47. meet you at the graveyard
TW: selbstverletzendes Verhalten
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for me it was enough,
to live for the hope of it all.
M A T T H E O
Der smaragdfarbene Schimmer des schwarzen Sees hieß den Erben Salazar Slytherins im Nest der Schlangen willkommen, als er eine knappe Stunde später umhüllt von einem Nebel aus dichten dunklen Rauchschwaden in den Gemeinschaftsraum apparierte, Amelies Hand immer noch fest in seiner.
Sie hatte kein Wort gesagt, seit sie das Ritual hinter sich gebracht hatten. Weder, als er, nachdem er vor den Augen hunderter Todesser in ihr gekommen war, noch, als er sie mit Mordlust in den Adern pulsierend von diesem Bett gezogen hatte und auch nicht, als sie auf ihrem Weg zurück nach Hogwarts einige Minuten in einer schäbigen kleinen Gasse in Edinburgh hatten Halt machen müssen, da es ihm Sorge bereitet hatte, durch seinen Zorn könnte einer von ihnen während des Appariervorgangs nach Hogwarts zersplintern.
Wobei es ihm relativ egal war, was mit ihm geschah und wie viele Schmerzen er auch würde ertragen müssen, solange Amelie nur in Sicherheit war.
Länderübergreifend apparieren zu können war etwas, was nur der dunkle Lord selbst beherrschte und jene wenige Todesser, die wussten, wie sie die Magie des dunklen Mals dafür kanalisieren konnten. Mattheo fiel dies normalerweise nicht schwer, doch jetzt—
Mattheo ließ Amelies Hand los, stolperte einige Schritte durch den Raum und übergab sich in eine antike Vase, was ihm eine vernichtende Bemerkung eines der Portraits ehemaliger Slytherin einbrachte.
Sein Magen krampfte und er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihm das letzte Mal so elend gewesen war. Wann er sich das letztes Mal so abgrundtief gehasst hatte und den kaum zu unterdrückenden Drang verspürt hatte, sich zu verletzen.
Sich zu bestrafen für das Grauen, dass er seinem Mädchen angetan hatte. Seiner kleinen Amelie.
Oh Salazar, sie war jetzt—
Mattheo hatte Amelie geheiratet, hatte sie an sich gebunden, obwohl er sich selbst immer geschworen hatte, sie niemals einer solchen Gefahr auszusetzen.
Mattheo hätte sie beschützen sollen.
Doch er hatte versagt.
Ihre Eltern würden ihm niemals vergeben.
Enzo würde ihm niemals vergeben.
Und Amelie— Amelie würde—
Er zuckte zusammen, als ein Flüstern an seine Ohren drang, gefolgt von einem Gefühl der Erleichterung, als der krampfartige Schmerz in seinem Magen verblasste und die elende Übelkeit mit sich nahm.
Ihre Magie streichelte ihn, tröstete ihn.
Mattheos Finger umklammerten die Vase, während er langsam den Kopf hob. »Raus«, knurrte er mit bedrohlicher Stimme und funkelte eine Gruppe Slytherin an, die es sich auf den dunkelgrünen Samtsofas vor den prasselnden Kaminfeuern gemütlich gemacht— und ihre Zauberschachpartien jäh unterbrochen hatten, als sie erschienen waren.
Mit großen Augen und bleichen Gesichtern starrten sie ihn an. Ein Mädchen zitterte, als sie realisierte, wer er war und lies prompt ihre Teetasse fallen, die klirrend auf den Boden zerschellte, was ihr ebenfalls einen beleidigenden Kommentar von demselben Portrait einbrachte, der verdächtig nach dämlicher Trampel klang. »Verschwindet«, brüllte er sie an, wobei ihm Schatten aus den Fingerspitzen schossen.
Mattheo würde sie töten.
Er würde sie umbringen, einfach weil er die Mordlust in sich nicht mehr unter Kontrolle würde halten können, wenn sie ihn auch noch eine Sekunde länger anstarrten. Doch sie ließen es sich nicht ein drittes Mal sagen, sprangen hastig auf und flüchteten die geschwungenen Treppen zu den Schlafsälen hinauf.
Mattheo ballte die Fäuste und drehte sich um, auf der Suche nach etwas, das er zerstören konnte, ohne dabei den Avada Kedavra zum Einsatz kommen zu lassen. Doch dann fiel sein Blick auf Amelie, die neben ihm stand und mit leerem Blick zu den Fenstern starrte, immer noch in ihrem atemberaubenden Brautkleid, das nun ein wenig zerknittert war. Er suchte sein Gedächtnis nach dem Zauber ab, mit dem man zerknitterte Kleidung in Ordnung brachte, aber er wollte ihm nicht einfallen.
Also starrte er sie einfach nur an.
Das Licht des schwarzen Sees verfing sich in der Tiara, die sie zusammen mit dem Schleier in ihrem langen dunkelbraunen Haar trug und ließ die kleinen Diamanten der Krone smaragdgrün schimmern.
Amelie sah aus wie eine Prinzessin.
Eine Slytherin Prinzessin.
Sie war so schön, dass es beinahe weh tat sie anzusehen. Doch in ihren Augen— oh bei Salazar in ihren wunderschönen whiskeybraunen Augen, die Mattheo so sehr liebte, lag nichts als Schmerz.
Plötzlich sah er sie wieder unter sich liegen.
Es ist okay, Theo.
Das hatte sie zu ihm gesagt, als er gezögert hatte. Als er überlegt hatte ob es nicht doch besser war, sich dem dunklen Lord zu widersetzen und ihren einzigen Triumph zu verspielen— seinen eigenen Tod zu riskieren, nur um ihr das nicht antun zu müssen.
Sieh nur mich an, mein Liebling.
Mattheo hatte gehorcht und sie angesehen.
Und dann war er in sie eingedrungen.
Sanft und mithilfe eines Gleitmittelzaubers, doch tief.
So tief, dass ihre Körper unwillkürlich aufeinander reagiert hatten. Wie sie es immer taten, in den Nächten, in denen sie sich zwischen den Kissen ihres oder seines Himmelbettes liebten, bis sie in den Armen des anderen erschöpft in den Schlaf sanken.
Er hatte getan, worum sie ihn in den Gärten unter Tränen angefleht hatte, hatte ihre Ehe und das Ritual vollzogen, während sie ihnen alle zugesehen hatten.
Der dunkle Lord.
Ihr Vater.
Ihr Bruder.
Ihre Freunde.
Ich liebe dich, hatte sie ihm mit zittriger Stimme immer wieder ins Ohr geflüstert, während sie ihre Beine enger um seine Hüften geschlungen und ihre Finger in seinem Haar verkrallt hatte, ihm geholfen hatte zu kommen, obwohl er nicht gewollt hatte.
Um nicht zuzulassen, dass ihre einzige Chance auf Freiheit verblasste, wie ihre geliebten Sterne, nach denen sich die ehemalige Ravenclaw so sehr sehnte.
Er wird uns nicht brechen, Theo,
Und doch stand sie nun da, bleich und zitternd. Herz und Seele gebrochen in so unendlich viele Teile.
Immer noch stumm, seit er in ihr gekommen war.
Mattheo konnte nicht mehr atmen.
