40. lift your hips for me, love {spicy}

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hell is empty
and all the devils are here.

A M E L I E

Der Regen trommelte rhythmisch gegen die Fensterscheiben der Bibliothek, in die ich mich an diesem späten Nachmittag zurückgezogen hatte. Die Luft roch nach Kerzenwachs, staubigen Einbänden und dem beruhigenden Duft von Regen, der irgendwo durch ein geöffnetes Fenster hineinwehte.

Konzentriert saß ich an meinem Lieblingstisch im hinteren Teil der Bibliothek, der gut versteckt zwischen den hohen Regalen stand und klemmte mir eine meiner dunkelbraunen Strähnen hinters Ohr, während meine Feder rau und unaufhörlich über die Pergamentrolle kratzte, die ich zwischen den unzähligen Büchern auf dem Tisch ausgebreitet hatte.

Hin und wieder hob ich den Kopf um sicher zu gehen, dass ich allein war und niemand sah, womit genau ich mich hier beschäftigte, doch eigentlich wusste ich, dass sich niemand meiner Mitschüler an den Todessern vorbei traute, die mich auf den Wunsch meines Bruders hin seit dem Vorfall mit Dolohov zwischen den Unterrichtsstunden durchs Schloss begleiteten— oder besser gesagt: eskortierten.

Ich liebte Enzo von ganzen Herzen, doch dafür, dass er Mattheo darum gebeten hatte mir tagsüber einen Beschützer zur Seite zu stellen, hätte ich ihn eigenhändig erwürgen können.

Auch wenn ich nicht leugnen konnte, dass die Tage an denen diese Aufgabe Blaise oder Theodore in die Hände fiel, durchaus angenehm waren und ein wenig von den dunklen Wolken vertrieben, die sich immer wieder in meine Gedanken drängten, seit ich den unverzeihlichen Fluch gesprochen hatte— auch wenn mir die Tatsache, dass ich Theodore geküsst hatte, immer noch die Röte ins Gesicht trieb, wann immer ich den hübschen italienischen Magier anschaute.

Merlin sei Dank tat er so, als wäre es nie geschehen, worüber ich dem Lockenkopf überaus dankbar war.

Und auch der Lernstress wirkte sich auf meinen Gemütszustand aus, denn der März neigte sich dem Ende zu und somit rückten auch die UTZ Prüfungen langsam immer näher. Vor dem Krieg war ich stets eine gute Schülerin gewesen— die Beste meines Jahrgangs. Doch mit der posttraumatischen Belastungsstörung, die ich durch die Nacht der Schlacht von Hogwarts davongetragen hatte, gingen auch Depressionen einher, die mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt waren und mich seither leider im Unterricht etwas zurückfallen ließen.

Heute Morgen hatte ich es kaum aus dem Bett geschafft.

Einzig und allein der Gedanke daran, dass Mattheo später ins Schloss zurückkehrte, hatte mich dazu bewegt aufzustehen, mich hübsch zu machen und mithilfe eines Beruhigungstranks stillschweigend die Hölle zu ertragen, in die sich mein einst so geliebtes Hogwarts verwandelt hatte. Immer noch dröhnten die qualvollen Schmerzensschreie der Erst- und Zweitklässler in meinen Ohren, an denen die Schüler der älteren Jahrgänge dunkle Flüche üben mussten.

Mattheo hatte zwar dafür gesorgt, dass ich als seine Verlobte im Unterricht der dunklen Künste nichts tun musste, was ich nicht wollte, doch trotzdem musste ich teilnehmen und jeden verdammten Tag hilflos dabei zusehen, wie die jüngsten Schüler der Hogwarts Akademie von den Älteren gequält wurden.

Nicht, dass sie eine Wahl gehabt hätten.

Jeder der sich weigerte den Cruciatusfluch auszuführen, bekam ihn selbst zu spüren.

Plötzlich war ich doch dankbar dafür, dass ich Amycus oder Alecto Carrow samt ihrem inzestuösen und dadurch schielenden Baby auf den düsteren Korridoren nicht mehr allein begegnen musste.

Ohne den Kopf zu heben, spähte ich zu dem breitschultrigen dunklen Magier mit den blassblonden langen Haaren und den wachsamen grauen Augen. Doch seit wir hergekommen waren, stand er mit dem Rücken zu mir gegen eines der Regale gelehnt, die Hand allzeit bereit an seinem Zauberstab, der in einer Halterung an seiner Todesserrobe steckte, an die unzählige Abzeichen gepinnt waren, die seinen hohen Rang verrieten.

Er war ein General der dunklen Armee und seine Augen scannten jede Minute routiniert seine Umgebung, als rechnete er jeden Augenblick damit, mich auf Leben und Tod gegen einen meiner Mitschüler verteidigen zu müssen, die sich vor Angst fast in die Hose machten, wenn der Todesser sich auch nur einen Millimeter in ihre Richtung bewegte.

Sein Name war Corban Yaxley und auch wenn alles an ihm absolut mörderisch wirkte, so strahlte der Todesser doch eine Ruhe aus, die mich durchatmen ließ. Im Gegensatz zu Blaise und Theodore, die öfter freundschaftlich den Arm um meine Schultern legten, blieb Yaxley auf Abstand, kam mir nie allzu nah. Er sprach nur selten mit mir, doch wenn tat er es auf eine bedachte und sehr respektvolle Art und Weise.

Mattheo schien ihm soweit zu vertrauen, dass er ihn in meine Nähe ließ— also vertraute ich ihm auch.

Ich wandte mich wieder meinen Notizen zu.

Ein eisiger Schauer glitt mir über den Rücken, woraufhin ich meine kuschlige, smaragdgrüne Strickjacke mit dem Slytherin Wappen auf der Brust noch ein wenig enger um meine Schultern zog.

