b o n u s k a p i t e l

bonuskapitel 3/3

F L O R E N C E

Die Absätze meiner eleganten kniehohen Stiefel klickten geräuschvoll über den dunklen Marmor, während ich mit klopfendem Herzen durch die düsteren Flure des Riddle Manor lief. Ich war so aufgeregt, dass mir ganz schlecht war und die Aufregung meine Knie gefährlich weich machte.

Die Gänge unseres Anwesens waren heute besonders stickig, was an all den Schatten lag, die in diesem Augenblick in dem Raum saßen, in dem der dunkle Lord oder sein Sohn stets ihre Sitzungen abhielten.

Doch kein Todesser des Regimes schaffte es mehr, mir auf irgendeine Art und Weise Angst einzujagen.

Wenn, dann waren sie es, die sich vor mir fürchteten, denn als Frau des zukünftigen dunklen Lords hatten sie genau so viel Respekt vor mir, wie vor Mattheo.

Besonders in der letzten Zeit, denn meine Wutausbrüche häuften sich zunehmend. So wie meine Gefühlsausbrüche, die ich jedoch stets zu verheimlichen versuchte, selbst vor Mattheo, dem ich bisher nicht gesagt hatte, dass ich schwanger war.

Ich wusste es bereits seit einer Woche, doch heute hatte Enzo es mir auch mit dem Zauber bestätigen können, vor dem ich mich seit knapp einem Jahr jedes Mal so sehr fürchtete, denn bisher hatte mich das Ergebnis dessen immer nur tief enttäuscht.

Doch nicht heute Morgen.

Glücklich lief ich die letzten Treppenstufen hinab, bis ich endlich den Gang erreichte, wo ich schon im Flur Mattheos vertraute dunkle Aura spürte. Es war mir vollkommen gleich, wer alles an diesem Tisch saß, selbst wenn es Merlin höchstpersönlich gewesen wäre, ich konnte einfach nicht mehr länger warten.

Geduld war nicht die Stärke der Malfoys oder die der Riddles, was ich noch deutlicher spürte, seit ich den Erben Slytherins unter meinem Herzen trug.

Ich hob die Hand und ließ die Tür zu meiner linken mir zauberstabloser Magie aufspringen, bevor ich auf meinen endlos hohen High Heels einfach in den Raum hinein stolzierte, in dem mindestens zwanzig Todesser an einem langen Mahagoniholztisch saßen, ihre Blicke nun ausnahmslos auf mich gerichtet.

Ich ignorierte die glanzlosen Augen meiner Tante Bellatrix, deren spöttisches Lächeln ich aus dem Augenwinkel wahrnahm und verkniff mir ein Grinsen, als Theodore und Blaise mir zuzwinkerten.

Mein Vater Lucius Malfoy hatte sich seinen Platz in den engsten Kreis zurück erkämpft, doch ich wich seinem strengen Blick aus, richtete meine Augen stattdessen auf die sturmgrauen meines Zwillings.

Ich schenkte Draco ein sanftes Lächeln, was er jedoch nur mit einem flüchtigen Nicken erwiderte.

Die Schatten unter seinen Augen waren sichtlich verblasst, was mich erleichtert durchatmen ließ. Nach der Geburt des kleinen Scorpius im Frühling, war Astoria schwer krank geworden. Ein Blutfluch, von dem die Heiler gesagt hatten, er wäre unheilbar.

Doch nicht für Lorenzo und Hermine.

Denn die beiden hatten es tatsächlich geschafft, eine besondere Tinktur zu entwickeln, die nicht nur die Symptome der erkrankten Slytherin linderte, sondern ihr auch ein langes und gesundes Leben ermöglichte, an der Seite ihrer geliebten Familie.

Unserer Familie.

Tante zu sein bedeutete mir so unendlich viel, vor allem von einem kleinen blonden Engel wie Scorpius.

Ich liebte ihn von ganzem Herzen.