Er wollte sie in den Arm nehmen, wollte ihre Stirn küssen und ihr ins Ohr flüstern, dass alles wieder gut werden würde, während er sie einfach nur festhielt.
Doch wie konnte er nur das Recht haben, sie jemals wieder zu berühren, sie jemals wieder ansehen zu dürfen, nachdem was er heute Abend getan hatte.
Er sank auf die Knie und starrte auf seine Hände.
Die Hände, die sie zu diesem verfluchten Bett mit den blütenweißen Laken geführt hatten, das der dunkle Lord an dem Ort heraufbeschworen hatte, an dem die Aura des Todes so stickig war, dass man es kaum zu atmen wagte. Die Hände, die Tüll und Satin ihres Brautkleides zur Seite geschoben hatten.
Die Hände, die ihre Beine zaghaft auseinander geschoben hatten, während ihr eigener Vater zugesehen hatte. Die Hände, die den Saum des tiefschwarzen Höschens, das er für sie ausgesucht hatte, beiseite geschoben hatten, bevor er—
Schuldgefühle erdrückten den Erben Slytherins und vertrieben die brennende Lust zu morden aus seinen Gedanken. Ließen nun nur noch Platz für Hass.
Hass auf den dunklen Lord.
Hass auf die ganze Welt.
Doch vor allem Hass auf sich selbst.
Mattheo hätte sterben sollen.
Er hätte lieber sterben sollen, als ihr das anzutun.
Wie hatte er sich nur darauf einlassen können, Triumph hin oder her? Er verdiente den Tod.
Mattheo sackte nach vorn, stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und übergab sich erneut. Diesmal half Amelie ihm nicht, denn er spürte, dass ihre Magie für den Augenblick fort war, erloschen wie eine Kerze im Wind. Minuten verstrichen, in denen er nur das Pochen seines Herzens wie ein trauriges Lied in seinen Ohren widerhallten hörte, als sich ein gezischtes »Komm herein« darunter mischte.
Mattheo war, soweit er sich erinnern konnte, immer der einzige innerhalb der Mauern von Hogwarts gewesen, der die steinerne Schlange verstanden hatte, die den Eingang zum Gemeinschaftsraum der Slytherin bewachte. Und es hatte ihn seit dem ersten Schuljahr in den Wahnsinn getrieben, sie diese zwei Worte an die hundert mal am Tag zischen zu hören.
Doch jetzt war es ihm egal.
Alles war ihm egal.
Amelie würde ihn nie wieder ansehen.
Mattheo wollte nur noch sterben.
Und doch zuckte sein Kopf sofort in ihre Richtung, als beim Anblick ihres Bruders ein heiseres Schluchzen aus ihrer Kehle drang. Sekunden später war der Slytherin bei ihr, legte den Arm um seine Schwester und führte sie zu einem Sofa. Mattheo fühlte wie ihn ein schwaches Gefühl von Erleichterung durchströmte, als er Diana sah.
Mit einer Handbewegung ließ er sein Erbrochenes verschwinden, murmelte einen Zauber für frischen Atem und rappelte sich dann vom Boden auf, was ihm erst nach mehreren kläglichen Versuchen gelang, bevor er sich zu dem Sofa schleppte, auf dem Diana einen Koffer mit unzähligen Phiolen, getrockneten Kräutern und Tablettendöschen aufgeklappt hatte.
Mattheo sah zu Amelie.
Blass wie der Tod saß sie neben ihrem Bruder auf dem Sofa, den Kopf auf die Lehne gelegt und die Augen geschlossen. Ihre Brust hob und senkte sich bei jedem ihrer rasselnden Atemzüge, die immer schneller zu werden schienen. Mattheo erkannte sofort die Zeichen der aufkommenden Panikattacke, doch er wagte es nicht, sie zu berühren, wagte es kaum sie anzusehen.
Es war alles nur seine Schuld.
Ihr Zustand, ihr Schmerz, ihre Narben.
Und wenn sie jetzt auch noch schwanger wurde—
Er durfte nicht darüber nachdenken, durfte sich erst für diesen Gedanken hassen, wenn er allein war.
Allein mit einer Rasierklinge.
Mattheo sank vor dem Sofa auf die Knie.
»Ist sie—«, seine Stimme war ein heiseres, gebrochenes Wispern, geboren in nichts als Schmerz.
»—Ist sie schwanger?«
Enzo Kopf zuckte ruckartig in seine Richtung und er konnte den Zorn förmlich spüren, der von den angespannten Schultern des Slytherin ausging.
Doch Diana, die Amelie zuerst eine Phiole mit einer blassrosa Flüssigkeit und dann eine, dessen Inhalt vollkommen farblos war an die Lippen setzte, betrachtete ihn mit einem sanften Blick. »Ich bin mir sicher, deine Blutlinie ist überaus mächtig, Mattheo, aber das käme schon etwas göttlichem gleich.«
Die Blondine schenkte ihm ein schwaches, aufmunterndes Lächeln, doch er erwiderte es nicht.
Der Lockenkopf starrte sie nur finster an.
»Fruchtbarkeitsritual hin oder her«, sagte Diana mit ruhiger Stimme, beschwor ein Glas Wasser aus dem Nichts herauf und half Amelie beim trinken. »Der weibliche Körper braucht ein paar Tage Zeit, um eine Schwangerschaft entwickeln zu können.«
Als Diana bemerkte, dass ihm dies nicht als Antwort genügte, hob sie ihren Zauberstab und schwang ihn einmal herzförmig über Amelies Unterleib. Eine blassrosa Kugel leuchtete auf, doch in ihrem inneren war es leer. »Nicht schwanger«, beruhigte sie ihn.
Zärtlich strich sie Amelie eine dunkle Strähne aus der Stirn. »Ich habe ihr ein Elixier verabreicht, dass ihren Zyklus für die nächsten Tage außer Kraft setzt.«
Mattheo nickte und betrachtete sie.
Ihre Augen waren immer noch geschlossen, doch das Sedativum, das die Heilerin ihr eingeflößt hatte, hatte dafür gesorgt, dass sie nun wieder ruhig atmete.
Plötzlich wurde ihm wieder bewusst, wie jung sie war.
Amelie war kaum erwachsen.
Enzo starrte ihn immer noch an und als es Mattheo endlich gelang sich aufzurichten um sich von dem Slytherin, den er wie einen Bruder liebte, anzuhören, was er ihm zu sagen hatte, gab es einen lauten Knall.
Enzo sprang auf und auch Mattheo wirbelte mit gezücktem Zauberstab herum, ließ ihn jedoch wieder sinken, als er Blaise und Theodore erkannte, die sich jetzt mitten im Raum materialisiert hatten und einander stützen mussten, um nicht zu stürzen.
»Ihr Idioten habt nicht wirklich versucht von England nach Schottland in einem Rutsch zu apparieren, oder?«, fragte Enzo. »Habt ihr aus dem letzten Mal nichts gelernt?« Resigniert seufzend schüttelte er den Kopf, als sein Blick auf Blaises blutiges Ohr fiel, das offensichtlich zersplintert und damit Antwort genug war. Theodore, der auf wackligen Beinen neben dem dunkelhäutigen Slytherin stand, rieb sich mit finsterer Miene die kürzlich erst verheilte Schulter, die Diana in mehreren Sitzungen und mit einer Engelsgeduld einigermaßen wieder funktionstüchtig gemacht hatte.