Doch mein Frösteln war heute Nachmittag definitiv nicht dem ungewöhnlich kalten Frühling in diesem Jahr zuzuschreiben, sondern dem Unbehagen, das mich in seinen Klauen gefangen hielt, seit ich angefangen hatte, das Buch durchzuarbeiten, das eigentlich nicht existieren sollte. Getarnt als staubtrockenes Lehrbuch für Arrithmantik, lag ausbreitet vor mir eine exakte Kopie von ‚Die Geheimnisse der dunkelsten Kunst Band Sieben.'

Ein leises Grummeln quoll aus den Seiten hervor und hin und wieder knallte es von allein einfach zu raschelte mir den Seiten, als kämpfte das in Leder gebundene Buch verzweifelt gegen den Schweigezauber, mit dem ich es hatte belegen müssen, da es einfach nicht hatte aufhören wollen seinen grausigen Inhalt in die Welt hinauszuflüstern.

An dem Nachmittag, an dem Mattheo mich von London zurück ins Schloss gebracht hatte, war es mir gelungen es in die Schlafsäle zu schmuggeln, ohne das Enzo etwas davon mitbekommen hatte.

Und noch bevor ich einen Blick hinein geworfen hatte, hatte ich bereits gewusst, warum man dieses Buch aus sämtlichen Bibliotheken des Landes verbannt hatte und seine Existenz seither leugnete.

Denn schon das Anfertigen der Kopie war eine nervenaufreibende Herausforderung gewesen.

Beim ersten Versuch war es in purpurfarbenen Flammen aufgegangen. Beim zweiten, hatte es mir die Hand so fest zwischen den Seiten eingeklemmt, dass meine Finger stundenlang taub gewesen waren.

Und beim dritten war es vom Bett gesprungen und hatte versucht Snowball zu fressen, die sich danach fauchend im Schrank versteckt- und stundenlang partout nicht wieder hatte herauskommen wollen.

Die halbe Nacht hatte ich daran gesessen, bis es mir endlich gelungen war— gerade noch rechtzeitig.

Denn nur Minuten später war Mattheo todmüde und leicht torkelnd zurück ins Schloss gekehrt und hatte es mit einem Fingerschnipsen an einen unbekannten Ort verschwinden lassen, während ich mit der Kopie unter der Matratze versteckt in seinem Bett gelegen und so getan hatte, als würde ich bereits schlafen.

Das schlechte Gewissen, etwas hinter seinem Rücken zu tun, nagte seither an mir, doch nach dem Gespräch zwischen ihm und Lestrange, das ich klangheimlich belauscht hatte, hatte ich keine Wahl.

Ich musste herausfinden, was sie vorhatten.

Der Slytherin spürte sonst immer wenn ich noch wach war, doch er und Lestrange mussten in dieser Nacht eine Menge Alkohol zusammen getrunken haben, denn nachdem er zu mir unter die Decke gekrochen war und mich in seine Arme gezogen hatte, war er sofort eingeschlafen. Und auch ich war wenig später endlich in den Schlaf gefallen, begleitet von der sinnlichen Vanille Nuance von Feuerwhiskey, die wie Zuckerwatte an ihm geklebt hatte.

Doch schon am Morgen hatte Mattheo wieder zurück nach London apparieren müssen. Wie ich beim Frühstück in der großen Halle im Tagespropheten gelesen hatte, hatte es einen Einbruch bei der Zauberbank Gringotts gegeben, der in einem blutigen Massaker geendet war und Unruhen unter den Kobolden im gesamten Land verursacht hatte.

Natürlich hatte ich dies nur herausgerufen, da Blaise beim Frühstück neben mir gesessen und die Zeitung in seinen Händen gehalten hatte, deren Inhalt sich veränderte, wenn sie ein Todesser berührte— das magische Kommunikationssystem von Lord Voldemorts Anhängern. Was genau gestohlen worden war, war jedoch leider nicht erwähnt worden.

Seither waren sieben Tage vergangen.

Sieben Tage, in denen ich es trotz meines Lernstresses für die UTZ Prüfungen geschafft hatte, mehr als die Hälfte des Buches durchzuarbeiten.

Eine ganze Woche, in deren Nächten ich kaum geschlafen hatte, denn der Inhalt der Seiten wirbelte seither durch meine Gedanken wie ein dunkler Sturm und ließ mich kaum noch zur Ruhe kommen.

Der verbotene Siebte Band der dunklen Künste thematisierte ausschließlich grausame— und vor allem absolut fragwürdige Methoden, wie eine Hexe oder ein Zauberer Unsterblichkeit erlangen konnte.

Von Brauanleitungen für Anti-Alterungs-Tinkturen, für die man das Blut eines Einhorns benötigte oder Formeln komplizierter Zaubersprüche, die einen in einem Vampir verwandelten, ohne dass man dazu vorher von einem gebissen werden musste— bis hin zu düsteren Ritualen, in denen man seine eigene Seele in mehrere Teile spaltete, war alles dabei.

Die Tatsache, dass Mattheo sich ausgerechnet dieses Buch besorgt hatte, machte mir Angst. Ich überlegte gerade ihm zu schreiben, dass er seinen Hintern zurück ins Schloss bewegen sollte, da ich eine weitere Nacht ohne ihn in seinem Bett einfach nicht mehr aushielt, als mich ein Blitz zusammenzucken ließ.

Ich legte meine Feder hin und rieb mir einen Augenblick die schmerzenden Schläfen, bevor ich den Kopf hob und aus den Fenstern blickte, hinter denen es plötzlich ganz dunkel geworden war. Ich war so in meiner Recherche versunken gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, dass ein Unwetter aufgezogen war.

Snowball, die auf der Fensterbank geschlummert hatte, schreckte auf, als ein Donnergrollen zu hören war. Blitzschnell flüchtete das Kätzchen vom Fenster, sprang auf meinen Schoß und rollte sich dort zu einer kleinen Kugel zusammen. »Ist ja gut«, murmelte ich und streichelte mit den Fingern liebevoll durch ihr schneeweißes Fell. »Ist nur ein Gewitter, Snow.«

Eine Weile saß ich so da und starrte auf die Stichpunkte, die ich mir gemacht hatte, doch die Buchstaben tanzten nur wirr vor meinen Augen. Plötzlich hörte ich gedämpfte Stimmen, woraufhin ich das Buch hastig zuklappte, mit meinem Zauberstab gegen meine Notizen tippte und sie mit einem nonverbalen Zauberspruch in eine Schachtel in der untersten Schublade meiner Kommode hexte.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie zwischen den Regalen plötzlich etwas helles aufblitzte und bei genauerem hinsehen erkannte ich, dass es Dracos silberblonder Haarschopf war. Mit gedämpfter Stimme sprach der Malfoy Erbe zu Yaxley, der zu meiner Verwunderung kurz daraufhin dissapparierte.

