Kapitel vier
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Jimins pov.
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„setz dich dahin", befahl mir der Dämon und schweigend tat ich, was er von mir verlangte. Er setzte sich neben mich und legte seine Hand auf meinem Oberschenkel, ehe er sich zurück lehnte und zu den anderen blickte, die sich uns gegen über setzten.
„Meine Aufgabe ist es, diese fünf ins Böse zu verführen", fing er an und blickte anschließend zu mir, „aber mein Wille ist es nicht. Ich möchte eher mit ihnen befreundet sein, meine große Liebe finden und nebenbei einige Menschen töten, die es auch wirklich verdient haben. Ganz frei von den Befehlen meines Vaters".
Ich sah zu ihm und runzelte meine Stirn, „aber Dämonen sind nicht fähig zu lieben". „ich bin ja auch kein Dämon", erwiderte er und umfasste mein Kinn erneut, um mein Gesicht näher an seins zu ziehen, „ich wurde, genauso wie du es wurdest, geboren. Nicht erschaffen. So ist es mir möglich einen eigenen Willen zu haben und Gefühle zu fühlen".
„Das.. ist unmöglich. Engel können keine Kinder zeugen, auch kein gefallener, wie der Teufel", sah ich ihn verwirrt an, woraufhin er mit den Schultern zuckte und sich zurück lehnte, „ich sagte nichts von einem Engel. Aber wenn wir gerade davon sprechen, solltest du es nicht als unmöglich sehen, schließlich kommst du selbst von einem".
„Vater hat extra einen weiblichen Engel erschaffen, um mich zu zeugen", erwiderte ich und versuchte mein Gesicht weg zu drehen, doch sein Griff war zu fest, „während der Geburt starb sie allerdings. Sie war nur dafür da, mich zur Welt zu bringen".
„Und die Dämonen findest du grausam?", stellte er in den Raum, weshalb ich schluckte und im Augenwinkel erkannte, wie die anderen ebenfalls abwartend zu mir sahen. „Dein Vater erschafft Wesen, lässt sie sterben und richtet über ihre Seelen, während er sie entweder mit Glück oder mit Pech segnet. Das ist nicht die Fairness, von der immer gesprochen wird und genau deswegen gibt es Engel, die sich gegen ihn wenden und fallen, somit in die Hölle geschickt werden", sprach er weiter und sah mich ernst an, „Lucifer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen zu sich zu holen, die nicht von Gott akzeptiert werden, weil sie etwas schlechtes getan haben, wofür sie nichts können. Schließlich wurden sie mit Fehlern und Störungen erschaffen. Es ist die Schuld deines ach so tollen Vaters, dass es sowas wie Mord und Vergewaltigungen auf der Erde gibt. Doch es einsehen kann und wird er nicht tun. Lieber macht er andere dafür verantwortlich und lässt sie dafür leiden".
„Wieso lässt der Teufel dann dennoch unschuldige Seelen zu sich holen?", fragte ich leise nach und bekam Tränen in den Augen, „wieso lässt er dennoch zu, dass sie ihre Fehler wiederholen?".
„Weil auch er irgendwann nicht mehr mit dem Schmerz und dem Leid klar kommt", meinte er und strich mir die Tränen weg, „man wird dadurch verrückt und kann nicht mehr klar denken. Gott zerstört uns langsam, Stück für Stück. Auch euch Engel und dich. Er kann keine aufrichtige Liebe verspüren, alles was er möchte, ist euch.. uns alle zu besitzen".
Ich schluchzte auf und klammerte mich an ihm fest, woraufhin er seine Arme um mich legte und mich fest an sich drückte.
„Keine sorge. Ich beschütze dich", flüsterte er mir ins Ohr und strich sanft über meinen Rücken, „wir sind schließlich gleich, kleines Himmelskind".
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Jeongguks pov.
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„Er schläft", teilte ich den anderen mit, nachdem ich die Treppen hinab und ins Wohnzimmer kam. Ich setzte mich wieder zu ihnen und lehnte mich bequem zurück.
„Er wird dich auslöschen, sobald er erfährt, was für ein Spiel du hier spielst", brummte Yoongi und verschränkte seine Arme vor die Brust, weshalb ich amüsiert ausatmete und an die Decke blickte, „deswegen habe ich ihm ja den Ring abgenommen. So wird er keinen Kontakt mit seinem Vater aufbauen oder gar zurück zum Himmel kehren können. Ergo; er erfährt rein gar nichts, außer ich erzähle es ihm".
