24. devilish kisses

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F L O R E N C E

Gedankenverloren beobachtete ich die Schneeflocken, die in einem glitzernden Strudel gegen die mit malerischen Frostblumen überzogenen Fensterscheiben des Klassenzimmers wirbelten, in dem Professor Flitwick Zauberkunst unterrichtete.

Von den hohen Türmen des Schlosses aus, hatte man zu jeder Jahreszeit einen absolut atemberaubenden Ausblick über die herrschaftlichen Ländereien und ich hätte Stunden damit verbringen können, einfach nur dazusitzen und aus dem Fenster zu schauen.

Die Geister von Hogwarts tanzten zur Melodie des Januarwindes klassische Walzer durch den schleierhaften Nebel, der über den schneebedeckten Baumkronen des verbotenen Waldes lag, während sich die peitschende Weide regelmäßig den pudrig weißen Mantel von den knorrigen Ästen schüttelte.

Die Winter in Hogwarts waren magisch schön.

Nie würde ich vergessen, wie ich als klitzekleine Elfjährige auf dem Schlossgelände regelmäßig im tiefen Schnee versunken— und nur mit der Hilfe meines Bruder wieder herausgekommen war.

Doch mit der Rückkehr Lord Voldemorts und dem dunklen Mal, das er meinem Bruder gegeben hatte, hatte unsere Kindheit ein jähes Ende gefunden.

Besorgt hob ich das Kinn und blickte zu Draco, der mit tiefen Schatten unter den Augen einige Plätze weiter saß und versuchte sich auf seinen Aufsatz für Zauberkunst zu konzentrieren, doch immer wieder huschten seine sturmgrauen Augen unauffällig zu Astoria, die ihn jedoch keines Blickes würdigte.

Zu sagen mein Vater wäre wütend gewesen, über Dracos Entscheidung seine Verlobung mit einem Mädchen der reinblütigsten Familien Englands aufzulösen, wäre noch deutlich untertrieben. Lucius Malfoy hatte vor Zorn getobt und dabei dem Drachen auf unserem Familienwappen alle Ehre gemacht.

Kurz nach dem Silvesterabend war der Todesser mit einem derart grimmigen Gesichtsausdruck in das Schloss von Hogwarts gekommen und die beiden hatten so lautstark miteinander gestritten, dass man ihre Stimmen bis in die große Halle gehört hatte.

Mein Vater bestand darauf, dass wenn er Astoria nicht zu seiner Frau machte, er eine andere finden müsse. Und das hatte dem Slytherin so gar nicht gepasst. Nie zuvor hatte ich ihn so zornig erlebt.

Seufzend drehte ich an dem Diamantring meiner linken Hand, bevor ich zum vierten Mal meinen Aufsatz durchging, den ich jedoch bereits vor mehr als einer halben Stunde fertig geschrieben hatte.

Das letzte Halbjahr des Siebten Schuljahres hatte genau so stressig begonnen, wie das vorherige geendet hatte. Die UTZs rückten immer näher und alle waren genervt von dem Lernstress und dem Erwartungsdruck, unter dem wir nun standen.

Draco und ich waren da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Denn nicht nur unsere Eltern, sondern jedes verfluchte Mitglied der Malfoy Familie hatte die magische Akademie mit Bestnoten abgeschlossen.

Doch es gab einen Lichtblick, besser gesagt zwei.

Das Quidditchspiel Slytherin gegen Gryffindor, das nächste Woche stattfinden würde, so wie der Wettkampf des Duellierclubs am Samstag Abend.

Denn diesmal würde ich als Siegerin hervorgehen.

Mit zusammengepressten Zähnen rieb ich mir über meine schmerzenden Oberschenkel, die wie ich heute Morgen unter der Dusche festgestellt hatte, übersäht waren von riesigen dunkelvioletten Blutergüssen.

Mattheo und ich hatten gestern ganze sechs Stunden im Riddle Manor Angriffs— und Verteidigungszauber geübt, denn seit meiner Unterhaltung mit Draco in der Silvesternacht war ich motivierter denn je.

Doch den Kuss hatte niemand von uns erwähnt.

Was vielleicht auch daran lag, dass der Sohn des dunklen Lords völlig abwesend gewirkt hatte.

