Kapitel zwei


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Jimins pov.
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„Magst du es, mein Junge?", fragte mich die ältere Dame, weshalb ich nickte und sie breit anlächelte, „Jap! Es ist sehr lecker, vielen Dank!". „Das freut mich", lächelte auch sie und legte ihre Hand auf meine, um sie sanft zu drücken, „wenn du magst kannst du hier übernachten und morgen früh dahin gehen, wo du hin wolltest".

„Vielen dank, Miss".

„Ach nenn mich einfach Yujin", wank sie ab, weshalb ich nickte und etwas von dem Getränk trank, „mein Name ist übrigens Jimin". „Ein sehr schöner Name, er passt zu dir", lächelte sie und blickte dann über meiner Schulter, weshalb ich ihren Blick folgte und meine Augen weitete, als ich den kaputten Spiegel erkannte.

In diesem konnte ich eine schwarze Gestalt erscheinen sehen.

Ich blickte direkt wieder zu Yujin und aktivierte meine Engelsaugen, um ihre Lebensspanne zu sehen, die eigentlich noch bei mindestens fünfzehn Jahren lag.

Ihre Seele war auch komplett Rein, so wie ich es schon von Anfang an an ihrer Aura erkennen konnte.

Also musste das wieder eine Seelenjagt von Lucifer sein, in der er Reine Seelen ein fing, um sie zum Bösen zu verführen.

„Miss Yujin, würden sie meine Hand halten?", fragte ich leise und hielt ihr die innen Fläche meiner Hand hin. „Natürlich, mein Junge", erwiderte sie und löste ihren Blick vom Spiegel, ehe sie meine Hand in ihre nahm und sie sanft umschloss, „ist denn alles in Ordnung?".

„Ja.. ich habe nur manchmal das Gefühl eine Hand halten zu müssen", nickte ich und konzentrierte mich darauf eine Schutzbarriere aufzubauen, die der Höllenbewohner nicht durchbrechen konnte.

Du wirst sie nicht ewig beschützen können.

Ich blickte zur Seite und erkannte den Dämonen neben mir stehen. Sein Gesicht war völlig vernarbt und schien nicht verheilen zu können, während auf seinem kaputten Lippen ein grinsen lag, welches seine komplette Haut an beiden Wangen aufriss.

Er sah einfach scheußlich aus und konnte einem echt Angst einjagen.

Aber seine Aura war nicht die des Teufels und somit konnte ich das hier auch ohne einen direkten Kampf hinkriegen.

Sie ist nicht dein Schützling, Kleiner.

„Ich lasse sie dennoch nicht sterben", zischte ich leise und atmete tief durch, „also entweder verschwindest du jetzt, oder ich beseitige dich mit Vaters Segen".

„Ihr Engel seid so stur", ertönte die dunkle Stimme auf einmal im Raum und nicht nur in meinem Kopf, weshalb sich meine Augen weiteten und mein Blick direkt zu Yujin glitt, die geschockt zu dem grausigen Wesen blickte und anfing zu zittern.

„I-Ist meine Zeit nun vorbei..?".

„Nein. Sie haben noch mindestens fünfzehn Jahren, Miss Yujin", erwiderte ich und spürte die faulige Hand auf meiner Schulter, die sich langsam durch den Stoff der Kleidung brannte, „ich lasse nicht zu, dass er ihre reine Seele verschmutzt und sie zu einem Dämon macht, denn das haben sie nicht verdient. Ihr Platz ist im Himmel".

„Also bist du mein Schutzengel, mein Junge?".

„Nein. Ich gehöre eigentlich zu fünf anderen Menschen", seufzte ich, „ich kann sie nur nicht dem Teufel überlassen, wenn ich es verhindern kann. Das lässt mein Gewissen nicht zu".

„Aber wird dein Vater dann nicht enttäuscht von dir sein?", mischte sich der Dämon ein und grinste dreckig, „Du beschützt schließlich nicht deine Schützlinge, sondern jemand anderes. Was passiert also, wenn diese sterben und sich mein Meister an ihren Seelen bedient? Während du hier sitzt und mich nicht meine Arbeit tun lässt".