Meine Augen verließen die Dracos und richteten sich auf jene dunkle, die schon seit der ersten Sekunde meines Eintreffens auf mich gerichtet waren.

Hatte ich die Schmetterlinge früher zutiefst verabscheut, die bei seinem gottlos attraktiven Anblick in meinem Bauch herumgeflattert waren, konnte ich doch heute nicht genug davon bekommen.

Mattheo war jetzt zweiundzwanzig und wurde mit jedem Jahr nur hoch hübscher, falls das überhaupt möglich war. Die elegante Uniform der Todesser verlieh ihrem Kommandanten etwas so bedrohliches, dass es mir die Hitze zwischen die Beine trieb und ein Feuer entfachte, das nur er unter Kontrolle hatte.

Der Sohn des dunklen Lords saß vor Kopf des langen Tisches und schob seinen smaragdgrünen Samtsessel langsam zurück, bevor er sich erhob, seine dunklen Augen ausschließlich fest auf die meinen gerichtete.

»Raus und zwar alle«, knurrte er mit dunkler Stimme, bevor sich die Todesser an dem Holztisch nur Sekunden später in einem Wirbel aus dunklen Umhängen auflösten und dissapparierten.

»Viel Spaß und lasst den Tisch diesmal ganz«, hörte ich Lestranges amüsierte Stimme, bevor auch der Todesser mit der Narbe im Gesicht dissapparierte.

Mattheos Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.

Dann war er bei mir, legte die Arme um meine Taille und wirbelte mich durch die Luft, bevor seine Lippen sehnsüchtig auf meine trafen. »Fucking Hell, kleine Riddle«, hauchte er gegen meine Lippen. »Du siehst unfassbar scharf in diesem Kleid aus, weißt du das?«

Lächelnd schlang ich die Arme um meinen attraktiven Ehemann und ließ mich von ihm küssen. Mein Herz schlug so schnell, dass ich ganz außer Atem war und ich fühlte wie mir schwindelig wurde.

Mattheo bemerkte es und lehnte sich ein wenig zurück, blickte mich prüfend an. »Alles okay, Darling?«, fragte er ein wenig besorgt und schob mir eine Strähne meines silberblonden Haares zur Seite.

Ich nickte, doch er schien nicht überzeugt.

Besonders nicht als meine Knie wegknickten und er mich festhalten musste, damit ich nicht fiel.

»Ich hole Enzo«, sagte Mattheo sofort und schob den Ärmel seiner Uniform hoch um ihn zu uns zu rufen, während er mich mit einem Arm an sich drückte.

»Nein«, hielt ich ihn zurück und schob seinen Ärmel ungeschickt wieder herunter, denn meine Hände zitterten jetzt. »Da komme ich gerade her.«

Besorgt sah Mattheo mich an und legte wieder beide Arme um mich. »Bist du krank, meine Süße?«

Mein Herz pochte und pochte und pochte.

»Ich bin schwanger«, platzte es aus mir heraus.

Mattheo starrte mich an und brauchte ein paar Sekunden um diese Information zu verarbeiten.

»Florence Stella Riddle«, flüsterte er mit heiserer Stimme, bevor er mich näher an sich zog, eine Hand an meiner Taille, die andere an meiner Wange um die Tränen aufzufangen, die jetzt über mich kamen.

»Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jemals mehr lieben könnte Darling und doch tue ich es jetzt«, hauchte er gegen meine Lippen und küsste mich. Schluchzend erwiderte ich seinen Kuss, drückte ihn so fest an mich, wollte ihn niemals wieder loslassen.

»Ich werde dich und unser Baby beschützen«, flüsterte der Slytherin in den Kuss. »Bis zu meinem letzten Atemzug. Ich verspreche es dir, Florence.«

Der Kuss war zärtlich, schmeckte leicht salzig von meinen Tränen und machte mir nur noch mehr Schmetterlinge, denn ich konnte all die Emotionen spüren, die Mattheo nun in diesen Kuss legte.

