17:Der Morgen danach:
Eine ganz andere Seite:
"Hey!" Hörte ich ganz leise und sehr weit weg jemanden sagen. Ich registrierte es nicht sofort und bewegte mich kein Zentimeter geschweige denn das ich meine Augen öffnete. "Hey, Anastasia „Ana" Steele aufwachen!" Erst jetzt wurde mir bewusst, dass dies Julian gewesen war. Ich öffnete die Augen und sah ihn direkt vor dem Bett stehen. "Bist du wach?" "Mhh jaa jetzt schon!" "Ja, Sorry, ich musste dich wecken. Ich ähm, wir ähm sind nicht mehr allein hier im Haus. Aber nicht aufregen, hier hoch, kommt definitiv kein Mensch. Aber ich muss es dir sagen, damit du später nicht sagst, ich hätte dich verarscht." Er kam ans Bett und setzte sich neben mich. Mit seiner Hand fuhr er mir übers Gesicht und strich eine Haarsträhne hinters Ohr. Dann kam er an mich ran und gab mir einen Kuss auf den Mund. "Guten morgen, wie hast du gepennt?" "Mhh echt gut muss ich sagen, obwohl ich normalerweise in fremden Betten nicht so toll schlafe." "Freut mich. Hey, hör zu, unten sind Nani, Lucas und noch ein paar Leute. Aber Tea, die sind alle harmlos. Natürlich kannst du gerne hier oben bleiben, solange die unten sind, aber ich möchte das du weißt, dass keiner, von denen dir irgendwelche blöden Sprüche zu werfen würde, wenn du doch mit herunterkommen möchtest. Das sind alles meine engsten Leute." Ich sah ihn an und legte den Kopf schief.
"Ahaa, aber Lucas scheint nicht so begeistert über den engeren Kontakt zwischen uns zu sein." "Hee, wie kommst du denn auf so 'nen Scheiß?" "Na ja, er guckt mich immer so komisch an und am Parkplatz im Drift-Park hat er dir auch irgendetwas zugeflüstert, bestimmt was über mich, weil du ihm geantwortet hast, er soll mal keinen Stress machen, du hättest alles unter Kontrolle." "Hahaha, du bist wirklich lustig, das ist total aus dem Kontext gegriffen. Lucas ist mein Manager und er passt sozusagen auf mich auf. Er hat absolut kein Wort über dich gesagt, das würde er auch nie machen. Er würde mir nie vorschreiben, mit wem ich was und wo, wie machen soll. Also mach dir da mal kein Stress." Ich legte den Mund schief und nickte widerwillig. Ich wollte ihm ja glauben, aber ich hatte halt dieses Gefühl und so einfach konnte man mich nicht überzeugen, wie oft er auch schon zu mir sagte, dass er sich bei seinen Leuten voll sicher war, dass dort keiner ein Problem daraus machen würde.
"Sag mal, wie hast du mich eigentlich gerade genannt?" "Was meinst du?" "Gerade eben als du mich geweckt hast?" "Mhh keine Ahnung was du meinst." Er grinste mich an. "Julian, ich habs doch genau gehört. Du hast Anastasia Steele zu mir gesagt." "Hahaha, wenn du meinst." "Ich weiß es." Ich hob meinen Oberkörper und langte ihm in den Nacken. Vorsichtig näherte ich mich seinen Lippen und küsste ihn. "Tea, ähm Teodora ich, ähm muss gleich runter." "Mhh hast du nicht einmal 5 Minuten Zeit für das hier?" Ich hob mein Shirt hoch und er riss die Augen auf, während er fast lüsternd auf meine entblößten Brüste blickte. "Als ob das nur 5 Minuten dauert?" Ich lächelte, nahm seine Hand und legte sie auf meine Brust. "Na dann halt 20 Minuten, haha!" "Fuck, Tea hör auf damit." Er zog mein Shirt wieder runter. "Was ist jetzt, kommst du mit runter?" "Ähm vielleicht, ich würde jetzt erstmal duschen gehen, wenn das OK ist?" "Klar, hier oben ganz rechts ist das Badezimmer. Alles dort kannst du verwenden." "Boah, Julian, meine Klamotten sind noch unten?" "Hab ich alles hochgebracht, liegt da drüben auf dem Stuhl." "Ach so OK." "Also gehe duschen und dann kommst du runter, frühstücken usw." "Ja mal sehen!" "Bis gleich dann!" Er gab mir einen intensiven Kuss, stand auf und verließ das Zimmer. Irgendwie musste ich schmunzeln. Ich fühlte mich wirklich gut, total wohl und ich hatte ein richtig gutes Gefühl.
