25. slytherin princess

TW: Folter

F L O R E N C E

Gespenstischer Nebel lag auf den verschneiten Ländereien des Schlosses, machte es schwer, überhaupt die Hand vor Augen erkennen zu können.

Feine Schneeflocken rieselten wie Puderzucker von der grauen Himmelsdecke und verfingen sich als zarte Eiskristalle in meinem silberblonden Haar.

Missmutig schulterte ich meinen Feuerblitz, während ich allein den holprigen Weg zurück zum Schloss hinauf lief. Ich blieb kurz stehen und warf einen Blick zurück auf das Quidditchfeld hinter mir, doch der schleierhafte Nebel hatte es nun gänzlich verschluckt.

Die ganze Woche hatte ich mich euphorisch auf das Training am Samstagmorgen gefreut, doch schon bereits nach wenigen Minuten— und einem schmerzhaften Zusammenstoß meiner beiden Treiber schweren Herzens wieder abbrechen müssen.

Doch ich wusste, dass der Sieg nächste Woche so gut wie unser war, denn seit Harry Potters Tod hatte die Mannschaft von Gryffindor keinen gescheiten Sucher mehr gehabt und ich hatte mit Draco und Mattheo gleich zwei sehr fähige Quidditchspieler. Auch wenn letzterer mich beinahe in den Wahnsinn getrieben hatte mit seiner Arroganz und der Tatsache, dass der Slytherin wieder mal oberkörperfrei geflogen war.

Mitten im verfluchten Winter.

Mattheo Riddle schien niemals zu frieren.

Doch mir war heiß gewesen, verflucht heiß.

Meine Wangen glühten und am liebsten hätte ich mir meinen silbergrünen Schal vom Hals gerissen, denn immer noch hatte ich sein selbstgefälliges Grinsen vor Augen, als er mich beim Starren erwischt hatte.

Weihnachten— und somit auch unser letzter Sex war schon Wochen her. Nie hatte ich gedacht, dass ich einmal süchtig werden würde nach diesem himmlischen Gefühl, das mich dieser teuflische Junge fühlen ließ und doch erwischte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte wieder mit ihm zu schlafen.

Manchmal konnte ich an nichts anderes denken.

Und es machte mich schier wahnsinnig.

Kopfschüttelnd verwarf ich den Gedanken an den dunkelhaarigen Slytherin und ging noch etwas schneller, damit mich die Jungs bloß nicht einholten.

Es war erst kurz nach zehn Uhr am Morgen und ich hatte bereits schon genug vom Testosteron der Slytherin Jungs fürs ganze Wochenende.

Es war nicht leicht, die einzige weibliche Spielerin in einer Mannschaft voller pubertärer Jungs zu sein.

Kapitänin wohlgemerkt, was sie leider Merlin des öfteren gern mal vergaßen— oder ignorierten.

Fluchend duckte ich mich, als mich um Haaresbreite beinahe ein Schneeball mit voller Wucht mitten ins Gesicht getroffen hätte. Aus Reflex zog ich meinen Zauberstab, doch steckte ihn seufzend wieder zurück, denn es war nur einer der verzauberten Schneemänner gewesen, die überall auf dem Gelände des Schlosses standen und sich einen Spaß daraus machten, jeden zu bewerfen der an ihnen vorbei lief.

Nach einigen Minuten erreichte ich den Südausgang des Schlosses und wischte mir mit meinen eisigen Händen den Schnee von meinem Quidditchumhang, bevor ich in die Eingangshalle trat.

Die Wärme der Akademie und der Duft nach selbstgebackenem Apfelzimtkuchen der Hauselfen, der aus der Küche zu kommen schien, schaffte es sogleich, meine Laune etwas zu heben und mir ein Lächeln auf die verfrorenen Lippen zu zaubern.

Doch nur für wenige Minuten.

Denn auf meinem Weg in Richtung großer Halle, begegnete ich Snape und anhand des Blickes mit dem mich der Todesser fixierte, ahnte ich nichts gutes.

»Bitte folgen sie mir in mein Büro, Miss Malfoy«, befahl mir der schwarzhaarige Schulleiter in seiner üblich harschen und unfreundlichen Stimmlage und warf einem winzigen Zweitklässler einen vernichtenden Blick zu, der aussah als wäre er in den See gefallen und nun überall schlammige Fußspuren auf den sorgfältig polierten Böden hinterließ.