„Und was passiert, wenn ein Engel hier auftaucht, um ihm zu helfen?".
„Dann stirbt der Engel", zuckte ich mit meinen Schultern und grinste schief, „der kleine gehört jetzt mir und wird bald eine genauso schwarze Seele haben, wie ich". „Das ist also deine Rache an Gott", hauchte Seokjin und schnaufte aus, „was hat er dir überhaupt angetan? Es muss etwas schreckliches gewesen sein, wenn du dich dafür an seinen Sohn vergreifst".
„Er hat mich getötet", antwortete ich ihm und senkte meinen Blick, „nur weil ich die Dinge nachgeahmt habe, die meine Eltern mit mir angestellt haben". „Was haben deine Eltern dir angetan?", wollte nun Namjoon wissen, weshalb ich wieder aufsah und seine Augen fixierte, „sie haben mich geschlagen, vergewaltigt und tagelang irgendwo eingesperrt, wodurch ich jedesmal fast gestorben bin".
„Und das hast du nachgemacht?".
„Ich dachte es sei Zuneigung.. gar Liebe. Ich war ja schließlich auch noch ein Kind und es wurde mir auch nie erklärt. Alle haben mich nur immer direkt verurteilt und als Monster betitelt. Nachts habe ich deswegen geweint und als dann ein Engel vorbei kam, dachte ich, er würde mich trösten", seufzte ich und lachte einmal trocken auf, „aber da habe ich falsch gedacht. Er hat mir einen Dolch ins Herz gerammt und mich dort sterben lassen. Ich wanderte danach als halbtoter auf der Erde herum, bis ich von einem Dämonen zu Lucifer gebracht wurde. Er nahm mich dann als seinen Sohn auf, gab mir bessere Kräfte, als er sie jemals besitzen könnte und erzog mich richtig. Erst durch ihn lernte ich, was richtig und was falsch war".
„oh wow. Ich habe Gott noch nie so verabscheut", schnaubte Taehyung aus und schüttelte seinen Kopf, „er hätte dir helfen sollen und dich nicht auf ewig verdammen".
„Das ist eben Gottes Fairness".
„Grausig", schüttelte Seokjin sich und atmete leise aus, „wirst du dem kleinen denn weh tun?". „Nein", schüttelte ich meinen Kopf und fuhr mir durchs Haar, „ich will ihn nur seiner Reinheit berauben und anschließend zu meinem Partner machen. Er wäre perfekt dafür und könnte mir dann helfen, Gott endgültig zu töten, denn schließlich besitzt er die gleichen Kräfte wie er und ist somit gegenüber seinem Vater immun".
„Und was springt für uns raus? Wir haben ihn her geholt und bieten eine sichere Umgebung für den Jungen, in der du genüsslich sein Vertrauen und seine Reinheit gewinnen kannst".
„Alles was ihr wollt", lächelte ich und stand auf, „ich könnte euch zum Beispiel zu Hybriden machen, dann würdet ihr ewig leben, hättet bestimmte Fähigkeiten und trotzdem noch eure Menschlichkeit". „Werden wir dann nicht verrückt, wie Lucifer oder die anderen Dämonen?", wollte Namjoon wissen und legte den Kopf schräg, weshalb ich leise lachen musste und den Kopf schüttelte, „ihr seid ja dann immer noch Bewohner der Erde und nicht der Hölle. Ihr leidet erst, wenn ihr euch dazu entscheidet in die Hölle zu kommen".
„Und was ist mit dir? Wirst du irgendwann verrückt? Oder der Engel, sobald er befleckt ist?".
„Nein, werden wir nicht", verneinte ich auch dieses Mal, „ich bin zwar ein Höllenbewohner aber lebe dennoch auf der Erde. Hier gibt es kein Leid oder Schmerz. Und Jimin würde bei mir bleiben. An meiner Seite und somit würde er erst gar nicht in die Hölle kommen. Das würde ich nicht zu lassen".
„Kann es sein, dass du verliebt in den kleinen bist?", wollte Hoseok wissen, weshalb ich leise lachte und mit den Schultern zuckte, „wenn ich wüsste, was liebe ist, dann möglicherweise".
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