter legte. "Aber nicht wenn du immer an der selben stelle abbrichst." versuchte Jaebum weiter auf mich einzureden.
Etwas hinter ihm stand Amber, seine Frau, sie hatte genauso Tränen in den Augen wie ich und selbst ihr Mann hatte mit selbsbeherrschung zu kämpfen. Die beiden waren die einzigen, die von Tais Tod wussten, all den anderen hatte ich es verschwiegen, nicht mal die dämlichen Medien bekamen ein Wort zu hören, wenn sie mich fragten, was mit meiner Frau sei.
"Du quälst dich nur selber, wir lassen das und du suchst dir nen tollen Rapper mit Gefühl." versuchte er weiter meine Meinung zu ändern. "Dann bring mir einen, der genau das gleiche Bild im Haus hängen hat, genau diese gleiche Erinnerung hat." konterte ich und sah ihn aus bösen Augen an. Er blieb still und ließ den ruhigen Song nochmal von vorne an laufen. Ich riss mich zusammen und schaffte es durch meine Parts ohne komplett die Kontrolle zu verlieren.
Die letzten Töne verklangen und wieder beganen Tränen aus meinen Augen zu rinnen, doch ich hatte es endlich geschafft meinen Text aufzunehmen. Wäre Tai noch hier und an meiner Seite, wäre sie ganz bestimmt stolz auf mich. Ihr chaotischer und durchgeknallter Mann, der der Tochter die Haare mit einem Staubsauger zu einem Zopf band, hatte es geschafft einen Song aufzunehmen, den sie jetzt nie hören würde.
Doch vielleicht hatte ich Glück und sie sah eben von oben auf und herunter, um sich im Himmel stolz sagen zu können: "Der thailändische Idiot da ist mein Mann, der Vater meiner Zwillinge!"
Amber betrat den Aufnahmeraum und zog mich in eine Umarmung. Sie kannte Theresa so ziemlich ihr ganzes Leben lang und würde wie ich auch immer mit ihrem Verlust zu kämpfen haben. Jae schien sich kalt zu geben, doch der Verlust von der besten Freundin seiner Frau ließ auch ihn nicht kalt. Aber einer musste immer den kühlen Kopf bewahren und klar weiterdenken, wenn die anderen nicht in der Lage dazu waren.
"Wäre sie hier, würde sie es lieben." flüsterte Am mir zu und zog mich nur fester an sich. Taehyung schlich sich aus dem Studio, ihm mussten wir erzählen was passiert war und auch er war traurig, doch kannte Theresa nicht all zu gut wie Am oder ich. Er verabschiedete sich nochmal bei Jaebum, bevor er die Tür zu fallen ließ und aucj Ambers Mann mit in den Aufnahmeraum kam und mit teil der Umarmung wurde. "Sie kann stolz auf so einen Idioten wie dich sein." Jaebum lachte, doch vergoß dennoch eine Träne.
Das klingeln meines Handys ertönte wie das nervige und laute dröhnen einer Schiffshupe und ließ die traurige Stimmung in Luft auflösen. Eilig zog ich es aus meiner Hosentasche hervor und schüttelte den Kopf. Es war die Nummer von Jias High School, mal wieder.
"Bhuwakul?" meldete ich und versuchte meine Stimme so wenig verweint wie nur möglich klingen zu lassen. Es war mittlerweile Gewöhnheit geworden, dass ihre Schule mich mindestens einmal in der Woche anrief, um mir mit zu teilen, dass meine Tochter im Unterricht zusammen brach und einfach anfing zu weinen, so auch dieses mal.
Ich seufzte, als ich aufgelegt hatte und verabschiedete mich. Mein Tag auf Arbeit war heute für mich gelaufen. Sämtliche Termine löste ich auf, während ich auf dem Weg zur Schule war. Jia hatte Vorrang, würde sie immer haben. Sie war das einzige was mir von meiner derzeitigen Familie blieb und verlieren wollte ich sie nicht auch noch.
Es war mittlerweile nicht mehr notwendig, dass Jia noch unter dem Namen ihrer Mutter zur Schule ging. Man hatte herausgefunden, wer ihre Eltern waren, als ich vor einer Weile in die Schule gehastet kam, als Jia von einem Krankenwagen weggebracht wurde, da sie wegen zu wenig schlaf das Bewusstsein verlor. Sofort wurden sämtliche Maßnahmen an der Schule bekanntgegeben, die Bild und Ton Material von Jia oder mir vermeiden sollten, was bis jetzt mehr oder weniger gut klappte.
Jia lag mit roten und geschwollenen Augen und zusammen gekauert auf dem Bett im Krankenzimmer der Schule. Neben ihr Kira, die sie versuchte zu beruhigen. Vorsichtig tippte sie meine Tochter an, die sofort zu mir sah und auf mich zu hastete. "Ich will zu Mom. Mom soll wieder nach Hause. Paps ich vermisse sie." schluchzte sie und drückte sich an mich. Ich strich über ihren Rücken. "Sie wird wiederkommen Jia, ganz bestimmt, und das noch bevor dein Geschwisterchen da ist." versicherte ich ihr und belog mich selber. Theresa würde nicht mehr wiederkommen und irgendwann musste ich es ihr auch beichten. Doch ich wusste nicht wie, wenn es sie bereits schon fertig machte, dass sie angeblich nur gegangen war, weil sie es hier nicht mehr aushielt, nachdem die Ssang Young Pa auftauchten und Jungsoo mit Luhans Sohn verschwand. Ich wollte nicht wissen, wie sehr Jia es weh tun würde, wenn sie wüsste, das ihre Mutter nie wieder durch die Haustürschwelle treten würde.