Die warmen haselnussbraunen Augen des Jungen weiteten sich und er sah aus, als würde er sich gleich vor lauter Angst vor Snape in die Hose machen.

Er zog seinen Zauberstab hervor, doch seine Finger zitterten, woraufhin ich meinen schwang und seine Hufflepuff Schuluniform wieder in Ordnung brachte.

Schüchtern lächelte er mich an, warf einen kurzen Blick zu Snape, bevor er hastig die Flucht ergriff.

»Sir, ich wollte gerade in die große Halle und—«

»Keine Sorge es dauert nur einige Minuten, ich habe etwas wichtiges mit Ihnen unter vier Augen zu besprechen«, unterbrach er mich scharf und drehte sich dann mit wirbelndem Zaubererumhang um.

Seufzend wechselte ich die Richtung und folgte dem missmutig dreinblickenden Zaubertränkemeister die Treppen hinab in Richtung der Kerker des Schlosses.

Es überraschte mich nicht, dass der Todesser es präferierte in seinem alten Büro mit mir zu sprechen, denn eine Schlange zog es stets in dunkle und feuchte Räume und nicht in hohe, lichtdurchflutete Türme.

Snape hasste Dumbledores ehemaliges Büro.

Und bei dem Gedanken daran, wie Snape dort oben zwischen den ununterbrochen ratschlagenden Portraits ehemaliger Schulleiter saß und seinen Nachmittagstee zu sich nahm, schmunzelte ich.

Wenige Minuten später erreichten wir den mit Abstand finstersten Teil der Kerker und ich musste niesen, denn der Staub der mir wie eine Wolke entgegen schlug als wir die Abstellkammer betraten die ihm als Büro diente, kitzelte mir in der Nase.

»Gesundheit junge Hexe«, kam es undeutlich von einem in Essig eingelegten Schrumpfkopf auf den mit Spinnweben überzogenem Holzregal an der Wand.

Das Ding war mehr als nur gruselig.

Halbherzig nickte ich ihm zu und beugte mich neugierig über einen Kessel mit purpurfarbener Flüssigkeit, der auf Snapes Schreibtisch brodelte.

»Ist das—«, ich lehnte mich vor und atmete den betörenden Duft ein, der von diesem Zaubertrank ausging. Es war seltsam, denn er roch nach einem sanften Hauch von Feuerwhiskey— und Dunkelheit.

Meine Augen weiteten sich und ich fühlte wie meine Wangen heiß wurden, als es mir plötzlich dämmerte.

Fucking Hell.

»Amortentia, ganz Recht«, sagte Snape, verschränkte die Arme und blickte mit unlesbarer Miene auf mich hinab. »Ich nehme an, es bereitet dir keine Schwierigkeiten ihn zuzubereiten, Florence?«

Professor Snape hatte mir letztes Jahr das Du angeboten. Natürlich nur, wenn wir allein waren.

Ich verengte die sturmgrauen Augen.

»Tränke diesen Levels braue ich im Schlaf«, entgegnete ich mit kühler Stimme und fixierte meinen schwarzhaarigen Mentor mit einem zutiefst misstrauischen Blick. »Aber wir sind sicher nicht hier um über Liebestränke zu sprechen, oder Severus?«

»Nicht ganz«, entgegnete der Zaubertrankmeister mit scharfer Stimme, griff in die oberste Schublade seines hölzernen Schreibtisches und zog eine Pergamentrolle hervor. Dann reicht er sie mir.

Ein wenig nervös nahm ich sie in die Hände und entrollte sie mit den Fingern. Sorgsam glitten meine Augen über das, was dort in Snapes altmodisch verschnörkelter Handschrift geschrieben stand.

Es war eine Liste mit Zaubertränken.

Einige waren leicht zu brauen, andere jedoch erforderten Geschick und Erfahrung, enthielten kostbare und nur schwer zu beschaffende Zutaten, darunter Einhornhaar und das Herz einer runzeligen Kröte, die um Punkt Mitternacht in einer Vollmondnacht im Winter den Tod gefunden hatte.

Fragend hob ich eine Braue.

»Und.. was soll ich damit?«, fragte ich irritiert.

Snapes Augen verengten sich. »Das ist ein Abschrieb der Liste von Tränken, die ich wöchentlich für den dunklen Lord herstelle. Wie du sicher weißt, legt er viel Wert auf ein ausgedehntes Trankrepertoire.«

Die dunkle Vorahnung, die mich schon seit unserer Begegnung erfasst hatte, bestärkte sich immermehr.