Ich sprang aus dem Bett, lief zu dem Stuhl und kramte als Erstes mein Handy aus der Tasche. "OMG!" Sagte ich laut. Ich hatte 13 Nachrichten und 3 Anrufe in Abwesenheit. Drei Nachrichten waren von Frank, zwei von einem Patienten der Termine verschieben möchte und der Rest, samt den Anrufen war von Anastasija.
Anastasija Sister❤️
Na Schwesterchen, wie war dein Date im Drift-Park?
Tea, alles gut bei dir?
Hey, ich mach' mir langsam Sorgen. Wo bist du?
Verdammt Teodora, meld dich mal. Warum gehst du nicht dran?
Halloooooooooooo geh' dran......
😡😡😡😡😡😡 Fuck ich werde echt sauer Mädchen.
Wenn du mir in den nächsten 30 Minuten nicht antwortest oder mich zurückrufst, dann werde ich mit Rúrik zum Drift-Park kommen.
Ich bin jetzt unterwegs zum Drift-Park. Tea ich mach' mir Sorgen verdammt, was geht mit dir🥺😢?
(Gedanken) Scheiße, ich hätte ihr einfach schreiben sollen, als ich mit Julian Richtung Bietigheim gefahren bin. Ich bin echt blöd. Schnell wählte ich ihre Nummer und hoffte, dass sie sich nicht arg so große Sorgen gemacht hatte und nicht böse auf mich ist. Es klingelte 4-mal und dann wurde der Anruf angenommen.
R: Ja?
T: Rúrik?
R: Hey, ja ich bins ähm Ana ist im Badezimmer.
T: Ach so, ähm ich wollte mich melden. Weil sie hat mich gestern gesucht und ich war leider verhindert zu antworten.
R: Ja, sie weiß schon, dass du in Bietigheim bist, bei ähm Bausa, oder?
T: Ähm, wie ich meine, woher weiß sie das denn?"
R: Ja sie hat mich gestern angerufen und war total aufgebracht, weil sie dich nicht erreichen konnte und hat mich drum gebeten sie zum Drift-Park zu fahren.
T: Ohh man, das ist echt Scheiße gelaufen. Das tut mir voll leid.
R: Mhmh, ja.
T: Aber mir ist immer noch nicht klar, woher sie denn weiß, dass ich ähm in Bietigheim bin?
R: Ja als wir dort angekommen sind, hat sie dein Auto aufm Parkplatz gesehen. Sie hat dann zu mir gesagt, dass ich nicht reinfahren soll. Sie möchte keinen Aufstand machen, sie wäre beruhigt, da sie ja dein Auto dort stehen sah. Aber im nächsten Moment sahen wir einen Kerl, der auf dein Auto zulief, aufschloss und sich hineinsetzte. Dann wollte sie der Sache unbedingt nachgehen und zwang mich dazu, mich quer vor die Ausfahrt zu stellen.
T: OMG, typisch Ana.
R: Ja, auf jeden Fall, kam der Kerl dann mit deinem Lupo angefahren, wollte raus und konnte natürlich nicht. Sie stieg aus, ging zum Fahrerfenster und zeigte dem Kerl, er soll die Scheibe herunterlassen. Der Typ sah sie fragend an und dann fing sie an zu reden. Wer bist du? Was machst du in dem Auto meiner Schwester usw. Der Kerl stieg dann aus, sah mich und sie erstmal von oben bis unten an und sagte dann. Dass er, Nergim wäre, ein guter Freund von Bausa und dass er von dir den Auftrag erhalten hätte, dein Auto in die Stadtparkgarage zu fahren. Er zeigte ihr den Schlüssel und eine Nachricht aufm Handy von Bausa. Er hatte ihm geschrieben. Hey, Nani Teodora hat gesagt, du sollst den Wagen in der Stadtparkgarage parken. Ja und dann erzählte er uns das du mit Baui nach Bietigheim gefahren bist. Ana war erstmal noch skeptisch, kennst sie ja, aber als sie ein wenig von Nani im Netz gelesen hat, war das absolut OK für sie und wir fuhren wieder nachhause.
T: Hahaha manno, ich bin doch echt doof. Ich hätte ihr einfach schreiben sollen.
R: Na ja vielleicht. Aber ich glaub', das passt schon. Sie hat mir später gesagt, dass sie sich für dich echt freut. Dass du endlich mal wieder jemanden gefunden hast, bei dem du dich wohlfühlst.
T: Haha jaa, Anastasija redet immer davon, dass ich unbedingt jemanden netten kennenlernen muss, damit wir zu viert was machen können, haha.
R: Ja, mir sagt sie das auch immer.