»Fanculo«, fluchte der italienisch stämmige Todesser, riss sich den Umhang seiner Uniform von den Schultern und schmiss ihn über einen antiken Globus, wobei er diesen fast umwarf. »Hätte Blaise nicht im letzten Moment meinen Arm gepackt, hätte ich Voldemort höchstpersönlich den Avada zwischen die Augen gejagt.« Blaise brummte zustimmend.
Theodore ließ eine Reihe unverständlicher, italienischer Schimpfwörtern vom Stapel und rieb sich dann knurrend die leicht gebräunten Schläfen. »Dieser abartige Bastard«, brachte er mit angespanntem Unterkiefer hervor, doch als sein Blick auf Amelie fiel, wich jegliche Härte aus seinen Zügen.
»Wie geht es ihr?«
In Enzo legte sich ein Schalter um.
»Wie es ihr geht?«, brüllte er seinen Freund an und ließ ein ungläubiges Lachen aus seiner Kehle dringen, die Augen glasig vor Kummer und Hass. »Wie soll es meiner Schwester schon gehen, nachdem man sie dazu gezwungen hat, sich mit diesem abartigen Ritual schwängern zu lassen, während nicht nur hundert Todesser dabei zugesehen haben, sondern auch ihr eigener Vater, bei Merlins verficktem—«
»Hör auf zu schreien, Enzo«, fuhr Mattheo ihn warnend an, als er die Tränen auf Amelies Wangen bemerkte. Der Berkshire Erbe funkelte ihn zornig an, während er seinen Zauberstab so fest umklammerte, dass seine Fingerknöchel sich schon weiß verfärbten.
Doch dann fiel sein Blick auf Amelie und seine Wut verwandelte sich erst in Reue und dann in Sorge.
»Scheiße«, murmelte der Slytherin und setzte sich wieder zu seiner Schwester auf das Sofa, deren zierlicher Körper erneut zu zittern begonnen hatte.
»Ist schon gut«, versuchte er sie zu beruhigen, woraufhin sie jedoch nur noch heftiger zitterte.
»Bitte nicht streiten«, flehte sie ihren Bruder an.
Mattheo schluckte und verspürte den Impuls, sie von diesem Sofa zu heben und in sein Bett zu tragen.
Ohne nachzudenken, machte er einen Schritt nach vorn, woraufhin Enzo ihn mit einem nonverbalen Zauber einige Meter zurückschleuderte. »Bleib weg von meiner Schwester, Theo. Du hast für heute wirklich genug angerichtet«, knurrte er ihn an, woraufhin Amelie Enzos Unterarm umfasste.
Der Schmerz in seiner Stimme, hatte ihre Tränen nur noch verstärkt. »Bitte hör auf damit, Enzo.«
Ihre Stimme war nichts als ein heiseres Flüstern.
Aus Mattheos Zauberstab stoben wütende rote Funken und setzten um ein Haar einen der antiken Wandteppiche in Brand, die die kargen Wände der Kerker schmückten. Einen langen Moment fixierten die beiden Slytherin einander mit so hasserfüllten Blicken, dass er sich sicher war, Enzo würde jede Sekunde mit erhobenen Fäusten auf ihn losgehen.
Und Mattheo würde ihn lassen, denn er verdiente es, verdiente jedes verdammte Fünkchen Schmerz, dass Lorenzo Charles Berkshire ihm hinzufügen wollte.
Vom dunklen Lord gezwungen zu werden seiner kleinen Schwester beim Sex zuzusehen und dabei komplizierte Formeln eines uralten Rituals zu murmeln, damit sie einen Erben Salazar Slytherins empfing, hatte ihn endgültig gebrochen.
Tu es, stachelte er ihn in Gedanken weiter an, denn das einzige was er für ihn tun konnte, war sein Ventil zu sein. Den Schmerz auszuhalten, den Enzo fühlte.
Enzo zuckte zusammen, als er seine Stimme in seinem Geist vernahm. Die Wärme in seinen sanftmütigen braunen Augen war gänzlich erloschen, als er sich mit geballten Fäusten vom Sofa erhob, doch dann glitten seine Augen zu Amelie, die flehend zu ihm aufsah und er ließ die Hände wieder sinken.
Die Kronleuchter über ihnen erzitterten.
In der nächsten Sekunde erschien der blassblonde Haarschopf von Draco im Gemeinschaftsraum, der die Arme um Pansy und Astoria gelegt hatte, die sich mit zusammengepressten Lippen ihren kugelrunden Babybauch hielt. Sofort beugte er sich über sie und tauschte ein paar flüsterten Worte mit seiner Frau, bevor er sich aufrichtete und die Schultern straffte.
Das Gesicht des Malfoy Erben war verhärtet und auf Toris Wangen glitzerten halb getrocknete Tränen.
Pansys Gesicht war eine einzige Grimasse aus Zorn.
Daphne war nicht dabei und Mattheo bezweifelte, dass sie in ihrem aktuellen Zustand überhaupt dazu fähig war, zu apparieren. Einen Augenblick hatte er ihr kränkliches Gesicht vor Augen, doch er hatte keine Kraft um sich jetzt auch noch um sie zu sorgen.
Astoria, die bei dem Anblick ihrer Freundin in ein Schluchzen verfiel, verbarg das Gesicht in Dracos Uniform. Pansy warf einen besorgten Blick zu Amelie, woraufhin sich ihre Wut noch verstärkte. Aggressiv schleuderte sie ihre High Heels von den Füßen und ließ sich dann auf das Sofa gegenüber sinken, wo sie die Arme um ihre Knie schlang.
Eine Weile untermalte nur das sanfte Knacken von brennendem Holz die Stille zwischen den Freunden, während die Funken des Kaminfeuers ein orangefarbenes Leuchten auf ihre Gesichter warf.
Die Wärme war tröstend für sie alle.
Dann fluteten die vertrauten Schatten von Lucifer Lestrange das Nest der Schlangen, bevor seine schweren Todesser Stiefel wie ein Gewitter über den Boden donnerten, was nun alle Nervensägen in den Portraits oder an den Wandteppichen aufschrecken— und ihm finstere Blicke zuwerfen ließ.
Die Statue einer Hexe drehte ihren marmornen Kopf verzückt zu ihm um, doch der blauäugige Todesser, der nicht nur mit einem Temperament aus der Hölle, sondern auch mit einer derart verstörenden Schönheit gesegnet war, die Frauen reihenweise dahinschmelzen ließ, würdigte sie keines Blickes.
Dann war sein bester Freund bei ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Bist du okay?«, murmelte er so leise, dass nur er ihn hören konnte.
Mehr als ein Nicken brachte er nicht zustande.
Lestrange glaubte ihm keine Sekunde. Prüfend sah er ihn an, bevor er sich zu Amelie wandte, die sich auf dem Sofa zu einer kleinen Kugel zusammengerollt hatte, während Enzo tröstend durch ihr Haar streichelte. Lestrange sank vor dem Sofa auf die Knie, lehnte sich über sie und tauschte ein paar flüsternde Worte mit dem Mädchen, die er nicht verstand.
