15:Aufbruchstimmung:

Ready to A...:

Als wir an der Tribüne ankamen, saßen dort ein paar Leute. Das waren alles Freunde von Baui. Unter anderem Nani, aber auch Lucas. Dieser betrachtete mich ziemlich misstrauisch. Ich war total schüchtern, irgendwie fühlte ich mich komisch. Nani lächelte mir zu. Wir gingen nicht direkt zu den Kerlen, sondern setzten uns etwas Abseits. Julian hatte Popcorn und was zu trinken geholt. "Tea, warum so schüchtern. Doch nicht etwa wegen der Jungs, oder?" "Mhh na ja, irgendwie fühl' ich mich fehl am Platz." "Hee, warum, hey, das sind meine Leute, einfach easy, jaa?" "Ähm, hast du Lucas jetzt doch erzählt?" "Was erzählt?" "Ach auch egal!" "Du meinst von ähm?" Er zeigte auf mich und sich. "Mhh?" "Teodora, es ist alles gut, bitte mach dir keine Gedanken über unnötiges Zeug, alles klar?" "OK!" Ich langte in die Popcornbox. Julian tat es mir gleich und unsere Hände berührten sich. Es überkam mich eine Gänsehaut, bei dieser kurzen Berührung. "Ohh Sorry!" Sagte ich leise. "Mhmh nix Sorry, alles gut."

Wir saßen hier nun ungefähr 'ne Stunde und sahen uns das Training der Profi-Drifter an. Es war wirklich ziemlich interessant. Ich wusste nicht, wie Julian genau so eine Idee hatte, aber ich war Fan von so Drivern. Als ich ihn später mal darauf ansprach und sagte. "Ähm, als ob du wusstest das ich Fan von so etwas bin?" Antwortete er. "Ich wusste es!" "Woher denn? Ich hab dir nichts davon gesagt." "Ich habs in deiner Insta-Bio gelesen." "OMG, haha, echt jetzt?" "Mhh ja und da ich sowieso demnächst ein Video hier drehe, hab ich mir gedacht, das wäre der perfekte Ort für ... ähm!" "Wofür?" "Na ja für uns!" "Krass, du bist wirklich ...!" "Was?" "Verrückt irgendwie." "Aha, na danke für das Kompliment!" "Haha gern geschehen!" Kurz sahen wir uns an. "Was jetzt?" "Was meinst du?" "Na, was machen wir jetzt?" "Ach so hab doch gesagt wir gehen Essen." "So?" Ich zeigte auf mein Outfit. "Ja, was ist dabei?" Er sah meinen Körper herab. "Das ist perfekt!" "Aha und wo hin?" "Ich dachte, wir gehen in ein Restaurant von einem guten Freund von mir. Dort können wir ungestört sein." "Wo ist der?" "Süd!" "OK, ich fahr' dir dann einfach hinterher." "Nee, du fährst bei mir mit. Dein Wagen kann hier bleiben. Holen wir dann später." "Ähh mhh, haha OK, wenn du meinst." "Jaa!"

Julian, verabschiedete sich am Parkplatz kurz von seinen Leuten. Lucas sah mich immer noch sehr komisch an. Er flüsterte Baui etwas zu. Ich konnte nur leise hören, dass Julian ihm antwortete. "Digger, mach mal kein Stress, alles unter Kontrolle Bro!" Dann kam er zurück und öffnete mir die Beifahrertür. Ich setzte mich rein und sah, dass er noch einige Züge an seiner Kippe nahm, bis er nun auch einstieg. "Soo los gehts. Passt der Sitz so?" "Ja alles gut." "Du kannst ihn da umstellen, seitlich ...!" "Haha Julian, passt alles fahr los." "Mhh OK!" Er war ein ruhiger Fahrer, musste ich zugeben. Die meisten seiner Art sind schrecklich nervös und aufgebracht beim Autofahren. Schimpfen und schreien herum. Julian dagegen war total entspannt. Klar auch er wusch typischerweise Teller beim Lenken, aber er war still und fuhr auch ziemlich vorsichtig. "Fährst du immer so, oder nur jetzt, weil ich hier drin sitze?" "Wovon sprichst du?" "Du bist so entspannt, ist das dein Fahrstil oder, strengst du dich nur jetzt an?" "Mhh ich fahr' immer so."

