Kapitel 15

Meine Augenlider fühlten sich schwer und betäubt an. Ich öffnete gequält meine Augen und konnte ich nichts weiter sehen als Dunkelheit.

Es ist fast wie vor ein paar Monaten, als ich entführt wurde, jedoch ist eines anders.
Es war nicht still und ein Fenster ist ebenfalls in diesem Raum.

Ich konnte ein leises Tropfen wahrnehmen und durch ein kleines Fenster wurde der Raum im dezenten Mondlicht getränkt, so dass ich gerade so die Umrisse meines Körpers erkennen konnte.

Ich setze dazu an meine Hand zu heben, um zu prüfen ob alles mit meinem Körper in Ordnung sei. Allerdings hielt mich ein größerer Wiederstand auf, mein Blick richtete sich auf meine rechte Hand, diese war in einer dicken Handschelle gefangen so wie man sie nur noch aus alten Filmen kannte.

Prüfend sah ich ebenfalls auf meine linke Hand und auf meine Füße, diese waren auch in den dicken Handschellen gefangen. Blanke Panik ergriff meinen Körper und schlich sich durch meine Zellen.

Meine Gliedmaßen fühlten sich taub und ausgelaugt an, angestrengt überlegte ich was in den letzten Stunden mit mir passiert war.
Doch meine Gedanken stoppten immer in dem Auto in welches Julius mich gesteckt hat, an seinen kleinen ausraster konnte ich mich ebenfalls erinnern.

Dann hatte der Druck der auf meiner Kehle lastete wenigstens schonmal einen Ursprung, dachte ich.
„Er will sie lebend" schoss es augenblicklich durch meinen Kopf, diese Worte hatte der Fahrer des Gelände Wagens nicht gerade bittend an Julius gerichtet.

Dieser Mann muss mächtig sein, der Respekt der Gangmitglieder schien groß.

Meine Gedanken wurden von lauten Stimmen unterbrochen, die höchst wahrscheinlich vor diesem Raum standen. Die Wände waren zu dick, um auszumachen worüber sie sprachen, aber anhand der Stimmenfarbe konnte ich ausmachen das es zwei Männer sein mussten.

Im nächsten Augenblick wurde am Ende des Raumes eine Tür geöffnet und helles Licht drang ein. Ich blickte mit zusammengekniffenen Augen in Richtung Tür und konnte die umrisse der beiden Männer erkennen.

Sie setzten sich in Bewegung und kamen direkt auf mich zu, ihre dicken Stiefel gaben dabei ein wiederhallendes Geräusch von sich. Vielleicht war es die Angst, die mich dazu veranlasste meinen Blick starr auf den Boden zu richten, aber ich empfand es dennoch als besser.

Ein Stiefelpaar befand sich direkt im Blickwinkel meiner Augen, das andere konnte ich ein paar Schritte weiter entfernt ausmachen. Der Man vor mir beugte sich langsam zu mir runter, doch bevor er mir in meine Augen schauen konnte kniff ich sie reflexartig zu.

„Öffne deine Augen." flüstere mir die bekannte Stimme ins Ohr, das Gefühl von Widerwärtigkeit stieg in mir auf und ich presste meine bebenden Lippen aufeinander.
Ein schnauben entfuhr dem Mann vor mir.
„Ich lasse dir die Wahl Camille, entweder öffnest du deine Augen freiwillig oder ich werde es für dich tun." drohte er mir, eine Träne der Angst floss meine Wange hinunter.

„Also sage ich es nocheinmal, öffne deine Augen." fügte er zu seinem Satz hinzu und wischte mir mit seinem rauen Daumen die Träne von der Wange. Ich tat das dümmste was man wohl in so einer Situation tuen konnte, ich schüttelte stur meinen Kopf und entriss mich seiner Hand.

Ich spürte seine kalte Hand nun schon zum zweiten Mal um meine Kehle. Allerdings war es diesmal schlimmer. Es fühlte sich nicht mehr nur so an, als würde er mir die Luft rauben, sondern als würden zusätzlich tausend kleine Nadeln gleichzeitig in meinen Hals stechen.

„Das reicht" schrie eine Stimme, die mit schnellen Schritten in den Raum kam. Ich kannte diese Stimme ebenfalls und minimale Hoffnung erfüllte meinen Körper, die Luft anhaltend öffnete ich meine Augen.

„James bitte, du musst mir helfen." flehte ich ihn an, doch er ignorierte mich vollkommen und fragte den vor mir knienden Julius vor mir stattdessen : „ Hat sie gesprochen?" in einer Ton Art die ich nicht von ihm gewohnt war, seine Stimme klang so kühl und abwesend.

Julius schnaubte belustigt : „ Wir können uns schon freuen das sie endlich ihre Augen geöffnet hat."
James richtete seine Augen auf mich, sah mich abwertend an, und sagte : „Bringt ihr bei das sie Anweisungen zu befolgen hat!"
Er ging Richtung Tür zurück und ließ mich hier einfach alleine, der angebliche Freund meines Vaters, der Vater von Cleo und Hardin.

Beim Gedanken an die beiden brannten meine Sicherungen durch und ich schrie ihm hinterher : „Was bist du, dass du dein eigenes Kind verbluten lässt und mir erzählst mein Vater und du seien Freunde gewesen. Er wäre niemals, niemals mit einem Mörder befreundet gewesen, hörst du?
‚Ich bin ein ekelhaftes Arschloch' , genau mit diesem Gedanken solltest du jeden Tag einschlafen und aufwachen, weil du es nicht anders verdienst. Verrecken sollst du an dem ganzen Blut, welches du vergossen hast."

Die einzige Reaktion die von ihm kam war ein letztes Handzeichen, zu Julius und dem anderem Mann der mit ihm in den Raum eingetreten war, ich kannte ihn nicht.

Die beiden Männer machten sich an meinen Handschellen zu schaffen. Ich wehrte mich nicht, sie sollen glauben das ich kooperiere.
Nachdem meine Handschellen gelöst waren richteten sich die beiden auf und wollten gerade dazu ansetzen mich an den Armen hochzuziehen, doch ich war schneller.

Flink krabbelte ich durch die kleine Lücke zwischen ihren Beinen hindurch und versuchte so schnell zu rennen wie ich nur konnte.
Die Tür war schon beinahe in greifbarer Nähe, aber genau in diesem Moment wurde ich um den Bauch gepackt und so heftig zurückgerissen, das ich das Gefühl hatte meine Gedärme für einen kurzen Moment in meiner Lunge zu spüren.

„Lass mich los!" schrie ich den Unbekannten Man an und biss ihm so fest ich konnte in die Hand.
„Kleine Bitch." brüllte er und stieß mich mit voller Kraft auf den Boden, seinen schweren Stiefel benutze er dafür mich an Ort und Stelle zu halten.

Ich schrie so laut ich konnte, schlug umher doch ich konnte nichts tun die beiden waren stärker als ich, meine einzige Verteidigung war meine Stimme.
„Camille, ich habe dir schon viel zu oft gesagt das du deine fresse halten sollst. Jetzt ist es zu spät"
sagte Julius gelassen.

Bevor ich reagieren konnte nahm ich seine geballte Faust wahr, die ausholte und direkt in mein Gesicht donnerte.

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Wow, schon Kapitel 15 ist geschafft.
Krass wie schnell es irgendwann geht..

Danke für den Support, love u my Sunshines <3

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