Doch als er sich wieder erhob, sah Mattheo nicht nur denselben Hass auf Lord Voldemort in den dunkelblauen Augen des Todessers, der auch in den verhärteten Gesichtern seiner Freunde zu erkennen war, sondern auch ein entschlossenes Funkeln.
Ein Versprechen.
»Er wird bezahlen«, sagte Lestrange mit dunkler Stimme zu niemand bestimmtem. Eine Weile starrte er grimmig in die Flammen des Kaminfeuers, dann drehte er sein Handgelenk und beschwor mit einem ungesagten Zauber zwei Flaschen Feuerwhiskey herauf. Wie von Geisterhand verteilte sich der bernsteinfarbene Alkohol nun in schwere Gläser und schwebte schließlich zu jedem aus der Runde.
Der Todesser atmete tief ein und aus, bevor er sich offenbar etwas nervös durch das dunkelbraune Haar fuhr und seine chaotische Frisur in Ordnung brachte, was die steinerne Hexe verliebt seufzen ließ.
»Ich weiß ist wahrscheinlich der beschissenste Augenblick, den man sich zum anstoßen aussuchen kann, aber ich kann keine Sekunde länger warten.«
Mattheo nahm das schwere Kristallglas mit dem Whiskey, das ihn jetzt ungeduldig anstupste.
»Und worauf stoßen wir an, Luc?«, fragte Blaise, der es noch nie gewagt hatte eine von Lestrange Entscheidungen in Frage zu stellen. Er saß nun in einem Sessel und starrte gierig auf den schmerzlindernden Alkohol in seinen Händen, während Diana sich um sein Ohr kümmerte.
Lestrange wandte sich Mattheo zu.
»Auf den Tod unseres Onkels.«
Der Todesser prostete ihm zu, doch Mattheo war wie erstarrt. Mit aufgerissenen Augen sah er ihn an, während er die Worte seines Freundes verinnerlichte.
Rabastan Lestrange... war tot?
Er konnte Malfoy zischend ausatmen hören, während Astoria sich schockiert die Hand auf die Lippen presste. Aus Amelies blassem Gesicht war jeglicher Rest Farbe gewichen. Mit großen Augen hatte sie sich aufgerichtet und lehnte nun erschöpft gegen die Schultern ihres Bruders, der Lestrange mit einer Mischung aus Sorge und Erleichterung anstarrte.
»Und auf meine Verlobung.«
Die Statue ließ ein übertrieben herzzerreißendes Schluchzen hören, doch niemand beachtete sie.
Lucifer lächelte nicht, doch in seinen Augen brannte ein Feuer, als er sich den Whiskey ohne irgendein weiteres Wort der Erklärung in den Rachen kippte und das Glas dann achtlos über seine Schulter warf, woraufhin es klirrend an der Wand zerschellte.
Pansy stieß ein leises Schluchzen aus, als er mit donnernden Schritten auf sie zu kam und dann vor ihr auf die Knie fiel. Ihre nackten Schultern zitterten heftig, als sie sich Rabastans Verlobungsring vom Finger zog und ihre Hand Lestrange entgegen hielt, der etwas funkelndes aus seinem Umhang zog.
»Pansy Persephone Parkinson«, begann er mit dunkler Stimme. »Würdest du mir die Ehre—«
»Wenn du mir nicht sofort diesen Ring auf den Finger schiebst, werde ich dir verdammt nochmal weh tun, Lucifer«, fauchte die Slytherin ihn an.
Mit einem amüsierten Grinsen ergriff er ihre Hand und schob ihr einen Smaragdring auf den Finger, der im Licht der Kronleuchter funkelte und glitzerte.
Er machte Anstalten sich zu erheben, doch Pansy rutschte vom Sofa und schlang die Arme um ihn.
»Das wurde auch verdammt nochmal Zeit«, rief Theodore erleichtert und lehnte sich grinsend in seinem Sessel zurück, erhob sein Glas auf das Wohl seiner Freunde, so wie es nun auch die anderen taten.
Auch Mattheo hob sein Glas an die Lippen, kippte den Alkohol herunter und hieß das Brennen des Whiskeys in seiner Kehle willkommen, obwohl die Frage, wer bei Salazars von Dunkelheit zerfressenem Herz Rabastan Lestrange ermordet hatte, wie ein Poltergeist in seinen Kopf herumspukte.
»Du hast ihn umgebracht?«, sprach Enzo wie so oft aus, was Mattheo dachte und starrte Lestrange an, der sich jetzt auf das Sofa hatte fallen lassen, Pansy auf dem Schoß, die sich fest an ihn klammerte.
Mattheo konnte sich nicht daran erinnern, Pansy jemals weinen gesehen zu haben. Selbst in der Nacht der Schlacht, als man Miles Bletchleys Leiche aus den Ruinen von Hogwarts geborgen hatte, hatte die dunkelhaarige Slytherin keine Träne vergossen.
Doch jetzt schluchzte sie unentwegt.
Trotz seines eigenen Kummers, der ihm das Atmen so schwer machte, empfand Mattheo ein Gefühl von Erleichterung. Nach allem was sie durchgemacht hatten, verdienten die beiden es glücklich zu sein.
»So gern ich diese Frage auch mit Ja beantworten würde Berkshire, nein ich habe meinen Onkel nicht um die Ecke gebracht«, entgegnete Lestrange grimmig und beschwor sich aus dem nichts ein neues Glas Whiskey herauf. »Nur wenige Minuten nach dem Ende des Rituals hat ausgerechnet Selwyn seine Leiche in einem der Bäder vorgefunden.«
Mattheo wusste, dass Theophilius Selwyn und Rabastan einander nicht ausstehen konnten und seit Jahren rivalisierend um die Gunst des dunklen Lords buhlten. Auch auf seiner Hochzeit hatte er mitbekommen, wie sie aneinander geraten waren.
Schadenfroh grinsend sah Lestrange zu Mattheo.
»War ziemlich unschön. Er hat sich wohl die halbe Lunge ausgekotzt, doch der Appare Vestigum hat nichts ergeben. Er ist weder durch schwarze Magie, noch durch eine andere Art von Magie gestorben.«
»Es war also ein natürlicher Tod? Aber war er nicht erst Mitte dreißig?«, fragte Enzo, der jetzt verwirrt drein blickte. »Hatte er vielleicht ein Herzleiden?«, kam es von Diana, die immer noch mit Blaises zersplintertem Ohr beschäftigt war, das nun allmählich wieder wie ein richtiges Ohr aussah und nicht wie eines der fleischigen Langzieh-Ohren, die man in Zonkos Scherzartikelladen erwerben konnte.
Nonchalant zuckte der Lestrange Erbe mit den Schultern und strich mit den Fingerspitzen langsam über Pansys nackte Schultern, woraufhin die dunkelhaarige Hexe ihm einen innigen Kuss auf die Wange hauchte. »Mein Onkel hatte viele Besitztümer, aber ein Herz gehörte sicher nicht dazu, Diana.«
Er nahm einen großen Schluck von seinem Feuerwhiskey. »Liegt wohl in der Familie«, fügte er brummend hinzu und warf Mattheo einen vielsagenden Blick zu, den er grimmig erwiderte.