Drei oder viermal hatte ich es geschafft ihn mit einem dunklen Fluch zu treffen und einmal sogar mit einem schmerzerfüllten rauen Stöhnen in die Knie zu zwingen, was eigentlich so gut wie niemals vorkam.

Normalerweise war er es, der mich bis aufs Blut provozierte und mir dann eine Abreibung verpasste.

Die Schatten unter seinen tiefbraunen Augen waren noch dunkler gewesen als an dem Silvesterabend, an dem ich völlig aufgelöst auf seinem Schoß gesessen— und mir die Seele aus dem Leib geheult hatte. Doch auch das, hatte er nicht noch mal angesprochen.

Genau so wenig wie ich.

Der Slytherin war abweisend gewesen, hatte mich nach dem Training wortlos zurück ins Schloss gebracht, bevor er ebenso wortlos dissappariert war.

Doch es könnte mich nicht weniger kümmern, wenn er so tun wollte als hätte er mir nicht in der Silvesternacht den heißesten Kuss meines Lebens gegeben— würde ich es ebenso. Starrköpfigkeit lag schon seit Jahrhunderten in meiner Blutlinie.

Meinetwegen würde ich den Kuss mit ins Grab nehmen, genau wie unseren heißen Sex zur dritt.

Ich brauche ihn nicht, denn ich konnte diesen arroganten und bei Salazar so unerzogenen Arsch von Todesser auf den Tod nicht ausstehen.

Und trotzdem erwischte ich mich zum verfluchten siebten Mal in dieser Stunde dabei, wie ich zu seinem Pult in der letzten Reihe blickte und mich fragte, wo zum Teufel Mattheo Riddle mal wieder steckte.

Denn im Zauberkunstunterricht war er nicht, genau so wenig in dem für Verwandlung oder Zaubertränke.

Der Tag schien sich ewig zu ziehen und am Abend saß ich auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum und schrieb an meiner Zusatzarbeit für Geschichte der Zauberei, wobei das Thema so trocken war, dass ich den Staub beinahe auf meiner Zunge schmeckte.

»Was für ein mieser Tag«, murmelte Pansy an meiner Schulter und kuschelte sich enger an mich, denn trotz der fröhlich prasselnden Kaminfeuer war es an diesem Abend furchtbar kalt in den Kerkern.

»Merlin, wenn Bletchley mich weiter so anstarrt, kommt der Typ gleich noch in seine Hose.«

Ich presste die Lippen aufeinander und unterdrückte ein Kichern, als ich das Kinn hob und zu Miles Bletchley blickte, der am anderen Ende des Gemeinschaftsraumes der Slytherin an einem der Tische saß und Pansy mit Blicken ansah, die mittlerweile jenseits von Schwärmerei lagen.

Er schien regelrecht besessen von ihr zu sein.

Ein böses Funkeln trat in die tiefgrünen Augen der dunkelhaarigen Slytherin, als sie ihren Zauberstab zog und das Buch auf dem Schoß des Slytherin mit einem Schlenker lebendig werden ließ, der ruckartig von seinem Stuhl aufsprang und es von sich warf, denn die Seiten hatten angefangen ihn zu beißen.

»Seit ich Viktor abserviert habe, ist er plötzlich überall. Er denkt wirklich ich stehe auf ihn. Ich meine er ist ja ganz süß aber— naja ich brauche jemand reiferen, jemand älteres, so wie Viktor.«

Suchend schaute sie sich im Gemeinschaftsraum um und als ihre Augen auf Flint und Pucey landeten, die ihr beide gleichzeitig zuzwinkerten und lüsterne Blicke zuwarfen, zog sie eine Grimasse und seufzte.

»Und bloß niemanden von Hogwarts, Fucking Hell. Ich mein Flint sieht ja ganz nett aus, seit er sich den Überbiss hat richten lassen, aber seit der Sache mit dem Besen ist der Typ für mich unten durch. Und von Pucey will ich gar nicht erst anfangen, Kotz

Augenrollend zeigte sie ihnen den Mittelfinger.

Ich grinste.

»Ich seh schon, ich werde einsam und allein enden, mit hunderten von Katzen, genau wie meine Tante Meredith«, sagte Pansy und seufzte theatralisch.

