Bestrafung
Hadrian saß mit funkelnden Augen und einem verkniffenen Grinsen im Gesicht, welches nur zu deutlich zeigte, wie sehr er sich gerade das Lachen verkneifen musste, in einem der gemütlichen Sessel in Lucifers Wohnung. Beobachtete fasziniert, wie die von seinem Gefährten geschaffene Illusion von seiner Professorin wie ein Schleier abfiel.
Dieser hatte ihn soeben in die Illusion mit eingebunden. So dass er sie nicht mehr wahrnahm, obwohl sie da war. Was jedoch nichts an dem Gesichtsausdruck änderte, als aus Tamara Rainolds wieder Tom Riddle wurde.
Der dunkle Lord sah nach wie vor drein, als hätte man ihm eben offenbart, dass er Dumbledore heiraten musste, um zu überleben. Charlie Weasley entkam ein unterdrückter Laut der Belustigung, was er jedoch so geschickt wie nur eben möglich mit einem Räuspern überspielte und seinem Partner anschließend mit gespitzten Lippen und amüsiert funkelnden Augen über die Wange strich. „Ach Schatz ... du siehst auch in diesem Körper wirklich heiß aus - glaub mir. Ich weiß gar nicht, was du hast. Kein Grund, so ein Gesicht zu ziehen."
Tom drehte seinen Kopf wie in Zeitlupe in Richtung seines Gefährten. Atmete tief ein und schnaubte, währenddem er mit zusammengekniffenen Augen in das Gesicht seines Liebsten sah. „Ach jaaaa-?! Ist das so-?!"
Der Rothaarige ließ sich jedoch von der dunklen leisen bedrohlichen Stimme Toms nicht einschüchtern und ‚Mhm-te' fröhlich. Jeder andere, zumindest diejenigen, die sich nicht ganz sicher waren, ob der dunkle Lord nicht doch einen Fluch auf sie feuern würde, hätte sich spätestens jetzt in Sicherheit gebracht und Entschuldigungen geflüstert. Doch der Weasley legte nur seinen Kopf schief und schmunzelte. „Definitiv. Also ... wäre ich hetero ... oder bi-."
Tom schnaubte erneut genervt und wandte sich ab. „So - hat sich das mit der alten Ziege also demnächst auch erledigt. Gut. Wurde auch Zeit. Dann können wir das hier auch so schnell wie möglich beenden."
„Also ich kann mich Charlies Meinung da nur anschließen-." Der angefressene Blick des dunklen Lords legte sich auf Harry, als dieser anfing zu kichern. „Du bist mit Abstand die hübscheste Lehrerin an der ganzen Schule - zusammen mit Narcissa versteht sich. Da wird unsere Lehrerin für Astronomie ganz schön mit den Zähnen knirschen."
„Charmeur-." Dracos Mutter lachte leise und griff nach der filigranen Teetasse, welche auf dem Wohnzimmertisch vor ihr stand. Als im selben Moment Lucifer aus dem angrenzenden Schlafzimmer in das Wohnzimmer trat. Auf seinen Gefährten zuging und ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn hauchte. Hadrians fragender Blick richtete sich leicht nach oben, „... ist alles okay Lu?"
„Aber natürlich Liebling." Der Teufel lächelte und ließ eine von Harrys seidig weichen Haarsträhnen durch seine Finger gleiten, „... ich muss nur für ein paar Stunden meinen Pflichten nachkommen und wollte dir Bescheid geben." Die Augen des jungen Blutelben weiteten sich überrascht. „Du gehst? - kann ich mit?" Was von Lucifer jedoch sofort mit einem leisen Glucksen und Kopfschütteln verneint wurde. „Morgen ist Schule Darling. Du solltest bald schlafen gehen. Ich werde mich auch beeilen."
Der Höllenfürst lächelte zufrieden, als er sah wie sich die Augen der Frau, welche von einem seiner Dämonen soeben vor seine Füße geworfen wurde, vor Angst weiteten.
Langsam nahm er das eine Bein, welches er über das andere gelegt hatte, wieder herunter und stand eben so gelassen von seinem Thron auf, trat auf das Weibsstück zu und umrundete sie gemächlich. „Was mache ich nur mit dir-?!"
Bellatrix Lestrange kauerte zitternd und wimmernd, mit zerrissenen Klamotten auf dem dunklen Steinboden und sah zu Lucifer auf, als dieser mit hinter seinem Rücken ineinander verhakten Fingern stehenblieb und auf sie hinunter sah.
„Hmmm - Belial, was denkst du?" Mit diesen Worten wandte er sich seinem Berater zu, welcher etwas abseits am Rand stand und zog fragend eine Augenbraue nach oben.
Sie befanden sich an jenem Ort, welchen die Menschen als die ‚Hölle' bezeichneten. Die Kerker. Ein grauenvoller düsterer versiegelter Ort unter den vier Hauptstädten. An dem es nichts gab außer Lava, Feuer, Rauch und heißem Gestein so weit das Auge reichte. Abgesehen von den riesigen, teilweise feuerspeienden Geschöpfen, welche sich am Boden und in der Luft aufhielten. Und das steinerne Schloss in dem Lucifer in einer großen düsteren, nur durch Feuer erhellten Halle auf seinem Thron saß und über die Schuldigen richtete, natürlich.
Ein Ort, von dem es kein Entkommen gab, wenn der Höllenfürst sich für diese Strafe entschied. Keine Wiedergeburt, welche die Schuldigen durch Buße erlangten. Nur immerwährende grausame Folter ohne Erlösung bis in alle Ewigkeit. Ein Ort, an dem jeder schon nach wenigen Augenblicken all die guten Zeiten vergaß, welche er erlebt hatte.