(Lautes hämmern und eine Stimme von weiter weg) Schatz wer ist da? Mit wem sprichst du? Ist das mein Handy? Ja ähm, Teodora hat angerufen, habs aufm Display gesehen, deshalb bin ich dran. Ach so, echt Tea gib her. Hey Schwesterchen?
T: Hey, jaa ich bins.
A: Boah du dumme Kuh, warum meldest du dich nicht. Weißt du, was ich mir für Gedanken gemacht hab. Ich dachte, du hattest 'nen Unfall oder so.
T: Ja Sorry, ich alles ging so schnell und na ja dann hab ich irgendwann mein Handy voll vergessen.
A: Aha, warte mal kurz. (Spricht mit jemand anderem) Schatz, gehe mal zum Rewe und kauf frische Weckle. Alles klar, ich gehe. Ja bis gleich. (Kuss-Geräusch) So, jetzt erzähl, ich will alles wissen. Lass bloß nichts aus, sonst gibts ärger.
T: Haha!
Ich erzählte meiner Schwester alles, was gestern gewesen ist. Sie hörte mir aufmerksam zu und war voll begeistert. Sie sagte immer wieder, dass sie es richtig toll findet, wie Julian sich mir gegenüber verhält und sie das Gefühl hat, obwohl sie ihn gar nicht persönlich kennt, dass sie sich mit ihm bestimmt sehr gut verstehen würde. Ich musste aber echt auch zugeben, dass Ana und Julian einige Eigenschaften gemein hatten. Nach dem ca. 15-minütigen Telefonat mit Ana nahm ich meine Klamotten, meine Tasche und ging ins Badezimmer. Dieses Bad hier oben war nochmal größer und nobler als das unten. Es war wirklich beeindruckend, wie schön Julians Haus gewesen war.
Nach dem Duschen und Zurechtmachen, überlegte ich, was ich nun tun soll. Als Erstes ging ich aber ins Schlafzimmer zurück. Öffnete dort das Fenster und machte das Bett. Ich war noch sehr am Grübeln, ob ich jetzt heruntergehen sollte oder lieber nicht. Gott sei Dank hatte ich das wichtigste von Make-up in meiner Tasche. Nach dem Schminken entschied ich mich dann dafür, nach unten zu gehen.
Ich wusste nicht, was mich, bzw. wer mich erwartet. Langsam ging ich die Stufen hinab. Mein Herz fing ziemlich an zu pumpen. An der Schwelle der Treppe sah ich rechts Nani stehen. Als er mich sah, lächelte er und kam direkt auf mich zu. "Hey, na?" Sagte ich leise. "Hey, hahaha, habe gestern deine Schwester kennengelernt. Sie ist ziemlich energisch?" "Haha, jaa, das ist sie in der Tat. Ich hab schon gehört, dass sie dir die Ausfahrt versperrt hat." "Ja genau!" "Sorry, das war meine Schuld. Ich hatte mich nicht mehr bei ihr gemeldet." "Passt schon." Er blickte schmunzelnd die Treppen rauf. "Du suchst bestimmt nach Baui. Du kannst in die Küche, Frühstück steht alles auf dem Tisch. Ich hole ihn." "Ähh?" Er runzelte die Stirn und grinste mich an. "Ohh OK, die Küche ist da vorne, die Tür geradeaus. "Ach OK Danke!" "Gerne!" Er dachte sich bestimmt. (Gedanken) Na das ist mir klar, dass du nicht weißt, wo die Küche ist, aber Schlafzimmer ist bestimmt schon eingeweiht, haha.
Ich öffnete die Tür vorsichtig und steckte erstmal meinen Kopf hinein. Hier war keiner, Gott sei Dank. Dann betrat ich die Küche. Wieder ein heller und riesiger Raum. Dort stand mittendrin ein großer Tisch, der war voll mit Essen aller Art. An der Theke stand eine riesige Kaffeekanne und Tassen und alles, was man benötigte, stand daneben. Ich nahm mir erstmal eine Tasse und goss mir Kaffee ein. Dann blickte ich auf den Tisch und konnte mich gar nicht entscheiden, was und ob ich überhaupt jetzt was zum Essen nehmen soll. Im nächsten Moment riss jemand die Tür auf. Ich erschrak und ließ fasst die Tasse fallen. Der Blick zur Tür verriet mir, dass es Julian war. "Hey, na?" Fragte er. "Ahh hey, Schock lass nach." "Warum Schock?" "Du hast mich erschrocken. Warum reißt du auch die Tür so auf?" "Mhh Sorry!" Er setzte sich an einen Stuhl und guckte mich mitzuschlitzen geschlossenen Augen an, dabei grinste er leicht.