Vorsichtig setzte ich Snowball auf den Tisch vor mir und zupfte mit den Fingern einige Katzenhaare von dem dunkelgrauen Faltenrock meiner Schuluniform, bevor ich aufstand und das Buch der dunklen Künste schnell in meiner Schultasche verschwinden ließ.

Der Regen prasselte immer geräuschvoller gegen die Fenster und als es ein weiteres Mal blitzte, zuckte ich vor Schreck zusammen, denn der darauffolgende Donner schepperte derart gewaltsam über die Ländereien, dass die Vibration einige Bücher aus den Regalen beförderte, die sich durch die Magie des Schlosses gleich wieder von selbst einsortieren.

»Angst vor Gewitter, kleine Slytherin?«, ertönte Dracos vertraute Stimme hinter mir. Ich verdrehte die Augen angesichts seines amüsierten Tonfalls, doch in der Sekunde in der ich mich zu ihm umdrehte um den Todesser grinsend zu belehren, dass ich mich sicher nicht vor einem kleinen Gewitter fürchtete, begannen meine Augen plötzlich zu brennen.

Denn Draco war nicht allein gekommen.

Seine blasse Hand lag auf der Schulter einer zierlichen Hexe mit langen dunkelbraunen Haaren, deren Lächeln die Dunkelheit der Bibliothek wie ein Mond erhellte. Regentropfen glitzerten auf ihrem eleganten Reiseumhang wie Sterne. Die Finger ihrer linken Hand ruhten auf ihrem Babybauch, der in den letzten Wochen kugelrund geworden war. Ein leises Schluchzen entwich meiner Kehle, als meine Augen ihre fanden, die ebenfalls in Tränen schwammen.

Draco räusperte sich. »Ich wollte sie in die große Halle bringen damit sie etwas isst, aber Tori hat darauf bestanden, dass wir zuerst nach dir—«

Doch die Worte des blassblonden Todessers gingen in dem Schluchzen unter, das wir Mädchen von uns gaben, als wir uns im nächsten Moment fest in die Arme schlossen. Minutenlang klammerten wir uns zitternd aneinander, bis Draco es nicht mehr aushielt und uns zu mit liebevoller Strenge in Richtung Tisch schubste, wo wir uns nebeneinander setzten.

Draco murmelte etwas unverständliches, bevor er sich zwischen die Regale flüchtete, überfordert von all den Emotionen und den vielen Tränen, die Astoria und ich zusammen vergossen.

»Amelie«, brachte Astoria heiser hervor. »Draco hat mir alles erzählt. Ich weiß nicht, wie ich dir jemals dafür danken soll, was du für ihn und mich—«, ihre Stimme zitterte, genau wie ihre Finger, die jetzt zaghaft über ihren Babybauch streichelten.

»Für unser Baby—«

Astoria Stimme brach, bevor sie sich die Tränen von den Wangen wischte, die jedoch einfach nicht aufhören wollten zu kullern. Ich schüttelte den Kopf und drückte ihre Hand, wollte etwas erwidern, doch auch mir fehlten die Worte, während ich sie ansah. Die ehemalige Slytherin war immer noch blass und besorgniserregend dünn, doch weit von dem Zustand entfernt, in dem ich sie das letzte Mal gesehen hatte.

Eine Weile untermalte nur der Regen die Stille zwischen uns, sowie das sanfte Schnurren Snowballs, die sich mitten auf dem Tisch zwischen meinen Büchern zu einer kleinen Kugel zusammengerollt hatte. »Es muss angsteinflössend gewesen sein, den dunklen Lord ganz allein aufzusuchen«, sagte die Greengrass Erbin dann mit leiser Stimme und streichelte dem Kätzchen sein schneeweißes Fell.

Snowballs Schnurren wurde lauter.

»Nicht so angsteinflössend wie dich sterben zu sehen, Tori«, wisperte ich und lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. Astorias Hand zitterte, als sie nach meiner griff und unsere Finger fest miteinander verschlang.

Das Sternenlicht, das Mattheo in dem Verlobungsring an meinem Finger für mich eingefangen hatte, glitzerte und warf eine funkelnde Reflexion an die Decke der Bibliothek. »So wunderschön«, flüsterte Astoria und betrachtete ihn mit leuchtenden Augen.

»Ich habe es immer gewusst, Amelie«, sagte sie dann, woraufhin ich den Kopf hob und sie überrascht ansah. »Dass er in dich verliebt ist, meine ich«, erklärte sie. »Und als wir uns nach der Schlacht—«, sie schluckte, denn diese Nacht hatte auch auf Astorias Seele Narben hinterlassen. »Als wir uns im St Mungo wiedergesehen haben, da wusste ich, dass du ihn auch liebst. Obwohl er dir so weh getan hat.«

Ich kämpfte gegen die Tränen.

»Du hast ihn immer geliebt«, sagte Astoria, die den Kampf bereits wieder verloren hatte, während sie mich mit tränennassen Wangen ansah. »Und jetzt bist du an ihn gebunden.« Ein Schluchzen glitt ihr über die zitternden Lippen. »Und es ist nur meine—«

»Theo und ich sind glücklich miteinander, Tori«, unterbrach ich sie, als ich die Schuldgefühle sah, die sich auf ihrem mondblassen Gesicht widerspiegelten.

Astorias Augen wurden ganz groß.

Und dann erzählte ich meiner Freundin alles. Die nächste Stunde lachten, weinten und kicherten wir gemeinsam, während ihre Hand meine nie losließ.

