02. graveyard of stars
TW: SVV
(selbstverletzendes Verhalten.)
I have more scars than friends.
A M E L I E
Wenn es eines auf der Welt gab, dass mir in Zeiten völliger Hoffnungslosigkeit ein wenig Seelenfrieden schenkte, dann war es der Himmel.
An manchen Tagen versank ich stundenlang mit meinen Gedanken in den Wolken, tröstete mein kummervolles Herz mit dem Anblick der Sonnenauf- oder Untergänge, von denen es jedoch immer weniger gab, seit Lord Voldemort an der Macht war und unserer Welt mit seiner Grausamkeit ihre Farben nahm. Mit jedem neuen Tag der verstrich schien sie weiter zu verblassen, einzugehen wie eine Pflanze, der man das Wasser verwehrte.
Bei meiner Rückkehr ins Schloss von Hogwarts war mir sofort aufgefallen, dass sie die Gänge mit Tageslichtzaubern belegt hatten, um den Schülern das notwendige Vitamin D zukommen zu lassen, das junge Menschen für ihren Knochenwuchs brauchten.
Doch diese waren mittlerweile wieder verblasst, denn selbst der stärkste Lichtzauber schaffte es nicht gegen die allgegenwärtige Dunkelheit Lord Voldemorts anzukommen, die wie ein gesichtsloses Monster von draußen hereinzukriechen schien, sobald man eine Tür oder gar ein Fenster öffnete.
Manchmal war mir sogar, als konnte ich am Rande des verbotenen Waldes die blutrot funkelnden Augen dunkler Kreaturen erkennen, die verborgen zwischen all den knorrigen Ästen lauerten, angelockt durch den Tod jener, die in der Nacht der Schlacht in den Ruinen von Hogwarts ihr Leben gelassen hatten.
Die Dunkelheit kam in vielen Formen und doch hatten sie alle etwas gemeinsam; sie nährten sich von Kummer und Angst, fraßen das verbliebene Licht und ließen nichts als erdrückende Schatten zurück.
Doch heute hatte sich die Sonne seit langer Zeit mal wieder in ihrer ganzen Pracht gezeigt und die Korridore des Schlosses mit Wärme geflutet.
So wie immer an Claras Geburtstag.
Ein schwaches Lächeln schlich sich auf meine Lippen, denn ich konnte mich an keinen ihrer Geburtstage erinnern, an dem die Sonne nicht für die fröhliche blonde Ravenclaw geschienen hatte.
Ich vermisste ihr Licht unendlich, denn ohne meine geliebte beste Freundin war die Welt nur noch trostlos, ein einziger Schleier aus tristen Grautönen.
Auch wenn mein Bruder alles tat, um sie bestmöglich zu ersetzen, war es doch einfach nicht dasselbe. Es gab Dinge, über die konnte ich mit Enzo nicht sprechen. Dinge, die seinen besten Freund betrafen, Dinge die ich mir antun wollte, düstere und auch suizidale Gedanken die mich in dunklen Nächten plagten, die sein sanftes Herz in Stücke zerreißen würden, sollte er jemals von ihnen erfahren.
Ein trauriges Seufzen entwich meiner Kehle und ließ das Lächeln auf meinem Gesicht wieder verblassen.
Ich saß auf der Fensterbank des Klassenzimmers für Astronomie, die Arme fest um die Knie geschlungen und den Kopf an die kühle Scheibe gelehnt, während ich die Sonne dabei beobachtete, wie sie in einem orangeroten Wirbel allmählich am Horizont verschwand und Platz für das Licht der Nacht machte, das hier und dort schon in Form von funkelnden Sternen am Nachthimmel zu sehen war.
Der Oktober hatte die prachtvollen Ländereien Hogwarts in rotgoldene Farben getaucht, sodass es von hier oben so aussah, als stünden sie in Flammen.
Der Unterricht war schon seit knapp zwei Stunden vorbei, doch um diese Zeit war es im Gemeinschaftsraum der Slytherin zu voll, als dass ich mich getraut hätte ihn zu betreten. Früher war ich aufgeschlossen gewesen, beliebt und selbstbewusst, doch heute hatte ich mehr Narben als Freunde.