»Red keinen Unsinn Parkinson. Du bist eine Göttin, jeder der Jungs hier würde vor dir auf die Knie gehen und dir sofort einen Antrag machen, wenn du ihnen nur fünf Minuten deiner Aufmerksamkeit schenkst.«

Pansy grinste. »Ja vielleicht«, entgegnete sie und spielte mit ihren Ringen. »Apropos auf die Knie gehen, wo ist eigentlich dein heißer Verlobter?«

»Mir verflucht nochmal egal«, fauchte ich.

»Ah ich sehe schon, sensibles Thema«, entgegnete sie und klickte mit ihrer Zunge. »Hattet ihr Streit?«

»Nein«, seufzte ich. »Ich weiß auch nicht, es ist kompliziert. Er ist einfach so dickköpfig und stur.«

Pansy hob eine Braue.

»Na dann seid ihr ja das perfekte Paar, Süße.«

Ich warf meiner besten Freundin einen bitterbösen Blick zu, woraufhin sie mich zuckersüß anlächelte.

Die Slytherin streckte sich und stand auf, zog sich ihren dunklen Pullover über den Kopf. »Ich geh nach oben und sehe mal nach Tori, kommst du mit?«

»Ich glaub ich muss noch mal in die Bibliothek«, entgegnete ich seufzend, als ich feststellte, dass ich mein Geschichte der Zauberei Zusatzband dort an meinem Lieblingstisch vergessen haben musste.

»Lass dich nicht erwischen, Streberin«, sagte Pansy grinsend und deutete auf die Uhr. »Sperrstunde.«

Als Antwort rollte ich nur mit den Augen.

𓆙

Flackerndes Kerzenlicht tauchte die Bibliothek von Hogwarts in eine mystische Atmosphäre. Niemand war dort, als ich die schweren Holztüren hinter mir lautlos ins Schloss fallen ließ. Der Geruch nach Büchern, Pergament und Kerzenwachs zauberte mir sogleich ein Lächeln auf die Lippen, so wie immer wenn ich meinen liebsten Ort in der Schule betrat.

Der Aufräumzauber, welcher der Bibliothek der magischen Akademie ab den späten Abendstunden wieder Ordnung verschaffte, war bereits im vollen Gange. Stapel von schweren Büchern schwebten magisch durch die Luft und kleine Staubwedel entstaubten die eher selten genutzten Regale.

Ein Zauber, der wundervoll anzusehen war.

Ich liebte die Magie dieses Schlosses über alles.

Hogwarts war mein Zuhause.

Ich würde es wohl für immer vermissen.

Seufzend durchquerte ich die Bibliothek und lief auf den Tisch im hinteren und dunkleren Teil des Raumes zu, stellte erleichtert fest, dass mein Buch immer noch dort lag, wo ich es zurückgelassen hatte.

Ich nahm es und steckte es in meine Tasche, dann beschloss ich die Ruhe in der Bibliothek ein wenig auszunutzen. Ich kletterte auf die Fensterbank und zog die Knie an, lehnte meinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe und blickte hinaus in die Nacht.

Eine Weile verlor ich mich in dem Schneesturm, der schon seit Tagen derart aggressiv gegen die Mauern des Schlosses tobte, als wäre die Natur auf etwas wütend, das sich im inneren der Schule befand.

Doch plötzlich spürte ich, wie sich die Atmosphäre schlagartig verdunkelte. Die Kerzen flackerten auf und mir war, als fluteten Schatten wie todbringender Nebel den elegant verzierten Marmorboden.

Schatten, die mir zutiefst unheilvolle Dinge zuflüsterten, die jenseits von Gut und Böse waren.

Die Anwesenheit dunkler Magie, ließ mein Slytherinherz sogleich höher schlagen. Ich rechnete damit, in Mattheos hübsches Gesicht zu sehen als ich aufstand und durch die Regale lief, doch dann—

»Oh Gott«, fluchte ich, als ich im nächsten Moment fast blind in Lestranges muskulöse Brust gerannt wäre, so düster war die Aura, die den Jungen umgab.

»Ich komme eher von weiter unten«, entgegnete der attraktive Todesser grinsend und zwinkerte mir zu.

Ich erwiderte sein Grinsen und fühlte wie meine Wangen zu glühen anfingen.

Es war das erste Mal, dass wir uns wieder so nah waren, seit der gottlos heißen Nacht, die ich mit ihm und Mattheo verbracht hatte.

Und aus irgendeinem Grund war ich nervös.