𓆙

Die Dunkelheit hatte sich bereits über das Schloss gelegt, als wir uns zu dritt auf den Weg zurück in die Kerker machten. Es war Monate her, dass ich beim Abendessen in der großen Halle so viel gegessen hatte und ich fühlte wie die Müdigkeit langsam ihre Hände nach mir ausstreckte. Dankbar darüber meine Freundin wieder an meiner Seite zu wissen, lächelte ich den ganzen Weg zum Gemeinschaftsraum über.

Doch als wir das Nest der Schlangen betraten, verblasste es aprubt, als ich schon von weitem Pansys zornige Stimme durch den Raum donnern hörte. »Du hast eindeutig den Verstand verloren, hat dir das schon mal jemand gesagt?«, fuhr die dunkle Schönheit einen attraktiven Todesser an, der mit verschränkten Armen neben dem Kamin lehnte und sie mit seinen Blicken regelrecht anzubeten schien, während er angestrengt versuchte, nicht zu grinsen.

»Das ein oder andere Mal«, entgegnete er.

Blaise, der auf einem Sofa saß und das ganze Szenario amüsiert beobachtet hatte, riss die Augen auf, als er uns sah, sprang auf und wirbelte Astoria so lang im Kreis, bis Draco seinem Freund einen warnenden Blick zuwarf. Grinsend knuddelte Blaise die zierliche Hufflepuff, dann mich und zum Schluss versuchte er es auch bei Draco, der ihn jedoch gleich wieder genervt von sich wegstieß und dabei etwas murmelte, was verdächtig nach einer Morddrohung klang.

Ich biss mir auf die Unterlippe und kicherte, während ich Snowball auf den Boden absetzte, woraufhin sich das Kätzchen gleich in den ruhigeren Teil des Gemeinschaftsraumes zurückzog und ich meine Aufmerksamkeit wieder dem mitten in der Öffentlichkeit zankenden Pärchen zuwandte, dessen Streit nun einen neuen Höhepunkt erreicht hatte, angesichts der zerstörten Vase auf dem Fußboden.

»Keine Ahnung worüber du dich so aufregst, was erwartest du von mir, wenn—«

»Ein Auge, Lestrange«, unterbrach Pansy ihn fauchend. »Du hast meinem—«, sie hielt inne und verzog angeekelt das Gesicht, weigerte sich vehement das Wort Verlobter auszusprechen. »Du hast ihm ein verdammtes Auge ausgestochen, du Vollidiot.«

Lestranges düstere Aura schien bei ihren Worten wie ein Herz zu pulsieren und als sich seine Lippen zu einem teuflischen Grinsen verzogen, hörte ich Pansy vor Wut schnauben. Der Todesser holte Luft um ihr zu antworten, doch sie ließ ihm keine Gelegenheit sich zu verteidigen. »Sag mir nicht, du bist auch noch stolz darauf, Lucifer«, fuhr sie ihn fassungslos an.

Jetzt war er es, der schnaubte.

»Ich steche jedem ein Auge aus, der meine Frau bedroht oder beleidigt«, antwortete er kühl, woraufhin sich Pansys Lippen zu einer dünnen Linie verzogen. Sie hob das Kinn, bevor sie auf ihren eleganten Overknee Stiefeln die letzten Meter zwischen ihnen überwand und ihm ihre linke Hand unter die Nase hielt. »Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, Lucifer Darling, Liebe meines Lebens. Aber so lang ich den verdammten Ring deines Onkels an meinem Finger trage, bin ich nicht deine Frau

Plötzlich wurde es totenstill im Raum und die Blicke aller anwesenden Schüler, sowie junger Todesser waren auf die beiden gerichtet. Blaise neben mir sog scharf Luft ein und ich biss mir auf die Unterlippe.

Lestrange sah aus, als hätte sie ihn geohrfeigt.

Das Flammen des Feuers im Kamin neben ihm färbten sich plötzlich schwarz, woraufhin Draco Astoria und mich an sich zog. »Ach keine Sorge«, gluckste Blaise fröhlich. »Die ficken gleich sowieso.«

Ungläubig sah ich ihn an, woraufhin er nur mit den Schultern zuckte. »Sie streiten, dann vögeln sie, dann streiten sie wieder und vögeln erneut. Bei Merlin, ich brauche auch sowas.« Blaise zog eine Grimasse.

Lestranges Atmung begann zu rasseln und als Pansy sich umdrehte und wutentbrannt davon stolzierte, packte der Todesser ihr Handgelenk und zog sie zurück. »Ich sagte doch, ich habe einen Plan«, entgegnete er mit gefährlicher Stimme und einem mordlustigen Funkeln in den kristallblauen Augen.

»Dann halt dich bei Salazar nochmal daran und hör endlich auf ihn zu provozieren. Denkst du ich weiß nicht, wieso du eine ganze verfluchte Woche nicht zu mir zurückgekehrt bist?« Pansys Stimme zitterte und in ihren Augen glitzerten plötzlich Tränen. Sie packte nach seiner Hand und hob sie zwischen sich und ihn.

Mein Herz blutete als ich die Nachwirkungen des Cruciatusfluch erkannte, die seine vernarbten Finger immer wieder unkontrolliert Zucken ließen. »Denkst du ich würde nicht erfahren, dass der dunkle Lord dich dafür bestraft hat, Luc?« Wütend sah sie ihn an.

»Wer zum Teufel hat—«

»Meine Quellen gehen dich einen Scheiß an.«

Lestrange spannte den Unterkiefer an, zog seine Hand aus ihrer und verschränkte seine Arme dann grimmig vor der Brust, was seinen durchtrainierten Oberkörper nur noch mehr betonte. Der Todesser hatte Muskeln an Stellen, von denen ich nicht mal wusste, dass man dort welche haben konnte.

»Ich sagte doch, jeder der meine Frau—«

»Und ich sagte, ich bin nicht deine—«

»Wenn ich du wäre, wäre ich jetzt ganz vorsichtig mit meinen nächsten Worten, denn sonst werde ich hier gleich vor all diesen schamlos glotzenden Leuten klar stellen, wessen Frau du bist, meine schöne Persephone«, drohte der Todesser ihr knurrend.