Narben, die ich meinem Körper selbst hinzugefügt hatte, um meinen seelischen Schmerz irgendwie mit dem des körperlichen überdecken zu können.
Wenn auch nur für einen kurzen Moment.
Zweiundsiebzig Tage waren vergangen, seit ich mich das letzte Mal selbst verletzt hatte, worauf ich sehr Stolz war, genau wie Enzo. Denn in den letzten zwei Jahren hatte ich es nie so lang ausgehalten, hatte immer einen Weg gefunden, mir weh tun zu können, selbst in der geschlossenen Abteilung des St Mungo.
Ein Teil meines Traumas hatte sich auf meine Zauberkraft ausgewirkt, weshalb ich nun die Fähigkeit besaß ohne Zauberstab Magie ausüben zu können, doch ich hatte niemandem davon erzählt.
Nicht einmal meinem Bruder.
Stablose Magie war etwas, was vor allem dunkle Magier beherrschten und ich schämte mich dafür.
Insbesondere, weil ich sie an dunklen Tagen oft nicht immer unter Kontrolle hatte und die Schnitte ein, zwei Mal so tief geworden waren, dass die Heiler sie hatten nähen müssen, damit die Blutung aufhörte.
Nie würde ich den gebrochenen Ausdruck in Enzos liebevollen braunen Augen vergessen, als die Heiler ihm von meinem letzten Rückfall berichtet hatten.
Seit die Ausbildungsakademie der Todesser nach Hogwarts verlegt worden war, ließ mich mein Bruder kaum aus den Augen, hatte das Schloss jedoch für heute aufgrund einer Mission verlassen müssen.
Die ganze Woche über hatten wir jede freie Minute miteinander verbracht, sofern es möglich gewesen war, zwischen meinem Schulstress und seinem Training. Müdigkeit hatte jeden Tag tiefere Schatten unter die Augen des Slytherin gezeichnet, denn die Ausbildung zum Todesser und die Aufgaben, die er zusammen mit den anderen für den dunklen Lord erledigen musste, verlangten viel von ihm ab.
Zu viel für sein sanftes Herz.
Jeder dunkle Fluch den Enzo aussprach, hinterließ eine neue Narbe auf seiner Seele, das spürte ich. Ich konnte meinem Bruder ansehen, wie furchtbar er litt, wie sehr ihn das dunkle Mal veränderte, auch wenn er mit aller Kraft versuchte es vor mir zu verbergen.
Niemand kannte ihn so gut wie ich.
Bis auf eine Ausnahme.
Ich schluckte und versuchte ruhig zu atmen, das Gefühl meiner zugeschnürten Kehle zu ignorieren, dass ich stets bekam, wenn ich an ihn dachte.
»Oh bei Merlins Bart, sag nicht du bist jetzt eine Slytherin?«, riss mich die sanfte Stimme eines Mädchens plötzlich aus meinen Gedanken. »Ich hatte schon Sorge, dass es an mir liegt, doch der sprechende Hut ist eindeutig durchgeknallt.«
Beinahe wäre ich seitlich von der Fensterbank gekippt als meine Augen die junge Hexe fanden, die im Türrahmen des Klassenzimmers für Astronomie stand und mich angrinste. Ihre Augen waren von einem satten tiefgrün und ihr glänzendes Haar hatte die Farbe von dunkler Schokolade, fiel ihr in eleganten Wellen bis über die Schultern, war jedoch hier und da durchzogen von schneeweißen Strähnen.
Mehr Strähnen als bei unserer letzten Begegnung.
»Tori?«
»Amelie«, brachte sie quietschend hervor, bevor wir beide aufeinander zustürmten und uns umarmten.
»Du bist jetzt eine Hufflepuff?«, fragte ich die Hexe ungläubig und ließ meine Finger über die leuchtend gelbe Krawatte streifen, die statt der tannengrünen nun ihre perfekt sitzende Schuluniform schmückte.
Astoria rollte mit den Augen, dann musste sie jedoch grinsen. »Du hättest Dracos Gesicht sehen sollen, als er es erfahren hat«, sagte sie und ahmte seinen angewiderten Gesichtsausdruck so detailgetreu nach, dass wir beide einen heftigen Lachanfall bekamen.