»War es Gift?«, fragte Malfoy, der jetzt mit verschränkten Armen gegen die Lehne des Sessels lehnte, auf dem Astoria Platz genommen und ihre geschwollenen Beine auf den Hocker gelegt hatte.
Erneut zuckte Lestrange mit den Schultern.
»Vielleicht. Aber wie genau er abgekratzt ist, spielt eh keine Rolle mehr«, sagte er mit einem bösen Grinsen auf dem vernarbten Gesicht. »Der dunkle Lord hat getobt als sie ihm seine Leiche präsentiert haben, könnt ihr euch ja vorstellen. Immerhin war dieser Hurensohn sein bester Fluchentwickler und hatte im Gegenzug zu anderen Todessern keine Skrupell ne Menge Muggel auf einmal in die Luft zu sprengen.«
Grimmig trank er von seinem Whiskey.
»Voldemort hat Selwyn für seinen Tod verantwortlich gemacht und ihn von Nagini in Stücke reißen lassen, bevor er sich überhaupt rechtfertigen konnte.«
Bei diesen Worten, hörte er Amelie plötzlich scharf Luft in ihre Lungen ziehen. Ihre Hände zitterten so sehr, dass ihr Verlobungs- und Ehering eine unruhige Melodie gegen das Whiskeyglas klimperten, das die Hexe mit beiden Händen fest umklammert hielt, während sie erschöpft an der Schulter ihres Bruders lehnte. Als spürte sie seinen Blick, hob sie das Kinn und sah ihn an, was sein Herz schneller schlagen ließ.
Oh, wie sehr er dieses Mädchen liebte.
Schwer atmend sah sie ihn an und dann— für den Bruchteil einer Sekunde flackerte etwas in ihren tiefschwarz getuschten Augen auf, dass er sofort erkannte, hatte er diesen Ausdruck doch über die letzten Jahre unzählige Male in ihnen gesehen.
Schuld.
Mattheo starrte Amelie an, die sofort begriffen hatte, dass er es wusste. Das er wusste, was sie getan hatte.
Kaum merklich schüttelte sie den Kopf.
Enzo bemerkte, dass Mattheo sie ansah und legte ihr den Arm um die zierlichen Schultern. »Komm ich bringe dich nach oben, Schwesterherz. Du brauchst Schlaf.« Amelie, die sich durch den Whiskey und die Medikamente nun kaum noch in einer aufrechten Position halten konnte, nickte schwach. Mit letzter Kraft schlang sie die Arme um seinen Hals, war eingeschlafen, kaum war er mit ihr in seinen Armen aufgestanden. Sofort waren Diana, Astoria und Pansy an ihrer Seite, um sie nach oben zu begleiten.
Mattheo wagte es nicht ihnen zu folgen.
Die Neuigkeiten über Rabastans Tod hatten die Schuldgefühle in seiner Brust zwar für einen Augenblick verdrängt, doch jetzt waren sie wieder zurück und schnürten ihm die Kehle zu.
Er leerte sein Glas und hexte es mit einem unausgesprochenen Evanesco ins Nirvana.
Nur vage hörte er, wie Lestrange die anderen Jungs auf freundliche Weise anwies zu verschwinden. Blaise und Theodore erhoben sich ohne ein Widerwort aus ihren Sesseln und selbst von Draco gab es nur ein leises Knurren, bevor sie sich gemeinsam in Richtung der Schlafsäle begaben.
Mattheo schloss die Augen und kämpfte gegen die Mordlust, die wieder durch seine Venen pulsierte. Dunkelheit umwirbelte seinen Geist, doch bevor er nach Askaban oder in die Kellergewölbe des Riddle Manor apparieren konnte um seinen Hass an den Gefangenen dort auszulassen, fühlte er wie Lestrange ihm eine Hand auf die Schulter legte.
Und dann zog der Todesser ihn in eine Umarmung.
Mattheo wehrte sich, doch Luc ließ nicht locker. Er packte ihn im Nacken und drückte ihn mit Gewalt an sich, hielt ihn fest in seinen Armen, bis sein brennender Zorn irgendwann in Kummer umschlug, der den Erben Slytherins unkontrolliert zittern ließ.
Und dann umarmte Mattheo ihn zurück.
»Sie hasst mich«, brachte er keuchend bevor.
Lestrange seufzte.
»Red kein dummes Zeug, Riddle.«
Mattheo schwieg und umarmte ihn inniger.
Es war einer der seltenen intimen Momente, den die beiden Todesser nun teilten, denn auch wenn sie gemeinsam aufgewachsen waren, Seite an Seite nächtelang Folter ertragen hatten, erst durch Lucs Vater und Mattheos Stiefvater Rodolphus oder seine von purem Wahnsinn geplagte Mutter Bellatrix, und später durch die Hand des dunklen Lords, so hatten sie einander so gut wie nie umarmt, sondern danach immer nur schweigend beieinander gesessen und die Nachwirkungen des Cruciatus mit Whiskey betäubt.
Mattheo schwor sich, wenn der dunkle Lord vernichtet- und das Regime zu Staub zerfallen war, würde kein Tag mehr vergehen, an dem er seinen besten Freund nicht umarmte. »Oh ich liebe dich auch, mein Liebling«, schnurrte Lucifer ihm mit rauer Stimme anzüglich ins Ohr, woraufhin Mattheo den Todesser knurrend aus seinem Geist warf.
Doch er ließ ihn nicht los. Minuten verstrichen, in denen sie so da standen und einander festhielten, einander Halt gaben, wie sie es immer getan hatten.
»Charles hat nichts gesehen«, sagte Lestrange nach einer Weile, was Mattheos Kehle ein erleichtertes Seufzen entlockte. »Danke«, murmelte er, bevor sein Kopf auf die Schulter seines engsten Todessers fiel, gefolgt von einem schweren Stein auf seinem Herzen.
»Nicht dafür.«
Mattheo überlegte, was er noch sagen konnte um seine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, dafür dass Lestrange während des Rituals in den Geist seines Schwiegervaters eingedrungen war und ihn manipuliert hatte, damit er dieses nicht hatte mitansehen müssen, doch egal was ihm auch durch den Kopf ging, es würde sowieso nicht ausreichen.
Langsam fühlte er die Erschöpfung ihre Krallen nach sich ausstreckten. Müde hob er den Kopf, sah jedoch an Lestrange vorbei in die Flammen des Feuers.
»Enzo wird mir nie vergeben«, sagte er dann und schluckte. »Er wird mir nie verzeihen, was ich heute Abend angetan habe. Genau wie Amelie. Sie—«
Doch Lestrange drückte seine Schulter, woraufhin er den Kopf hob und ihn ansah. »Berkshire wird vielleicht auf ewig das Verlangen verspüren dir eine reinzuhauen, aber das war schon so, seit er herausgefunden hat, dass du seine kleine Schwester vögelst.« Er hob eine Braue und zwinkerte ihm zu.
Mattheo seufzte. »Aber Amelie—«
»Amelie hat dich angefleht es zu tun, Theo. Ich habe es in ihren Augen gesehen. Sie liebt dich und sie würde hundert verdammte Rituale über sich ergehen lassen, damit du an ihrer Seite bleibst. Lebendig.«
Mattheo starrte ihn an. Er versuchte ihm zu glauben, doch er konnte den Ausdruck in ihren Augen einfach nicht vergessen, als er in sie geglitten war und dann auf diesem gottverfluchten Bett genommen hatte.
