Winkelgasse

Luna kicherte und schielte leicht zu einem vor sich hin schmollenden Hadrian. „Was hast du denn erwartet? Hast du wirklich geglaubt, dass du jetzt weniger Aufmerksamkeit auf dich ziehst, nur weil du nicht mehr wie Harry Potter aussiehst? Wann hast du denn das letzte Mal in einen Spiegel gesehen?"

Der blonde Engel stieß lächelnd mit ihrer Schulter gegen die des Grünäugigen und hakte sich dann wieder bei einem schmunzelnden Blaise Zabini unter.

„Und du musst zugeben, dass unsere Gruppe ja wohl auch alles andere als unauffällig ist-." Malfoy Junior grinste breit und quietschte dann etwas unmalfoyhaft, „... da ist der Quidditchladen - Los! Da müssen wir rein!"

Harry seufzte. Er hätte wirklich drauf bestehen sollen woanders einkaufen zu gehen.
Oder noch besser - gar nicht erst selber gehen.
Der junge Blutelb schielte missmutig zu Leviathan, der den Blick scheinbar sofort auf sich spürte, in Harrys Richtung sah, den Kopf schüttelte und dabei eine entsetzte Grimasse zog. „Oh nein! Und außerdem ist es jetzt eh zu spät!"

Der junge Fürst sog die Luft durch die Nase tief in seine Lungen. Hielt sie dort einen Moment, nur um sie dann geräuschvoll wieder entweichen zu lassen. Er war wirklich froh, wenn dieser Tag vorbei war.

„Hadrian, nun komm endlich! Q-U-I-D-D-I-T-C-H-L-A-D-E-N-!"
Draco wollte eben nach Harrys Hand greifen, als dieser einfach stehen blieb und mit einem entschuldigenden Blick den Kopf schüttelte. „Sorry Draco, aber ich werde kommendes Schuljahr kein Quidditch mehr spielen!"

Der Slytherin blieb abrupt stehen und starrte den Gryffindor fassungslos an. „Was?! Ich habe mich doch soeben verhört, oder? Du hast nicht ernsthaft gesagt, dass du mit Quidditch aufhörst?! Das geht nicht!! Ich meine-!"

Ein entsetzt dreinschauender Draco ... wie goldig. Hadrian grinste breit und legte dem Eisprinzen eine Hand auf die Schulter. „Ginny wird der neue Sucher und sie wird euch auch ganz schön auf Trab halten. Zwischen meinen und ihren Flugkünsten ist wirklich nicht mehr viel um. Glaub mir, es wird für euch kein bisschen einfacher!"

Der blonde Slytherin ließ den Kopf hängen und murmelte. „Ja - sie ist nicht schlecht. Das habe ich ja auch gar nicht gesagt. Aber trotzdem wird es mit Sicherheit nicht so viel Spaß machen."

„Luna hat mir übrigens geflüstert, dass Ginny wieder Single ist-", ein kichern entkam Harrys Kehle. „... und es ihr im Moment blonde arrogante Slytherins angetan haben sollen. Glaub mir, sie wird dich ganz schön ins Schwitzen bringen."

„Wa-das ... ist mir doch egal, ob die kleine Weasley Single ist oder nicht!"

„Oho ... was für eine hübsche rote Gesichtsfarbe. Es ist zwecklos Dray ... versuch es gar nicht erst!"

Blaise lachte laut auf, was leider nur dazu führte, dass genau dieses schöne Tomatenrot noch dunkler wurde.
Der Blonde sah mit roten Backen von einem zum anderen und nahm dann regelrecht Reißaus, indem er erneut auf den Laden seiner Begierde zusteuerte.

„Los jetzt! - nun kommt endlich!"



Der junge Lord lachte leise und sah dem Blondschopf noch einen Moment lang mit belustigt funkelnden Augen hinterher. Wandte sich dann allerdings kurze Zeit später immer noch breit lächelnd an den Rest seiner wartenden Freunde. „Geht ihr mit ihm! Ich will kurz zu Gringotts, wenn ich schon hier bin. Ist es okay, wenn wir uns in einer Stunde bei Madam Malkins wieder treffen?"

Luna lächelte und nickte. „Klar Hadrian."

Der Grünäugige überlegte kurz und sah dann zu Inari und Taro. „Würdet ihr die drei bitte begleiten, zusammen mit Devon Zabini!"

Die zwei Dämonen verbeugten sich leicht und Inari antwortete respektvoll. „Selbstverständlich mein Fürst, wie ihr wünscht."

Zufrieden sah Hadrian zu Leviathan, der ebenfalls bestätigend nickte, und so machten sie sich auf den Weg zu Gringotts der Zaubererbank.











„Wenn sie mir nun bitte folgen würden Fürst Satanus. Sie wurden angekündigt und der Großkobold erwartet Sie bereits."

Harry seufzte innerlich. Nichts lieber als das! Hatten die Leute nichts anderes zu tun als ihn und seine Begleiter unverhohlen und mit offenstehenden Mündern anzustarren?! Schließlich kam man ja nicht ohne Grund in eine Bank!
Hadrian zwang sich zu einem Lächeln und schenkte seine volle Aufmerksamkeit erneut dem Kobold, der ihn angesprochen hatte und nun geduldig auf eine Reaktion wartete.

„Natürlich. Sehr gerne. Ich muss mich für meine Unhöflichkeit entschuldigen! Wie ist denn ihr Name?"