Meine Wangen begannen zu glühen.

»So scharf mich deine Exhibitionismus Fantasien auch machen, ich glaube nicht, dass du soweit gehen würdest.« Ohne zu blinzeln sah sie ihn an. Lestrange hob eine Braue und trat einen Schritt auf sie zu. »Du tätest gut daran, mich nicht zu provozieren Parkinson«, sagte Lestrange mit samtig rauer Stimme und ließ seine Augen schamlos an ihr hinabgleiten.

Pansy wusste ganz genau, was sie tat.

»Was sonst, mhh?«, schnurrte sie und legte ihre perfekt manikürte Hand auf seine uniformierte Brust.

Lestrange lehnte sich vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr, was der dunkelhaarigen Hexe die Röte in die Wangen schießen ließ. Langsam lehnte er sich wieder zurück. Einige Sekunden sahen die beiden einander tief in die Augen, bevor sich ihre tiefrot geschminkte Lippen zu einem diabolischen Lächeln verzogen.

Astoria kicherte und Draco ließ ein zutiefst angewidertes Geräusch aus seiner Kehle dringen, als Pansy Luc nur eine Sekunde später am Kragen seiner Uniform packte und ihre Lippen auf seine krachte.

»Okay Kids, die Show ist vorbei«, sagte Blaise mit einem breiten Grinsen und stellte sich mit ausgebreiteten Armen hin, um jeden im
Umkreis zu verscheuchen, während Pansy und Lestrange so heftig miteinander rummachten, dass der Anblick von Lucs rauen Händen auf Pansys prall geformtem Po meine Wangen in Flammen setzte.

Und als ihrer Kehle daraufhin ein eindeutiges Stöhnen entglitt, wandte ich hastig den Blick ab.

»So sehr es mir auch gefallen würde zu dem Ton jede Nacht endlich mal ein Bild zu haben, hier sind Kinder anwesend, Lestrange«, erinnerte Blaise ihn grinsend, als Lucs raue Hände schamlos unter Pansys dunkelgrünen Pullover wanderten und die Atmung der zierlichen Brünetten damit noch beschleunigten.

Der Todesser warf ihm einen zu Tode genervten Blick zu, bevor er Pansy mit einer Hand in seine Arme hob, woraufhin sie die Beine um seine Hüften schlang, bevor sie sich in einem Wirbel aus Schatten auflösten.

Peinlich berührt stand ich eine Weile bei meinen Freunden, bevor ich Astoria einen Kuss auf die Wange hauchte und hinauf in die Schlafsäle lief.

𓆙

Eine halbe Stunde später saß ich mit dem Rücken in den Kissen von Mattheos Himmelbett gelehnt, die in hohen Kniestrümpfen steckenden Beine über der Decke ausgestreckt und ein Buch auf dem Schoß, in dem ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Mein Herz klopfte wie verrückt, während ich Geschichte von Aaron und Juliette wie ein Schwamm in mich aufsog, während der schwarze See ein smaragdgrünes Leuchten durch den Raum warf.

Ich war so in dem dritten Teil meiner neusten Buchreihe versunken, dass ich, obwohl ich jede Minute mit seiner Rückkehr gerechnet hatte, dennoch erschrocken zusammenzuckte, als Mattheo plötzlich in nebelartigen Rauchschwaden in die Mitte seines Zimmers apparierte. Sein dunkles Haar war feucht vom Regen und klebte ihm im Gesicht, was ihn aussehen ließ, als hätte die Nacht ihn geküsst.

In seinem Blick lag etwas dunkles, doch als der Erbe Slytherins den Kopf hob und mich auf seinem Bett entdeckte, wurden seine Züge augenblicklich weich.

»Theo«, atmete ich aus und sprang vom Bett.

»Amelie«, murmelte der Lockenkopf und stürzte auf mich zu, umfasste mein Gesicht mit seinen rauen Händen und drückte seine Lippen so sehnsüchtig auf meine, dass wir beinahe rücklings aus Bett gekippt wären. Ohne zu zögern erwiderte ich seinen Kuss und schlang die Arme um seinen Hals, um ihn näher bei mir zu haben. Seine Uniform war nass vom Regen und— mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, als ich realisierte, in was sie noch getränkt war.

Blut.

Leicht panisch unterbrach ich unseren Kuss, doch bevor ich den jungen Todesser auf Verletzungen absuchen konnte, küsste er mich wieder. »Ist nicht mein Blut«, flüsterte er gegen meine Lippen, die sich zu einem Grinsen verzogen, als ich daraufhin seufzte.

Wie beruhigend.

»Eine Woche«, murmelte ich und versuchte dabei nicht vorwurfsvoll zu klingen, doch ich war kurz davor meine Periode zu bekommen, weshalb meine Stimme ein einziges vorwurfsvolles Jammern war.

»Eine verdammte Woche, Theo.«

»Ich weiß«, seufzte Mattheo an meinen Lippen, lehnte sich zurück und hob mein Kinn, sodass ich ihn ansehen musste. »Gib mir zehn Minuten um zu duschen und dann—« Sein Daumen strich über meine Unterlippe, was mir ein elektrisierendes Kribbeln zwischen die Beine jagte. »Werde ich dir zeigen, wie sehr ich dich vermisst habe, Amelie.«

Mit pochendem Herzen sah ich zu ihm auf, während ich mich angestrengt daran zu erinnern versuchte, wie man atmete. »Das will ich aber ganz schwer hoffen, Mattheo.« Ein raues Knurren verließ die Kehle des Slytherin, als ich mich auf die Zehenspitzen stellte und ihm mit einem besonders heißen Kuss zu verstehen gab, dass er sich besser beeilen sollte.

Als ich mich von ihm löste, lehnte er sich vor um mich erneut zu küssen, doch ich ließ mich einfach rücklings aufs Bett fallen und griff zu meinem Buch.