Ein weiteres Trauma, dass sie Dank ihm erlitten hatte, nachdem er sie in aller Öffentlichkeit verge—
»Fucking Hell«, knurrte Lestrange plötzlich zornig, packte seine Schultern und schüttelte ihn.
»Hör verflucht nochmal auf so eine Scheiße zu denken und reiß dich zusammen, bei Salazar. Wir sind so kurz davor all dem hier endlich ein Ende zu bereiten und ich werde nicht zulassen, dass er dich jetzt bricht. Hast du das kapiert?«, wies er ihn zurecht, woraufhin Mattheos Kopf aggressiv in seine Richtung zuckte. Er öffnete den Mund, doch der Todesser ließ ihm keine Gelegenheit zu sprechen.
»Wir werden ihn für das bezahlen lassen, was er euch beiden angetan hat«, zischte Lucifer mit kaltem Hass in der Stimme. »Du hast mein Wort. Doch nicht heute Nacht. Und jetzt geh verdammt nochmal zu deiner Frau, bevor ich dich nach oben schleife.«
Im nächsten Augenblick war er dissappariert und Mattheo wusste, wer ihm in den verdreckten, nasskalten Gängen von Askaban eine reinhauen würde, sollte er es wagen, dorthin zu apparieren.
Im nächsten Moment war er auf den geschwungenen Treppen, die in Richtung der Schlafsäle führten.
Mit einem Blinzeln ließ er seine Tür aufspringen, rammte seine Faust ein paar Mal gegen die Türen des Holzschranks in der Ecke, bevor er unter die Dusche sprang, um sich Blut und Splitter abzuwaschen.
Ein dumpfer Schmerz zog sich durch seinen Arm, doch er nahm es kaum war, als er Minuten später in den Korridor der Mädchenschlafsäle abbog, gekleidet in einer dunkelgrauen Sweathose und einem farblich dazu passenden Pullover mit dem silbergrünen Slytherin Emblem auf der Brust.
Doch gerade als er sich ihrer Zimmertür näherte, sprang diese auf und Enzo trat hinauf auf den Flur.
Seine Miene verhärtete sich, als er ihn erkannte, doch als seine Augen auf Mattheos Hand fielen, wurden seine Züge wieder etwas weicher. »Du blutest«, murmelte der Berkshire Erbe, ohne ihn anzusehen.
Mattheo, der sich dessen überhaupt nicht bewusst gewesen war, hob seine Hand und sah, dass ihm dicke rote Blutstropfen über die offenbar gebrochenen Fingerknöchel rannten und auf den Holzboden perlten. Er zuckte gleichgültig mit den Schultern, doch bevor er etwas erwidern konnte, war Enzo bei ihm und schnappte sich sein Handgelenk.
»Episkey«, murmelte er und tippte mit der Spitze seines Zauberstab auf seine Faust, woraufhin er seinen Mittelhandknochen erst heiß und dann frostig kalt werden spürte, bevor er wieder heil war.
Enzo ließ seine Hand wieder los.
Sekunden verstrichen, in denen sich die beiden stumm nur ansahen. »Enzo«, murmelte Mattheo dann, woraufhin dieser zusammenzuckte, als hätte er ihm ins Gesicht geschlagen. »Glaub mir ich wäre lieber gestorben, als ihr das anzutun. Ich hätte—«
»Ich weiß«, unterbrach er ihn und spannte den Unterkiefer an, bevor er mit dem Kopf in Richtung Amelies Zimmer nickte. »Sie hat nach dir gefragt.«
Mattheo sah durch den Spalt der angelehnten Tür, wie Amelie in diesem Moment von Pansy aus dem angrenzenden Bad zurück ins Zimmer geführt wurde.
Sein Herz blieb kurz stehen, als er sah, dass sie einen seiner Hoodies über ihrem Pyjama trug.
Tori, die ihr liebevoll das frisch gewaschene Haar gekämmt hatte, legte die Bürste auf den Schreibtisch und versuchte sie sanft in Richtung ihres Bettes zu schieben, woraufhin Amelie den Kopf schüttelte.
»Mattheo«, brachte sie kaum hörbar hervor, woraufhin er tief Luft holte. »Ich will zu Theo.«
Erleichterung durchströmte ihn wie ein lauer Sommerwind und vertrieb ein wenig Kummer aus seinem Herzen. Und als Amelie sich zur Tür drehte und flehend die Arme nach ihm ausstreckte, brauchte er nur wenige Sekunden, bis er bei ihr war.
Schluchzend schlang sie die Arme um seinen Hals und als er sie hoch hob, klammerte sie auch ihre Beine um seine Hüften und schluchzte leise. »Schon gut, ich bin hier, Sweetie«, murmelte er und ließ sich mit ihr in seinen Armen aufs Bett sinken.
Mattheo konnte einfach nicht glauben, dass sie ihn nach all dem was heute Abend im Riddle Manor geschehen war, immer noch bei sich haben wollte.
Seine Amelie.
Seine Frau.
Enzo, der im Türrahmen stand, bedeutete Pansy und Astoria mit einem Kopfnicken, sie allein zu lassen. Pansy nickte und Astoria schenkte Mattheo ein trauriges Lächeln und folgte ihnen dann hinaus.
Diana, die sich zu ihnen aufs Bett gesetzt hatte, verabreichte Amelie eine Phiole mit einer silbrig schimmernden Flüssigkeit in der etwas schwamm, dass aussah wie verglühende Sternschnuppen.
»Die Medikamente die ich ihr gegeben habe sind sehr stark dosiert und werden sie sicher eine ganze Weile schlafen lassen«, erklärte sie Mattheo, als Amelies Kopf schlaftrunken auf seine Schulter gesunken war.
Zärtlich streichelte er ihr das Haar und nickte.
Diana zog eine weitere Phiole mit Sternenlicht hervor und reichte sie ihm. Ohne zu zögern, nahm Mattheo sie entgegen, entkorkte er sie und trank den bitteren Zaubertrank für traumlosen Schlaf in einem Zug.
»Ich lasse euch allein«, sagte Diana sanft, streichelte noch einmal liebevoll durch Amelies dunkelbraunes Haar, das immer noch leicht feucht von der Dusche war. Doch als sie aufstand, griff Mattheo nach ihrem Handgelenk. »Danke, Diana«, murmelte er, obwohl dieses erbärmliche Wort mal wieder nicht genug war.
Lächelnd nickte sie und verließ das Zimmer.
Mattheo platzierte die schlafende Amelie behutsam in den Kissen ihres Bettes, zog sich bis auf die Boxer aus und aktivierte den Zauber der kleinen Glaskugel auf ihrem Nachttisch, der das Zimmer unter dem See in einen smaragdfarbenen Sternenhimmel verwandelte.
Dann schlüpfte er unter die Bettdecke und zog sie wieder in seine Arme. Der Lockenkopf schloss die Augen, verbarg das Gesicht in ihrem langen Haar und atmete ihren vertrauen Duft von Zimt und Vanille ein, bevor er in einen tiefen traumlosen Schlaf sank.
