Kapitel 20
Und das Schicksal wollte es ebenfalls nicht, den ein Schuss unterbrach dieses Vorgehen...
Ich bewegte mich nicht, traute mich nicht einmal zu atmen. Das dieser Schuss, auf diesen nun viele weitere folgten, nicht von dem Mann vor mir ausgingen merkte ich sofort.
Mit wutverzerrter Miene schnappte sich Julius seine Hose und zog sie in Sekunden schnelle wieder über. „Du versperrst mir den Weg!" schrie er mich an und mein Körper reagierte mit einem ängstlichen zusammenzucken. Er schubste mich zur Seite, sodass ich nun auf meiner linken Seite lag.
Das Aufstehen erschien mir so fürchterlich schwer, weswegen ich meinen Kopf nun auch vollständig auf den Boden betete und die leere Wodka Flasche anstarrte.
„Ich denke du hast mittlerweile verstanden was es heißt wenn du fliehst." sagte er und knallig kurz darauf die Tür mit voller Wucht zu, ich hörte ein klicken was mir signalisierte das er die Tür abgeschlossen hatte.
Doch das interessierte mich nicht, es interessierte mich nicht das ich die Chance hatte zu fliehen, da Julius abgelenkt war, ich wollte einfach nur schlafen und warten bis diese Kälte die vom Boden ausging mein leeres Inneres füllte.
Langsam fielen meine Augen Lieder zu und ich driftete ab in eine andere Welt, in einer Welt in der es keinen Julius gab, in der Hardin und ich glücklich waren zusammen. In der ich alles hatte was man sich erträumen könnte.
Der Hardin aus meinem inneren kam auf mich zu. Er sah wie immer Atemberaubend aus, seine Haare perfekt gestylt, das Outfit lässig in dunklen Tönen und dieses überhebliche Grinsen welches mir den Atem verschlug.
„Camille?" kam es aus seinem Mund und mein Name klang wie ein Gebet.
„Camille?" wiederholte seine traumhafte Stimme nun wieder und klang nicht mehr so berauschend wie davor sondern eher echt.
„Camille!" wurde mein Name nun in mein Ohr geschrien was mich dazu bewegte in die Realität zurück zu kehren.
Langsam blinzelte ich um meine Augenlider wieder heben zu können welche sich immer noch so unglaublich schwer anfühlten.
Ich erblickte eine verschwommene Gestallt in meinem Sichtfeld und irgendwas fuchtelte da vor meinen Augen herum.
„Cleo?" kam es ungläubig aus meinem Mund als ich die roten Haare identifizieren konnte.
„Oh mein Gott Camille! Ich hatte solche Angst um dich!" sagte meine Freundin mit weinerlicher Stimme und drückte mich fest an sich.
Vorsichtig löste sich Cleo von mir und blickte an meiner nackten gestallt herunter, dabei sammelten sich erneute Tränen in ihren Augen und sie flüsterte : „Was hat er bloß mit dir gemacht?"
Meine Antwort bestand aus einem angespannten Schulterzucken.
Ich konnte laute Schritte hören und richtete meinen Blick starr auf den Türrahmen, während Cleo sich ihren Pulli auszog unter dem sie ein t-Shirt trug und mir ihn vorsichtig überzog.
Mit den Schritten mischten sich nun auch entschuldigende Worte, diese stammten von Julius. Die Stimme erkannte ich sofort.
Dieser erschien in diesen Augenblick im Türrahmen zusammen mit Hardin.
Dieser hielt eine Pistole an seinen Kopf gerichtet und die freie Hand umfasste starr die Kehle des Mörders.
„Ich hab ihn gefunden, er weiß wo Cam-
setzte Hardin an, doch hielt mitten im seinem Satz inne, als er mich erblickte.
Seine Augen weiteten sich und es war das erste mal das ich blanke Panik in ihnen wahrnehmen konnte, doch diese wurde schnell vom Hass zurück gedrängt.
„Was hast du mit ihr gemacht?" brüllte Hardin Julius an und schubste ihn mit voller Kraft auf den Boden. Der angesprochene antwortete nicht sondern brachte nur ein belustigtes Lachen hervor.
Bei Hardin schien nun alle Geduld geplatzt zu sein, den er schmiss sich auf ihn drauf und prügelte mit voller Wucht auf ihn ein. Die Schläge gezielt und das Ziel vor Augen. Ich hielt ihn nicht auf, im Gegenteil mein Inneres fieberte nun daraufhin, wann dieser Mann endlich sterben würde.
„Antworte mir oder ich schwöre du wirst es bereuen!" zischte Hardin nun zitternd vor Wut während er für einen Augenblick innehielt.
Für einige Momente wurde es still, bis Julius das Wort doch erhob.
„Geplant war es nicht, aber es war trotzdem ein Gedicht! So zäh wie Fleisch, wurde so weich wie Eis. Die zarte Haut, plötzlich so grau wie Staub. Sprechet aus, für wen sei es wohl, dies Gedicht?"
beendete er grinsend seine Worte, das entstellte Gesicht drehte sich zu mir. Die Nase schief und gebrochen, das Auge blau und blutverschmiert.
Doch trotzdem dieses Grinsen blieb, wie vom teufel besessen starrte er mich an, seine Blicke gingen mir unter die Haut.
Hardin packte das Gesicht von Julius und fixierte es so, dass er mich nicht mehr ansehen konnte.
Diese Augen werde ich nie aus meinem Bewusstsein verdrängen können, es sah so aus als würde er sie mir noch ein letztes Mal einprägen wollen. So das ich ihn bloß niemals vergessen könne.
„Ich werde es beenden." sagte Hardin und richtete sich langsam auf, er lud seine Pistole nach und fixierte Julius an Ort und stelle.
„Stop" kam es wie von selbst aus meinen Mund.
„Camille, lass mich es zu Ende bringen, du willst doch nicht wirklich das dieses Schwein lebt?"
Wollte mich Hardin abhalten.
Wenn das hier eine dieser Geschichten wäre in dem das gute Mädchen ihren Vergewaltiger verschont, dann wären meine Worte jetzt wahrscheinlich : „Doch, lass ihn leben!"
Aber das hier war nunmal keine Geschichte.
Stattdessen kamen die Worte : „Ich will es selbst tun." gelassen aus meinem Mund, während ich mich auf die beiden Männer zubewegte.
„Das musst du ni-
fing Hardin an, doch ich unterbrach ihn.
„Gib mir die Waffe." sagte ich selbstsicher und stellte mich vor diesen erbärmlichen Mann, der mir nun Schutzlos ausgeliefert zu Füßen lag.
Ohne zu zögern überreichte Hardin mir die Waffe, er vertraute mir.
„Du bist nicht stark genug Camille, du wirst nie stark genug sein!" kam es keuchend aus dem Mund von Julius.
„Da liegst du falsch." sagte ich und beugte mich mit einem überheblichem Lächeln zu ihm herunter.
„Du kannst die Seele einer Frau brechen, sie von außen entstellen und ihr alles nehmen. Aber unterschätze nie die Stärke, die sie in ihrem Herzen trägt."
Mit diesen Worten richtete ich die Pistole mitten auf sein Herz und drückte ab.
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Kapitel 20 ist geschafft!
Heute ist auch ein tiktok zu diesem Kapitel online gegangen, also schaut gerne vorbei!
Tik tok : athene_books
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