„Wird er nicht", brummte ich und fixierte mit meinen Augen die Kette der älteren Dame, die dadurch zum leuchten begann, während nun auch die andere Hand des Wesens ihren Weg auf meine Schulter fand.

Ich zischte auf und ließ langsam das Schutzfeld fallen, woraufhin der Dämon mich von meinem Platz zog und gegen die Wand drückte.

„Weißt du.. die alte kann warten. Einen Engel vögeln wollte ich schon immer mal machen", raunte er mir von hinten ins Ohr und drückte seine Mitte gegen meinen Hintern, weshalb ich meine Augen zusammen kniff und leise wimmerte. „Und dein Blut schmeckt bestimmt auch ganz toll", leckte er mir über meine Schulter, nachdem er das Stück Stoff zur Seite geschoben hatte.

Ich hielt ihn nicht auf, als er hinein biss und von mir probierte.

„W-Weißt du..", flüsterte ich unter schmerzen, „..ich.. ich bin gar kein Engel". Ich spürte, wie er sich bei meinen Worten anspannte und sogleich entfernte.

Ich drehte mich wieder um und beobachtete, wie er geschockt zu Boden ging und anfing zu dampfen.

„Deswegen habe ich auch nichts getan. Ich wusste, dass du einer von den Blutsaugern unter den Dämonen bist", sprach ich weiter und kniete mich zu ihm hin, „und da es eine riesige Sünde ist, einen Engel zu töten oder andersweitig zu.. sagen wir mal bedrängen.. wusste ich, dass du darauf anspringen würdest".

„Was zum fick bist du", brachte er gequält über seine Lippen, während er sich immer weiter auflöste und dabei Unmengen an schwarzes Blut verlor.

„Das erste Kind des Himmels", verbeugte ich mich leicht und kicherte anschließend, „geboren und nicht erschaffen. Somit Blutsverwandt mit Gott und tödlich für euch Dämonen".

„Scheiße verdammt", fluchte er und verschwand im nächsten Augenblick durch ein Portal.

Das war mir recht. Er würde eh nicht lange überleben und dann für immer in der Dunkelheit schweben.

Das war schade für die Seele, aber da sie eh vollkommen schwarz war, konnte man sie nicht mehr retten.

„Ruhe in Frieden, du arme und verlorene Seele", meinte ich und drehte mich schließlich zu der älteren Frau um, die das alles mit großen Augen beobachtet hatte.

„Es tut mir leid, Miss Yujin", verbeugte ich mich vor ihr und rieb mir anschließend über die Schulter, „aber sie sind jetzt sicher, solange sie diese Kette tragen. Ich habe sie mit Gottes Segen überschüttet und auch meinen dazu beigelegt".

„Es ist schon in Ordnung, mein Junge", stand sie auf und legte ihre Hand auf meine, „und ich muss dir danken, dass du mich beschützt hast, obwohl es nicht deine Pflicht war". „Es war meine Pflicht", schüttelte ich sogleich meinen Kopf und seufzte, „ich muss jedes Leben retten, das nicht am Ende der Lebensspanne ist".

„Du bist ein guter Junge".

„Ich schätze, da haben sie recht", hauchte ich und umarmte sie. Sie erwiderte diese direkt und drückte mich sanft an sich.

„Es tut mir leid..", flüsterte ich ihr ins Ohr und legte meine Hand an ihrem Hinterkopf, woraufhin sie Ohnmächtig wurde und in sich zusammen sackte. Ich hob sie direkt auf meine Arme und trug sie ins Wohnzimmer, wo ich sie auf das Sofa ablegte.

Anschließend blickte ich mich um und fand eine Decke, die ich über ihr ausbreite.

Sie würde sich nicht mehr an das Geschehene erinnern können, sobald sie aufwachte. Lediglich das wissen, beschützt zu werden, würde ihr bleiben.

„Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder, Miss Yujin", lächelte ich und strich ihr durchs Haar, bevor ich mich aufrichtete und zur Eingangstür lief.

Somit verließ ich ihr Haus und machte mich auf dem Weg zu meinem ersten Schützling.

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Und noch ein Kapitel, obwohl ich sie erst abgeschlossen hochladen wollt~🫠❤️🧸

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