Der Kobold lächelte.
Zumindest verzog er sein Gesicht zu einer Grimasse, die bei diesen Wesen durchaus als Grinsen bezeichnet werden konnte. Deutete eine respektvolle Verbeugung an, welche zeigte, dass Hadrian alles richtig gemacht hatte und antwortete. „Bogrod, Fürst Satanus-." Drehte sich um und setzte sich in Bewegung.
Harry lächelte und folgte dem Kobold einen langen Flur entlang, „... freut mich Bogrod."

Kurze Zeit später blieb der Kobold an einer massiv aussehenden Holztüre stehen, klopfte und wandte sich nach einem ‚herein' an den jungen Fürsten, währenddem er die Tür öffnete. „Es war mir ebenfalls eine Freude. Bitte, treten Sie ein."

Danach wandte Bogrod sich ab und lief in die Richtung davon, aus der sie gekommen waren. Unterdessen betrat der Grünäugige das Büro des Großkobolds, dicht gefolgt von Leviathan, während Arata, Nemere und Kelet, seine persönlichen Wächterdämonen vor der Tür Stellung bezogen.

„Es freut mich, dass Sie hier sind Fürst Satanus, mein Name ist Nagnok.
Bitte, nehmen Sie doch Platz."

Damit zeigte der Großkobold auf einen bequem aussehenden Stuhl vor seinem Schreibtisch und setzte sich wieder auf seinen eigenen, von dem er sich bei Hadrians eintreten, erhoben hatte.
Da Harry dank seines umfangreichen Unterrichts wusste, dass Kobolde nicht mit ‚Sir' angesprochen werden wollten. Ebenso wenig wie sie zur Begrüßung oder Verabschiedung jemandem die Hand reichten, nahm er nur freundlich lächelnd das Angebot an und setzte sich, was der Bankdirektor mit einem zufriedenen Ausdruck in den Augen zur Kenntnis nahm.

„Danke das Sie sich Zeit für mich nehmen Nagnok.
Ich hoffe, es stört sie nicht, dass einer der Generäle und Berater meines Gefährten ebenfalls anwesend ist?"

Der Bankdirektor lächelte und sah Leviathan einen Moment lang an, bevor er seinen Blick wieder auf den grünäugigen Elben richtete.

„Natürlich nicht. Mir ist zwar bewusst, dass ein Vertreter meiner Rasse anwesend war, als der Höllenfürst seine Bindung vor wenigen Tagen bekannt gegeben hat, doch hiermit möchte ich Ihnen persönlich noch einmal meine Glückwünsche aussprechen. Außerdem bin ich froh, dass sie endlich den Weg zu mir gefunden haben."

„Es- waren sehr ... ereignisreiche Sommerferien-", Harry schmunzelte leicht. „Vielen Dank für Ihre Glückwünsche Nagnok."

Der Kobold nickte. „Das kann ich mir gut vorstellen. Und nun sind sie ja hier.
Dass sie bis jetzt noch nicht die Frage an mich gestellt haben, ob mir bekannt ist, wer sie vor ihrer Wandlung waren, gehe ich davon aus, dass es überflüssig ist, näher darauf einzugehen?"
Nagnok durchbohrte Hadrian regelrecht mit seinem abwartenden Blick. Was diesen dazu veranlasste mit einem wissenden Ausdruck in den Augen und einem kaum sichtbaren Schmunzeln zurück zu starren.
Dieser - Kobold! Trotz aller Höflichkeit gemeine kleine Wesen.
Aber in dieses Fettnäpfchen würde er mit Sicherheit nicht treten und antwortete deshalb mit ruhiger selbstsicherer Stimme. „Ich käme nie auf die Idee sie mit einer solch undurchdachten Frage zu beleidigen Nagnok. Als wäre dem Großkobold Gringotts die Namensänderung bestimmter Verliese entgangen - oder die verschiedenen Dokumente und der Stammbaum die sich dieser, meiner Namensänderung angepasst haben."

Alter erfahrener Großkobold gegen jungen unerfahrenen Blutelben - jetzt konnte das Ganze auf Augenhöhe weitergehen.
Er schien diesen kleinen Test zumindest bestanden zu haben, wenn er das Blitzen in den Augen und das Lächeln Nagnoks korrekt deutete.

„Mir ist bewusst, dass ich durch den Bund sowohl in der Muggel- wie auch in dieser Welt als erwachsen gelte und somit nun endlich Zugriff auf mein Verlies habe. Genauer gesagt bin ich heute hier, um zu erfahren, was ich denn überhaupt alles besitze, da ich nie darüber in Kenntnis gesetzt wurde."

Der Blutelb sah abwartend zu seinem Gegenüber, der seine Stirn in Falten legte und nickte. Auch wenn es für Harry so aussah, als wäre diese Geste auf etwas bezogen was sich der Kobold bereits gedacht hatte und weniger auf seine Äußerung kurz zuvor.

„Gehe ich recht in der Annahme, dass Albus Dumbledore nie erwähnt hat, dass ihre Eltern ein Testament hinterlassen haben. Aus welchem sie als Alleinerbe des Potter-Vermögens hervorgehen?"

Der Blick des jungen Fürsten verdunkelte sich augenblicklich.

„Nein, diesen Fakt hat der Schulleiter wohl vergessen, zu erwähnen-.
Sagten sie - Vermögen?"

Das überraschte ihn nun doch.
Die Galeonen in dem Verlies, welches er vor seinem ersten Schuljahr kurz betreten hatte, waren doch nicht wirklich ein Vermögen, oder doch? Womöglich hatte er damals etwas übersehen?

„Ganz recht Fürst Satanus. Ein Vermögen, welches der Direktor von Hogwarts versucht seit geraumer Zeit in Ihrem Namen zu verwalten!"

Hadrian zog seine Augenbrauen ungläubig zusammen. „Bitte was?!"

Das durfte doch nicht wahr sein!

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