Jetzt saßen wir 'ne Zeitlang still hier und keiner sagte etwas. Um die Stille zu unterbrechen, stellte ich ihm eine Frage. "Sag mal, wie geht es eigentlich deinem Rücken?" "Ohh, also ich muss ganz ehrlich sagen, ganz weg ist der Schmerz nicht, aber ich halt es gut aus." "Aber warum hast du dir nicht einfach einen anderen Therapeuten schicken lassen?" "Nee, das will ich gar nicht." "Hättest du aber machen können!" "Ich weiß, aber wie gesagt, will ich nicht." "Mhh, ist aber scheiße, wenn du Schmerzen hast." "Es geht schon Tea. Außer, du machst einfach wieder Therapie bei mir." "Haha, ähm, das geht im Moment nicht. Ich bin bei 'nem anderen Patienten. Aber es gibt im Zentrum so viele Therapeuten." Er grinst und schüttelt den Kopf. "Wie gesagt, an meinen Rücken kommt kein anderer mehr als du. Du könntest privat was machen?" "Wa ... wi ... Privat? Ähm das ähm darf ich gar nicht." "Da muss ja niemand von wissen." "Julian, haha, du hast Vorstellungen?" "Mhh warum?" "Ahh egal, hahaha Spinner!"

"Hast du dein Handy da?" "Ja klar, warum?" "Verbinde dich mal und mach Mucke an." "Ehh, warum denn ich, hast du etwa keine Mucke hier drinnen?" "Nein im Moment nicht, alles in der E-Klasse." "Ähh warte mal, ist das nicht ähh?" "Nee, das ist ein anderer Wagen, als der vom letzten Mal." "Echt jetzt, ich hab gar nicht drauf geachtet. Was ist das denn jetzt für einer?" "Das ist ein Benz-GLA Comfort." "Boah hast du mehrere Autos oder wie!" "Na ja, schon!" "Krass, na gut. Wie ähm verbinde ich das?" "Gehe mal in die Bluetooth-Einstellungen und gib mir das Teil." "Hier!" In dem Moment wie er das Radio mit dem Handy verbunden hat, ging die Automatik-Play Funktion an und es startete der zuletzt abgespielte Track.

"Ohh, bekannter Track, haha!" "Hihihi sehr witzig." Ich guckte ihn peinlich berührt an. "Stört es dich oder was, wenn ich deine Songs höre?" "Mhh stören nicht, aber ich selber höre selten, im Auto meine Mucke." "Ach so, da wirst du aber leider jetzt Pech haben, da dies die neuste Playlist ist und da ist einiges von Bausa mit am Start." Ich grinste ihn an und er hob die Augenbrauen.

Auf dem Kiez mit 'ner
Tasche voll Gummis,
denn Baui sucht Liebe (uha)

Der Text dieses Tracks war teilweise schon sehr heiß, musste ich zugeben. Jedes Mal, wenn eine Stelle kam, die irgendwie etwas aussagen sollte, sahen wir uns an. Er grinste immer wieder und ich versuchte Ernst zu bleiben, aber das gelang mir nicht so richtig.

So wie diese, wilde Dreckssau,
will sie weghau'n (ya)
Will auf ein Zimmer mit ihr,
geb' ihr 'nen Sekt aus (ya)

"Hahaha Sorry, ich ähm?" "Was ist so witzig?" Fragte er mich. "Deine Texte sind echt, haha. Aber ganz ehrlich, genau das kommt immer am besten an." "Mhh tja, wahrscheinlich ist das auch meine Intention." "Merk' ich schon." Kurz darauf hin blieb er in einer kleinen Seitenstraße stehen. "Komm, hier drüben, im Hof ist das Restaurant. Wir gehen von hinten rein." "OK alles klar!" Hinten wurde uns die Tür geöffnet und wir wurden ganz nach links in ein Séparée geführt. Schnell bestellten wir uns unser Essen und aßen dann gemütlich miteinander. Als wir fertig waren, sah ich auf die Uhr. Julian guckte mich merkwürdig an und fing dann an zu sprechen. "Hey, was hast du jetzt vor?" "Ähm weiß nicht, muss erstmal wieder zu meinem Auto kommen, aber höchstwahrscheinlich fahr' ich heim, warum?" Er atmete tief ein und erwiderte. "Komm doch einfach mit mir mit. Du kannst dort im Gästezimmer im ersten Stock oben schlafen und ich bring' dich morgen sofort nach Stuttgart zurück, wann immer du das willst. Bitte Tea, ich möchte mich ungern schon von dir trennen jetzt."