Die Erbin der reinblütigen und in England sehr angesehenen Greengrass Dynastie war ein Jahr jünger als der silberblonde Slytherin, mit dem sie schon seit der vierten Klasse fest zusammen war.
Draco und Tori waren das Traumpaar.
»Wann haben sie dich entlassen?«, fragte ich, als unser Lachen nach einer Weile abgeklungen war.
»Vor ein paar Tagen«, antwortete sie. »Ich musste meine Eltern regelrecht anflehen, mich das letzte Schuljahr wiederholen zu lassen. Doch als sie gehört haben, dass Daph und Draco auch wieder hier sein werden, haben sie Merlin sei Dank eingewilligt.«
»Dann geht es dir wieder besser?«, fragte ich zaghaft und versuchte sie nicht allzu auffällig zu mustern. Die junge Hexe hatte weiter an Gewicht verloren, war nun so zierlich, dass ihre Schlüsselbeine sichtbar unter der Bluse ihrer Schuluniform hervorstachen.
»Ja, viel besser«, sagte Astoria und schenkte mir ein Lächeln, das ihre Augen jedoch nicht erreichte.
Es war mehr als nur offensichtlich eine Lüge, doch ich hielt es für das beste, jetzt nicht nachzuhaken.
Die Berkshires gehörten zur Reinblutelite, zu den unantastbaren Achtundzwanzig, genau wie die Familie Greengrass, die Malfoys, die Notts und die Parkinsons, weshalb wir Kinder uns schon von klein auf kannten, quasi miteinander aufgewachsen waren.
Im Herbst letzten Jahres waren Tori und ich uns bei einem Spaziergang durch die trostlosen Flure des St Mungo Hospitals zufällig begegnet, in dem sie auf der Station für unheilbare Erbkrankheiten gelegen hatte. Die dunkelhaarige Schönheit litt unter einem seltenen Blutfluch, für den kein magischer Forscher der Welt bisher eine Heilung gefunden hatte.
Sie war dem Tode geweiht, was man ihr mittlerweile auch ansah, doch nie hatte ich jemanden kennen gelernt der mehr Lebensfreude besaß als sie. Ich konnte kaum in Worte fassen, wie sehr ich ihr sanftes Wesen und ihre ruhige Ausstrahlung vermisst hatte.
Astoria war wie ich eine Langzeitpatientin im St Mungo Hospital gewesen. Diese dunkle Zeit hatte uns Mädchen noch enger zusammengeschweißt, hatte uns zu engen Freundinnen gemacht. Oft hatten wir uns heimlich abends in das Zimmer der anderen geschlichen und über alles mögliche gequatscht.
Bis ich entlassen worden war.
Ich zwang mich zu einem schwachen Lächeln, griff nach ihrer Hand um sie zu drücken und erstarrte.
»Wann?«, fragte ich sie mit aufgerissen Augen, während ich auf den prunkvollen Diamanten blickte, der an dem Ringfinger ihrer linken Hand funkelte.
»Samstag Abend hat er mich gefragt«, sagte Astoria glücklich und ihre Augen begannen bei der Erinnerung daran zu leuchten. »Meine Eltern finden es zu früh, da ich gerade erst Neunzehn geworden bin, doch Draco wollte einfach nicht mehr länger warten.« Ihr Lächeln verblasste. »Die Heiler haben gesagt mir bleiben vielleicht nur noch wenige Jahre.«
Den letzten Teil des Satzes hatte sie geflüstert.
Ich nickte und schluckte die Tränen herunter, die mir in die Augen geschossen waren. »Ich freue mich so für euch«, brachte ich mit leicht heiserer Stimme hervor, bevor ich meine Freundin innig umarmte.
Eine Weile standen wir in dem mittlerweile vollkommen düsteren Klassenzimmer und hielten uns fest, so wie wir es im letzten Jahr oft getan hatten um einander Trost zu spenden.»Und wie geht es dir, Süße?«, fragte sie mit sanfter Stimme, nachdem wir es endlich geschafft hatten uns voneinander zu lösen.
Ihre Fingerspitzen strichen zärtlich über meinen unteren Rücken. Ich überlegte ihr zu sagen, wie es mir ging, wie ich mich fühlte, seit der Mörder meiner Freunde zurück ins Schloss gekehrt war, doch stattdessen setzte ich ein falsches Lächeln auf.