Ich spürte die Hitze von Mattheos brennenden Blicken auf meinen Beinen und rieb meine Kniestrümpfe provokativ aneinander, würdigte ihn jedoch keines Blickes mehr und fing an zu lesen.

Und es dauerte nur wenige Augenblicke, bis ich wieder tief in meiner Geschichte versunken war.

Nur vage hörte ich das Wasser der Dusche rauschen, während ich wie gebannt die Seiten meines Buches anstarrte, auf denen die weibliche Protagonistin dem männlichen zum ersten Mal ihre Liebe gestand.

Mein Herz blutete für Warner, der immer noch glaubte Juliettes Liebe nicht zu verdienen. So wie auch Mattheo glaubte, mich nicht zu verdienen. Und als sie einander endlich küssten, biss ich mir auf die Unterlippe und hielt den Atem an. Mein Herz pochte immer schneller, als ich laß, wie Aaron seine Juliette küsste, wie er sie berührte— wie er sie begehrte.

Hitze begann sich zwischen meinen Beinen auszubreiten und ich fühlte, wie auch meine Wangen langsam zu glühen anfingen, je länger ich weiterlas.

Mir war heiß, so unerträglich heiß.

Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie erregt ich war, als Mattheo zurück ins Zimmer kam, in nichts als seiner schwarzen Boxershorts.

Hin und her gerissen zwischen der sinnlichen Szene in dem Buch in meinen Händen und dem Anblick seines von harten Muskeln überzogenen Oberkörpers vor mir, biss ich mir auf die Unterlippe und presste aus Reflex die Schenkel zusammen. Der junge Todesser fuhr sich mit einer Hand durch die noch leicht feuchten Locken, während seine Augen langsam über meine glühenden Wangen glitten.

Und als er meine beschleunigte Atmung bemerkte, verdunkelte sich sein Blick ganz plötzlich.

Langsam kam er auf mich zu, lehnte sich über mich und stützte die Hände neben meinen Hüften ab.

»Sweetie?«

Seine Stimme war rau und kratzig und im smaragdgrünen Schimmer des schwarzen Sees konnte ich sehen, dass er heute Nacht neue Narben dazubekommen hatte. Narben die aussahen, als hätte jemand mit einem Dolch auf ihn eingestochen.

»Hm?«, entgegnete ich atemlos.

»Was liest du denn da?«

Mein Herz begann zu stolpern.

»Nichts«, sagte ich schnell und klappte das Buch zu, bevor ich es ganz unauffällig unter dem Kopfkissen zu verstecken versuchte, doch Mattheo war schneller. Wie ein Blitz schnappte er es mir aus den Händen und befahl dem Buch mit zauberstabloser Magie, zur zuletzt gelesenen Seite zurückzuspringen.

Meine Wangen brannten, als seine Augen über die Seiten flogen. Und als er mich nach qualvoll langen Sekunden endlich wieder ansah, lag ein gefährliches Funkeln in ihrer Dunkelheit. Sein Blick fiel auf meine Lippen, hinab zu meinem Brustkorb, der sich durch meine Erregung auffallend schnell hob und senkte.

»Ein Shakespeare Tattoo, mhh?«, murmelte Mattheo mir mit dunkler Stimme ins Ohr und legte seine raue Hand sanft an meine Kehle, was mir direkt zwischen die Beine schoss. »Er ist nur fiktional«, antwortete ich und unterdrückte ein Stöhnen, als er anfing meinen Hals zu küssen, während seine Finger sich unter den Saum meines Spitzenslips hakten und ihn mir bestrafend langsam über die Hüften zogen. »Und trotzdem macht er dich feucht«, entgegnete der Slytherin eine Spur zu giftig, woraufhin sich meine Lippen unwillkürlich zu einem Lächeln verzogen.

Er war eifersüchtig.

Eifersüchtig auf einen fiktionalen Charakter.

Plötzlich zuckte sein Kopf nach oben, woraufhin ihm seine fast samtschwarzen Locken chaotisch zwischen die Augen fielen. Amüsiert sah ich ihn an, wusste genau, dass er meinen Gedanken gelauscht hatte.

Seine raue Hand ruhte auf meinem Oberschenkel, doch als ich mich nach vorn lehnte um ihn zu küssen, schnalzte er mit der Zunge und drückte mir das aufgeschlagene Buch in die Hände. »Lies weiter«, kommandierte der Slytherin, vergrub eine Hand in meinem dunkelbraunen Haar und wickelte sich die Strähnen davon so bestrafend fest um die Finger, dass es meiner Kehle ein lustvolles Seufzen entlockte.

Ich starrte auf das Buch und öffnete den Mund um zu protestieren, doch als ich seinem warnenden Blick begegnete, schluckte ich und starrte auf die Seiten.

»Laut, Amelie«, verlangte der Lockenkopf von mir, dessen Lippen sich jetzt meinen Hals hinab küssten.

Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte mich auf das zu konzentrieren, was dort geschrieben stand, was jedoch nicht gerade einfach war, mit Mattheos Lippen an meinem Hals und seinem Daumen, der kleine Kreise über die Innenseite meiner Schenkel zog, was mich langsam unerträglich feucht machte.

»Die Zeit steht still«, laß ich mit wildem Herzschlag vor. »Die Welt steht still«, flüsterte ich und musste Lächeln, denn genau so fühlte es sich in diesem Moment auch für mich an. Die nächsten Worte nuschelte ich, woraufhin sich sein Griff in meinem Haar verstärkte— eine unmissverständliche Warnung. »Und er küsst mich«, laß ich Juliettes Gedanken vor. »Wild, verzweifelt beinahe und seine Hände umfassen meine Taille und heben mich hoch—«

Ich quiekte auf, als Mattheos Hände sich plötzlich um meine Taille schlangen, bevor er mich wie eine Puppe aus dem Bett hob. »Meine Beine schlingen sich um seine Hüften und er küsst meinen Hals und setzt mich auf den Rand des Konferenztisches und—«

Lust übernahm die Kontrolle über meine Gedanken, als Mattheo mit einer Handbewegung alles von seinem Schreibtisch wischte, was sich darauf befand, bevor er mich darauf absetzte— so wie Aaron Juliette.