»Ich gehe davon aus, deine Eltern haben dich bereits von der Ehre, die dir nach deinem Abschluss an dieser Akademie gebührt, in Kenntnis gesetzt?«, fragte Snape und blickte mich erwartungsvoll an.

Stumm nickte ich.

»Nun gut, ich habe in den nächsten Wochen an etwas sehr wichtigem zu arbeiten was all meine Zeit beanspruchen wird, weshalb ich dir die Aufgabe der Trankherstellung für eine Weile in die Hände geben werde. Auf der Liste findest du sämtliche Gebräue, ihre Zutaten, punktgenau Anweisungen und—«

»Und wann soll ich das bitte erledigen?«, unterbrach ich ihn und fühlte wie das Blut in meinen Adern zu kochen begann. »Ich lerne schon jeden Tag bis in die späten Abendstunden für meine UTZs, wenn ich meinen Abschluss nicht mit Bestnoten abschließe, werde ich nicht für den dunklen Lord arbeiten können, weil mein Vater mich vorher umbringen wird, Severus«, fauchte ich den Schulleiter jetzt an.

Snape jedoch, ließ meine Wut vollkommen kalt.

Der Todesser verzog nicht eine Miene, während ich kurz vor einem explosiven Wutausbruch stand.

»Ich habe bereits mit Lucius gesprochen. Er ist einverstanden. Und bei deinem brillianten Verstand und deiner magischen Begabung in der Zaubertrankbrauerei denke ich nicht, dass dich diese simple Aufgabe überfordert. Oder etwa doch?«

Spöttisch hob der Zaubertrankmeister eine Braue.

Zornig presste ich die Lippen aufeinander und zwang mich ruhig zu atmen und nicht einen der Kessel vor mir aus Wut auf die hämisch glotzenden Schrumpfköpfe in den Regalen zu werfen und ihre hässlichen Gesichter vor lauter Zorn zu zerquetschen.

Die Finger fest um den hölzernen Stiel meines polierten Feuerblitzes geklammert, atmete ich tief ein und aus und tat dann das, was ich am besten konnte.

Meine Gefühle hinter einer Maske purer Freundlichkeit zu verbergen. »Aber natürlich nicht, Severus«, entgegnete ich und schenkte ihm das absolut frostigste Lächeln, das ich aufbringen konnte.

»Gut. Du kannst dich an meinen privaten Vorräten bedienen«, schnarrte Snape und drehte mir den Rücken zu, begann sich mit etwas anderem zu beschäftigen, als wäre das Gespräch mit diesen abschließenden Worten für ihn nun beendet.

Enttäuscht wandte ich mich zum gehen, doch dann kam es einfach über mich. »Ich hatte Pläne für meine Zukunft, Severus«, sagte ich verbittert und kämpfte gegen die Tränen der Wut, die mir jetzt in die Augen stiegen. »Und keiner davon war es, nach meinem Abschluss für den dunklen Lord zu arbeiten. Ich wollte die Welt sehen, wollte mich vielleicht an einer magischen Universität in den Staaten einschreiben, alles nur nicht das dunkle Mal bekommen.«

Ich schluckte und blinzelte die Tränen davon.

Einen langen Moment entgegnete Snape nichts, dann hob er den Kopf und sah mir direkt in die Augen. Für einen Augenblick war mir, als läge so etwas wie Mitgefühl in seinem Blick, doch dann verhärteten sich seine Züge und seine Miene wurde unlesbar.

»Dessen bin ich mir bewusst, Florence«, entgegnete er, seine Stimme kalt und emotionslos. »Doch das war keineswegs mein Vorschlag, sondern der deines Verlobten. Und nun hätte ich gern etwas Ruhe.«

𓆙

Der Schneesturm, der jetzt aggressiv gegen die Fenster des Schlosses tobte und sie unter seiner Kraft erschüttern ließ, war nichts im Vergleich zu der Wut, die wie ein feuerspeiender Drache in mir wütete.

»Alles gut, Süße? Warum bist du denn so angespannt?«, flüsterte Pansy mir ins Ohr und nahm meine zitternde Hand in ihre, drückte sie sanft.