»Es geht mir gut«, log ich flüsternd.
Zweiundsiebzig Tage.
Ich konnte ihr ansehen, dass sie meine Lüge sofort durchschaute, doch sie hakte nicht weiter nach.
Und ich war ihr überaus dankbar dafür.
»Wir haben jetzt einander, Amelie«, sagte die dunkelhaarige Hexe leise und lächelte mich an, plötzlich mit Tränen in ihren tiefgrünen Augen.
Ich nickte und umarmte sie noch einmal.
»Ich muss gehen, Sprout erwartet mich in ihrem Büro. Sie wollte mit mir einige meiner Kurse besprechen«, sagte Astoria und trat zurück. »Gehen wir morgen ins Drei Besen? Ich hatte ewig kein Butterbier mehr.« Hoffnungsvoll sah sie mich an.
Ich nickte und drückte noch einmal ihre Hand, bevor sich die zierliche Hufflepuff umdrehte und das Klassenzimmer verließ, mich wieder allein mit meinen Gedanken ließ, die jetzt nicht mehr ganz so düster waren, angesichts der Tatsache dass ich nicht nur Enzo, sondern nun auch Astoria wieder hatte.
Ich warf einen kurzen Blick auf die filigrane versilberte Uhr mit den kleinen Diamanten, die ich am Handgelenk trug und stellte seufzend fest, dass es immer noch nicht spät genug war um in den Gemeinschaftsraum zurückzukehren, ohne einer Vielzahl an schnatternden Schülern zu begegnen.
Ich dachte gerade darüber nach, ob ich meine Freunde wohl im Pokalzimmer antreffen würde, bis mir wieder einfiel, dass sie alle tot waren.
Ich schluckte meinen Kummer herunter und nahm meine Büchertasche, hängte sie mir über die Schulter und machte mich auf den Weg an den Ort, den ich als meinen neuen Rückzugsort auserwählt hatte.
Ein Ort voller Frieden, funkelnder Sterne und Stille.
Mit angehaltenem Atem huschte ich die Treppen des Astronomieturmes hinauf, hielt mich eine Weile in der Dunkelheit versteckt und spähte ängstlich über die abgedunkelte Plattform des Turmes, bis ich mir sicher war, dass sich niemand sonst hier aufhielt.
Angelockt durch einen atemberaubenden Sternenhimmel lief ich bis nach vorn zum Geländer und lehnte mich dagegen, verlor mich wieder einmal in der goldglitzernden Schönheit der Nachtlichter.
Der Himmel hatte eine andere Bedeutung für jene, die einen geliebten Menschen verloren hatten.
Ein tragisch schöner Anblick, war er doch nichts weiter als ein Friedhof aus verglühenden Sternen.
Flüsternd benannte ich die Sternbilder und hielt Ausschau nach seltenen Platetenkonstellationen, die nur in den Wintermonaten am Firmament über Großbritannien sichtbar waren. Doch gerade als ich eines der modernen Teleskope nutzen wollte, die meine Familie der Schule im letzten Jahr gespendet hatte, erstarrte ich mitten in der Bewegung.
Denn etwas schien das tröstende Licht der Sterne über mir zu trüben. Mit jeder verstreichenden Sekunde wurde es immer blasser, bis mich nichts als die Dunkelheit dieser kühlen Oktobernacht umgab.
Und dann spürte ich sie.
Eine Aura so machtvoll und düster, dass es mir das Blut in meinen Adern unwillkürlich zu Eis gefrieren ließ. Mein Herz begann zu stolpern, doch ich konnte mich nicht rühren, als ich aus dem Augenwinkel plötzlich etwas aus den Schatten heraustreten sah.
Oder besser gesagt jemanden.
Angst wuchs in meinem Herzen, braute sich mit jedem weiteren Herzschlag in meinem Brustkorb zu einem ausgewachsenen Sturm zusammen, als ich fühlte wie mich eine Wolke aus dunkler Magie erfasste, die von dem Jungen auszugehen schien, der in genau dieser Sekunde die Plattform betreten hatte.
Meine Lippen begannen zu zittern, gefolgt von meinen Händen und schließlich dem Rest meines Körpers.
