Und jetzt? 🔥Earth

Mir schießen augenblicklich die Tränen in die Augen, und verschiedenste Gefühle drohen, mich zu überwältigen.
Erstaunen, Freude, Angst, Liebe, Angst, Sehnsucht, und immer wieder Angst.
Um ihn.

Ich fühle mich wie ein kleines Kind, als Luke mit bestürzter Miene zu mir hastet und mich in seine starken Arme nimmt.

"Hey... Schschschsch... Kiara, was ist denn los? Beruhige dich, mein Schatz... Ganz ruhig..."

Mein Kopf ruht an seiner Brust, das Gesicht habe ich in seinem Pulli vergraben. Beruhigend streichelt Luke mir über den Rücken, und ich versuche, mich zusammenzureißen.

Er ist hier. Bei mir.
Mein Vater hat ihn nicht zu sich geholt.
Bisher jedenfalls...

"Luke-", setze ich an, doch meine Stimme bricht.

Schluss jetzt. Du musst es ihm sagen.

Entschlossen befreie ich mich aus Lukes Umarmung, und sehe ihm fest in die Augen.

"Mein Vater weiß von uns".
Wie sehr habe ich mich vor diesen Worten gefürchtet. Davor, dass sie jemals wahr werden. Jeden Tag, jede Stunde.

Ein Schatten huscht über Lukes Gesicht. Aber ich weiß, dass das eher daran liegt, dass er fürchtet, ich könnte ihn jetzt verlassen. Daran, dass er weiß, wie sehr mich dieser Gedanke immer in Panik versetzt hat.

Er schätzt die Gefahr, meinen Vater, vollkommen falsch ein.
Zu was er alles fähig ist...
Wie er es innerhalb von Sekunden schaffen würde, diesen starken Geist vor mir, meinen Liebsten, zu enthöhlen und auseinanderzubrechen.

"Und... Jetzt? Wirst du mich verlassen müssen?"
Seine Stimme klingt gepresst, und mein Herz zerbricht zum x-ten Mal.
Natürlich hatte ich Recht. Ich kenne ihn mittlerweile einfach zu gut.

"Nein Luke. Du verstehst nicht. Mein Vater würde über diesen Verrat an seiner Person niemals einfach hinweg sehen. Jedenfalls nicht ohne weiteres."

Luke setzt sich aufrecht hin und rutscht ein Stück zurück, um sich an die Wand zu lehnen. Dann streckt er eine Hand nach mir aus.
"Erzähl mir alles", sagt Luke, während ich zu ihm rutsche und mich gegen ihn sinken lasse.

Also berichte ich ihm, wie mein Vater von uns beiden erfahren hat. Meine Stimme wird immer leiser, bis ich schließlich mit dem Ultimatum ende, welches mir auferlegt wurde.

"Ich muss ihm zeigen, dass ich schlecht bin, er will sehen, dass ich bin wie er. Wie ich Zerstörung, Angst und Elend unter den Menschen verbreite.
Ich muss die Welt ins Verderben stürzen. Irgendwie. Ansonsten wird mein Vater dich auf grausamste Weise vernichten. Und das könnte ich nicht ertragen."

Stumm zieht Luke mich an sich, und stützt sein Kinn auf meinem Kopf ab, während ich seinen Duft inhaliere.

"Und wenn ich das nicht ertragen kann? Dass Leid anderer für mein Leben?"

Ich schlucke verzweifelt.
"Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren. Du zeigst mir, dass ich nicht vollends verkommen bin. Du bringst das Gute in mir zum Vorschein. Dank dir kann ich die Liebe empfinden, und ich will dieses Gefühl niemals aufgeben. Wenn du stirbst, wird mich das zerstören. Dann werde ich wirklich zum alleinigen Werkzeug meines Vaters.
Ich will nicht so werden wie er, das ertrage ich nicht."

Ich versuche, all meine Überzeugungskraft in meine Stimme zu legen. Natürlich könnte ich Luke auch einfach so, mit nur einem winzigen Bruchteil meiner Fähigkeiten, meinem Willen unterwerfen.
Aber das tue ich nicht, niemals, nicht bei ihm.

"Luke, du denkst, wenn du dich opferst, würdest du die Menschheit retten.
Aber... Wenn du nicht mehr bist, wird alles Gute in mir mit dir gestorben sein.
Ich habe Angst davor.
Ich weiß nicht, was dann aus mir werden wird. Wie tief das Loch sein wird, in dass ich falle.
Vielleicht reicht es bis in die tiefsten Abgründe des Reichs meines Vaters.
Und dann vernichte ich die Menschheit doch noch, aus Wut und Rache.
Dann wäre dein Tod vollkommen umsonst.
Ich brauche dich, Luke."

Während ich spreche, schließen sich seine Arme immer fester um mich.
Ich weiß, dass er alles tun würde, um mich zu beschützen.

"Dann überlegen wir uns etwas, Kiara.
Zusammen.
Wir werden die Anweisungen deines Vaters befolgen... Nur vielleicht nicht so, wie er es sich vorstellt.
Uns wird etwas einfallen, das verspreche ich dir."

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So...
Das Kapitel hat mich jetzt gerade etwas runter gebracht und von den Zwischenprüfungen abgelenkt, die morgen beginnen😅

Der Wink mit dem Zaunpfahl:
Daumen drücken, bitte!!!

Aber Themenwechsel:
Wie findet ihr die Geschichte bisher?

Und Kiara, Luke und Charl?

Was meint ihr... Werden Kiara und Luke einen Weg finden, der es ihnen erlaubt, zusammen zu sein, ohne dafür die Zerstörung der Welt in Kauf nehmen zu müssen?

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