»Zunge verschluckt, Flory?«, fragte Lestrange und hob eine Braue. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn wie eine Idiotin einfach angestarrt hatte. Wie immer trug er die nachtfarbene Uniform der Todesser, die ihm so unbeschreiblich gut stand, doch auch der ältere Junge hatte tiefe Schatten unter den Augen.

Genau wie Mattheo und Draco.

»Alles in Ordnung? Du siehst—«

»Mir gehts gut, okay«, unterbrach er mich scharf und der plötzliche toxische Tonfall seiner Stimme, ließ mich unwillkürlich einen Schritt zurück machen.

Lestrange seufzte und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. »Tut mir leid«, sagte er und rieb sich stöhnend die schmerzenden Schläfen.

»Mieser Tag?«, fragte ich zaghaft.

Der Todesser nickte und lehnte sich gegen eines der Regale. »Ja, allerdings«, murmelte er und starrte einen Augenblick auf seine vernarbten Hände, bevor er mich wieder anblickte. »Aber du siehst auch nicht sehr glücklich aus.« Besorgt hob er eine Braue.

»Der Prüfungsstress macht mich fertig«, murmelte ich und lehnte mich neben ihn gegen das Regal, als mir ein Gedanke kam. Neugierig sah ich ihn an.

»Du warst auf Durmstrang, nicht wahr?«

Lestrange nickte.

»Ich war bis zur dritten Klasse auf Koldovstoretz, das ist eine Akademie mitten in der verfluchten Einöde Russlands. Aber dann gab es einen Vorfall und sie haben mich rausgeworfen. Hogwarts hat mich abgelehnt, also blieb nur noch Durmstrang.«

»Was für einen Vorfall?«, hakte ich nach.

»Hab meinen Professor in einen See geschubst und ihn dann zufrieren lassen«, sagte er schulterzuckend und grinste, angesichts meines entsetzten Gesichtsausdruckes. Verteidigend hob er seine Hände. »Ich wusste ja nicht, dass er seinen Zauberstab braucht um Magie auszuüben. Konnte doch nicht ahnen, dass der Typ direkt ertrinkt.«

Grinsend schüttelte ich den Kopf, schreckte jedoch auf, als ganz plötzlich die vertraute Stimme von Madam Pince durch die Bibliothek hallte.

»Ist da jemand?«, fragte sie scharf.

Panisch sah ich Lestrange an, der sofort verstanden hatte. Er hielt mir seinen Arm hin und in letzter Sekunde dissapparierten wir zurück in die Kerker, bevor uns die Bibliothekarin erwischen konnte.

»Das war ganz schön knapp«, sagte Lestrange amüsiert, der plötzlich wieder bester Laune zu sein schien. »Ich glaube Hogwarts hätte mir echt gefallen. Es ist gemütlich und ich hab gehört in irgendeiner Kammer von Salazar Slytherin ist ein Basi—«

»Shhh«, zischte ich, packte den Todesser und zog ihn um eine Ecke, bevor uns Peeves bemerken konnte, der sofort Alarm schlug wie die hinterlistige Petze die der Poltergeist war und jeden Schüler beim Schulleiter in die Pfanne haute, der sich nach Sperrstunde noch in den Korridoren aufhielt.

Als Vertrauensschülerin kam das nicht so gut und vor allem nicht mit Lucius Malfoy als Vater.

Lestrange öffnete den Mund, doch ich drückte ihm meinen Zeigefinger auf die Lippen, zog ihn weiter bis uns nur noch Schatten umgaben und presste ihn dann unsanft mit dem Rücken gegen die Steine.

Mein Herz klopfte, als ich Peeves hinter uns vorbei schweben sah, offenbar auf der Suche nach dem dunklem Baron, um ihn wieder mal zu provozieren.

Sein liebster Zeitvertreib.

Plötzlich spürte ich, wie Lestrange mein Handgelenk packte und meine Hand von seinem Mund zog.

Und der Blick mit dem der ältere Junge mich nun fixierte, ließ meine Knie gefährlich weich werden.

Salazar, er war so verdammt attraktiv.

Einen Moment starrten wir einander an, während nur das unruhige Pochen unserer Herzen die Stille zwischen uns ausfüllte. »Was machst du eigentlich hier, Luc?«, fragte ich ihn mit flüsternder Stimme.

Der Todesser starrte mich an.