𓆙
A M E L I E
Als ich aufwachte, war Mattheo nicht da.
Panisch setzte ich mich auf, nur um dann erleichtert auszuatmen, als ich durch den Spalt der angelehnten Badezimmertür Licht ins Zimmer dringen sah.
Noch leicht benommen von den Elixieren, die Diana mir verabreicht hatte, schob ich die Beine aus dem Bett und setzte mich auf. »Aquamenti«, flüsterte ich und füllte das Wasserglas auf meinem Nachttisch auf, trank es in einem Zug leer, eine Wohltat für meine ausgetrocknete Kehle, bevor ich aufstand.
Auf wackligen Beinen tapste ich zum Bad, doch gerade als ich meine Hand heben wollte, um an die Tür zu klopfen, hörte ich seine Stimme. »Komm nicht rein«, sagte er heiser. »Bitte Amelie, geh zurück ins—«, doch er verstummte, als ich die Tür öffnete.
Mattheo trug kein Shirt.
Er saß auf dem Boden, die muskulösen Schultern gegen die Fliesen gelehnt und zitterte, das Gesicht in den Händen verborgen. Sein Oberkörper war voller Blut und auch wenn er die Rasierklinge schnell hatte verschwinden lassen, war es doch offensichtlich was er getan hatte. Was Mattheo getan hatte, um den Schmerz in seiner Seele ertragen zu können.
Was er getan hatte, um sich zu bestrafen.
»Ist schon gut«, flüsterte ich, kniete mich neben ihn und kletterte dann auf seinen Schoß. »Nein, ist es nicht«, murmelte der Lockenkopf. »Ich wollte nicht, dass du das siehst, Amelie.« Er seufzte leise.
»Ich weiß«, murmelte ich, umfasste seine Handgelenke und schob sie ganz langsam davon.
Seine Augen waren blutunterlaufen.
»Lass mich mal sehen, okay?« Vorsichtig drehte ich seinen linken Unterarm, um ihn inspizieren zu können. Tiefe Schnitte zierten die bereits schwer vernarbten Stellen um die unheilvolle Schlange mit dem Totenkopf herum, als hätte er wieder versucht sich das dunkle Mal aus der Haut zu kratzen.
»Es hat gebrannt und ich wollte einfach nur, dass es aufhört«, erklärte er mir emotionslos, während es nun nicht nur aus seinen Schnitten, sondern auch aus den Wunden meines gebrochenen Herzens blutete.
Ich streckte die Hand aus und rief meinen Zauberstab zu mir. Mattheo zuckte nicht einmal mit der Wimper, als ich einen Desinfektionszauber über die Schnitte legte und sie vorsichtig mit einem Wattebausch aus meiner Kosmetiktasche abzutupfen begann.
»Und der Ruf?«, hakte ich vorsichtig nach.
»Hat irgendwann aufgehört«, murmelte Mattheo, der jetzt mit dem Hinterkopf gegen die Fliesen lehnte, den anderen Arm um meine Taille geschlungen.
Besorgt sah ich ihn an, denn ich wusste nur zu gut was passierte, wenn ein Todesser den Ruf ignorierte. Dass er einfach aufgehört hat war... ungewöhnlich.
Er bemerkte meine Sorge. »Ich kann ihn jetzt nicht ertragen«, sagte er verbittert und presste die Zähne zusammen. »Nicht heute Nacht und ich denke er weiß es und lässt mich in Ruhe, damit er mich nicht vor den Augen der anderen foltern muss.«
Mattheo ließ ein gequältes Lachen aus seiner Kehle dringen und verzog das hübsche Gesicht. »Vielleicht ist er es langsam leid mich mit dem Cruciatus zu quälen weil er gemerkt hat, dass es mir egal ist.«
Entsetzt sah ich ihn an, murmelte einen Verbandszauber, bevor ich mich mit zitternden Fingern um den Schnitt kümmerte, den er sich unterhalb seines rechten Rippenbogens hinzugefügt hatte. Als ich fertig war, umarmte ich ihn ganz fest.
»Vergib mir, Amelie.« Seine Stimme war ein einziges schmerzerfülltes Wispern. »Was ich heute Nacht getan habe, was ich dir angetan habe—« Ich kämpfte gegen die Tränen und schüttelte heftig den Kopf. »Es gibt nichts zu vergeben«, flüsterte ich und lehnte mich zurück, um ihn ansehen zu können. Meine Hände zitterten, als ich sein Gesicht umfasste.
»Wir haben es gemeinsam durchgestanden.« Ich lehnte meine Stirn an seine, woraufhin Mattheo die Arme noch ein wenig enger um mich legte und mich fest hielt, als wollte er mich nie wieder loslassen.
»Zusammen«, flüsterte ich und küsste ihn.
»Zusammen«, entgegnete der Todesser und erwiderte meinen Kuss. »So hab ich mir unsere Hochzeitsnacht nicht vorgestellt«, flüsterte er gegen meinen Lippen, während seine rauen Finger zärtlich über meinen unteren Rücken streichelten.
»Sweetie, es tut mir so—«
»Halt den Mund, Mattheo«, murmelte ich, hauchte ihm einen Kuss auf den Hals und atmete seinen vertrauen Duft ein. »Verstanden, Mrs Riddle«, entgegnete der Slytherin brav, was mich trotz all meiner Tränen nun an seinem Hals lächeln ließ.
Mattheo sagte nichts mehr, auch wenn ich ein paar mal spürte wie er kurz davor war. Wie er kurz davor war zu fragen, was ich mit Rabastan gemacht hatte. Doch er tat es nicht und hielt mich einfach nur fest.
Eine Weile kuschelten wir auf dem kalten Boden meines Badezimmers, bis Mattheo mich irgendwann hoch hob und zurück ins warme Bett trug, wo ich ihm das verwuschelte Haar kraulte, bis er einschlief.
Ich schloss die Augen, kuschelte mich an ihn und versuchte wieder einschlafen, doch es klappte nicht.
Vielleicht weil es meine Seele war, die müde war.
Erschöpft von all dieser Dunkelheit.
Also schob ich die Decke zurück und legte einen Zauber über Mattheo, bevor ich aus dem Bett stieg.
Er brauchte dringend Schlaf und ich frische Luft.
Als ich nur eine Minute später meine Zimmertür hinter mir schloss, fiel mein Blick auf Enzo, dessen Beschützerinstinkt es offenbar nicht zugelassen hatte, ihn in seinem Bett schlafen zu lassen und er deshalb nun auf einem Stuhl vor meiner Tür schlummerte.
Schmunzelnd schwang ich meinen Zauberstab und legte ihm mit Magie eine vorgewärmte Decke über die Beine, bevor ich meinen Weg fortsetzte. Und auch wenn mein erschöpfter Körper protestierte, wagte ich es erst inne zu halten, als ich mich die letzten Stufen des Astronomieturmes hinaufgeschleppt hatte.
Nur um zu sehen, dass dort bereits jemand gegen das Geländer lehnte und in die Dunkelheit starrte.
Mein Herz wurde leicht und schwer zugleich.
