Kapitel 8

[...]

In den letzten 2 Stunden, hatte James mich über die Machenschaften in dieser Gang aufgeklärt und über die Rolle die mein Vater und meine Mutter in dieser Gang gespielt haben.

Anfangs wollte ich gar nicht hören, was er zusagen hatte. Zu sehr enttäuscht war ich von meinen Eltern, dass sie so wenig vertrauen in mich gehabt hatten.

Doch James nahm sich Zeit für mich und versuchte alles klar zustellen.
Er erzählte mir, dass mein Vater und er sich vor rund 30 Jahren in der Schule kennengelernt hatten.
Seitdem waren sie wohl unzertrennlich, jedoch hatten sie ziemlich schlechte Zeiten, in denen sie drogenabhängig waren und selbst mit harten Drogen gehandelt haben.

Doch als beide ihre große Liebe fanden, sahen sie das als Chance einen Neustart zu wagen und kamen mit Unterstützung von den Drogen weg und konnten sich so gut es ging aus dem Drogen Business zurückziehen.

Beide heirateten, mein Vater meine Mutter und James, die hübsche Frau die auf dem Gemälde auf seinem Büro abgebildet war.
Sie gründeten beide eine kleine Familie und hatten nicht mehr so viel Zeit ihre Freundschaft zu pflegen, also trennten sich ihre Wege für ein paar Jahre.

Als Hardin gerade 3 Jahre alt geworden ist und ich geboren wurde, kreuzten sich ihre Wege wieder und sie erweckten ihre Freundschaft erneut zum Leben.

Zum Schutze ihrer Familien gründeten sie im Jahr 2005 die „Southsides" , da sie sich von früher nicht zu hundert Prozent aus dem Drogen buissness entziehen konnten, deswegen gründeten sie eine Gang die Beschützen sollte, doch das die „Southsides"- Gang mit den Jahren immer mehr wuchs und sie wieder stärker in die illegalen Geschäfte mit reingezogenen wurden, war Glück und Pech zu gleich.

James behandelte mich wie ein festes Mitglied dieser Gang und ich fühlte mich komischer Weise „zu Hause", obwohl das unmöglich schien. Vor ein paar Tagen hatte ich noch großen Respekt vor dieser Gang, den ich immer noch habe.
Aber jetzt wurde mir angeboten, selbst ein Teil von ihr zu werden.
Und dieses Vermächtnis mit Cleo und Hardin weiter zu führen.

[...]

„Komm Camille ich zeig dir erstmal dein Zimmer." sagte Cleo, als wir das Büro verließen und ich immer noch im Schock Zustand war.
Ich musste das alles erstmal realisieren.
Während Hardins Vater mir Geschichte der „Southsides" erzählte und mir somit in wenigen Stunden, ein komplett neuen Teil in meinem Leben offenbarte, schwieg Hardin die ganze Zeit über, er schien fast schon genervt.
Was mich eigentlich nicht stören sollten, aber dennoch tat es das.

Ich war froh, das James mir ein Zimmer zur Verfügung gestellt hat, ich durfte hier bleiben solange ich wollte und dafür war ich sehr dankbar.
Cleo führte mich gerade in den zweiten Stock, wo mein Zimmer sein sollte.
Wir blieben an der vorletzten Tür des Flures stehen, rechts von mir waren noch 5 weitere Türen im Obergeschoss.
„Mach schon auf!" sagte Cleo aufgeregt und deutete mir, dass ich jetzt endlich die Tür Klinke runterdrücken sollte. Ich öffnete die Tür überaus langsam, um Cleo ein bisschen zu ärgern, sie schenkte mir nur einen „dein Ernst Blick" und verschränkte die Arme vor der Brust.

Als ich die Zimmer Tür vollständig geöffnet hatte formte ich ein stummes „Wow" mit meinem Mund, ich war zwar „Luxus" gewöhnt aber diese gemütlichen Atmosphären mit den vielen Pflanzen und kuscheligen Kissen mochte ich schon immer lieber.

Ich trat in den Raum, der jetzt mein Zimmer sein sollte und strich über die rosane Bettdecke die ausgebreitet auf dem großen HimmelBett lag.
Die vielen bunten Kissen ließen, das schöne Bett noch viel bequemer aussehen, direkt gegenüber vom Bett stand eine Staffelei mit ein paar Leinwänden daneben.
Ich trat etwas näher heran und konnte meine Lieblings Pinsel und einige Acryl Farben ausfindig machen.
Zwischen zwei Farben stecke ein Zettel, ich zog ihn vorsichtig heraus, er war von Dad und Mom.

Hallo Engel,
wenn du,
dass hier liest sind wir wahrscheinlich nicht mehr am Leben.
James wird sich gut um dich kümmern Camille, er hat dir bestimmt schon einiges erzählt.
Es tut uns wirklich leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest und wir dir nicht persönlich davon erzählen konnten.
Wir schenken dir diese Sachen, um dich daran zu erinnern, dass du niemals aufhören sollst Dinge zu tun die du liebst.
Liebe, Lebe und Lache, du bist stark, du Camille Jones kannst alles erreichen.
In Liebe Mama und Papa.
Wir lieben dich.