»Ich—«

Fragend sah ich den älteren Jungen an, fühlte wie meine Wangen vor Verlegenheit heiß wurden als ich bemerkte, wie nah wir einander jetzt waren. Und wie unbeschreiblich gut sein Parfum roch, dass mir plötzlich Flashbacks von unserem heißen Sex gab.

Und zusammen mit seiner schier mystischen Aura ergab das eine verflucht gefährliche Mischung.

Fucking Hell.

»Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht, aber ich muss zugeben, es war nicht eine meiner besten Ideen«, sagte er, bevor er seine Hände auf meine Hüften legte und mich sanft von sich weg schob.

»Ich werd jetzt gehen, weil wenn du mich noch eine Sekunde länger so ansiehst ich dir diese verflucht heiße Uniform von deinem perfekten Körper reißen werde, meine hübsche Slytherin. Also gute Nacht.«

Er drehte sich um und wandte mir den Rücken zu, doch bevor er dissapparieren konnte, packte ich seinen Arm, zog ihn zurück und küsste ihn.

Lestrange erwiderte meinen Kuss, als hätte er nur darauf gewartet. Seine warmen Hände umfassten zärtlich mein Gesicht, während er mich einige Schritte rückwärts zwang, bis mein Rücken mit der eisigen Kerkerwand hinter mir kollidierte.

Ich seufzte an seinen Lippen, als ich seine Härte an meiner Hüfte spürte. Bei Salazars dunklem Herz, dieser Junge konnte so unschreiblich gut küssen, dass ich jetzt alles um uns herum vergaß und nur seine Lippen spürte, die jetzt heiße Küsse meinen Unterkiefer entlang verteilten und schließlich mit meinem Hals verschmolzen, meine Unterwäsche ruinierten und meine Knie ganz wacklig machten.

Seufzend legte ich die Arme um den attraktiven Todesser, konnte nicht genug von seiner Nähe bekommen. Seine Dunkelheit ließ mich ganz schwindelig fühlen und ließ das Herz, das zwischen meinen knöchernen Rippen gefangen war, stolpern.

Doch dann dämmerte mir plötzlich etwas.

Es war nicht seine Dunkelheit, die meine Gedanken jetzt so durcheinander brachte. »Fuck«, fluchte Lestrange an meinem Hals, der es auch bemerkte.

Die Anwesenheit des puren Bösen.

Er lehnte sich zurück und spannte den Kiefer an.

»Ich hätte das nicht tun sollen, Florence. Es tut mir leid«, sagte Lestrange ruhig und trat zurück.

»Macht ruhig weiter, ihr wisst ich seh gern zu«, sagte eine vertraute Stimme, bevor meine Augen Mattheo entdeckten, der halb verborgen von Schatten an der Wand gegenüber lehnte, in den Augen des temperamentvollen Slytherin nichts als Dunkelheit.

Er hatte eine blutige Lippe und das ehemals weiße Hemd seiner Schuluniform war verdreckt, voller Blutflecken und an einigen Stellen sogar zerrissen.

Einen Moment überlegte ich ihn zu ignorieren und Lestrange einfach am Kragen seiner Uniform zu packen und dort weiterzumachen, wo der Erbe Slytherins uns so eben unterbrochen hatte, doch als Mattheo seinem engsten Todesser einen kurzen doch überaus warnenden Blick zuwarf, dissapparierte er.

Ich hob das Kinn und blickte Mattheo feindselig an, während er jetzt langsam auf mich zukam. Als er vor mir stand, versuchte ich mich an ihm vorbei zu schieben, doch er packte mich und zog mich zurück.

»Ich habe dich mit ihm schlafen lassen, damit du im Bett alles bekommst was du dir wünschst bevor wir heiraten und du meine Frau wirst— und nicht damit du dich in ihn verliebst, Malfoy«, sagte er kühl.

»Ich bin nicht in ihn verliebt, Riddle«, sagte ich genervt und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch der Slytherin ließ nicht locker.

»Sieh mich an, Malfoy«, verlangte Mattheo und als ich nicht gehorchte, packte er mein Kinn, zerrte meinen Kopf in seine Richtung und drang mit einer solchen Aggressivität in meinen Geist ein, dass ich keine Chance hatte seine Legilimentik abzublocken.

Sie war wie eine tödliche Schlange, kroch durch meinen Verstand und lähmte ihn mit ihrem Gift.