Ich schüttelte nur den Kopf und konzentrierte mich auf meine Atmung. Es war mittlerweile Abend und wir saßen auf einer Art Tribüne in einem leeren Klassenzimmer des Astronomieturmes, das dem Duellierclub von Hogwarts als Treffpunkt diente.

In der Mitte des Raumes stand ein Podest, auf dem sich Theodore und Blaise gerade ein heftiges Duell lieferten, angefeuert von all unseren Mitschülern.

Theodore war ein begnadeter Duellant und hätte Blaise im Handumdrehen außer Gefecht setzen können, doch der hübsche Schulsprecher mit den honigfarbenen Locken und den beeindruckend saphirblauen Augen schien heute unkonzentriert.

Er sah müde aus, völlig ausgelaugt als hätte er seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen. Und das der Erbe der Nott Dynastie sich immer wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht den linken Unterarm rieb, machte mich jetzt nur noch wütender.

Sie hatten Theodore zu einem Todesser gemacht.

Und auch einige andere der Slytherin Jungs wirkten unglücklich, mit dunklen Schatten unter ihren Augen und einem Ausdruck von Angst auf ihren Gesichtern.

Es machte mich so unfassbar zornig, dass zusätzlich zu unserem Lernstress jetzt auch noch eine solch schwere Bürde auf ihren Schultern lastete, denn auch wenn mir Pucey oder Montague eigentlich völlig egal waren, so teilten wir doch dasselbe Schicksal.

Eine Zukunft, die wir uns nicht ausgesucht hatten.

Eine Zukunft aus Schmerz und ohne Freiheiten.

Eine Zukunft in den Fängen des dunklen Lords.

Zu sagen ich wäre wütend auf Mattheo wegen dem was Snape mir gesagt hatte, war noch untertrieben. Meine Zauberstabhand zuckte und wäre der Erbe Slytherins nicht dem Duellierclub verwiesen worden, hätte ich ihm mit Sicherheit einen dunklen Fluch auf den Hals gejagt, so sehr kochte mein Blut vor Zorn.

Nach meinem Schulabschluss in Hogwarts würde ich ihn heiraten müssen, würde das dunkle Mal bekommen und als Todesser für Lord Voldemort arbeiten müssen. Und all das war nur seine Schuld.

Meine gesamte Zukunft war ruiniert, nur wegen ihm.

Meinem zukünftigen Ehemann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen musste, egal ob ich es nun wollte oder nicht. Es sei denn ich würde ihn vorher umbringen, was angesichts meiner aktuellen Stimmungslage gar nicht mal so unrealistisch war.

Ein ohrenbetäubender Knall riss mich plötzlich aus meinen Gedanken, denn Blaise hatte es geschafft nicht nur Theodore, sondern auch sich selbst in die Luft zu jagen und gegen eine Wand zu katapultieren.

Mit schmerzverzerrten Gesichtern lagen die beiden Jungs am Fußboden, dann sprangen die eigentlich besten Freunde plötzlich auf und fingen an sich anzubrüllen und so heftig miteinander zu prügeln, dass Nott Senior sie mit einem Schlenker seines Zauberstab auseinander zwang und disqualifizierte.

Was mich zur Finalistin machte, denn außer mir und Graham Montague war nun niemand mehr übrig.

Draco war nicht zum heutigen Treffen erschienen und mich beschlich der Verdacht, dass er es nur getan hatte damit ich dieses Tunier gewinnen konnte.

Und dafür liebte ich meinen Bruder nur noch mehr.

»Nun gut, Miss Malfoy und Mr Montague treten nun gegeneinander an«, rief uns Nott Senior nach vorn.

»Mach den Loser fertig, meine Süße«, grinste Pansy neben mir und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie meine Hand losließ und ich mich auf den Weg von der Tribüne nach vorn machte.

»Ich verlange ein faires Duell ohne dunkle Magie und ohne Explosionszauber«, sagte der ältere Zauberer in dem viel zu grellen pflaumefarbenen Umhang und warf seinem Sohn einen enttäuschten Blick zu.

»Als kleiner Anreiz—« Nott schwang seinen Zauberstab und beschwor ein elegantes Abzeichen hervor. Es war verzaubert, slytheringrün und zeigte zwei gekreuzte Zauberstäbe, aus deren Spitzen im Sekundentakt goldene Funken hervorstoben.

»—Wartet auf den fähigsten Duellanten dieses Abzeichen, das ich nur einmal pro Saison vergebe.«

Meine Augen begannen zu leuchten.