Es fiel dem Todesser immer noch schwer offen über seine Gefühle zu reden, doch sie mir zu zeigen war noch nie ein Problem zwischen uns gewesen.

Die Art und Weise auf die wir uns küssten, wechselte von ruhig und zärtlich, zu verlangend und hemmungslos in nur wenigen Sekunden.

Seine Hand fand unter mein Kleid, zog den Dolch aus meinem Strumpfband und warf ihn auf den Sessel.

Ich stöhnte an seinen Lippen, als seine rauen Hände meinen Po umfassten und mich vor sich auf die Tischplatte hoben. Eine Hand krallte sich in seine dunklen Locken, die andere packte ihn am Kragen seiner Uniform und zog ihn näher an mich.

Nach einer Weile verließen seine Lippen meine und hauchten heiße Küsse meinen Hals entlang.

»Fuck, Darling«, knurrte Mattheo mit rauer Stimme zwischen zwei besonders heißen Küssen und begann ganz plötzlich an meinem Hals zu grinsen. »Warum macht mich der Gedanke daran, dass du mein Baby in deinem Bauch trägst so verflucht scharf?«

Ich biss mir auf die Unterlippe und stöhnte, als er mich mit dem Rücken hinab auf die Tischplatte drückte und mir meine Hände über den Kopf zerrte.

Dominant, doch auffallend sanfter als sonst.

»Mhh weil dich vielleicht alles scharf macht, Mr Riddle?«, entgegnete ich und grinste ihn an.

Er erwiderte mein Grinsen und sah mich wieder mit diesem Blick an, der mir die Welt bedeutete.

»Nicht alles Mrs Riddle«, korrigierte er mich und schenkte mir ein charmantes Lächeln.

»Doch definitiv alles, was mit dir zu tun hat, meine hübsche Slytherin«, hauchte er rau, während ein Feuer in der Dunkelheit seiner Augen aufflackerte.

Ein Feuer aus dunklem Verlangen und Lust.

Sein Blick glitt zu meinem Bauch und blieb einige Sekunde dort hängen, bevor er mich sichtlich gerührt wieder ansah. Verliebt schauten wir uns eine Weile in die Augen, bevor Mattheo sich etwas vorsichtiger über mich beugte und mich wieder zu küssen anfing.

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M A T T H E O

Die eisige Nachtluft schlug ihm ins Gesicht, als Mattheo die Tür zu dem Balkon ihres Schlafzimmers öffnete. Sein Blick glitt noch einmal zu seiner wunderschönen Frau, die vollkommen nackt zwischen den Kissen ihres himmlischen Bettes lag.

Der Himmel war eine gute Beschreibung für das, was die blonde Slytherin mit dem kühlen Herzen ihn fühlen ließ, seit sie in sein Leben getreten war.

Anfangs nicht freiwillig, doch dann aus Liebe zu dem Jungen, der eigentlich gedacht hatte, weder einen Funken davon in sich zu tragen, noch zu verdienen.

Und doch hatte sie sich in ihn verliebt.

Florence liebte Mattheo.

Und Mattheo liebte Florence.

Eigentlich sollte er der glücklichste Mensch auf der Welt sein und doch verdunkelte etwas sein Glück wie eine Gewitterwolke, seit sie ihm vor einigen Wochen unter Tränen gesagt hatte, dass sie schwanger war.

Mattheo wusste, wie sehr sie sich dieses Baby gewünscht hatte und wie hart sie damit zu kämpfen gehabt hatte, dass es ein ganzes Jahr gedauert hatte, bis sie endlich schwanger von ihm geworden war.

Die Slytherin strahlte seitdem, war nie schöner und glücklicher gewesen als in den letzten zwei Monaten.

Und auch der Erbe Slytherins hatte unerklärliche Gefühle seinem ungeborenen Erben gegenüber, doch die Angst vor der Zukunft überschattete alles.

Mattheo schloss die Tür hinter sich und stellte sich auf den Balkon, blickte hinauf in den Nachthimmel, während er eine Zigarette rauchte. Doch alles was er sah war Dunkelheit, denn das funkelnde Leuchten der Sterne war momentan nur noch selten zu sehen.