Eine Träne lief mir über die Wange, denn der Schmerz war so stechend, dass ich es kaum aushielt. Hastig wischte ich sie davon und unterdrückte den Drang mich auf den Steinboden zu übergeben.

Mattheo ließ erst locker, als er herausgefunden hatte, dass ich ihm wirklich die Wahrheit gesagt hatte.

Ich war nicht verliebt in Lucifer Lestrange, doch ich fühlte mich zu seinem engsten Todesser hingezogen.

Er war charmant und ich fühlte mich sicher bei ihm.

Ich vertraute ihm.

Wütend schubste ich Mattheo von mir weg. »Tu das nie wieder, Riddle«, brachte ich zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor und atmete tief durch, als der Schmerz in meinem Kopf langsam verblasste.

Der Slytherin grinste mich teuflisch an.

Am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen.

»Dann lass es nie wieder zu«, sagte er im arroganten Tonfall. »Die Kraft der Legilimentik liegt vor allem in ihrer Unvorhersehbarkeit. Dein Verstand muss eine Festung sein. Wie oft soll ich dir das noch—«

»Fick dich einfach, Riddle«, fauchte ich wütend.

»Fick dich doch selbst, Malfoy«, knurrte er zurück.

Ich hob das Kinn und blickte dem dunkelhaarigen Slytherin tief in die Augen. Und als ich erkannte, was jetzt in ihnen aufflackerte, begann ich zu lächeln.

Seine Augen verengten sich.

»Wenn du ihn noch einmal küsst, gebe ich ihm den Befehl dich zu foltern. Und sein mächtiger Cruciatus wird dich auf den Knien vor ihm um den Tod flehen lassen. Das verspreche ich dir, Malfoy«, drohte er.

»Eifersüchtig, mein Liebling?«, fragte ich lächelnd.

Mattheo blinzelte, dann fixierte er mich mit einem Blick, als wollte er mich am liebsten ermorden.

100 Punkte für Slytherin.

»Mach dich nicht lächerlich, Darling«, entgegnete er und schenkte mir ein kaltes und arrogantes Lächeln. »Ich teile nunmal einfach nicht, was mir gehört.«

»Ach nein?«, sagte ich mit zuckersüßer Stimme, machte einen Schritt auf den hübschen Todesser zu und legte meine Hand flach auf seine Brust.

Mattheo fixierte mich jetzt mit einem so gefährlichen Blick, der meine Knie beunruhigend weich werden ließ. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich ihn wollte— denn wütend und eifersüchtig war er noch attraktiver, als er es sowieso schon war.

Mit wem auch immer er sich heute geprügelt hatte, es hatte seine Muskeln nur noch mehr aufgepumpt. Von seiner Lippe tropfte Blut, doch es schien ihn nicht zu kümmern, wenn er es überhaupt spürte.

Ich konnte sehen wie Mattheo den Atem anhielt, als ich ihm eine seiner Locken aus der Stirn strich. Kurz schloss er die Augen und mir war, als hungerte sein Körper schier verzweifelt nach meiner Berührung.

Doch dann war ich es die den Atem anhielt, geraubt von seiner absolut gefährlichen dunklen Schönheit.

»Ich kann mich nämlich gut daran erinnern wie du mich geteilt hast, Riddle«, hauchte ich und brachte meine Lippen näher an sein Ohr, stellte zufrieden fest, dass meine Nähe ihm eine Gänsehaut machte.

»Wie du zugesehen hast, als sich Lestranges Lippen meinen nackten Körper hinabgeküsst haben und wie ich fünf Mal in einer Nacht auf seinen harten—«

Doch Mattheos raue Hand, die sich plötzlich fest um meine Kehle schloss, erstickte jedes weitere Wort.

Schwer atmend starrte er auf mich hinab, ein Inferno aus dunklem Verlangen und kochender Wut in seinen Augen. »Du—«, knurrte er mit rauer Stimme und drückte fester zu, nahm mir die Luft zum atmen.

»Gehörst—«

Er zwang mich rückwärts zu gehen und ich keuchte, als mein Rücken hart mit der Kerkerwand kollidierte.

»Verflucht nochmal zu mir.«

Ich versuchte seine Hand von meiner Kehle zu schieben, doch der Slytherin drückte daraufhin nur noch fester zu. Den Unterarm mit dem dunklen Mal gegen die Wand gelehnt, beugte er sich vor und starrte mit Mordlust in den Augen auf mich hinab.