„Mein Fürst ... wenn ihr erlaubt-?"
Lucifers Blick wanderte von Belial zu einem seiner anderen Berater und nickte zustimmend.
Der Dämon lächelte kalt und sah zu Bella. „Was haltet ihr davon, sie hinaus zu schicken, mein Fürst? Soweit mir bekannt ist, starb sie durch den Höllenhund eures Gefährten. Die anderen Geschöpfe werden mit Sicherheit ihre Freude mit ihr haben."
Der Fürst der Hölle gluckste leise und trat einen Moment später lächelnd auf die Lestrange zu. „So sei es!"
Die Schwarzhaarige wimmerte erneut, währenddem ihr immer mehr Tränen ihre Wangen hinunter liefen und stotterte, „... bi-bitte ... bitte ... lasst mi-mich gehen ... ich-ich tu auch all-alles, was ihr-ihr wollt!"
Der Teufel schnaubte und sah verachtend auf das Häufchen Elend zu seinen Füßen hinunter. „Du hast kein Leben in meinem Reich verdient! Du wirst einen immer wieder eintretenden Tod außerhalb dieser Mauern erleiden. Dazu verdammt zu verhungern, zu verdursten, zu verbrennen oder von den Tieren, die dort existieren in Stücke gerissen zu werden. Ohne jemals den endgültigen Tod zu finden - so wie Abertausende dort draußen ebenfalls." Dann hob er seinen Blick und sah zu zwei seiner Wachen. „Führt sie ab und bringt die Nächsten!"
Die Nächsten. Lucifer schmunzelte und ließ sich wieder auf seinen Thron sinken. Definitiv sein persönliches Highlight. Oh wie er sich darauf freute.
Während Bellatrix Lestranges Geschrei immer leiser wurde, wurde ein anderes ihm bereits vertrautes Gebrüll immer lauter. Bis seine Dämonenwachen ihm die zwei Dursleys ebenso vor die Füße warfen, wie schon zuvor die Frau.
„SIEEEE-!"
Die Augenbrauen des Fürsten hoben sich und sein Mundwinkel verzog sich zu einem schiefen Grinsen. Er war ehrlich erstaunt, dass diese Kugel auf zwei Beinen immer noch den Mut hatte ihn anzuschnauzen und mit vor Wut zuckendem Schnauzer und rot angelaufenem Gesicht in Grund und Boden zu starren.
„Und - wie gefällt ihnen dieser Teil meines Reiches?" Lu schmunzelte und lehnte sich entspannt zurück. „Angenehm warm hier, nicht?!"
„Wa-was machen wir hier?"
Der Blick des Teufels wanderte von der Bowlingkugel zu dem zitternden Klappergestell. „Ich dachte, sie hätten es begriffen-."
„-wirklich nicht?!"
Die Frau schüttelte zaghaft den Kopf und beobachtete jede Bewegung Lucifers aufmerksam.
„Das macht nichts, sie werden noch genug Zeit haben, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, warum sie hier sind. Nun, zumindest wenn sie es schaffen einen klaren Gedanken zu fassen. Ich bin mit ihnen auch eigentlich schon fertig." Der Dämon sah erneut zu den Wachen. „Schmeißt sie in den Lavafluss!"
Währenddem die Dämonen dem Befehl ihres Herren nachkamen und eine kreischende Petunia Dursley davon schleiften, stand der Höllenfürst auf und trat auf das Walross zu. „Und jetzt zu ihnen!"
„Was machen sie Freak mit meiner Frau?!"
Lucifer seufzte theatralisch und murmelte kopfschüttelnd mehr zu sich selbst, „... eindeutig lernresistent-." Dann sprach er wieder in normaler Lautstärke und direkt zu Vernon. „Ihre Frau hat ihre Strafe so eben erhalten. Sie wird in Kürze in den Lavafluss geworfen, in welchem sie immer wieder aufs Neue verbrennt, da sie, jedes Mal wenn sie gestorben ist, mit einem vollständig geheilten Körper ins Leben zurückgeholt wird. Immer und immer wieder." Der Teufel gluckste leise. „An sich eine recht - langweilige Strafe. Dieses Glück werden sie nicht haben. Sie werden deutlich mehr leiden, für das, was sie meinem Gefährten angetan haben ... sie werden spüren, was es bedeutet, solche Schmerzen zu haben, dass man sich nichts sehnlicher wünscht, als einfach nicht mehr zu existieren." Mit diesen Worten drehte der Höllenfürst sich um. Setzte sich wieder entspannt auf seinen Platz und betrachtete Vernon Dursley einen Augenblick lang nachdenklich.
„Eine andere und weitaus schmerzhaftere Art zu sterben ist schmelzen. Siedend heißes Wasser wird über die Köpfe der Sünder gegossen, welches in sie eindringt und das Innere schmelzen lässt. Sie werden sich sozusagen ‚verflüssigen'. Ein langsamer und vor allem schmerzhafter Prozess wenn die Organe sich in Pampe verwandeln und der Körper gekocht wird. Und wenn das geschehen ist, werden sie wieder hergestellt. Und alles beginnt von Neuem."
Lucifers schwarz-rote Augen funkelten sadistisch, als er sich lächelnd Belial zuwandte, „... bring ihn in den entsprechenden Kerker und hänge ihn an den Händen auf. Mein Urteil steht fest!"
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