"Mhh ahh Julian, was machst du mit mir man?" "Nix warum, was mach' ich denn?" "Ahh, du bist unmöglich!" "Kommst du mit?" "Puhhh, aber mein Auto kann nicht da auf dem Parkplatz bleiben, die ganze Nacht?" "Ach das regel ich sofort, gib mir nur ein Go und ich kümmere mich um dein Lupo." "Mhh OK!" "Mega, OK komm lass uns zum Auto gehen." Als wir beim Benz ankamen, setzte ich mich rein. Julian zündete sich 'ne Kippe und blieb draußen, er telefonierte. Plötzlich öffnete er meine Tür und sagte. "Hey, gib den Schlüssel, ein Freund fährt dein Auto in die Stadtparkgarage. Da ist alles Videoüberwacht. Da wird dein Auto heute übernachten." "Ähm OK, hier!" "Perfekt, ich komme gleich wieder. Ahh sag mal Kennzeichen?" "S-TE-1301!" "Thanks!" Kaum waren wir losgefahren in Richtung Bietigheim, klingelte sein Handy.

"Ohh warte mal, scheiße da muss ich dran." "OK nicht schlimm!" "Hey, du Opfer, was geht?" "Yo Baui Dicka, was gehtn?" "Nix Bro, bin aufm Weg nach Bietigheim." "Stabil Dicka, ich bin in Berlin Bro, die letzten Album-Vorbereitungen." Ich runzelte die Stirn, weil ich mir unsicher war, wer das am anderen Ende gewesen war. Ich malte ein Luftfragezeichen und zeigte mit dem Finger zur Freisprechanlage. Julian lächelte und zeigte neben seinem Kopf, so etwas wie lange Haare. Ich war mir nicht sicher, ob ich es richtig wahrnahm, tippte dann Apache207 bei Google ein und zeigte ihm ein Bild.

Er hob den Daumen und ich riss die Augen auf. "Ja Dicka, ich bin jetzt auf ner fetten Party. Chicks bis an die Decke Bro. Aber ich hab mein Mädchen schon gefunden." "Haha Yo, welches Mädchen Brudi?" "Ja kennst doch, die kleine von dem Event Chiara. Ein Mädel, Bruder, ich bin total verwirrt, kennst mich doch, eigentlich bin ich in der Früh immer weg, aber bei Chiara bin ich sogar am 3. Tag noch da. Bro hey, ich sags dir, die hat mein Kopf gefickt." Wie Apache das sagte, musste ich irgendwie lachen und es kam ein Laut heraus. "Yo Brudi, wer lacht denn da, das ist doch'n Girl? Vögelst du wieder mal oder Blow't gerade eine?" "Hey, chill' mal, Bro!" Ich schüttelte den Kopf und suggerierte ihm, er soll nichts sagen. "Keine Ahnung Bro, was du hörst, ich bin allein. Ohh Br ... o ... bin im Tun ... nel krzzz krzzz tzzz." (Anruf beendet) "Hee, wa ... Tunnel? Da ist doch gar kein Tunnel, hast du jetzt extra aufgelegt oder was?" "Jaa, du kennst Volkan nicht, der hätte jetzt nicht lockergelassen, bis er erfährt, wer da mit im Auto sitzt. Der Bruder ist unglaublich hartnäckig, glaub mir." "Hahaha, du bist echt verrückt. Ich glaub' es echt gerade nicht." "Was denn?" "Na das, dies gerade Apache207 war haha!" "Bist du Fangirl oder wie?" "Hey, spinnst du, ich bin fast 30 Jahre alt, bin gewiss kein Fangirl auf diese Art wie du meinst." "Aber du hörst Apache?" "Mhh jaa sogar echt gerne." Wieder hatte ich mein Handy verbunden und diesmal startete ich den Song 'bläulich' von Apache. Julian lachte, schüttelte den Kopf und sagte. "Yo Ready to Apache?" "Yeah!"

Rapper zittern, wenn
Apache einmal Trap macht
Schöne Frau neben mir,
eine Hand am Lenkrad

In dem Moment, wie dieser Text von Apache ausgesprochen war, fasste Julian meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. Ich versuchte nicht zu ihm zu sehen. Es fühlte sich gut an.

Sie sagt, „Lieb mich auch",
Baby, ich glaube fest dran
Hör doch auf damit, ich
weiß, du machst das extra.

Wir haben ca. 40 Minuten bis zu Julians Haus in Bietigheim gebraucht. Ich fühlte mich irgendwie total komisch, als wir da vor diesem riesigen Haus standen und warteten bis das Garagentor aufging, welches er mit einer Fernbedienung öffnete. Ich war absolut nervös und er sah mir das an. "Hey, Teodora du brauchst gar nicht nervös zu sein. Wir sind hier allein, hier ist kein Mensch." "Mhh ja!"

Ende des Kapitels!

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