Ich fühlte mich schwindelig von all den umher flatternden Schmetterlingen in meinem Bauch und als Mattheo plötzlich anfing zu grinsen, wurde mir klar, dass er ganz genau wusste, was zwischen den Buchcharakteren als nächstes geschehen würde.

»Lies—«, der Slytherin spreizte meine Beine und stellte sich dazwischen. »Weiter, Amelie.«

Lust pochte zwischen meinen Beinen, ließ mich kaum noch klar denken, als ich vorließ, wie Aaron anfing Juliette auszuziehen, während Mattheo genau das gleiche tat. Mit einer einzigen Bewegung löste er die Slytherin Krawatte, die ich immer noch um den Hals trug und warf sie aufs Bett, bevor er meine Bluse öffnete und mir den Stoff von den Schultern zerrte.

Mattheo lehnte sich vor und gab mir einen kurzen, doch schwindelerregend heißen Zungenkuss, bevor er sich über das Buch beugte und einen Blick auf das warf, was dort abgedruckt stand. »Lehn dich zurück«, kommandierte er scharf und ich gehorchte, ließ den Rücken auf die Tischplatte sinken und schauderte, angesichts des kühlen Holzes unter mir, während ich mit beschleunigter Atmung zu ihm aufsah.

Die Luft zwischen uns knisterte.

Quälend langsam schoben sich seine rauen Finger unter den Saum meines Rocks. »Heb deine Hüften für mich an, Süße«, sprach Mattheo in Warners Worten, was mir beinahe einen Schrei entlockt hätte.

Wenn ich nicht bereits unsterblich in ihn verliebt gewesen wäre, dann wäre ich es spätestens jetzt.

Und als ich die Hüften anhob, zog er mir den Rock meiner Uniform aus, gefolgt von meinem BH, bis ich nackt vor ihm lag. Seine Hände glitten meine Beine hinauf und zu meiner Überraschung nahm die Erregung noch zu, als seine Fingerspitzen zaghaft über meine tiefen Narben glitten, die ich die letzten Jahre so verzweifelt zu verstecken versucht hatte.

Doch nicht jetzt, nicht hier.

Nicht vor ihm.

»Du bist so wunderschön, Amelie«, murmelte er, als er mich betrachtete, bevor er auf die Knie sank und immer wieder meinen Namen sagte, als wäre er alles, was er kannte, wahrend seine Lippen sich ihren Weg die Innenseite meiner Schenkel hinauf küssten.

Mattheo hauchte meinen Namen wie ein Gebet.

Amelie.

Amelie.

Amelie.

Mein Kopf lag auf der Tischplatte und meine Hände krallten sich in seine Schultern. Seine Lippen hinterließen brennende Spuren auf meiner Haut, küssten meinen Narben den Schmerz davon, ließen all meine Sorgen für einen Augenblick verschwinden.

Und als er anfing mich zu lecken, fühlte ich nichts mehr außer ihn, nichts außer seiner Zunge und wie sie in rhythmischen Bewegungen über meine vor Lust pochende Clit kreiste. Gedanken gab es nicht mehr und auch keine Worte für das, was er mit mir machte, als er zwei seiner Finger in mich hineingleiten ließ.

Ich hielt mir das Buch vor Augen, doch als sich der Knoten in meinem Unterleib immer weiter zuzog, tanzten die Buchstaben nur noch wirr umher.

Ignite Me rutschte mir aus den Fingern und fiel zu Boden. Keuchend umklammerte ich die Tischplatte, als nicht nur Sterne, sondern gleich ein ganzer Nachthimmel vor meinen Augen explodierte.

Doch bevor ich mich von meinem intensiven Höhepunkt erholen konnte, schenkte mir Mattheo gleich ein zweites Mal Erlösung. Wellen heißer Lust pulsierten durch meinen Körper und ließen mich eine Weile in meinem Verlangen ertrinken, während ich mit gespreizten Beinen auf seinem Schreibtisch lag und durch meine langen dunklen Wimpern zu ihm aufsah, als er sich erhob. Sein Haar, dunkel wie die Nacht ergoss sich wie samtschwarze Seide über seine Stirn, als er sich vorlehnte und mich in die Arme hob.

Unsere Lippen trafen einander wieder in einem innigen Kuss und als ich mich selbst schmecken konnte, stöhnte ich auf. Ohne den Kuss zu unterbrechen, stolperte er zum Bett, bevor er sich rücklings darauf fallen ließ, mit mir in seinen Armen.

Seine dunklen Augen funkelten, als wären Sterne darin zerfallen, während seine Fingerspitzen langsam über meine dunkelgrauen Kniestrümpfe fuhren.

Ich kicherte, doch gerade als ich ihn von mir herunter und in die Kissen seines Bettes schubsen wollte um auf ihn zu klettern, legte er den Arm um mich um drehte mich um, sodass mein Rücken gegen seine nackte Brust gedrückt war. Meine Wangen glühten, als mir klar wurde, was er vor hatte und ich war mir nicht sicher, ob es mir gefallen würde, wenn er mich so nahm— doch wenige Sekunden später war ich es.

Denn in dieser Position spürte ich ihn verdammt tief.

»Oh mein— Fuck, Theo«, keuchte ich, als er sich die Boxer herunterzog und mit einem einzigen, doch vorsichtigen Stoß in mich eindrang. Meine Hüften zuckten und mein Hinterkopf sank gegen seine harte Brust. »Okay?«, hauchte mir seine leicht heiser klingende Stimme ins Ohr und als ich nickte, fing er langsam an sich zu bewegen. Mein Herz klammerte sich an den knöchernen Käfig meiner Rippen, als er seine Hand sanft an meine Kehle legte, während die andere anfing meine zarten Kurven nachzuzeichnen.

Der Sex war heiß und wurde mit jeder Sekunde ein wenig stürmischer, doch die Art wie mich seine Hände berührten, wie sie mich hielten, so respektvoll und vorsichtig, als hätte er Sorge, sonst Spuren zu hinterlassen, trieb mir die Tränen in die Augen.