"Was?" Er schüttelte den Kopf. "Warum grinst du so?" "Nichts ist." Dann zeigte er mit den Augen auf den Tisch. "Frühstück? Nimm, was du willst!" "Mhh ich ähm bin gar nicht hungrig. Obwohl das echt alles lecker aussieht." "Warte mal, du trinkst doch Chai-Latte, kein Kaffee eigentlich?" "Ähh mhh ja, nein ach egal. Ich kann auch Kaffee trinken." Ich sah nur, wie er an seinem Handy herumtippte. "Kommt gleich!" "Was kommt gleich?" "Deine Chai-Latte." "Wie ähm, Julian, bist du verrückt? Hast du jetzt wirklich jemanden geschickt, 'ne Chai-Latte zu holen?" "Mhh jaa, Nani!" "OMG, du spinnst." "Kein Stress, Starbucks ist von hier 5 Minuten entfernt." Er stand auf und ging zum Fenster. "Komm mal her, will dir was zeigen." Ich sprang von dem Barhocker runter und ging zu ihm. "Schau mal, was da ist. Kennst du den?" Ich stellte mich vor ihn und blickte aus dem Fenster. Dort stand mein Lupo. "Ähh wie ... was mein Auto?" "Mhh jaa, Nani hat ihn heute Morgen geholt. Damit du fahren kannst, wenn du willst. Du kannst natürlich auch hier bleiben, aber ich wollte halt das du nicht gezwungen bist hier zu sein, weil ich komme hier erst heute Abend raus." "Ohh OK cool Danke!" "Mhh!" Er kam von hinten an mich ran und legte mir seine Hand auf meinen Bauch. Ich nahm sofort seinen Duft auf. Dann hauchte er mir einen kleinen Kuss auf meinen Hals und flüsterte mir zu. "Aber wie gesagt, du kannst auch hier bleiben, bei mir." Wieder gab er mir einen sehr zärtlichen Kuss, diesmal hinter meinem Ohr. "Ahh, hey, Julian, hör auf, wenn hier jemand reinkommt." "Na und wenn schon, ist mir egal." "Aber mir nicht." Ich nahm seine Hand von meinem Bauch und lächelte ihn an. Dann ging ich wieder zu dem Barhocker. Er blickte mir streng hinterher.
Schon ging die Tür erneut auf, wieder erschrak ich, ließ mir aber nichts anmerken. Es war Nergim und er hielt einen großen Becher Chai-Latte in der Hand. "Nani vielen Dank, aber das wäre nicht nötig gewesen." "Thanks Bro." "Ach, das ist gar kein Problem." Er lächelte und verließ die Küche wieder. "Hey, du kannst drüben Netflix oder so, ich muss ungefähr für 'ne Stunde nochmal runter ins Studio. Aber du kannst alles machen. Im Prinzip wird hier keiner herumlaufen, vielleicht mal Nani oder Lucas, aber auch nicht so oft. Ich versuche so schnell wie möglich wieder hier zu sein." "Hey, Julian, ich weiß auch nicht. Ich bin seit 2 Tagen fast in diesen Klamotten. Außerdem hat mir mein Chef, da irgendwas geschrieben. Vielleicht sollte ich doch lieber fahren. Aber wir könnten uns ja morgen treffen?" "Mhh ich ähm, wenn du fahren willst OK!" "Nicht will, muss. Du hast doch sowieso zu tun, also passt das doch. Konzentriere dich einfach auf deine Arbeit und wir sehen uns morgen, OK?" Ich legte ihm meine Arme um den Kopf. Er sah mich mit runzelnder Stirn an und dann zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Lippen an. "Ja du hast ja recht, alles klar!" Nun näherte ich mich seinen Lippen, legte meine Handflächen auf seine Brust und gab ihm einen Kuss. Er erwiderte ihn freudig und langte in meinen Nacken.
Kurze Zeit später saß ich in meinem Auto und fuhr nach Stuttgart zurück. Ich kam ca. 40 Minuten später Zuhause an, warf mich auf meine Couch und ließ den gestrigen Abend Revue passieren. Es war wirklich unbeschreiblich, daran zu denken, wie schön es war, mit Julian einen so schönen und vor allem heißen Abend verbracht zu haben. Dann fand ich dieses liebevolle an ihm, das er mir heute Morgen gezeigt hat, sehr, sehr angenehm. Er hatte manchmal diese raue Art und dazu seine tiefe Stimme. Vielleicht kommt es für manche so rüber, als ob er arrogant ist. Doch ich konnte definitiv sagen, dass mir gegenüber eine ganz andere Seite zum Vorschein kommt und diese gefiel mir sehr gut.
Ende des Kapitels!
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