Zwischen meinen Beinen brannte es.

Mir war heiß, so unerträglich heiß.

»Und nur zu mir allein, Florence. Wenn an dieser Hand—«, er nahm meine rechte Hand und hielt sie zwischen uns. »Ein Ehering steckt dann gibt es für dich kein Entkommen mehr, verstehst du das?«

Kraftlos nickte ich.

»Dann hör endlich auf mich zu verärgern und zeig etwas Respekt vor mir, oder ich werde dir den Rest deines Lebens zur Hölle machen, kleine Slytherin.«

Ich hasste ihn so sehr, dass ich ihm weh tun wollte, doch hasste mich selbst noch mehr dafür, dass diese Drohung jetzt direkt zwischen meine Beine schoss.

Und in der Sekunde in der er seine Hand von meiner Kehle nahm und mir das Atmen wieder erlaubte—

krachten seine Lippen auf meine.

Betäubt vom Sauerstoffmangel und dem dunklen Verlangen, dass dieser teuflische Junge in mir erweckte, erwiderte ich seinen Zungenkuss, griff hart in seine Locken und zog ihn näher an mich, küsste ihn genau so aggressiv zurück wie er mich.

Der metallische Geschmack seines Blutes auf meiner Zunge machte mich feucht, betäubte all meine Sinne und kostete mich jetzt endgültig den Verstand.

Seine harte Erektion presste gegen meine Hüfte, ließ mich schier auslaufen vor purer Sehnsucht danach, ihn wieder tief in mir zu spüren. Ich wollte mit ihm schlafen, wünschte mir er würde mich hier und jetzt nehmen und all seine Wut in heißem Sex auslassen.

Immer besitzergreifender drückte mich der temperamentvolle Slytherin gegen die eisigen Steinwände des Kerkers, setzte nicht nur meinen vor Lust bereits zitternden Körper sondern auch meine Seele mit seinen teuflischen Küssen in Flammen.

Seine Lippen fanden meinen Hals und ich stöhnte, als er meine Haut markierte, während seine Erektion immer verlangender gegen meine Mitte presste.

Ein Stöhnen entwich meiner Kehle, als er seine Hand in meinen Nacken legte und mich näher an sich zog. Seine besitzergreifende Art, auf die er mich berührte, machte mich nur noch wütender.

Der Erbe Slytherins berührte mich, hielt mich in seinen Armen als wollte er mich beschützen, als wollte er mich vor all der Dunkelheit bewahren, die sein Vater über die magische Welt gebracht hatte.

Er küsste mich, als wäre Hass plötzlich nicht mehr das stärkste Gefühl, das uns miteinander verband.

»Sieh es ein, Darling«, murmelte Mattheo zwischen zwei besonders heißen Küssen und die Vibration seiner tiefen Stimme ließ mich beinahe kommen, obwohl er mich nicht einmal intim berührte.

»Dein Herz gehört schon lange mir.«

Doch dann ganz plötzlich— bekam ich Angst.

Im nächsten Moment legte ich meine Hände auf seine Brust und schubste den dunklen Magier unsanft von mir weg. »Welches Herz, Liebling?«, sagte ich mit einem bösen Lächeln auf den Lippen, bevor ich mich einfach an ihm vorbei schob und den mächtigen Erben Slytherins eiskalt stehen ließ.

Arrogant hob ich das Kinn und stolzierte davon, ohne ihn auch nur noch eines Blickes zu würdigen, ließ all die bittere Kälte in mir das Feuer ersticken, dass er in mir entfacht hatte. Wenn ich ein Herz besaß dann war es aus Eis und so bitterkalt, dass es sogar die Hölle gefrieren lassen konnte, wenn ich es nur wollte.

Und ich hasste Mattheo mit jeder Faser davon.

Doch ich wusste, dass der Slytherin recht hatte, auch wenn ich es ihm gegenüber niemals zugeben würde.

Mein kaltes, so verräterisches Herz gehörte ihm.

Dem Sohn des dunklen Lords.

𓆙

keine Sorge im nächsten spicy chapter werden sie all ihre Wut endlich wieder aneinander rauslassen ❤️‍🔥

& bitte denkt ans voten,
wenn euch die Geschichte gefällt
und ihr weiterlesen wollt ♡

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