Mattheo berührte mich, als rechnete er immer noch damit, ich könnte ihn jederzeit von mir wegstoßen.

Was ich nie, niemals mehr tun würde.

»Ich hab dich vermisst.« Zärtlich küsste er meinen Hals. »Jede verdammte Sekunde.« Meine Lippen bewegten sich, um seine Worte zu erwidern, doch dann rutschte seine Hand von meiner Kehle und direkt zwischen meine Beine und ich vergaß alles, was ich hatte sagen wollen, als er mich dort berührte.

Ich griff nach hinten und packte eine Handvoll seiner Locken, die sich himmlisch weich zwischen meinen Fingern anfühlten, bevor ich nur wenige Sekunden später einem weiteren Sternenregen ausgesetzt war.

Und dann spürte ich nur noch, wie ich unter ihm lag und wie seine Lippen wieder auf meinen waren. Seine Hände umschlossen meine Handgelenke, hoben mir die Arme über den Kopf und drückten sie fest ins Kissen, sodass ich mich kaum noch rühren konnte.

Die Dunkelheit, die ihm heute Abend wie ein Schatten ins Schloss gefolgt war, tanzte über unsere nackten Körper, die sich rhythmisch gegeneinander bewegten. Ich schloss die Augen und gab mich ihm hin, überließ ihm die Kontrolle über den Sex, die er in diesem Moment so dringend brauchte.

Der Schmerz seiner Härte die immer schneller und tiefer in mich drang war bittersüß und es vergingen endlose Minuten, in denen ich mir wünschte, Theo würde niemals aufhören auf diese Weise mit mir zu schlafen, bis ich ihn in mir erschaudern spürte.

Mattheo ließ meine Hände los und sein dunkler Lockenkopf sank auf meine Schulter. Und als er sich aus mir zog und ich bei den stechend heißen Schmerz den ich dabei spürte, scharf Luft in meine Lungen zog, fluchte er. »Fuck.« Mattheo hob sofort den Kopf und sah mich besorgt an. »Zu rau, Sweetie?«

»Nein«, wisperte ich und schnippte mit den Fingern, woraufhin sich die Bettdecke, auf der wir gelegen hatte, über unsere leicht verschwitzen Körper legte.

Mattheo lag immer noch halb auf mir, doch es kümmerte mich nicht. Ich genoss die Wärme seines Körpers und kicherte, als er mir einen Kuss auf den Hals hauchte und sein Haar mein Kinn kitzelte.

Ich schlang die Arme um ihn und ließ meine Fingerspitzen langsam über seinen Rücken gleiten, presste die Lippen aufeinander und ignorierte das drückende Gefühl der Schuld, was mich plötzlich beschlich, als ich die hauchzarten Narben spüren konnte, die meine Nägel dort hinterlassen hatten.

Blind tastete Mattheos Hand nach meiner und als er unsere Finger liebevoll miteinander verknotete, bekam ich unzählige Schmetterlinge im Bauch.

Zärtlich strich sein Daumen über den Ring an meinem linken Ringfinger. Seit der dunkle Lord uns vor einigen Wochen miteinander verlobt hatte, hatten wir das Thema nur einmal angesprochen, als Mattheo mir den Termin für unsere Hochzeit mitgeteilt hatte, ohne mir dabei in die Augen zu sehen. Auch wenn ich wusste, wie sehr mich der Slytherin liebte, löste das Thema und die Umstände unserer Verbindung einen Schmerz in ihm aus, der mich kaum atmen ließ.

Doch ich wusste, dass wir uns schon bald damit auseinandersetzen mussten, sehr bald sogar, denn nächste Woche würde ich mit meiner Mum nach London reisen, um mein Brautkleid auszusuchen.

Ich freute mich auf den Tag und hoffte, dass Pansy, Diana und Astoria mich begleiten konnten, obwohl mir der Gedanke an die Feier selbst ein wenig Bange werden ließ, denn ich wusste, dass an dem Abend an dem ich Mattheos Frau werden würde, uns hunderte von Hexen und Zauberern dabei zusehen würden.

Die Hochzeit vom Sohn und Erben des dunklen Lords mit einem Mitglied der Unantastbaren Achtundzwanzig, der Reinblutelite Englands, sollte das gesellschaftliche Ereignis des Jahres werden, mit wichtigen politischen Gästen aus ganz Europa.

Auch wenn ich meine Gedanken mittels Legilimentik vor ihm verborgen hielt, schien der Slytherin mein Unwohlsein zu spüren, denn er zog mich enger an sich. Meine Hand lag immer noch in seiner und als ich die andere in sein Haar brachte und anfing durch seine Locken zu kraulen, stieß er ein Seufzen aus.

Doch auch wenn sein Herzschlag sich etwas regulierte, spürte ich immer noch, wie angespannt er war, seine Muskeln voller Verhärtungen und Knoten. Ich beschloss die erste Stunde morgen früh zu schwänzen, mich um seine Verletzungen zu kümmern und ihm danach eine ausgedehnte Massage zu geben.

Meine Augen wurden schwer, während ich ihn kraulte, bevor ich endlich aussprach, was mir schon die ganze Zeit auf der Seele brannte, seit er das Schloss vor einer Woche verlassen hatte. »Was wurde aus Gringotts gestohlen?«, fragte ich und hielt den Atem an. Er schwieg und gerade als ich dachte, er würde mir keine Antwort mehr geben, tat er es doch.

Und diesmal wusste ich, dass er ehrlich wahr.

»Ein Schwert.« Seine Stimme war ganz heiser vor Müdigkeit. Einige Sekunden ließ ich die Antwort auf mich wirken, bevor ich sprach. »Ein Schwert?«, wisperte ich, doch Mattheo war bereits eingeschlafen.

𓆙

(& ja ich weiß in der Übersetzung heißt es:
komm mir entgegen, süße, aber naja)

bitte denkt ans voten, danke <3

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