Es glitzerte und ich musste es unbedingt haben.

Ich spürte die Blicke aller anwesenden Mitschüler auf mir, als ich mit gehobenem Kinn auf das Podest stolzierte, den Zauberstab gezogen und ein böses Lächeln auf den tiefrot geschminkten Lippen.

Graham Montague war kein Gegner für mich.

Ich würde ihn zerstören.

Doch das hämische Grinsen, das auf dem Gesicht des Slytherin lag als er sich gegenüber von mir aufstellte, verriet mir, dass er da anderer Meinung war. Lüstern sah er mich an und leckte sich über die Lippen— und all das Mitleid, das ich wegen seines dunklen Mals mit ihm gehabt hatte, verpuffte binnen Sekunden.

Er war widerlich und ich verabscheute ihn.

»Keine Angst, meine Hübsche«, sagte der Slytherin mit gehässiger Stimme und blickte schamlos an mir hinab. »Ich werde ganz vorsichtig sein, wenn ich meinen Zauberstab gleich tief in deine enge kleine—«

Ein Dreh meines Handgelenkes und er verstummte, denn sein Mund füllte sich mit seinem eigenen Blut, als mein unausgesprochener Fluch ihn mit voller Wucht in sein hämisch grinsendes Gesicht traf.

Würgend spuckte Montague auf den Fußboden.

»Wie war das?«, fragte ich den Slytherin mit zuckersüßer Stimme unter tosendem Applaus.

Die Augen des braunhaarigen Jungen verengten sich.

Er hob seinen Zauberstab und jagte mir ohne Vorwarnung einen Reduktorfluch entgegen, den ich jedoch mühelos auf den Kronleuchter zu unseren Köpfen lenkte. Mit einem ohrenbetäubenden Knall pulverisierte sein aggressiver Zauber ihn zu Staub.

Augenrollend wischte ich mir den Dreck von meiner perfekt sitzenden Slytherin Schuluniform. »War das alles was du kannst?«, provozierte ich Montague.

Und bei Merlin, er ließ sich so einfach provozieren.

Ich blockte ein paar weitere seiner Flüche, bis wir uns jetzt in einem hitzigen Duell alle paar Sekunden Zauber um die Ohren hauten die so intensiv waren, dass Mr Nott die Zuschauer auf den Tribünen mit einem ausgedehnten Schutzzauber schützen musste.

»Nicht schlecht für so ein zartes Püppchen wie dich«, pfiff Montague anerkennend, als er nur knapp einem meiner aggressiven Schockzauber entkam. »Du kämpfst auf jeden Fall besser als dein erbärmlicher Bruder, der kriegt nämlich in letzter Zeit nur noch auf die Fresse. Muss schlimm für deinen Daddy sein wenn sein kleines Mädchen fähiger als sein Erbe ist.«

»Pass auf wie du über meine Familie redest«, zischte ich und funkelte ihn mit verengten Augen an, fühlte wie die Wut in meine Brust zurückkehrte, bei dem geistigen Durchfall der jetzt unaufhaltsam aus dem blutigen Mund dieses verfluchten Bastards quoll.

»Lucys Schwanz muss ja echt steinhart gewesen sein, als er seine Tochter wie eine Hure für einen neuen Rang an den Sohn des dunklen Lords verk—«

»Halt dein verfluchtes Maul«, knurrte Theodore und versuchte den Schutzzauber seines Vaters zu durchbrechen, doch Nott Senior hielt ihn zurück. Er ermahnte Montague, doch dieser ignorierte ihn.

Der Hass auf diesen Jungen und all die Wut die ich schon den ganzen Tag über mit mir herum schleppte vermischte sich in mir zu einem brennenden Sturm.

Ein Sturm, der jetzt unaufhaltsam war.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Schatten den Raum zu fluten begannen und das goldene Feuer der Fackeln an den Wänden zum flackern brachte.

Ich spürte seine schattenhafte Aura, fühlte seine Dunkelheit und wusste, dass er mich beobachtete, als ich meinen Zauberstab hob und direkt auf Graham Montague richtete, der jetzt plötzlich schluckte.

Ein Atemzug— dann riss ihn mein dunkler Fluch von den Füßen, schleuderte den scharfzüngigen Todesser mehrere Meter in die Luft und spreizte seine Gliedmaßen so heftig, dass er zu schreien anfing.