Wie ein erschrockenes Reh verharrte ich in der Finsternis, unfähig mich zu rühren, mein Herzschlag auf einem absolut schwindelerregend hohen Level.
Es war als wäre ich mitten in einen meiner Albträume geraten, denn die Angst vor genau vor dieser Begegnung war es, die mich seit über einem Jahr schon verfolgte, sobald ich die Augen schloss.
Doch diesmal war es kein Traum, sondern die ebenso düstere, nicht weniger angsteinflössende Realität.
Er war hier, nur wenige Meter von mir entfernt.
Ich konnte hören wie er atmete, spürte seine dunklen Augen auf mir, in die ich mich so sehr verliebt hatte.
Damals, vor all der Dunkelheit die er zusammen mit seinem Vater noch in der Nacht der Schlacht von Hogwarts über unsere magische Welt gebracht hatte.
Damals, vor seinem Verrat, bevor er mir all diese furchtbaren Dinge angetan hatte, die mich seither keine einzige Nacht mehr ruhig schlafen ließen.
Es schien so ewig lang her zu sein.
Meine Schultern zitterten jetzt so gewaltsam, dass mir meine Tasche von der Schulter rutschte und sich meine Bücher überall auf dem Boden verteilten.
Und dann hörte ich es.
Seine raue Stimme war nichts weiter als ein sanftes Flüstern, getragen vom nächtlichen Oktoberwind.
Es war nur ein einzelnes Wort, das die Lippen des verräterischen Slytherin verlassen hatte, doch es reichte aus, mich bis tief ins Mark zu erschüttern.
Nicht nur wegen dem Schmerz in seiner Stimme, sondern auch wegen der Bedeutung dieses Wortes.
Es war der Kosename, den mir der Junge mit den verwuschelten dunkelbraunen Locken und den von langen tiefschwarzen Wimpern umrahmten Augen in unserer Kindheit gegeben hatte. Der zuckersüße Spitzname, der mein Herz jedes Mal hatte schneller schlagen lassen, wenn er ihn ausgesprochen hatte.
Doch jetzt riss er es auseinander, ließ all die halb verheilten Narben meines Herzens wieder bluten.
»Sweetie?«
Wie erstarrt stand ich in der Dunkelheit, während mir stumme Tränen über die Wangen kullerten.
Zweiundsiebzig Tage.
Und plötzlich fühlte sich die Rasierklinge, die ich für besondere dunkle Tage in der Innentasche meines Umhanges versteckt hatte, so unglaublich schwer an.
Und dann rannte ich.
Ich rannte und rannte durch die düsteren Gänge von Hogwarts, floh vor der Dunkelheit des Jungen davon, der nicht nur meine ganze Welt, sondern auch mein Herz in unzählige Scherben hatte zerspringen lassen.
Scherben, die sich jetzt bei jedem meiner hektischen Atemzüge in meine Lunge bohrten und mich kaum atmen ließen. Vor einer schmuckvoll verzierten Tür blieb ich stehen, rammte meine Faust immer und wieder wütend gegen das mit Eisen verstärkte Holz.
Doch der steinerne Adler, der in der Mitte saß und den Eingang zum Gemeinschaftsraum bewachte, rührte sich nicht und stellte mir auch keine Frage.
Und als mir endlich bewusst wurde, weshalb er schwieg, sank ich zu Boden, verbarg das Gesicht in meinen Händen und begann bitterlich zu schluchzen.
Ich war keine Ravenclaw mehr.
Ich würde nie wieder eine Ravenclaw sein, gehörte nicht mehr in die lichtdurchfluteten Türme des Schlosses, sondern in die finsteren Kerker.
Ich war jetzt eine Slytherin, eine Schlange.
So wie er.
Meine Hand glitt in meinen Umhang und umklammerte das, was ich dort versteckt hatte.
Zweiundsiebzig Tage.
Etwas heißes und nasses perlte wie sanfter Regen meinen Oberschenkel hinab und vermischte sich auf dem trostlosen Marmorboden mit meinen Tränen.
Null Tage.
𓆙
wartet mal broken mattheo ab.. ahh
& bitte denkt ans voten,
wenn euch die Geschichte gefällt
und ihr weiterlesen wollt ♡
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