Und doch schien alles dunkle zu weichen, als das Mädchen das er so sehr liebte in dieser Sekunde zu ihm auf den Balkon apparierte. Die Erbin der Malfoy Dynastie strahlte heller als all die Sterne, der Mond und jeder verfluchte Planet im ganzen Universum.

Ihre Aura leuchtete, obwohl die Dunkelheit seit dem Tag vor zwei Jahren an dem er ihr das dunkle Mal gegeben hatte, nun auch ihr ständiger Begleiter war.

Florence war sein Licht in der Finsternis.

Sofort warf er die Zigarette über den Balkon und drehte sich zu ihr um, woraufhin sie gleich die Arme um ihn legte und ihre Lippen auf seine drückte.

Mattheo grinste an ihren Lippen, als er bemerkte, dass sie unter der Bettdecke, die sie sich um den Körper gewickelt hatte, immer noch völlig nackt war. »Hast du immer noch nicht genug, Darling?«

»Nein, also komm sofort zurück ins Bett«, sagte sie in einem Befehlston, der ihn so scharf machte, dass er sie am liebsten hier und jetzt genommen hätte.

Zum sechsten Mal in dieser Nacht.

Ihre Fingerspitzen fuhren über seine Muskeln, doch als sie spürte wie angespannt er war, unterbrach sie den Kuss und lehnte sich zurück. »Alles in Ordnung, Liebling?«, fragte seine Eisprinzessin ihn besorgt.

Mattheo nickte, doch Florence schnalzte warnend mit der Zunge. »Raus damit Riddle und zwar sofort.«

Der Erbe Slytherins seufzte, zog seine Frau an sich und murmelte einen Wärmezauber, der ihren Körper vor der bitteren Kälte schützte, die der dunkle Lord über den Kontinent Europas gebracht hatte.

»Ich habe Angst«, gab er zu, wobei ihm diese Worte so unendlich schwer über die Lippen glitten.

»Aber wovor denn?«, flüsterte die Slytherin, nahm seine Hand und legte sie sanft auf ihren Babybauch, der seit heute eine winzig kleine Wölbung aufwies.

Mattheos dunkles Herz begann zu rasen.

»Was ist wenn—«, er hielt inne und schluckte, versuchte die richtigen Worte zu finden. »Wenn ich das Baby nicht genug lieben kann? Wenn es so wird wie Phini«, den letzten Satz flüsterte der Slytherin.

»Oh Theo, mach dir keine Sorgen über so etwas«, sagte seine geliebte Frau mit sanfter Stimme zu ihm und schüttelte den Kopf, legte die Arme wieder um seinen Hals und blickte ihm ganz tief in die Augen.

»Ich weiß wie sehr du deine kleine Schwester geliebt hast und ich weiß wie sehr du auch unsere Babys lieben wirst«, sagte sie und schenkte ihm ein tränenerfülltes, doch überglückliches Lächeln, das den Erben Slytherins beinahe dahinschmelzen ließ.

»Das tue ich jetzt schon«, flüsterte er, während er in dem Sturm ihrer blau-grauen Augen versank. »Bis zum Mond und zurück.« Er küsste ihre Lippen und atmete den vertrauten Minzduft ihres Shampoos ein.

»Bis zum Mond und zurück«, hauchte Florence.

Mattheos raue Hände glitten zu ihrem perfekten Po und packten fest zu, doch dann erstarrte er ganz plötzlich und blickte seine Frau irritiert an.

»Warte, Babys

Florence strahlte ihn an und machte ihn wieder einmal sprachlos mit ihrer kühlen Schönheit, in die sich der Sohn Lord Voldemorts so sehr verliebt hatte.

»Ja Babys«, sagte die Blondine mit einem Lächeln auf den Lippen. »Ich weiß nicht ob du es vergessen hast, aber Zwillinge liegen in meiner Familie, Theo.«

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