Mr Nott rief meinen Namen, doch der ungezähmte Drache aus Wut und Hass in meiner Brust, der mich fest in seinen Klauen hielt, ließ mich keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Der Cruciatusfluch lag mir auf der Zunge, doch ich wusste, wenn ich ihn einmal aussprach, würde es kein zurück mehr geben.

Dann hätte die Dunkelheit in mir gewonnen—

und das würde ich niemals zulassen.

Die Kontrolle über meine Kräfte war die einzige Art von Kontrolle die mir noch in meinem Leben blieb.

Mit der dunkelsten Magie die ich ohne unverzeihlichen Fluch aufbringen konnte, folterte ich Montague für das was er gesagt hatte, fügte ihm Schmerz und Knochenbrüche hinzu und ließ ihn vor all meinen Mitschülern um sein erbärmliches Leben flehen, ein teuflisches Lächeln auf den Lippen.

Und es fühlte sich verdammt gut an.

Ich hörte wie Pansy euphorisch meinen Namen schrie, mich wie meine persönliche Cheerleaderin anfeuerte, genau wie Theodore, Blaise und Enzo.

Mr Nott tobte vor Zorn, als dunkler Rauch aus der Spitze meines Zauberstabes hervorbrach und sich in Form von flüsternden nebelartigen Schlangen in Montagues Richtung schlängelte, bereit ihm die Qualen zu bereiten, die dieser Junge verdiente, für all die hämischen Bemerkungen, all die sexuellen Belästigungen und Übergriffe, die er jeglichen Mädchen der Schule schon seit Jahren zumutete.

Dem Slytherin, der immer noch in der Luft schwebte, war mittlerweile jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf die zischenden Schlangen unter sich, doch in dem Augenblick, in dem sie sich auf ihn stürzen wollten, verpufften sie— ausgelöscht durch den Lichtzauber Mr Notts, der offenbar ein Deja-Vu hatte.

Denn es war genau derselbe mächtige Zauber, exakt die gleiche dunkle Magie die auch Mattheo heraufbeschworen hatte, als er Pucey gefoltert hatte.

»Miss Malfoy«, brüllte er, schien sich nicht einmal darum zu scheren das Montague jetzt mehrere Meter ungebremst auf den Boden krachte, denn sein strenger Blick war ausschließlich auf mich gerichtet.

Nott war wütend keine Frage, doch es lag auch ein verräterisches Funkeln in seinen blassblauen Augen.

So wie in den Augen aller meiner Mitschüler, die jetzt klatschten und applaudierten. »Da sie eine Vorzeigeschülerin und Schulsprecherin des Hauses Slytherin sind werde ich nachsichtig sein und weder ihren Vater noch den Schulleiter benachrichtigen. Doch sie sind ab sofort für alle weiteren Treffen disqualifiziert«, brachte er ein wenig atemlos hervor.

Sofort buhte ihn die Menge aus, doch der Zauberer ließ sich nicht beirren. »Ich dulde keine dunkle Magie in meinem Duellierclub, geschweige denn eine solch grausame Art von Foltermethoden. Hinaus!«

Selbstbewusst hob ich das Kinn, dann drehte ich mich um und stolzierte erhobenen Hauptes von dem halbhohen Podest und durch das Klassenzimmer.

Mein Herzschlag verdoppelte sich, als ich Mattheo entdeckte, der neben der Tür gegen die Wand lehnte und mich mit einem hypnotisierenden Blick fixierte, die Arme vor der muskulösen Brust verschränkt, das dunkle Mal deutlich sichtbar, ein teuflisches Grinsen auf dem hübschen Gesicht und in seinen dunklen Augen ein gefährlicher Ausdruck— und purer Stolz.

Ein böses Lächeln umspielte meine Lippen als ich im
vorbeigehen seinen Arm packte und den dunklen Magier mit mir aus dem Klassenzimmer zerrte.

Mit meinem Fuß kickte ich die schwere Tür zu, dann schubste ich den dunkelhaarigen Slytherin gegen einen antiken alten Wandteppich und küsste ihn.

Lustvoll stöhnte ich an seinen Lippen, als die rauen Hände des hübschen Slytherin verlangend nach meinem Po griffen, mich daran näher an sich zogen und seine verflucht harte Erektion spüren ließen.

Ich hatte gewusst, dass ihn das angemacht hatte.