»Hey«, flüsterte ich zaghaft in die sternlose Nacht hinein, woraufhin die Blondine vor mir heftig zusammenzuckte, ihren Zauberstab zog, dann aber einen Hustenanfall bekam, da sie offensichtlich ihr Kaugummi in die Atemwege bekommen hatte.
»Merlin, Amelie«, brachte Daphne keuchend hervor, nachdem ich ihre Lungen mit einem Schlenker meines Zauberstabs wieder befreit hatte. »Willst du mich umbringen?« Ihre Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen, doch ich erwiderte es nicht.
Ihre Wangen waren eingefallen und blass.
»Ich will dir helfen«, entgegnete ich.
Das Lächeln der Greengrass Erbin erstarb.
»Ich habe dir gesagt, das kannst du nicht.«
»Aber—«
»Lass gut sein Amelie«, unterbrach sie mich kühl, wandte mir den Rücken zu und sah nach vorn.
Ich lehnte mich neben sie an das Geländer und blickte auf den Nebel, der sich wie das Wasser eines Flusses über die Baumkronen des verbotenen Waldes schlängelte. »Wunderschön oder?«, sagte Daphne nach einer Weile. Ich nickte und hob das Kinn um sie anzusehen und fühlte wie sich meine Kehle zuschnürte, als ich die Tränen in ihren Augen sah.
Als sie meinen Blick bemerkte, wischte sie sich die Tränen hastig mit dem Ärmel ihrer Uniform davon.
»Hab immer gehofft Blaise bringt mich irgendwann hier hoch um mit mir zu knutschen. Aber dieser Bastard hat mich nie so angesehen, wie ich ihn.«
Sie lächelte, doch es erreichte ihre Augen nicht.
»Warum hast du es ihm nie gesagt?«, hakte ich zaghaft nach. »Dass du ihn gern hast, meine ich.«
»Ich weiß es nicht«, sagte sie nachdenklich. »Ich glaube ich wusste immer, dass es mir nicht bestimmt war, jemanden zu finden, der mich so liebt wie Draco meine Schwester liebt.« Sie sah mich an und auch wenn sie es zu verbergen versuchte, erkannte ich den neiderfüllten Ausdruck in ihren grünen Augen.
»Oder Mattheo dich«, fügte sie hinzu, nahm meine Hand und fuhr mit den Fingerspitzen über meinen Ehering. »Er hat dich immer geliebt, weißt du.«
Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.
»Ich weiß«, wisperte ich weinend.
Ich umklammerte ihr Handgelenk. »Aber es darf so nicht enden. Bitte Daphne, es muss etwas geben—«
»Es gibt keine Heilung für einen Blutfluch und das weißt du, Amelie«, sagte Daphne und lächelte mich traurig an. »Es war das mindeste was ich für meine geliebte kleine Schwester tun konnte und für—«, sie schluckte schwer, während ihr Tränen über die Wangen kullerten. »Für meinen kleinen Neffen.«
Verzweifelt sah ich sie an. »Bitte lass Diana und mich einen Weg finden«, flehte ich meine Freundin an, doch sie schüttelte den Kopf, versuchte ihre Hand aus meiner zu ziehen, doch ich hielt sie fest. »Dann sag es ihr wenigstens, damit sie sich verabschieden kann.«
Daphne drückte meine Hand. »Draco weiß es. Er wird Tori alles erklären, wenn ich...«, sie hielt inne und rang nach Worten, »...wenn es vorbei ist.«
Unwillkürlich dachte ich wieder an ihre Worte, als ich ihr vor wenigen Stunden in das Bad des Manor gefolgt war und sie zur Rede gestellt hatte, obwohl ich bereits geahnt hatte, was sie mir sagen würde.
»Draco war dabei, als der Heiler uns die letzte Möglichkeit vorgestellt hat, Astorias Leben zu retten. Und bei Merlin, er hätte es getan. Draco hätte diesen verdammten Fluch ohne zu zögern auf sich genommen, wenn er sie und ihren ungeborenen Sohn damit hätte retten können. Doch ein Blutfluch kann nur innerhalb der Familie übertragen werden. Und ich würde tausend qualvolle Tode sterben, um meine Schwester zu retten. Sie war immer die, mit der reineren Seele, Amelie. Wenn es jemand verdient ein glückliches erfülltes Leben zu führen, dann Tori.«
Mein Herz schmerzte.
Es schmerzte für Astoria, für Draco und den kleinen Scorpius, der seine Tante niemals kennen lernen würde. Es schmerzte für ihre Eltern, für Enzo, Theodore, Blaise, Pansy und Mattheo, die ihre Freundin bald für immer vermissen würden.
Und mein Herz schmerzte für mich, denn ich hatte doch schon so viele geliebte Menschen verloren.
Die Greengrass Erbin hob das Kinn und blickte sehnsüchtig in den Nachthimmel, an dem in diesem Moment ein Stern durch die dunklen Wolken brach.
Ein letzter Stern, der mit aller Macht gegen die Dunkelheit ankämpfte, die der dunkle Lord über unsere Welt und unsere aller Leben gebracht hatte.
Mattheos und mein Stern.
Und ich musste nicht zu meiner Hand blicken um zu wissen, dass es das Leuchten genau dieses einen Sternes war, das Mattheo darin eingefangen hatte.
Unter dem wir uns geküsst hatten, obwohl ich gedacht hatte, ihn niemals wieder ansehen zu können, meinem Theo nie vergeben zu können.
Daphne drückte meine Hand und trat zurück. Ich bemerkte, wie sie sich den linken Unterarm rieb.
»Er ruft mich zu sich. Gute Nacht, Amelie«, murmelte sie mit monotoner Stimme, bevor sie auch schon mit den Schatten verschmolzen war.
Plötzlich war mir furchtbar kalt.
Fröstelnd rieb ich mir über die Arme und wischte mir dann mit den Ärmel von Mattheos dunkelgrünem Hoodie die Tränen von den Wangen, bevor ich mich wieder auf den Weg zu den Treppen machte.
Doch kurz davor blieb ich stehen und starrte in die Schatten, in denen Enzo und Mattheo nebeneinander mit dem Rücken gegen die kargen Steine lehnten.
Und als ich näher trat und das schwache Licht der Laternen über ihre Gesichter tanzte, wusste ich, dass sie mir nicht nur gefolgt waren, sondern auch jedes Wort zwischen Daphne und mir mitgehört hatten.
Mein Bruder weinte.
Stumme Tränen ergossen sich wie Regentropfen über seine Wangen, rannten über sein Kinn und perlten auf seinen Pullover. Mattheo weinte nicht, doch in seinen dunkelbraunen Augen, die immer noch blutunterlaufen waren, lag nichts als Schmerz.
Wortlos schob ich mich zwischen sie, legte tröstend die Arme um die beiden Jungs, die mir die Welt bedeuteten und schickte ein Stoßgebet zu Merlin, dass wir den Sturz des Regimes überleben würden.
Denn wir verdienten es, verdienten ein freies Leben.
Zusammen.
Die Dunkelheit in meinem Kopf begann zu lachen.
𓆙
bereit für das Ende?
Die letzten 3 Kapitel und den Epilog
werde ich am Freitag (19.7) hochladen.
Es ist sehr wichtig, dass ihr den Epilog lest,
bevor ihr mich verflucht <3
& bitte denkt ans voten, danke ♡
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