Mit Tränen in den Augen, aber einem Lächeln auf dem Gesicht stellte ich den Brief wieder zurück an seinen Platz und drehte mich zu Cleo, die aufmunternd lächelnd im Türrahmen stand.
„Alles okay?" fragte sie sanft.

Ich nickte und wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln.
„Dann los ich zeig dir den Rest vom Haus."
Sie führte mich durch alle möglichen Räume in diesem Haus, zuerst bekam ich die Bibliothek zu sehen die mich schon sehr beeindruckte.
Danach folgten Räume in denen man sportlichen Aktivitäten nachgehen konnte, ein Gemeinschaftsraum, natürlich einige Badezimmer, Esszimmer, ein paar besondere Räume zu denen das Heimkino zählte und zum Schluss kamen wir in der Küche an.

Mir stieg der Geruch von den Lebensmitteln in die Nase und mir viel auf wie viel Hunger ich überhaupt hatte, mein Magen bestätigte das ganze kurz darauf nocheinmal.

„Habt ihr vielleicht noch was zu essen da? Ich wusste deine Müsli riegel zwar wirklich zu schätzen, aber nach fast zwei Tagen nichts essen, bringen diese nicht viel." sagte ich entschuldigend, mir war es schon immer unangenehm nach essen zu fragen.

Cleos Augen weiteten sich geschockt und sie sagte: „ Oh Gott Camille, sag doch was, ich will nicht das du mir umkippst."

Ich warf ihr noch einen entschuldigenden Blick zu ,bevor sie in der Speisekammer verschwand.
Ich machte es mir währenddessen auf einem der Barhocker bequem, die an der großen Küchentheke standen.

Generell war diese Küche ziemlich groß, hier würden es sich rund 50 Leute bequem machen können.
Cleo kam mit einer Tüte und etwas Käse, Wurst und Butter zurück.
„Entschuldige, Betty, unsere Köchin hat heute frei und daher kann ich dir nur Brötchen anbieten. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass du von mir nichts selbstgekochtes essen willst." sagte Cleo mit einem belustigten Unterton aus ihrer Stimme und fischte ein Körner Brötchen aus der Tüte.

„Käse oder Wurst?" fragte sie mich und hielt die beiden Sachen hoch.

„Ich kann mein Brötchen selbst schmieren. Das weißt du oder Cleo?" sagte ich lachend.

„Aufgarkeinenfall, wenn ich dir schon nichts ordentliches kochen kann dann schmiere ich wenigstens das Brötchen." sagte sie bestimmt.

„Also Käse oder Wurst?" wiederholte sie ihre Frage.

Ich gab mich geschlagen und zeigte auf den Butterkäse, Fleisch oder generell Wurst war einfach nicht so meins.
Ich beobachtete Cleo, wie sie hoch konzentriert das Brötchen schmierte, als würde sie damit gleich an einem Wettbewerb antreten müssen.

Glücklich grinsend schob sie mir das fertige Brötchen unter die Nase und ich sagte witzelnd : „9,5 Punkte!" und biss genüsslich in das Brötchen.
Sie verbeugte sich mit einem selbstsicherem
Grinsen und gesellte sich auf den Barhocker neben mir.

Wir unterhielten uns über alle möglichen Sachen, außer eben über die „Southsides".

Ein lautes bellen ertönte und ich fragte Cleo : „Ihr habt einen Hund?"

Sie schüttelte den Kopf : „ Nein, haben wir nicht.
Wir haben ihn oder sie vor ein paar Tagen, verletzt auf der Straße gefunden er/sie wurde wahrscheinlich angefahren.
Unser Tierarzt hat unter Betäubung alle Wunden nähen und behandeln können, jedoch isst der Hund nicht seitdem er hier ist und trinken tut er erst recht nicht. Wenn das so weiter geht können wir nichts mehr für ihn tun." erzählte sie bedrückt.

Das alles erinnerte mich sehr an Gina, ich vermisste sie wirklich sehr, diese Unsicherheit nicht zu wissen was mit ihr ist machte alles noch schlimmer.

„Darf ich ihn sehen?" frage ich Cleo.

„Ja, klar aber geh nicht zu nah dran, man weiß ja nie." meinte sie unsicher, ich nickte als Bestätigung.

Wir hielten vor einem provisorisch abgegrenzten Bereich im Garten, in dem sich eine Hunde Hütte, sowie ein Fress- und Trinknapf befanden.

„Ich sehe keinen Hund." flüsterte ich Cleo zu, sie deutete mit ihrem Finger in die Hütte und ich beugte mich etwas herunter, um den Hund ausfindig zumachen.

Eine weiße Schwanzspitze kuckte aus der Hütte hervor, sie hatte eine leicht graue Spitze.
Genau wie Gina, dachte ich.
Ohne nachzudenken, sprung ich über den niedrigen „Zaun" und rief den Namen meiner Hündin.

„Gina du bist es wirklich." flüsterte ich, nachdem mir meine weiße Schäfer Hündin in die Arme gesprungen war.
Ich drückte sie fest an mich, sie wieder zu haben bedeutete mir in diesem Moment die Welt.

Heute mal ein sehr langes Kapitel, als kleines Dankeschön für fast 100 reads <3
Wenn euch das Kapitel gefallen hat Voten & Kommentieren nicht vergessen <3

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