Hemmungslos küssten wir uns, nicht fähig auch nur noch für eine Sekunde die Finger voneinander zu lassen. Ich war so unbeschreiblich wütend auf ihn, doch ich wollte ihn, brauchte Mattheo jetzt so sehr.

»Hier?«, grinste der Slytherin an meinen Lippen, als meine Hände den Knopf seiner Hose öffneten. »Bist du sicher, dass du das willst? Weil bei Salazar—«, seine Hände schoben sich unter meine Bluse und begannen meine Brüste über meinem BH zu kneten, was meine Unterwäsche nun endgültig ruinierte.

»Nach dem was du da drin gerade mit Montague gemacht hast, bin ich verflucht scharf auf dich. Wenn wir es hier im Flur tun, nehm ich dich so hart gegen diese Wand, dass dich das ganze verfluchte Schloss meinen Namen stöhnen hören wird, Darling.«

Dunkelheit triefte von seinen sinnlichen Lippen, während der hübsche Todesser mich mit einem Blick fixierte für den ich hier und jetzt sterben würde—

nur um ihn noch ein einziges Mal zu sehen.

Mattheo lehnte sich vor und brachte seine Lippen näher an mein Ohr. »Willst du das, kleine Malfoy? Willst du, dass jeder hört zu wem du verflucht nochmal gehörst?«, knurrte er mit rauer Stimme und packte so hart nach meinem Po, dass ich aufstöhnte.

Genervt schubste ich ihn von mir weg und mit dem Rücken wieder hart gegen die Wand, dann legte ich meine Hände auf seine muskulöse Brust und ließ unsere Lippen erneut in einem heißen Kuss verschmelzen. Ein Kuss erfüllt von Hass, dunkler Begierde und den Schatten der boshaften Magie, die uns an diesem stürmischen Abend nun beide umgab.

Die dunkle Magie die er mich gelehrt hatte, die heraufzubeschwören sich angefühlt hatte, als wäre ich im Himmel und doch gleichzeitig in der Hölle.

Sie hing in der Luft, schwebte zwischen uns und lockte mich mit den süßesten Versprechungen. Die Dunkelheit war eine Droge und ich war ihr verfallen.

Ich ertrank hoffnungslos in ihr— und doch hatte ich mich nie lebendiger gefühlt als in diesem Augenblick.

»Und das war erst der Anfang«, murmelte der teuflische Junge an meinen Lippen, der all die euphorischen Gefühle die mein Herz schneller schlagen ließen, durch den Kuss spüren konnte. »Ich werde dich zur mächtigsten aller Hexen machen.«

»Halt die Klappe und apparier uns endlich auf dein verfluchtes Zimmer Riddle oder ich schwöre bei Salazar, sonst werd ich dir gleich wirklich weh tun.«

Mattheo grinste bei dieser Drohung und presste unsere überhitzten Körper enger zusammen, starrte mit einem ausgehungerten Ausdruck auf dem makellos perfekten Gesicht auf mich hinab, seine dunklen Locken verwuschelt in die Stirn fallend.

Er war so hübsch, dass ich schreien wollte.

Denn ich wollte ihn, wollte ihm gehören, nackt unter dem mörderisch attraktiven Sohn Lord Voldemorts liegen und mich ihm hingeben— und ihm doch gleichzeitig meinen Dolch tief in die Brust jagen.

Mitten in sein nicht vorhandenes Herz.

Meine Augen rollten vor lauter Wut und Ungeduld nach innen, denn als er seine Härte verlangend gegen meine Mitte presste, konnte ich kaum noch atmen vor Sehnsucht, ihn endlich wieder in mir zu spüren.

Ich hasste ihn, hasste diesen Jungen so sehr, dass es mir vor all dem Hass und brennender Wut auf ihn die Tränen in die Augen trieb— und mich doch auch gleichzeitig so feucht machte, dass mir meine Nässe jetzt heiß und klebrig meine Schenkel hinabperlte.

»Alles was du willst, meine hübsche Slytherin Prinzessin«, hauchte er verführerisch gegen meine Lippen, bevor er meine Hand besitzergreifend fest in seine nahm und mit mir in die Kerker apparierte.

𓆙

lust auf angry smut? ❤️‍🔥

heartless hat übrigens ein neues cover,
ich hoffe es gefällt euch <3

& bitte denkt ans voten,
wenn euch die Geschichte gefällt
und ihr weiterlesen wollt ♡

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