"Jungsoo. Ich will meinen Bruder sehen. Will ihn wieder haben." erklang sie wieder verzweifelt und krallte sich an mir fest. Ich verkniff es mir selber wieder Tränen zu vergießen. Für meine Tochter musste ich stark sein, selbst wenn mich in den letzten Monaten jegliche Stärke verloren hatte.
Als sich Jia etwas beruhigt hatte, bat ich Kira, dass sie den Lehrern bescheid sagen sollte, dass ich meine Tochter mit nehmen würde, da Unterricht für sie nun undenkbar war und sie immer anfangen würde nach Jungsoo und ihrer Mutter zu weinen.
Jia kauerte sich auf dem Beifahrersitz zusammen und zog die Kapuze ihrer Jacke tief in ihr Gesicht. Wir redeten kein Wort, als ich sie Nachhause fuhr. Sie wirkte wie ein Geist neben mir, so blass war sie geworden. Sie war nicht mehr mein kleines strakes Mädchen, was ihre Mutter mit mir zur Weißglut trieb, sie war ein Haufen Trauer und Elend.
Wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen und verhindern, dass Yuhan jemals mit Jungsoo zusammen kam, denn genau mit ihm hatte hier alles angefangen. Ich hätte es doch merken müssen. Er sah seinem Vater so ähnlich, doch nichtmal Theresa hatte es mitbekommen. Doch als sie es schließlich gemerkt hatte war es bereits zu spät und sie verschwand aufeinmal ohne jede Spur, bis man mir von ihrem Tod berichtet hatte und ich sie ein letztes mal sehen durfte.
Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen, drängte Jia sich an mir vorbei und kauerte sich auf das Sofa. Besorgt lief ich ihr nach und beobachtete sie, wie sie sich in den Decken und Kissen versteckte. Vorsichtig setzte ich mich zu ihr und versuchte in dem Knäul meine Tochter zu finden, um sie zu mir ziehen zu können. "Dad?" Sie tauchte mit ihrem Kopf auf und sah zu mir. "Was mein Engel?" ich zwang mir ein schwaches Lächeln auf. "K...Können wir Empire schauen?" fragte sie mich vorsichtig, so wie ein kleines Kind nach einem Keks.
Ich nickte. Nie würde ich es ihr verwehren, wenn sie Empire schauen wollte. Zumal die Serie so ziemlich das einzige war, was sie in den letzten Monaten von dem verlust ihrer Mutter und ihres Bruders ablenkte. Sofort kuschelte sich Jia an mich, während ich die Hand nach der Fernbedienung ausstreckte und die Serie einstellte.
Keine zwanzig Minuten später war sie eingeschlafen, auf den Lippen ein leichtes Lächeln. In ihren Augen waren Theresa und ich so etwas wie Lucious und Cookie Lyon im echten Leben. Schließlich hatten wir eines der größten Entertainments Amerikas und hatten auch mal mit der Straße zu tun, aber das wusste sie nicht, und würde es wohl auch nicht wissen. Das Kapitel, weit vor ihrem Leben, war etwas was ich schon lange abgeharkt hatte, allein weil Mark ein Teil dessen war und auch er der Grund war, weshalb ich von Theresa damals weggesperrt wurde. Als ich wieder kam war sie mit Luhan zusammen und war komplett blind wegen ihm. Sie merkte nicht das er nur hinter so einem dummen Chip her war, der mich am ande fast das Leben kostete.
Vorsichtig stand ich auf und legte Jia ordentlich auf die Couch, um in die Küche zu gehen und etwas zu Essen machen wollte, doch der Kühlschrank war leer. Wohl oder übel musste ich nun einkaufen fahren. Eilig schrieb ich Jia einen Zettel, klebte ihn ihr an den Kopf, so dass sie ihn sofort sehen würde, wenn sie wach wurde und verließ das Haus, um schnell alles nötige an Lebensmitten zu holen.
BamBam
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Weil alle guten Dinge drei sind hier jetzt noch ein Kapitel, aber das wirklich letzte für heute
😚
Ich musste bei der Stelle am Anfang mit 4 o Clock im Kapitel selber ein paar Tränen vergießen 😭
Hoffentlich merkt man dass ich wirklich alles in die zwischen Kapitel lege, was emotional nur möglich ist und auch in denen von Theresa bzw Clarissa.
An alle die Theresa und BamBam (TheBam/TaiBam) wieder vereint sehen wollen: die Geschichte hat erst angefangen und es wäre doch zu langweilig, wenn sie sich bereits jetzt schon wieder sehen würden außerdem liebe ich es meine Leser zu quälen wie man wohl in den anderen Teilen etwas gemerkt hat xD
• Das tragische Ende bei Gangs Bride
•BamBams Tod in Never Ever
•und in Not Today Theresas Tod
Ich hoffe bis jetzt seit ihr, bis auf die tragische Wendung mit Mark und Theresa, soweit zufrieden mit den Kapiteln und ich hoffe ihr habt trotzdem Spaß am lesen
😘
Eure Dreamtaels
😘
Und sorry wenn ich euch mit solchen end teilen nerven sollte...😅
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